Paradeisergarten's Chili-Saison 2012

Ernten 2012

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2012-09-15: Habanero Seestern
 
Überwinterung 2011/2012 - Beispiel Habanero orange

Nachdem das Thema "Überwinterung" gerade wieder sehr aktuell wird, möchte ich ein konkretes Beispiel mit Fotos geben. Zur Überwinterung 2011/12 an sich (und - mit Foto - dem Ergebnis) habe ich ja bereits früher gepostet.

Insgesamt gingen 6 Habanero orange in die Überwinterung - alle stammen aus einem eher späteren Anbau (06.02.2011), ohne Kunstlicht und Wärmeplatte - von 8 Samen keimten alle, 2 Pflanzen wurden abgegeben, 6 weiter im Töpfen kultiviert (die Größenangaben zu den Töpfen finden sich in den Bildern - 22 cm = 6 Liter, 27 cm = 11 Liter und 32 cm = 20 Liter Inhalt). Das Substrat war Gartenerde (sehr lehmig) 1:1 vermischt mit eigenem Kompost, gedüngt wurde eher unregelmässig mit Brennnesseljauche in der Wachstumszeit, mit Beinwelljauche - wenn vorhanden - zur Blüten- und Fruchtbildung. Ab Einwinterung wurde nicht mehr gedüngt.

Die ersten reifen Beeren gab es Mitte September (erstes Bild - 2 der 6 Pflanzen) ...

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Einen Monat später - kurz vor der Einwinterung - sind bei Pflanze C die ersten Beeren reif, einen weiteren Monat später bei Pflanze B auch die oberen Beeren (von den anderen 3 gibt es keine Detailfotos).

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Nach Weihnachten gab es jedenfalls bei 4 der 6 Pflanzen eine größere Ernte - welche Pflanze hier jedoch A, B, C (oder gar D, E, F) ist, ist mir leider unbekannt (nicht dokumentiert). Man sieht aber, dass sie ziemlich viel Laub verloren haben.

Standort war ein Südfenster bei Lufttemperatur 18 bis 20 Grad - aufgrund Wandheizung (Strahlungswärme ...) Lufttemperatur eher niedriger als bei anderen Heizungen, direkt am Fenster für die Pflanzen eventuell noch etwas weniger.

Die anderen beiden waren - da keine wesentliche Fruchtbildung von Anfang an im kühlen (minimal 5 Grad, an Sonnentagen bis zu 30 Grad) Wintergarten.

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Die weitere Entwicklung: Wenn keine Bildung neuer Blüten ersichtlich bzw. keine grünen Früchte mehr vorhanden, Übersiedlung in kühleres Zimmer (ebenfalls Südfenster) , ansonsten Standort beibehalten (laufende Ernten = eine oder zwei Beeren so alle paar Wochen - leider keine Fotos aus dieser Zeit).

MASSIVES Hauptproblem in dieser Zeit: Blattläuse ... (dazu habe ich auch nicht nur hier gepostet).

Rückschnitt erfolgte nur, wenn es seitens der Pflanze angezeigt schien (abgestorbene, vereinzelt aber auch kahle Triebe ohne ersichtliches "Leben" ).

Mitte April Übersiedlung ins Freie, Umtopfen in nächst größeren Topf (11 Liter bzw. in einem Fall - später - 20 Liter, da Wachstum entsprechend) - leider hat 2 x Hagel einiges an Austrieb bzw. Beeren gekostet.

Eine der 6 Pflanzen ist im April "verstorben", die zweite im Juni - beide waren nach obigem Kriterium stark zurückgeschnitten und haben sich nicht mehr "erholt" (sind aber schon weit schwächer in die Überwinterung gegangen, als die anderen 4).

Vor 14 Tagen sahen die 4 "Überlebenden" wie folgt aus (Foto kurz vor Ernte):

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Zu beachten (beim Vergleich mit ersten Fotos): Pflanzen 2 bis 4 sind nun in um eine Stufe größeren Töpfen, Planze 1 um 2 Stufen.

Letztlich: Sie sind sehr deutlich buschiger geworden, haben aber an Höhe nur unwesentlich gewonnen (im Gegensatz zu anderen Sorten - scheint eine Sorteneigenschaft zu sein) - die Erntemenge (bezogen auf die 1. Haupternte 2011 [Ende Dezember]) hat sich bisher verdreifacht, wobei gerade in den letzten 2 Wochen wieder zahllose Früchte reif geworden sind (noch keine Fotos) und sie sehr stark blühen.

Mein Resümee: Wenn man die Möglichkeit hat und es sich antut (war ziemlicher Stress mit den Blattläusen), zahlt sich Überwinterung aus.

Leider habe ich hier keinen Vergleich mit für 2012 neu angebauten Exemplaren (weil diese unzulässig "schlecht behandelt"), bei anderen würde ich meinen, dass die neu Angebauten nun am Ende der Saison besser "da stehen" als die Überwinterten ...

LG, Marco
 
Sehr gute und übersichtliche Beschreibung zum Überwinterungsvorgang!

Dass das Überwintern aufgrund der Schädlinge zT stressig ist kann ich bestätigen.
Meines Erachtens rentiert sich das wirklich nur bei Pflanzen an denen man sehr hängt oder die wegen einer zu späten Anzucht noch keine reifen Früchte produziert haben.

Ein großer Vorteil ist dafür der wesentlich höhere Ertrag in der neuen Saison!
Ein nicht repräsentatives Beispiel: Meine Überwinterte Paper Lantern hat bis jetzt 228 Schoten - die neu gepflanzenten im Schnitt 102 reife Beeren hervorgebracht.
 
Lieber Martin, ...

VanDoom schrieb:
Meines Erachtens rentiert sich das wirklich nur bei Pflanzen an denen man sehr hängt oder die wegen einer zu späten Anzucht noch keine reifen Früchte produziert haben.

... Du bringst es "auf den Punkt": Gerade letzteres war mein Hauptmotiv - die Pflanzen (nicht nur die orangen Habaneros) standen gut da, allerdings kaum was reif (weil viel zu spät ernsthaft begonnen). Allerdings: Als sie November / Dezember / Jänner ihre erste "echte Ernte" hatten, hatte ich es nicht geschafft, sie danach zu entsorgen und somit mit allen weitergemacht.

Nun "hänge ich an ihnen sehr" und werde versuchen, sie ins 3. Jahr zu bringen - werde nach Möglichkeit darüber berichten.

Wenn ich allerdings den Aufwand für sie in die Neu-Anzucht investiert hätte, stünde diese nicht so "schlimm" da, wie's jetzt ist - und nun muss ich diese (nicht zuletzt viele neue Sorten) wieder (zusätzlich) in die Winterpflege übernehmen ...

VanDoom schrieb:
Ein großer Vorteil ist dafür der wesentlich höhere Ertrag in der neuen Saison!
Ein nicht repräsentatives Beispiel: Meine Überwinterte Paper Lantern hat bis jetzt 228 Schoten - die neu gepflanzenten im Schnitt 102 reife Beeren hervorgebracht.

Ja, das kann ich für andere Sorten (wo ich Vergleichmöglichkeiten habe) durchaus bestätigen, der Ertrag ist meist deutlich höher - mir scheint aber (noch ohne halbwegs fundierte Analyse), dass das von der Art (annuum, chinense usw. ...) abhängt, bei "annuum" bin ich gefühlsmäßig eher skeptisch, bei anderen scheint das absolut zu stimmen.

LG, Marco
 
paradeisergarten schrieb:
Ja, das kann ich für andere Sorten (wo ich Vergleichmöglichkeiten habe) durchaus bestätigen, der Ertrag ist meist deutlich höher - mir scheint aber (noch ohne halbwegs fundierte Analyse), dass das von der Art (annuum, chinense usw. ...) abhängt, bei "annuum" bin ich gefühlsmäßig eher skeptisch, bei anderen scheint das absolut zu stimmen.

Annuums habe ich noch nie überwintert deshalb fehlt mir da auch der Vergleich.
Aber da die sowieso schneller Wachsen und früher tragen rentiert sich da die neue Aussaat wohl eher!
Fraglich bleibt ob der Ertrag bei häufigem Überwintern nicht irgendwann wieder abnimmt oder konstant hoch bleibt.

Heuer werde ich zum erstenmal die Stecklingsvermehrung versuchen um dem Schädlingsproblem entgegen zu wirken. Es gibt ein paar Sorten von denen ich kein reines Saatgut mehr habe und so die Sortenreinheit gewährleisten will.
Bin gespannt ob sich da ein zeitlicher Vorteil ergibt oder ob die Wurzelbildung - wenn es denn funktioniert - zu lange dauert!
 
VanDoom schrieb:
Fraglich bleibt ob der Ertrag bei häufigem Überwintern nicht irgendwann wieder abnimmt oder konstant hoch bleibt.

Das frag' ich mich auch - von "pubenscens" werden ja 10-15 Jahre Lebenserwartung mit durchaus steigender Größe und mehr Ertrag berichtet, aber wie ist es bei den anderen Arten?

VanDoom schrieb:
Heuer werde ich zum erstenmal die Stecklingsvermehrung versuchen um dem Schädlingsproblem entgegen zu wirken. Es gibt ein paar Sorten von denen ich kein reines Saatgut mehr habe und so die Sortenreinheit gewährleisten will.
Bin gespannt ob sich da ein zeitlicher Vorteil ergibt oder ob die Wurzelbildung - wenn es denn funktioniert - zu lange dauert!

Stecklingsvermehrung ist mir noch nicht gelungen, diese setzt aber - zumindest so wie ich es sehe - Überwinterung voraus, entweder des Stecklings oder der Mutterpflanze.

Das wäre aber ein interessanter allgemeiner Thread (sofern es ihn nicht schon gibt) ...

LG, Marco
 
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