Paradeisergarten's Chili-Saison 2015

Wie möchtest du das Spalier schützen? Wenn es kalt wird mit Vlies einhüllen oder ein Foliengewächshaus drüber stellen?

Mein Plan sieht folgendes vor:

In meinem Garten stehen stehen die beiden kleinen Häuser der Vorbesitzer (ursprünglich miteinander verbunden).

Das "Holzriegelhaus" (etwa 8 x 5 Meter) habe ich bereits zum "Tomaten-Haus" adaptiert, Ziegeldach weg (dzt. durch Folie ersetzt), alle Innenwände raus bzw. Aussenwände weg (außer nach Norden) und auch die Fußböden (glücklicherweise keine Betonplatte, sondern nur Punkt-Fundamente und ansonsten [lehmiger] Naturboden).

Das "Ziegelhaus" (etwa gleich groß) ist - ebenerdig - konventionell gebaut (ohne Keller), da möchte ich mir im vorderen Bereich eine "Grow-Box" einrichten, im mittleren Bereich einen Arbeitsraum und im hinteren Bereich ein "Lager". Auf dem nach Entfernen des Satteldachs dann Flachdach (volle Sonne den ganzen Tag) möchte ich hier Beete für (Gemüse-) Flachwurzler machen, samt Windschutz (weil Wind kann bei uns extrem sein).

Auf der eher westlichen Seite des Ziegelhauses würde - in Verbindung mit anderen Ideen - ein mögliches Beet für die Rocotos entstehen, das etwa 6 Meter mal 50 cm hat. Dieses würde im Winter mit im Sommer entfernbaren Doppelsteg-Platten geschützt werden können und wahlweise durch die "Grow-Box" (Fenster) bzw. das "Paradeiserhaus" (optionale Verbindung) mit Wärme versorgt werden können (oder selber durch Frostwächter).

Allerdings: Das sind - realistisch gesehen - Pläne, die ich vermutlich nicht gleich (sondern erst in den den nächsten 2-3 Jahren) realisieren werden kann. Aber auf dem Weg dahin wird mir sicher immer was zwischendurch einfallen - ganz sicher kein Vlies, das schafft's nicht, besser Noppenfolie - und diese am Besten in Verbindung mit einem Foliengewächshaus (aussen drüber), samt Frostwächter.

Danke, dass Du immer auf meine seltenen Postings antwortest!

LG, Marco
 
Ist 6m x 50cm nicht ein wenig schmal für Rocotos (ich meine die 50cm)? So schmal habe ich die Rocotos bei mir selbst mit hoch binden nie hin bekommen. Irgendwie kann ich mir gerade den Gesamtplan noch nicht so richtig vorstellen wie das werden soll.
 
Ist 6m x 50cm nicht ein wenig schmal für Rocotos (ich meine die 50cm)? So schmal habe ich die Rocotos bei mir selbst mit hoch binden nie hin bekommen. Irgendwie kann ich mir gerade den Gesamtplan noch nicht so richtig vorstellen wie das werden soll.

Stimme Dir zu - 50 cm ist bei gut wachsensen Rocotos eher eine Untergrenze bei der Breite.

Genau deswegen die "Spalier-Idee":

Wie bei Spalierobst "Erziehung" auf "schmale Reihe", da sollten 50 cm ausreichen, weil ja auf's Spalier aufgebunden wird und unerwünschte Entwicklungen (wenn's nicht anders geht) weggeschnitten werden. Damit sollte die Breite kein Problem sein. Vom Erdvolumen sollten die 50 cm Breite auch ausreichen, meine größten Töpfe sind oben 45 x 45 cm quadratisch und da erreichten Rocotos gut 2 Meter Höhe (aufgebunden), etwa gerade die zwei, die mir nun - auch nach "Rettung" - final an den Frostschäden gestorben sind (einer hat noch erfolglos versucht, aus der Wurzel auszutreiben, aber es wollte nicht sein ...). Nach unten könnten sie ja theoretisch "unendlich wachsen", von mir aus bis ins Grundwasser, was sie aber vmtl. nicht tun werden.

Mein Problem bzw. offene Frage bei der dzt. Planung liegt bei der Frostsicherung des Wurzelbereichs (oberirdisch sehe ich kein Problem, notfalls Heizung), Chilis sind ja bekannlich Flachwurzler, also müsste ich gerade hier schützen - aber jetzt, wo ich das schreibe, wird mir klar, dass mein ursprünglicher Plan (Beethöhe ca. 50-60 cm über Null - wie bei den sonstigen Hochbeeten) hier nur unnötige Probleme macht (weil Probleme mit Schützen vor Frost im Wurzelbereich über Niveau 0)

---> danke (indirekt) für Deine Nachfrage ...

Neuer Plan: Bei Niveau 0 (bzw. +10, weil's so im Garten bei Beeten mindestens ist) bleiben und darunter dämmen (für "Kälte-Einwanderung" von einer Seite, auf der anderen steht ja das alte Haus), das sollte problemlos machbar sein.

Danke & beste Grüße, Marco

(sorry, dass schon wieder so lange bis zu meiner Antwort)
 

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Wird denn der Boden nicht auch zu kalt wenn es friert auch wenn du auf ein Hochbeet verzichtest?
 
Wird denn der Boden nicht auch zu kalt wenn es friert auch wenn du auf ein Hochbeet verzichtest?

ad mph

Leider schon 3 Monate her, dass Du geschrieben hast (und ich habe nicht geantwortet) - würde sowieso für's Fundament auf -50 bis -70 cm runtergraben, da kann ich es dann auch gleich entsprechend dämmen und die Gefahr von Bodenfrost aus der Umgebung ist kein Thema.

Oberirdisch sehe ich kein Problem bei Rocotos mehr, nachdem mein Versuch letzten Winter ein eindeutiges Ergebnis hatte: Von jenen Pflanzen, die ich (nach Frostnacht für alle) ins Haus geholt habe (= etwa + 20 Grad, helle Räume) haben etwa (nur) 50 % oder weniger überlebt, von jenen, die aus Platzgründen im Folienhaus waren (Frostwächter ab unter 3 Grad, real hatten sie sicher auch mal milden Frost) haben bis auf 2 alle, z. T. sogar sehr gut, überlebt, einige haben sogar geblüht und gefruchtet, sodass ich gerade eine kleine Rocoto-Ernte habe.

Mein Fazit:

Frostbeständigkeit von Rocotos - wie man immer wieder auch bei durchaus seriösen Anbietern lesen kann - ist natürlich Unsinn (keine meiner Freiland-Rocotos hat überlebt, obwohl dieser Winter bei uns sehr mild war), aber wenn man es schafft, ihnen beim Überwintern Temperaturen knapp über Null zu bieten (und nicht viel mehr), dann wissen sie es sogar zu schätzen (weit besser als zu warm).

Rocotos wären eigentlich die optimalste Chili-Art für mitteleuropäische Verhältnisse bei mehrjähriger Kultur - ähnlich zu behandeln wie diverse Kübelpflanzen, die auch Frost nicht mögen, aber mit nur wenigen Graden darüber sehr gut zurecht kommen.

Leider ist die Sortenvielfalt bei "capsicum pubescens" doch ziemlich gering (auch was variierende Schärfe betrifft - kenne z. B. keine "milde" Sorte).

Halte mir "die Daumen", dass ich mein "Rocoto-Projekt" (siehe frühere Postings) heuer auch wirklich schaffe!

LG, Marco
 
Ich habe zwei Rocoto Montufar auf dem Balkon stehen. Momentan sind es nachts auch nur rund 5°C. Tagsüber ist es rund 14°C gewesen, zwischendurch auch an einzelnen Tagen 17°C. Ich hoffe, dass ich sie nicht nochmal rein tragen muss.

Deine Erfahrung mit der Überwinterung im Foliengewächshaus ist interessant. Vielleicht sollte ich meine beiden Montufar nächsten Winter öfters mal raus stellen und nur bei Frost rein holen. Bei denen habe ich eine Überwinterung geplant. Bei mir in der Küche ist es aber zu warm und zu wenig Licht, weshalb ich die drinnen beleuchten muss. Draußen reicht das Licht aber trotzdem.
 
Lieber Markus,

mit "Indoor und Balkonanbauer" kann ich nicht mitreden, bei mir ist's eher (in der Regel) Topf im Freiland und nachfolgende Überwinterung im Haus (bisher) und (neu) im Foliengewächshaus. Bei beidem habe ich sehr großzügige Möglichkeiten, die zugleich aber bedeuten, dass ich mich sehr wenig um "Einzel-Exemplare" kümmere, es zählt für mich letztlich, was überbleibt.

Es hat mich aber schon "geschmerzt", dass durch 2-maligen Frost (meine Schuld ...) bisher mittlerweile zwei meiner drei "alten Rocotos" (alle indoor zu überwintern versucht nach erlebten Frost - war vielleicht ein Fehler) verstorben sind, dem letzten Exemplar würde ich eine gewisse Chance geben, im Moment schaut's sehr gut aus, aber oft versterben überwinterte Chilis "urplötzlich" (auch Wochen bis Monate später) - und man findet nicht wirklich eine eindeutige Ursache.

Wenn mich heute jemand fragen würde, wie man Rocotos erfolgreich überwintert, würde ich sagen, dort, wo man Temperaturen zwischen knapp über Null bis +5 Grad als Basis hat, unter Tags aber durchaus (deutlich) mehr (= der Unterschied macht's), bei mittleren Lichtverhältnissen (= nach allem, was ich bisher über - ursprüngliche - Rocotos gelesen habe, würde dem entsprechen) - in meinem Foliengewächshaus hatten sie das (Frostwächter für > 0), aber indoor war's immer auf > 18-20 Grad (bei vergleichbarem Licht = "Winter"), was eigentlich nicht passen sollte - mich wundern die Ausfälle hier nicht wirklich, auch wenn ich anderes erhofft hatte.

Soweit mein - unverbindliches - Resümee meiner Erfahrungen ...

LG, Marco
 
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Bei Rocotos hatte ich noch keine Ausfälle durch überwintern in meiner Küche. Allerdings schon bei Chinensen, die den ganzen Winter ohne zusätzliche Beleuchtung auf der Fensterbank durchgestanden haben und dann als es warm wurde eine Pilzerkrankung bekamen.

Eine meiner Rocoto Montufar steht seit zwei Wochen bei meiner Mutter im Gewächshaus. Tagsüber ist es oft mehr als 20°C, nachts ist es teilweise fast 0°C gewesen. Die Montufar hat gut zugelegt und angefangen Früchte zu bilden. Die auf meinem Balkon hatte tagsüber deutlich härtere Bedingungen und erstaunlicherweise trotzdem geblüht und Früchte angesetzt.
 
6 Monate später ...

Einen eigenen Thread für 2016 hab' ich gleich gar nicht mehr eröffnet ...

Denn: Für 2016 war bezüglich Chili eine Pause angesagt (die Früchte 2015 vertrockneten / verfaulten überwiegend auf den Pflanzen, weil keine Nutzung mehr möglich, da schon viel zu viel für normalen Bedarf konserviert). Ich steh' leider mehr auf "Sortenvielfalt" als auf Ernte ...

2016 standen Melanzani (Auberginen), Zucchini/Kürbisse, Erdäpfel (Kartoffel) und - nomen est omen - DWARF-Paradeiser (-Tomaten) im Mittelpunkt des Interesses.

Die rund 150 Chilis, die die Überwinterung 2015/16 (einzelne nur im 12-cm-Topf) geschafft haben (im Herbst 2015 waren's noch etwa 300), wurden 2016 mehrheitlich nicht weiter besonders beachtet (ausser Giessen, nur eine überschaubare Zahl wurde "speziell gepflegt").

Das haben >> 100 (hab's nicht gezählt) überraschend gut überlebt - und gehen nun in ihre 2. bis 5. Überwinterung.

Bemerkenswert sind da speziell die Rocotos, die schaffen fast alles - ausser Frost (= besser nicht - siehe frühere Postings).

Neu angebaut hab' ich ein paar Rocotos, nun ja, wenn man sie nicht gut pflegt, dann sind sie höchstens Kandidaten für's nächste Jahr ...

Ein paar "süsse" Jungpflanzen" (= "Paprika" für die Küche) habe ich zugekauft bzw. wurden mir geschenkt.

Und: Einen Keimtest habe ich gemacht - vor mehreren Jahren bekam ich ein "Anbaupaket für Vertragsbauern" aus Malawi für dortige "Bird's Eye" mit geschätzten > 10000 Samen. Bisher war der Anbau nicht wirklich erfolgreich, heuer habe ich 150 Samen entsprechend vorbehandelt, 25 % haben dann gekeimt, die besten 2 Pflanzen pflege ich weiter (aber 2016 keine Ernte).

Das war's für 2016 ...

LG Marco
 
Der "Super-GAU" ist passiert - nach den sehr guten Erfahrungen bei der letzten Überwinterung = Rocotos im Folienhaus mit Frostwächter, der 0 bis 3 Grad garantiert, hatten wir urplötzlich, für November bei uns sehr ungewöhnlich, auf einmal -9 Grad (die Tage davor bei Sonnenaufgang minimal -2 Grad, seit damals +5 Grad wieder minimalste Nachttemperatur), den ganzen letzten Winter war's niemals so kalt, das hat der Frostwächter nicht geschafft, war "zu schwach" eingestellt. Fazit: Etwa 35 Rocotos sind erfroren. Nur 4 Pflanzen waren aus "logistischen Gründen" nicht dort. Schauen wir mal, ob von den erfrorenen Pflanzen welche wieder antreiben, sie waren aber gerade in Blüte bzw. mit kleinen Früchten, das ist nun mal zu vergessen.

LG, Marco

P.S.: Muss vielleicht doch wieder Rocotos anbauen ...
 
Das hört sich nicht gut an. Wir hatten hier auch schon einen kurzzeitigen Kälteeinbruch. Alles was überwintert werden soll ist glücklicherweise drinnen. Von den noch draußen herum stehenden Chinensen sind ein paar noch nicht ganz tot. Die hatte ich abgeschnitten, aber noch nicht entsorgt. Die verbliebenen Blätter sind noch ok. Es war aber nicht so kalt wie bei dir mit -9°C. Ein Teil der Pflanzen ist zäher als gedacht. Evtl. überleben auch ein paar von deinen Rocotos.
 
Lieber Markus, liebe Babsi,

es war "final" - keine einzige der betroffenen Pflanzen zeigt nun noch Zeichen für's mögliche Überleben. Wie schon oben geschrieben (ad Posting von Babsi), Früchte waren kaum schon dran, aufgrund der oft mehrjährigen Überwinterung haben sich die Blüh- und Reifezeiten verschoben, meist haben sie erst im Herbst geblüht und im Laufe des Winters bis ins Frühjahr gefruchtet.

Aber egal, bin damit bei den Rocotos das Überwinterungsproblem los (richtiges Gießen, Blattläuse etc.) und kann mich auf die Neu-Aussaat konzentrieren ;-)

LG, Marco
 
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