Überwinterung 2011/2012 - Beispiel Habanero orange
Nachdem das Thema "Überwinterung" gerade wieder sehr aktuell wird, möchte ich ein konkretes Beispiel mit Fotos geben. Zur Überwinterung 2011/12 an sich (und - mit Foto - dem Ergebnis) habe ich ja bereits früher gepostet.
Insgesamt gingen 6 Habanero orange in die Überwinterung - alle stammen aus einem eher späteren Anbau (06.02.2011), ohne Kunstlicht und Wärmeplatte - von 8 Samen keimten alle, 2 Pflanzen wurden abgegeben, 6 weiter im Töpfen kultiviert (die Größenangaben zu den Töpfen finden sich in den Bildern - 22 cm = 6 Liter, 27 cm = 11 Liter und 32 cm = 20 Liter Inhalt). Das Substrat war Gartenerde (sehr lehmig) 1:1 vermischt mit eigenem Kompost, gedüngt wurde eher unregelmässig mit Brennnesseljauche in der Wachstumszeit, mit Beinwelljauche - wenn vorhanden - zur Blüten- und Fruchtbildung. Ab Einwinterung wurde nicht mehr gedüngt.
Die ersten reifen Beeren gab es Mitte September (erstes Bild - 2 der 6 Pflanzen) ...
Einen Monat später - kurz vor der Einwinterung - sind bei Pflanze C die ersten Beeren reif, einen weiteren Monat später bei Pflanze B auch die oberen Beeren (von den anderen 3 gibt es keine Detailfotos).
Nach Weihnachten gab es jedenfalls bei 4 der 6 Pflanzen eine größere Ernte - welche Pflanze hier jedoch A, B, C (oder gar D, E, F) ist, ist mir leider unbekannt (nicht dokumentiert). Man sieht aber, dass sie ziemlich viel Laub verloren haben.
Standort war ein Südfenster bei Lufttemperatur 18 bis 20 Grad - aufgrund Wandheizung (Strahlungswärme ...) Lufttemperatur eher niedriger als bei anderen Heizungen, direkt am Fenster für die Pflanzen eventuell noch etwas weniger.
Die anderen beiden waren - da keine wesentliche Fruchtbildung von Anfang an im kühlen (minimal 5 Grad, an Sonnentagen bis zu 30 Grad) Wintergarten.
Die weitere Entwicklung: Wenn keine Bildung neuer Blüten ersichtlich bzw. keine grünen Früchte mehr vorhanden, Übersiedlung in kühleres Zimmer (ebenfalls Südfenster) , ansonsten Standort beibehalten (laufende Ernten = eine oder zwei Beeren so alle paar Wochen - leider keine Fotos aus dieser Zeit).
MASSIVES Hauptproblem in dieser Zeit: Blattläuse ... (dazu habe ich auch nicht nur hier gepostet).
Rückschnitt erfolgte nur, wenn es seitens der Pflanze angezeigt schien (abgestorbene, vereinzelt aber auch kahle Triebe ohne ersichtliches "Leben" ).
Mitte April Übersiedlung ins Freie, Umtopfen in nächst größeren Topf (11 Liter bzw. in einem Fall - später - 20 Liter, da Wachstum entsprechend) - leider hat 2 x Hagel einiges an Austrieb bzw. Beeren gekostet.
Eine der 6 Pflanzen ist im April "verstorben", die zweite im Juni - beide waren nach obigem Kriterium stark zurückgeschnitten und haben sich nicht mehr "erholt" (sind aber schon weit schwächer in die Überwinterung gegangen, als die anderen 4).
Vor 14 Tagen sahen die 4 "Überlebenden" wie folgt aus (Foto kurz vor Ernte):
Zu beachten (beim Vergleich mit ersten Fotos): Pflanzen 2 bis 4 sind nun in um eine Stufe größeren Töpfen, Planze 1 um 2 Stufen.
Letztlich: Sie sind sehr deutlich buschiger geworden, haben aber an Höhe nur unwesentlich gewonnen (im Gegensatz zu anderen Sorten - scheint eine Sorteneigenschaft zu sein) - die Erntemenge (bezogen auf die 1. Haupternte 2011 [Ende Dezember]) hat sich bisher verdreifacht, wobei gerade in den letzten 2 Wochen wieder zahllose Früchte reif geworden sind (noch keine Fotos) und sie sehr stark blühen.
Mein Resümee: Wenn man die Möglichkeit hat und es sich antut (war ziemlicher Stress mit den Blattläusen), zahlt sich Überwinterung aus.
Leider habe ich hier keinen Vergleich mit für 2012 neu angebauten Exemplaren (weil diese unzulässig "schlecht behandelt"), bei anderen würde ich meinen, dass die neu Angebauten nun am Ende der Saison besser "da stehen" als die Überwinterten ...
LG, Marco