Also ich finde, dass man wirklich keine Probleme hat dich zu verstehen. Da musst dir keine Sorgen machen.
So, und nun mal zum kreuzen. Könnte allerdings etwas länger werden.
Kreuzbestäubt ist so völlig richtig. Du hast die Pollen von der einen Pflanze, die auf den Stempel von der anderen Pflanze geht und mit der Eizelle da drin verschmilzt.
Was jetzt dabei rauskommt, kann man so nicht sagen. Nehmen wir mal an die Merkmale rot und gelb sind bei den Chilis alle gleichwertig, dann kommt ein Mischmasch raus - also eine halblange + ovale Chili meinetwegen. Die Chilis, die du in dem Jahr an den Pflanzen hast, sind ihrer Sorte entsprechend. Der Mischmasch kommt also bei der Tochtergeneration (F1-Generation), wenn du die Samen entnimmst und im folgenden Jahr ziehst. In der F1-generation sind immer alle entstehenden Chilis gleich. Kreuzt du die dann wieder und baust das fritte Jahr an, kommen andere Mixe raus - also zB. spitze + gelbe oder runde + rote Chilis.
Rot und gelb werden also gekreuzt. Es kommt als F1-Generation raus: orange (rot-gelb = rg). > in Klammern sind die Abkürzungen fürs nächste Schema.
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r-----
g
r--rr----rg
g--rg---gg
Du bekommst dann in der zweiten Generation (F2) zur Hälfte orange Chilis und zu je einem Viertel rote und gelbe Chilis.
Das ganze schimpft sich dann intermediärer Erbgang, weil wie gesagt alle Merkmale gleichwertig sind.
Sind bestimmte Merkmale dominant, überdecken sie die anderen. Die orangen Chilis wären dann also auch rot, obwohl sie das gelb von der anderen Sorte auch im Erbgut haben, da die rote Farbe die gelbe überdeckt. Das wär dann ein dominant-rezessiver Erbgang.
Was da jetzt dominiert und ob überhaupt was dominiert, kann man im Prinzip nur durch kreuzen herausfinden. Theoretisch müsste die F1-Generation also alles gleiche Chilis bringen. Ausser natürlich das Saatgut ist verunreinigt. Was ja eigentlich nie ausgeschlossen ist.
Das mit den F1-Hybriden ist so schon richtig. Bezieht sich aber eher auf geziehlt gezüchtete Hybriden, die bestimmte Eigenschaften haben sollen. Da ist ja nicht wichtig, wie die Samenentwicklung ist, sondern eher der Ertrag, Krankheitsgefährdung etc.
Bei der nächste Generation würden die Eigenschaften dann aber mit hoher Wahrscheinlichkeit verloren gehen, weil sie sich wieder aufspalten. So wie in dem Schema oben. Die Chilis sind also nicht mehr alle orange, sondern verschiedenfarbig (rot, gelb, orange). Bei Krankheiten fällt dann eine Resistenz weg oder im schlimmsten Fall alle und die Pflanzen sind kaum zu gebrauchen. Auf die Früchte bezogen kann es dann wie du schon geschrieben hast zu wenig oder auch gar keinem Ertrag kommen.
Immer muss das aber nicht sein. Und bei unseren Chilis haben wir auch teilweise bis zur 4. Generation probiert. Und es hat trotzdem Früchte gegeben. Ist halt immer der Unterschied, ob es eine hochgezüchtete Sorte ist oder nur eine einfache Kreuzung bei dir im Garten.
So, ich hoffe das war jetzt nicht zuviel Erklärung und du blickst halbwegs durch. Ansonsten einfach nachfragen.