[UV-Licht] Keimlinge jeden Tag etwas Sonne gönnen?

XLschneider

Chiligrünschnabel
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Guten Abend liebe Community,

derzeit arbeite ich noch an den Bildern für meine Vorstellung hier im Forum aber eine Frage kann, auf Grund der ersten Sonnenstrahlen nicht warten:

Soll ich meinen Keimlingen jeden Tag etwas Sonne gönnen?

Natürlich habe ich mich als Chili-Neuling über den Anbau informiert und so ist das Thema der UV-Licht-Gewöhnung bei Kunstlicht-Aufzucht nicht ausgeblieben. Eigentlich wollte ich meine Chilis ja ohne aufziehen, aber direkt nach dem Keimen habe ich, sogar bei den Tomaten, Anzeichen von spargeln entdeckt. Also ab in den Baumarkt und schnell eine 36Watt 840er geholt. Ich weiß, die teurere 856 (oder welche Nummer die genau hat) wäre besser gewesen, aber auf die schnelle gab es nichts anderes und ich wollte auch nicht zu viel ausgeben.
Schnell eine Growbox gebaut, 20cm an jeder Seite länger als die Lampe, 50cm breit , Alu ausgekleidet und 1/3 an der Heizungsseite offen.
Auch wenn es nur eine Lampe ist,
Ich habe damit auch schon Erfolge sehen können!

Aber zurück zum eigentlichen Thema, heute hatte ich gute zwei Stunden strahlende Sonne und so habe ich diese aus der Box rausgeholt und in die Sonne gestellt, ca 1 Stunde.
Man glaubt es kaum aber in dieser Zeit haben sich die Chili schon zur Sonne geneigt.
Beim schon sehr großen Meerrettich Bäumchen haben nach dem umtopfen sogar 30min gereicht und er war krumm :D

Kann ich, wenn ich dies jeden Tag mache, mir später die langsame UV-Gewöhnung später sparen?
Da ich ja eigentlich auf die Growbox verzichten wollte, möchte ich in etwas 2-3 Wochen diese wieder abbauen, im Windergarten sind es bei Sonnenschein meist sehr schnell 26°+ und bis weit in den Nachmittag Sonne bzw viel Licht (sofern das Wetter mitspielt).

Später sollen eigentlich alle Sorten in den Garten.

Habe aber auch genug um andere Sachen zu testen wie zurückschneiden, Königsknospe, versch. Dünger,... , habe mich bei Semillas und Co natürlich viel zu üppig eingedeckt und obwohl ich nur die Hälfte zum Keimen geschickt habe, bin ich mit Tomaten und anderen Sachen im Moment schon bei fast 100 Keimlingen.... habe nicht damit gerechnet das es so schnell und so einfach geht.
Werde wohl auch viel verschenken müssen, schon in jungen Jahren.
Ob ich das übers Herz bringe... :crying:


Gruß aus der Pfalz,
Steven
 
je früher sie sich daran gewöhnen umso besser würd ich sagen.

die ganz kleinen mögen z.b. hier die sonne hinterm südfenster gar nicht so arg, das wird ihnen einfach noch zu heiss über den ganzen tag.
 
Das glaub ich Dir. Das hat jetzt aber weniger mit dem UV-Licht zu tun, sondern denen ist es einfach zu warm. :)
 
Nur mal damit wir hier nicht aneinander vorbei reden:

Die UV-Gewöhnung muss man draußen machen!

Hinter der Scheibe kommt je nach Glasart kaum bis gar keine UV-Strahlung an.
Da genießen die Kleinen das Licht, aber bilden keinen UV-Schutz in den Blättern.
 
Hallo Mayachili

Dann kann man die kleinen Pflanzen ohne Gewächshaus also die ganze Zeit in der Sonne auf der Fensterbank stehen lassen und sie bekommen auch keinen Sonnenbrand ???

Liebe Grüße Enni

Mayachili schrieb:
Nur mal damit wir hier nicht aneinander vorbei reden:

Die UV-Gewöhnung muss man draußen machen!

Hinter der Scheibe kommt je nach Glasart kaum bis gar keine UV-Strahlung an.
Da genießen die Kleinen das Licht, aber bilden keinen UV-Schutz in den Blättern.
 
phönix4 schrieb:
Hallo Mayachili

Dann kann man die kleinen Pflanzen ohne Gewächshaus also die ganze Zeit in der Sonne auf der Fensterbank stehen lassen und sie bekommen auch keinen Sonnenbrand ???

Liebe Grüße Enni

Ich antworte mal (nach meinem Ermessen) für Mayachili:

Das was gemeinhin als Sonnenbrand bei Pflanzen bezeichnet wird, wird wie auch bei Menschen durch UV-Licht hervorgerufen. Dieses gelangt (in den meisten Fällen) nicht durch Glas-Scheiben und wird auch nicht durch Leuchtstoffröhren oder Energiesparlampen emittiert.

Um also deine Frage zu beantworten: du kannst, was Sonnenbrand angeht, die Pflanzen bedenkenlos an/auf die Fensterbank stellen. Je nach Wetter und Sonneneinstrahlung (und der damit verbundenen Wärme hinter der Fensterscheibe) lassen die Pflanzen je nach Gewöhnung und verfügbarem Wasser schnell die Blätter hängen. Dies ist aber kein Problem, sofern die Pflanzen danach mit ordentlich Wasser versorgt werden.

Gruß
 
Danke für die Antworten,
habe mich eben noch ein wenig schlau gemacht:

Normale 2fach-Verglasung schirmt einen Teil der UV-Strahlen ab, aber eben nicht alle.

Jetzt bin ich am grübeln ob sich der Aufwand jeden Tag eben lohnt, wenn ich später so oder so die Kleinen bzw hoffentlich schon Großen raus setzen will.

Anmerkung: Die kleinen Stecklinge die man überall kaufen kann setze ich ja auch immer direkt in die Erde... bis jetzt klappte das immer super. Die wachsen bis dato ja auch nur im GH.
Vielleicht bringt es ja aber immerhin ein wenig Schutz?
 
Naja die Chilis sind ja noch offen im MiniGH, da ist es nicht der größte Aufwand. Meine schnell gebaute Growbox verzichtet aber auf große Öffnungen, daher muss ich mich verrenken um alles zu erreichen :D

Aber werde es dann wohl weiterhin tun.
Hab die kleinen ja schon ziemlich ins Herz geschlossen...

Falls mir jemand zufällig einen Tipp geben kann bezüglich gießen:
Habe heute einige Tomaten in 400ml Becher umgetopft, unten ein Loch eingebrannt. Habe noch überlegt wenn ich schon ein Loch reinmache, was ich erst lassen wollte, dann bewässer ich auch von unten. (Übung für die Chilis, die Tomaten gehen ab wie Harri)
Also habe ich dies mal versucht, höherer Untersetzter genommen, 1-2cm Wasser rein und rein gestellt. Aber irgendwie wollte das ganze nicht so recht. Selbst nach 15min war unten zwar alles klitsch nass aber bis nach oben ist es immernoch nicht. Also habe ich sie vorsichtshalber bisschen gedrückt und auf einem anderen Untersetzter stehen lassen und von oben etwas nachgegossen bis ich das Gefühl hatte, die Erde ist durchgehen feucht und nicht mehr zu nass. Auch etwas Wasser in einen Becher ohne Loch und diesen mit Loch dann reinstellen hat zwar funktioniert, nach 2min war das Wasser weg, aber wieder nur unten drin. Bis nach oben kommt es irgendwie nicht.

Bei den zwei spargelnden Tomaten die ziemlich tief sind ist das ja gut, aber der Rest hat ja noch ziemlich weit oben Bedarf an Wasser.

Was mache ich falsch? Liegt das vielleicht daran das die Becher im Vergleich hoch sind, oder an der Anzuchterde? Oder müsste ich nur 5min warten und der Rest passiert von alleine, langsam?

Habe eben schon oft gehört so lange drin stehen lassen bis oben feucht ist.

LG Steven
 
Der Kapillareffekt beruht auf physikalischen Grundlagen - ergo dauert es eine gewisse Weile. Ich kann nicht aus Erfahrung sprechen und mache es auch nur nach Belieben, aber die gegossene Menge an Wasser bleibt die gleiche, ob nun von unten oder oben. Sofern die Erde durch seitliche Öffnungen im Topf das Wasser aufnehmen kann, ist es, würde ich sagen, egal. Also das Wasser sollte der Pflanze zur Verfügung stehen.

Und nochmals zur Ausgangsfrage: UV-Bestrahlung im Keimlingstadium ersetzt nicht die Gewöhnung an UV-Strahlung im adoleszenten Alter; neugebildete Blätter bedürfen nichtsdestotrotz einer Anpassung.
 
Es kann sein, dass beim Bewässern das Loch verdeckt ist. Becher sind unten anders geformt als Blumentöpfe. Man macht bei Bechern besser die Löcher unten seitlich rein.

Wenn man die kleinen Pflanzen an das UV-Licht gewöhnen möchte, stellt man sie am besten (ausreichende Temperatur vorausgesetzt) kurz raus und steigert die Zeit. Eine Fensterscheibe dämpft das UV-Licht und die Pflanzen müssen die stärkere UVStrahlung von draussen aushalten. Wenn sie nur die abgeschwächte von hinter der Scheibe gewöhnt sind, bekommen sie draussen trotzdem leicht einen Sonnenbrand.
 
Hi,
danke erstmal für die schnellen Antworten.

Heute ist zumindest bei uns in der Pfalz super Wetter. Schon 3 Stunden Sonne und ich habe alle Kleinen mal ans Fenster gestellt. Bringt wohl nicht viel aber ich glaube zumindest daran, dass die Sonne "mehr" bringt als eine reine LSR.

Zum Bewässern: Das Loch ist nicht verdeckt und es ist anfangs auch einiges abgeflossen. Dennoch habe ich selbst heute das Gefühl, dass es zumindest im unteren Drittel zu feucht, schon fast nass, ist.
Werde die kleinen aber so oder so mal ziemlich trocken werden lassen bevor ich wieder gieße.

Ich möchte nochmal anmerken, wie viel die 840er LSR gebracht hat: Ich habe zwei Anzuchtkästen voll mit Chili die alle vom Zewa kamen mit 4-5 Tagen Unterschied.
Im ersten Kasten waren bei 2/3 die Keimblätter über einen Tag lang zu sehen bevor ich den zweiten Kasten angelegt und die LSR angeschafft habe. In kürzester Zeit hat der zweite Kasten den Ersten fast eingeholt. Also ich habe das Gefühl das mehr an Licht hat viel gebracht, vor Allem weil die Tage davor ziemlich trüb war.

Bin ziemlich zufrieden mit meinem ersten Versuch, von den 16 Sorten Chili mit jeweils 5-6 Samen sind nach 12 Tagen etwa bei 2/3 die Keimblätter zu sehen. Von einigen ist immer ein Samen geblieben und eine Sorte hat garnicht gekeimt: Piri Piri. Habe sie jetzt einfach mal in die Erde gesteckt und hoffe das wird noch was, obwohl ein Samen trotz Zewa wechseln und täglichem Lüften schon dunkel geworden ist. Habe aber für den Teller(Zewa) keinen Platz mehr.
Eventuell versuche ich demnächst noch mit den restlichen Samen eine andere Methode mit noch mehr Wärme. Auf dem Zewa war es manchmal durch die Verdunstung schon ziemlich kalt...
Aber im Moment bin ich mit ca. 40 Bechern und 4 GWH ziemlich voll.

Am Anfang machen wohl viele den Fehler es zu übertreiben, oder?
Habe aber wie oben schon mal erwähnt nicht gedacht, dass soooo viele keimen werden :)
 
XLschneider schrieb:
Heute ist zumindest bei uns in der Pfalz super Wetter. Schon 3 Stunden Sonne und ich habe alle Kleinen mal ans Fenster gestellt. Bringt wohl nicht viel aber ich glaube zumindest daran, dass die Sonne "mehr" bringt als eine reine LSR.

Das bringt definitiv was!


XLschneider schrieb:
Zum Bewässern: Das Loch ist nicht verdeckt und es ist anfangs auch einiges abgeflossen. Dennoch habe ich selbst heute das Gefühl, dass es zumindest im unteren Drittel zu feucht, schon fast nass, ist.
Werde die kleinen aber so oder so mal ziemlich trocken werden lassen bevor ich wieder gieße.

Was für ein Substrat verwendest du denn?
 
Anzuchterde, eine mittelpreisige von einem Geschäft welches sich auf "scheener" reimt mit relativ viel Fasern drin, bleibt locker. Habe ich zur Anzucht verwendet. In den Bechern ist aber größtenteils eine Bio Anzuchterde vom örtlichen Baumarkt...haus mit Perlite, Sand und Ton. 70% Torf glaube ich, könnte aber nachschaun.

Möchte aber bei allen weiteren vielleicht auf günstige normale Erde umschwenken, dazu Mutterboden (wenn ich es schaffe die Regenwürmer alle rauszufischen, sind verdammt viele dieses Jahr) und Perlite. Weniger Dünger soll wohl den Vorteil der vermehrten Wurzelbildung haben, aber darüber möchte ich jetzt keinen Streit anfangen. 15L für 7€ ist es glaube ich einfach nicht wert. Selbst mischen ist viel günstiger und da weiß ich was drinne ist. Notfalls wird wie im Freiland einfach bisschen Komposterde beigemischt, beste Qualität und reichlich vorhanden :D
Dazu könnte mir jemand einen Tipp geben wo man günstig Perlite kaufen kann, war schon überall. Und online ist das Zeug zwar nicht teuer, aber der Versand....

Achja, meine "Becher" sind die 400ml, durchsichtig, 100 Stück für 2,99€. sind eben relativ hoch und reichlich mit Erde befüllt :)
War die letzten Wochen überall nach Töpfen schaun, aber das günstigste waren 50cent pro Stück... Online gibt es zwar sehr billige, aber dort würden 100 Stück immernoch 12€ kosten. Ob sich das lohnt wenn ich sie in einem Monat direkt raus setze, bis dahin müsste der Becher eigentlich reichen...
 
XLschneider schrieb:
... Dazu könnte mir jemand einen Tipp geben wo man günstig Perlite kaufen kann, war schon überall. Und online ist das Zeug zwar nicht teuer, aber der Versand....

Ich habe mir Perlite bei: KS-Stralsund bestellt sind dort sehr günstig.
Ab 40 € Versandkostenfrei. ...
 
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