Habanero überwintern

habanero300

Chiligrünschnabel
Beiträge
15
Also ich bin neu im Forum, und ich bin sicher das ich den Beitrag in einen falschen Ordner da so schreibe, aber ich habe eine frage.....
Also ich habe 4 Habanero Pflanzen, haben alle 4 gute ernte erbracht, und nach dem es jetzt schon langsam kühl wird mache ich mir Gedanken übers überwintern der pflanzen!
1ste frage, pflanzen zurückschneiden wenn ja wie?
2te frage, wo überwintern? Im kühlen finstren Keller mit 5 Grad celsius oder im Vorraum mit ca 20 Grad und licht.....
 
Es gibt - grob gesagt - 3 Überwinterungsmöglichkeiten:

1. Radikaler Rückschnitt von Wurzel und Krone der Pflanze. Standort dunkel und kühl. Im Winter gelegentlich einnebeln damit sie nicht vertrocknet. Quasi nicht gießen und auf keinen Fall düngen. Im Frühjahr wieder ans Licht holen und auf Neuaustrieb warten.

2. Mit oder ohne Rückschnitt kühl (10°-15°C) und mit wenig Licht überwintern (nicht zu hell!). Minimal gießen, nicht düngen. Die Pflanze behält dann meist ein paar Blättchen und lebt grade so vor sich hin bis die Bedingungen (Licht, Wärme) im Frühjahr wieder besser werden und treibt dann wieder aus.

3. Hell und warm, ohne Rückschnitt. Die Pflanze wird so wie sie ist weiterkultiviert. Das bedeutet aber auch, dass sie ausreichend Licht und Wärme benötigt.
Benötigt werden:
- Ein sehr helles Fenster evtl. mit Zusatzbeleuchtung durch Energiesparlampen oder Leuchtstoffröhren (alternativ eine beleuchtete/belüftete Growbox, Marke Eigenbau, gibt im Forum viele Beispiele dazu)
- Kälteisolation gegen Zugluft, Kälte durch die Fensterscheibe und kalte Fensterbänke (am besten Töpfe in Styroporkiste o. ä. packen)
- ausreichend Wärme
- Häufiges Einnebeln der Pflanze wegen der trockenen Heizungsluft
- Normal gießen und leichte Düngung

Variante 1 und 2 eignen sich nur für große "alte" Pflanzen, die schon ausreichend große Wurzelballen und i. d. R. einen verholzten Stamm haben. Jungpflanzen, die erst 2-3 Monate alt sind, haben bei Rückschnitt viel geringere Überlebenschancen.
 
Danke!

Danke für schnelle und umfangreiche Antwort! Jetzt kann der Winter ins Land ziehen... naja ich Habs ein bisschen eilig ich kanns gar nicht mehr erwarten sie einzuwinern..
 
Mayachili schrieb:
2. Mit oder ohne Rückschnitt kühl (10°-15°C) und mit wenig Licht überwintern (nicht zu hell!).

Was ich jetzt nicht verstehe, warum wenig Licht?

Ich beabsichtige, meine im frostfreien Gewächshaus zu überwintern, also Minimum 5°, aber natürlich relativ hell.
Siehst du da ein Problem?
 
Nachdem ich heuer ebenfalls das Experiment des Überwintern wagen möchte, muss ich mich hier gleich mal mit einklinken.

Das im Hintergrund in den hellblauen Töpfen sind meine beiden Habanero Red, um die es geht:

12-08-15_Gruppenfoto_resize.jpg


Höhe mit Topf: 90 cm bzw. 1,1 Meter
Breite ca. 1,2 bzw 1,4 Meter
Topfvolumen ca 15 Liter

Ich habe mir vorgestellt, dass ich diese beiden Pflanzen im jetzigen Topf belasse und sie erst im Frühjahr umtopfe. Die Pflanzen wurden heuer ab Februar herangezogen und sind damit in ihrem ersten Jahr. Der Winter-Standort wird ein leeres und größtenteils unbeheiztes Zimmer sein. Temperatur um die 15-18 °C. Die Lichtverhältnisse sind sehr gut, da es sich um ein Süd-West Fenster handelt. Sprich: es ist sehr hell.

Eigentlich wollte ich die beiden Pflanzen rel. stark zurückschneide, dass sie nächstes Jahr buschiger werden. Aber wenn ich mir das so durchlese, kommen hier einige Zweifel auf.

Diese Fragen stellen sich nun:

- Zurückschneiden - ja oder nein?
- Wenn ja: Radikal oder nur die Krone beschneiden?
- Wenn nein: ist die Zimmer-Temperatur über den Winter nicht zu gering bzw. das Licht zu viel?
- Wenn nein: Wie entwicklen sich die Pflanzen größen-technisch dann im nächsten Jahr?
 
Wenn Du sie zurückschneidest, musst Du Krone und Wurzel im gleichen Maßstab zurückschneiden. Sonst stimmt das Verhältnis Wasseraufnahme (Wurzel) : Verdunstung (Blätter) nicht und das Risiko, das sie eingeht steigt gewaltig.

Natürlich kannst Du erst im Frühjahr Krone und Wurzel stutzen.
Aaaaber Du wirst Dich wundern wie bald die Pflanzen bei deinen geplanten Temps schon anfangen neue Triebe zu bilden. Die Energie, die die Pflanze in diese steckt, verschenkst Du quasi, wenn Du diese im Frühjahr erstmal wieder wegschnipselst (und nimmst Dir so auch den Zeitvorteil wieder weg). Hast Du sie vor der Überwinterung in Form geschnitten, dann wachsen die Triebe ja auch gleich da, wo Du sie möchtest. ;)

Wenn Du jetzt nicht zurückschneidest, wirst Du entweder im nächsten Jahr einen sehr viel größeren Topf brauchen (falls Du auch dann nicht schnippelst) oder Du stutzt dann im Frühjahr und nimmst Dir was von dem Wuchsvorteil (siehe Abschnitt vorher).
 
Das Thema interessiert mich auch. Da ich unbekannte scharfe
braune Chili im GWH habe, dachte ich daran, diese auszugraben
und in einen Topf zu setzen. Es ist mein erster Sommer mit Chilis.
Da die Pflanzen noch nicht so buschig sind, wollte ich sie
schon auf dem Fensterbrett überwintern lassen.
Meine Frage wäre nun, unsere Fenster sind groß und recht
hell, wären die Pflanzen dann ohne zusätzliches Licht
über den Winter zu bringen?
Oder sollte ich doch lieber eine kühle Überwinterung vor-
ziehen? :noidea:
Danke für die Antwort und schönen Gruß

schoki
 
Ein großes helles Fenster dürfte gehen. Die trockene Heizungsluft könnte ein Problem werden. Deshalb ist es sinnvoll die Chilis während der Heizperiode einmal morgens und einmal abends mit Wasser einzunebeln.
 
@Maya: Mal angenommen ich schneide die Pflanzen sowohl in der Krone als auch im Wurzelballen im Herbst zurück und verpasse ihnen frische Erde - würdest du hier dann gleich Langzeidünger einarbeiten? Genau dieser Punkt ist es nämlich, der mich etwas irritiert. Langzeidünger im Winter einarbeiten klingt für mich etwas unsinnig.

Danke auf alle Fälle schon mal für die Info, dass es keinen Sinn mach im Herst die Krone und im Frühjahr die Wurzeln zu stutzen. Das war nämlich mein eigentlicher Plan.
 
Nicht düngen! Frische Erde ist völlig ausreichend. Sobald die Pflanze im Frühjahr ordentlich wächst (nicht die allerallerersten Blättchen ...) fängst Du mit dem Düngen wieder an.

@ schoki2

Wenn Du die Pflanze so lässt wie sie ist (nicht beschneiden) und bei > 20°C an einem hellen Fenster überwinterst, sollte das funktionieren. Allerdings musst Du einiges beachten.

Wenn die Pflanze stagniert, also keine neuen Triebe und Blüten bildet: Sparsamst gießen und auf alle Fälle morgens und abends einnebeln.

Wenn die Pflanze weiterwächst, Triebe bildet und evtl. sogar Knospen ansetzt: Die Pflanze normal weiterpflegen. Also regelmäßig (sparsam) gießen und minimalst düngen, 2x täglich einnebeln.

Wenn die Pflanze alle Blätter abwirft: dann solltest Du sie kühler stellen und wie im anderen Beitrag beschrieben behandeln.

Das einnebeln ist wegen der trockenen Heizungsluft sehr wichtig.

Außerdem sollte unbedingt Styropor o. ä. an die Fensterseite und unter die Töpfe gelegt werden (oder Töpfe gleich in Styroporkisten o. ä. stellen). Es wird gerne unterschätzt, welche Kälte durch das Fenster kommt und wie kühl die Fensterbank an dieser Seite sein kann, trotz Heizung darunter. :rolleyes: Die Kombi kalte Wurzeln und warmes Zimmer haben schon einige Pflanzen dahin gerafft.

Evtl. werden die neuen Triebe etwas spargeln, wenn es ihnen zu dunkel ist. Dann entweder mit einer Lampe (Schreibtischlampe mit ESL reicht völlig für 1 Pflanze) nachhelfen oder halt im Frühjahr bissl zurückstutzen. Ich stelle einfach Styroporplatten hinter die Pflanzen, die dann das Tageslicht reflektieren. Ist optisch aber nicht jedermanns Sache in Wohnräumen. :whistling:
 
Flüßigdünger im Winetr scheidet ja kategorisch aus - das ist mir schon klar.

Wie bekommst du dann den Langzeitdünger vernünftig in die Erde eingearbeitet? Den kann man ja maximal noch oberflächlich einarbeiten, ansonsten greift man ja wieder ins Wurzelwerk ein...
 
Das bissl Wurzelschubbern stört doch keine große Chili. :P

Im Ernst: Oberflächlich einarbeiten reicht völlig. 1-2 cm Erde nochmals obendrauf packen und alles wird gut. :)

Außerdem: wenn Du jetzt zurückschneidest, kannst Du sie in einen kleineren Topf packen. Im Frühjahr: wieder der größere Topf, Erde mit Langzeitdünger rein ... alles wie gehabt. ;)
 
Wunderbare Idee - einfach die Pflanzen in kleinere Töpfe packen. Hätt ich eigentlich auch selber draufkommen können. Im Frühjahr dann den Wurzelballen leicht verpflücken und ab gehts in die großen Pötte!

Vielen Dank für deine Tipps. Mal sehen, ob meine Chilis das überstehen :) Evtl werde ich dann meine Royal Black und die zwei Aji Pineapple gleich noch mit überwintern oder mach das bei Annuums bzw. Baccatums keinen Sinn?
 
Annuums lohnt sich nicht wirklich. Wachsen ja eh schnell wieder neu und tragen auch i. d. R. in der zweiten Saison nicht wirklich besser.

Bei Baccatums kann es sich wegen der langen Reifezeit lohnen. Ich fahr aber immer zweigleisig: überwintere welche und säe neu aus. Schwer zu sagen, welche dann mehr trägt ... mal diese mal jene, je nachdem wie die Saison wettertechnisch ist.
 
Gut, dann werde ich die Royal Black schon mal außen vor lassen. Und bei den Aji Pineapple lass ich mich dann überraschen, was sich nächstes Jahr dann für ein Bild bietet :)

Wie stark schneidest du die Baccatum auch zurück? Sind ja doch ganz schöne Kaliber, die sich da in meinem Garten entwickelt haben...
 
Zurück
Oben Unten