Chilis richtig düngen (Verhältnis, Konzentration, Rhythmus)

torty85

Jalapenogenießer
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Hallo zusammen,

ich habe letzte Saison zum ersten mal Chilis angepflanzt; leider mit sehr mäßigem Erfolg. Dieses Jahr möchte ich es besser machen und aus meinen Fehlern (zu spät angefangen, zu nass, zu wenig Sonne und zu wenig gedüngt) lernen. Heute geht es mir erstmal ums Düngen.

Ich hätte erwartet, dass es hierzu ein Tutorial gibt, konnte aber leider nur diesen oben angehefteten Beitrag finden:

http://chiliforum.hot-pain.de/threads/npk-verhaeltnis.29407/

Leider werden hier meine Fragen nicht bzw. nicht vollständig beantwortet.

Eins noch Vorweg: Ich bin Anfänger und mein Ziel ist es nicht mit 10 verschiedenen Düngern und 1x pro Woche düngen den maximalsten Ertrag raus zu holen. Ich bin mit einer guten/überschaubaren Ernte mit "normalem" Aufwand zufrieden.

Ich habe schon herausgefunden, dass Dünger mit dem NPK-Verhältnis 2-1-3 für den ganzjahres-Einsatz ganz gut sein soll. Der Dünger aus dem Beitrag oben hat beispielsweise die Werte 16-8-22 und kommt dem Verhältnis ganz nahe. Gestern habe ich granularen Tomatendünger mit dem Verhältnis 8-4-11 gekauft. Dieses Verhältnis entspricht genau den beiden oben genannten Werten und sollte demnach korrekt sein.

Auf der Verpackung heißt es:

Seine biologisch wertvolle Zusammensetzung und der hohe Kaliumanteil sorgen für ein optimales Wachstum, eine volle Blüte und schmackhafte Früchte. Der natürliche Freisetzungsprozess der enthaltenen Nährstoffe erfolgt nach den Bedürfnissen der Pflanzen und sorgt so für einen positiven Langzeiteffekt ohne die Gefahr der Überdüngung.

Den Dünger im Frühjar zur Bodenbearbeitung mit ca. 40-60 g/Pflanze oberflächlich einarbeiten. Eine zweite Düngung sollte ca. 6-8 Wochen nach dem Pflanzen ebenfalls mit ca. 40-60 g/Pflanze erfolgen.


Nun zu meinen Fragen:

Kann ich mich an diese Angaben halten oder wann genau und wie oft und in welcher Konzentration muss ich den Dünger einsetzen?

Letztes Jahr habe ich die Samen in Anzuchterde ohne Dünger gesteckt, das ist auch nach wie vor richtig, oder? Wann genau nehme ich die erste Düngung dann vor? Die Angabe "im Frühjahr" ist recht ungenau.

Ist die Konzentration von 40-60g / Pflanze korrekt angegeben oder muss ich aufgrund des NPK Verhältnisses etwas beachten?

Wann sollte die nächste Düngung dann erfolgen? Wirklich nach genau 6-8 Wochen oder macht man das besser vom Wachstumsfortschritt der Pflanze fest? Reicht 2 mal Düngen pro Saison dann tatsächlich aus?

Muss ich sonst noch was beachten?

Über eine kurze Hilfestellung würde ich mich sehr freuen.

Gruß

Torty
 
Hallöchen

Samen in Anzuchterde ist korrekt.
Wenn der Keimling sich aufgerichtet hat in Tomatenerde oder ähnliches Umtopfen in einen Ca. 10x10 cm Topf.
Diese Erden sind für 4 Wochen vorgedüngt.
Einen Langzeitdünger der in die Erde eingearbeitet wird würde ich nicht nehmen, da Du nicht weißt wann genau welche Närstoffe zur Verfügung stehen. Lieber einen Flüssigdünger nehmen und erst düngen, wenn die Pflanze etwas braucht.
Du kannst Bilder hier posten wir können das sehen ob sie Dünger brauchen.
Pflanze eher wenig gießen.

Südfenster bis Ende Mai.
Nur mäßig warm 16-20 Grad.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

danke für die schnelle Rückmeldung. Wenn man die Keimdauer und die 4 Wochen der vorgedüngte Erde berücksichtigt, so wäre eine erste Düngung erst 6-8 Wochen nach Aussaht nötig, verstehe ich das richtig? Da ich den Dünger schon gekauft habe und ich auch nicht all zu oft in der Saison düngen möchte, würde ich diesen nun schon gerne verwenden.

Meine Fragen sind daher immernoch offen. Lediglich der Zeitpunkt der ersten Düngung ist mir nun mit 6-8 Wochen klar, wenn ich das richtig verstanden habe. Aber in welcher Konzentration? Wie auf der Verpackung beschrieben? Aber wie oft und in welchen Rhythmus soll ich dann nachdüngen?

Danke.
 
Vor der Dünger Frage stande ich auch. Eher durch zufall habe ich den Dünger gekauft. War bei Penny einkaufen und sah einen Tomatendünger. Habe den Dünger gekauft und bin sehr zufrieden damit. Besonders 2,5Kg für 2,50€ Top, Preis, Leistung. Und die Chillis lieben ihn.:whistling::sneaky:
Habe nach etwas google meinen Dünger gefunden. :thumbsup:

http://www.discounto.de/Angebot/Tomatenduenger-1631461/

Lg
 
Also ich mach das mit dem Flüssig-Dünger in der Regel so, dass ich die angesetzte Lösung solange in den Topf gieße, bis es anfängt, unten herauszulaufen.
Danach braucht man erstmal -natürlich unterschiedlichst pro Pflanze und Umgebung- nicht zu gießen.
Die nächsten Geißvorgänge führ ich dann sehr moderat aus, je nach Gewicht des Topfes, da bekommt man schnell ein Gespür für.
Wenn mir die Pflanze signalisiert, dass alsbald mal wieder Kraftfutter dran ist, dann gieße ich einmal kräftigst durch, bis es satt unten raus läuft.
Dies mach ich so, damit die von den Pflanzen nicht benötigten Bestandteile des Düngers ordentlich ausgeschwemmt werden und nicht das Substrat belasten.
Wenn diese Wässerung dann wieder so einiger Maßen aufgebraucht wurde, dann beginnt das Spiel von vorne.

Die Mischung immer laut Angabe des Herstellers, alles andere wäre experimentell (was natürlich von einigen von uns durchaus auch gemacht wird).

Das ist natürlich relativ zeitintensiv, aber für uns "Kleinbauern" (da zähle ich mich gerne noch mit zu trotz derzeit gut 120 Heranwachsenden) noch so eben zu schaffen.

Noch ein Hinweis zum Schluss: Wenn man zu wenig düngt, kann man das früher oder später erkennen und der Pflanze wieder auf die Sprünge helfen. Wenn man hingegen einmal zu viel gedüngt hat, kann man dies meist erst zu spät erkennen und dann nicht mehr so ohne weiteres gegen steuern.

Wie die Vor-Poster schon geschrieben haben: wenn du unsicher bist, ob die Pflanzen was brauchen, zeig uns gerne den Zustand.



Grüße, P.
 
Auf das Angebot mit den Bildern komme ich auf alle Fälle zurück. Aber sehe ich es richtig, dass ich am besten erstmal nach 6-8 Wochen Dünger dazu gebe und dann evtl. auch nur 1-2 mal noch nachdüngen muss, zumindest hieß es auf der Verpackung dass man insgesamt nur 2 mal düngen muss. Oder ist das viel zu wenig? Muss man sich immer auf die Verpackung verlassen oder kann man anhand der NPK - Werte auch abtleiten wie hoch die Konzentration ist (höhere Werte = höhere Konzentration) und wieviel eine Pflanze benötigt? Hat jemand evtl. auch eine gute Quelle zum Nachlesen für mich?
 
Hallo "Torty"!?,

Ich schließe mich den Vorrednern an, zumal da schon mindestens 2 erfahre Chili-Züchter dabei sind.
Wir düngen mit Flüssigdünger und nehmen Anzuchterde, bis die Pflanzen im Mai in die großen Mörtelkübel kommen und dann dort billige Pflanzerde mit Perlite gemischt bekommen.

Ich berichte dir mal aus dem Aquaristik Bereich , weil ich mich da drin noch viel besser auskenne , das Prinzip aber nahezu gleich ist.
Wenn du deine Pflanzen optimal versorgen wollen würdest, dann müsstest du den Nährstoffgehalt in der Erde messen und würdest Stück für Stück ein Gefühl dafür bekommen welche Pflanze , wann welche Nährstoffe in welcher Menge verbraucht und somit nachgedüngt werden muss. Wobei es strittig ist ob eine Art kurze Hungerphase der Pflanze sich positiv auswirken kann insofern als das beim nachdüngen dann eine Art Boost auftritt.

All das ist aber für die Zwecke der meisten hier im Forum, und ich bin jetzt mal so dreist und zähle dich auch einfach dazu, völlig übertrieben. Du schreibst ja selbst schon du möchtest kein non plus ultra sondern eine einfach anzuwendende Lösung.

Ich kenne deinen Dünger nicht. Ich würde behaupten wenn du die Hälfte bis 3/4 der vorgegebenen Menge nach 6-8 Wochen (wann es soweit ist, sagt dir die Pflanze weil das Wachstum stagnieren wird) mit unter die Erde mischst ist das als Basis ok. Die meisten Langzeit Dünger brauchen allerdings eine Weile bis die Nährstoffe verfügbar sind. In der Zeit kannst du entweder abwarten oder einen normalen Flüssigdünger "unterdosiert" ( zur Sicherheit ) zugeben.
Für die spätere Düngung, weil du sicher im Topf oder Kübel kultivierst und nicht aufm Acker, kannst du vllt mal recherchieren ob man den Dünger auflösen und mit dem Gießwasser zufügen kann. Vllt kennt den ja auch jemand hier und weiß mehr dazu.

Mach dich nicht verrückt, ich kenne das zugut. Man will es richtig machen und zwar am liebsten sofort, aber das ist Natur, das dauert leider etwas. Wegen deinem Wunsch nach einem Tutorial.

Die Pflanzen zeigen dir schon was los ist und wir helfen gern beim deuten der Zeichen.

Viel Spaß beim gärtnern :)

LG Micky
 
Danke für deine Antwort. Dann bleibt wirklich erstmal nur abwarten und nach ein paar Wochen erstmal "leicht" düngen. Diesen Hinweis verstehe ich nicht so ganz:

Für die spätere Düngung, weil du sicher im Topf oder Kübel kultivierst und nicht aufm Acker, kannst du vllt mal recherchieren ob man den Dünger auflösen und mit dem Gießwasser zufügen kann.

Ja ich werde einen relativ großen Topf (glaube 15-18 Liter) verwenden. Warum würdest du versuchen den dünger in Wasser aufzulösen? Wenn das klappt, ist das vielleicht etwas praktischer, aber warum nicht einfach auf den Grund streuen und etwas in obere Erde einarbeiten und gießen? Hat das Vorteile?
 
Huhu,

Koerbchen hat recht, der aufgelöste Dünger erreicht dann auch den unteren Bereich im Substrat.

Das mit dem Acker habe ich geschrieben, weil selbst meine 90l Mörtelkübel für eine Rocoto mit Langzeitdüngern/festen Düngern schwer zu düngen wären. Es gibt dazu hier im Forum z.b. ein Thema wo jemand überlegt das berühmte Blaukorn zu verwenden (was sicherlich eine der günstigsten Varianten wäre) und einige haben sich dazu geäußert das ihnen der Dünger die Pflanzen verbrannt hat, das passiert nämlich wenn du überdüngst. Deshalb achten die meisten hier bei der Düngergabe weniger auf Angaben der Hersteller, als auf Mangelanzeichen der Pflanzen. Lieber einen Tag zu wenig gedüngt und irgendwo ein blasses Blättchen, als verbrannte Wurzeln und in 2 Wochen tote Pflanzen.

LG Micky
 
Danke für die Infos. Ich gehe auch davon aus, dass dieser Satz reines Marketing ist und bei zu hoher Konzentration immer die Gefahr der Überdüngung besteht, oder?

Der natürliche Freisetzungsprozess der enthaltenen Nährstoffe erfolgt nach den Bedürfnissen der Pflanzen und sorgt so für einen positiven Langzeiteffekt ohne die Gefahr der Überdüngung.
 
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