Du hast verschiedene Blattläuse und ihre Häute (das weiße sind die abgestreiften Häute, wenn sie wachsen). Blattlausarten gibt es in diversen Farben. Die geflügelten Tiere kommen bei jeder Art 1 bis 2 mal im Jahr vor ... sie tragen durch ihr Flugvermögen gezielt zur Verbreitung der Art bei.
Es gibt 2 grundsätzliche Probleme bei der Blattlausbekämpfung:
1. Ein Tier genügt um sofort eine neue große Population aufzubauen. Denn wenn grade kein Partner vorhanden ist, können sie auch ohne Fremdbefruchtung einfach so Babys produzieren. D. h. um sie auszumerzen, darf man wirklich nix übersehen. Winzigste Exemplare sitzen aber oft gut versteckt in den Blattachseln oder sogar
in den ganz kleinen jungen Blattknospen. Die Vermehrungsrate steigt rasant mit der Temperatur. Weshalb sie indoor bei kuschligen Temperaturen quasi in nullkommanix riesige Gruppen bilden.
2. Da sie sich sowohl vom Wind transportieren lassen und auch teilweise selbst fliegen können, können sie durch jedes noch so kurz geöffnete Fenster/Tür zu Besuch kommen. Teilweise schleppt man sie auch an der Kleidung mit in die Wohnung ohne es zu merken. D. h. auch wenn Du deine Blattläuse effektiv bekämpfst, es kommen zusätzlich immer neue zu Besuch.
Viele schwören deshalb auf Calypso von Bayer, da es der vorhandenen Population den Garaus macht und noch einige Zeit die Zuzügler killt. Aber auch das hilft nicht für immer und ewig ... siehe oben.
Wenn man gründlich abduscht und auch die Blattachseln etc. regelmäßig kontrolliert (praktisch dazu ist ein weicher feiner Haarpinsel und ein Blatt Papier unter der Pflanze, damit man auch die erwischt, die sich fallen lassen) kann man die Population aber gut im Griff haben. Da einzelne Blattläuse einer Pflanze ja nicht großartig was ausmachen (ausgenommen: frische Keimlinge) ist es m. E. kein Drama, wenn man nur ein paar an den Pflänzchen hat. Dieses Ziel kann man mit dieser Methode gut erreichen. Perfektion allerdings nicht.
Ist halt Ansichtssache, ob man erst zufrieden ist, wenn überhaupt keine Blattlaus zu sehen ist.
Ich habe gute Erfahrungen mit Marienkäfern gemacht. Wenn man ihnen die richtigen Lebensbedingungen (Temperatur und Feuchtigkeit) bietet, dann regeln sie das Blattlausproblem sehr gut, denn sie vermehren sich so lange weiter bis wirklich nix mehr zu futtern da ist.
Ich hole mir deshalb - sobald der Befall groß ist - eine Ladung Marienkäferlarven (z. B. von Katz Biotech) und lasse sie den Winter über für mich arbeiten. Geht zwar nicht von heute auf morgen, aber wenn die Kerlchen fertig sind, ist da keine Blattlaus mehr. Die essen ihren Teller leer.
Den erwachsenen Käfern spendiere ich dann ein Plätzchen im Insektenhotel auf dem Balkon, damit sie im Frühjahr da bereits einsatzbereit sind. (Drinnen würden sie ohne Futter wegen der hohen Temperaturen nicht überleben, draußen gehen sie in Winterruhe.)