Seid gegrüsst!
Ist euch der Essig aus dem Supermarkt auch zu langweilig? Dann wird es Zeit, selber interessante Kreationen herzustellen. Mit wenig Aufwand und wenig Geld.
Ich befinde mich gerade im ersten Versuch, nach Anleitung aus dem Internet. Das Projekt wird laufend erweitert.
Zutaten:
-Beliebige Menge an Früchten oder Gemüse. Am Besten eignen sich Früchte oder Gemüse mit einem hohen Zuckergehalt.
-Zucker (optional)
-Wasser
Instrumente:
-Küchentuch / Stofftuch
-Gummiband
-Gefässe (Glas, Keramik, Plastik oder ein essigsäure-sicheres Metall)
-Kaffefilter (optional)
Angefangen habe ich vor 4 Tagen mit Tomatillo (Baumtomate). Heute habe ich nochmals Ananas sowie Pflaume angesetzt.
Ablauf
1. Gefäss reinigen, am besten mit heissem Wasser o.Ä.
2. Frucht oder Gemüse nach Wahl zerkleinern und in das Gefäss geben. Man kann Hautschalen, Kerngehäuse sowie das Fruchtfleisch an sich verwenden. Die Tomatillos und die Pflaumen (ohne Kerne) habe ich im Mixer feingehäckselt, bei der Ananas habe ich hingegen die Rinde in Streifen geschnitten und ca. 1/3 des Fruchtfleisches grob gehackt verwendet. Unterschied grob/fein: Kann ich nur vermuten. Möglicherweise gärt die Brühe schneller, wenn das Fruchtfleisch sehr fein bzw. schon cremig ist. Andererseits dauert das Filtern länger, da der Saft langsamer durchsickert. Probieren!
3. Ca. eine handvoll Zucker hinzugeben. Der Zucker dient dazu, den Gärprozess zu beschleunigen, es geht aber auch ohne!
4. Ca. 2-3 cm über der Masse mit Wasser auffüllen.
Ananas grob
Pflaume fein
5. Gut umrühren und mit einem passenden Küchentuch oder Stoff abdecken. Gummiband drumherum. An einem dunklen Ort stellen. Das Tuch hält Insekten fern (z.B. Frucht- und Essigfliege).
6. Täglich einmal kräftig umrühren.
Der Fruchtsaft beginnt nun zu arbeiten. In der ersten Phase verwandelt sich der Fruchtsaft zu Wein. Es bildet sich Alkohol. Nach einem Tag ist das Fruchtfleisch der Tomatillo braun geworden und die Masse an die Oberfläche getreten. Sie oxidiert. Nach und nach riecht es nach Alkohol. Nach 2-3 Tagen haben sich Blasen gebildet und man konnte das Gebräu regelrecht blubbern hören, wenn man nahe daran gehorcht hat. Je wärmer es ist, desto schneller geht es (23-30°C). Da ich aber nur auf ca. 17°C gekommen bin, habe ich Zucker als Beschleuniger verwendet.
Wenn man direkt Wein oder Bier (Bieressig!) als Ausgangsprodukt verwendet, geht das Ganze natürlich schneller, da man nicht zuerst Alkohol produzieren muss und direkt zum Essig übergehen kann.
Nach 4 Tagen (kann auch gerne länger dauern), bin ich zum nächsten Schritt übergegangen.
Tomatillo-Wein mit schwimmendem Trester
7. Filtern. Der Trester muss nun vom Wein getrennt werden. Dazu benutzt ihr am besten ein Sieb, einen Kaffefilter oder ein Küchentuch. Das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wollt ihr lieber einen klaren, feineren Essig, so benutzt ihr einen möglichst feinmaschigen Filter oder Sieb. Ich mags gern trüb und "naturbelassen", habe also ein etwas gröberes Sieb benutzt, die Sedimente stören mich nicht. Was macht ihr mit dem Trester? Nun, in den Abfall damit. Aber noch besser ist es, ihn auf den Kompost zu geben oder an Hühner oder Schweine zu verfüttern, soweit vorhanden.
Beim Filtern. Mit dem Löffel habe ich nachgeholfen.
Trester
8. An dunklem Ort ruhen lassen (evtl. im Keller oder draussen, wegen dem starken Geruch).
Gefilterter Tomatillo-Wein mit (hochgeklapptem, zur besseren Darstellung) Küchentuch, bereit zur Vervollkommung.
Soweit bin ich derzeit mit dem Tomatillo-Essig. Mit der Zeit finden sich Essigbakterien (Acetobacter) ein, welche den Alkohol "essen" und in Essig verwandeln.
Mit der Zeit bilden sich Fäden, welche sich nach und nach verbinden und schliesslich zur "Essigmutter" werden. Die Essigmutter ist ein glibberiger Kuchen welcher aus den Essigbakterien und Cellulose besteht. Sie schwimmt anfangs an der Oberfläche und kann auch absinken. Sie ist völlig harmlos und könnte theoretisch sogar gegessen werden.
Die Essigmutter nicht wegwerfen! Mit ihr kann ein neuer Wein geimpft werden!
Hat das Gebräu einen hohen Alkohol-Gehalt, so wird auch die Essigsäure im Essig dementsprechend hoch sein. Gegebenenfalls muss man da mit Wasser verdünnen, abhängig davon wie man es mag.
Es gilt: Je länger der Wein steht, desto besser wird der Essig. Also ich lasse ihn mindestens ein paar Monate reifen.
Ich befinde mich mitten im Prozess, kann also noch nichts über das Resultat sagen.
Würde mich freuen wenn ihr es auch probiert und über eure Ergebnisse berichtet.
Hier kann experimentiert werden! Man kann natürlich auch Kräuter, Früchte oder Gemüse (Chili!) einlegen.
Viel Spass und Gut Glück!
p.s: Behälter nicht verschliessen und möglichst mit grossem Hals. Die Bakterien brauchen Luft um zu arbeiten.
Ist euch der Essig aus dem Supermarkt auch zu langweilig? Dann wird es Zeit, selber interessante Kreationen herzustellen. Mit wenig Aufwand und wenig Geld.
Ich befinde mich gerade im ersten Versuch, nach Anleitung aus dem Internet. Das Projekt wird laufend erweitert.
Zutaten:
-Beliebige Menge an Früchten oder Gemüse. Am Besten eignen sich Früchte oder Gemüse mit einem hohen Zuckergehalt.
-Zucker (optional)
-Wasser
Instrumente:
-Küchentuch / Stofftuch
-Gummiband
-Gefässe (Glas, Keramik, Plastik oder ein essigsäure-sicheres Metall)
-Kaffefilter (optional)
Angefangen habe ich vor 4 Tagen mit Tomatillo (Baumtomate). Heute habe ich nochmals Ananas sowie Pflaume angesetzt.
Ablauf
1. Gefäss reinigen, am besten mit heissem Wasser o.Ä.
2. Frucht oder Gemüse nach Wahl zerkleinern und in das Gefäss geben. Man kann Hautschalen, Kerngehäuse sowie das Fruchtfleisch an sich verwenden. Die Tomatillos und die Pflaumen (ohne Kerne) habe ich im Mixer feingehäckselt, bei der Ananas habe ich hingegen die Rinde in Streifen geschnitten und ca. 1/3 des Fruchtfleisches grob gehackt verwendet. Unterschied grob/fein: Kann ich nur vermuten. Möglicherweise gärt die Brühe schneller, wenn das Fruchtfleisch sehr fein bzw. schon cremig ist. Andererseits dauert das Filtern länger, da der Saft langsamer durchsickert. Probieren!
3. Ca. eine handvoll Zucker hinzugeben. Der Zucker dient dazu, den Gärprozess zu beschleunigen, es geht aber auch ohne!
4. Ca. 2-3 cm über der Masse mit Wasser auffüllen.
Ananas grob
Pflaume fein
5. Gut umrühren und mit einem passenden Küchentuch oder Stoff abdecken. Gummiband drumherum. An einem dunklen Ort stellen. Das Tuch hält Insekten fern (z.B. Frucht- und Essigfliege).
6. Täglich einmal kräftig umrühren.
Der Fruchtsaft beginnt nun zu arbeiten. In der ersten Phase verwandelt sich der Fruchtsaft zu Wein. Es bildet sich Alkohol. Nach einem Tag ist das Fruchtfleisch der Tomatillo braun geworden und die Masse an die Oberfläche getreten. Sie oxidiert. Nach und nach riecht es nach Alkohol. Nach 2-3 Tagen haben sich Blasen gebildet und man konnte das Gebräu regelrecht blubbern hören, wenn man nahe daran gehorcht hat. Je wärmer es ist, desto schneller geht es (23-30°C). Da ich aber nur auf ca. 17°C gekommen bin, habe ich Zucker als Beschleuniger verwendet.
Wenn man direkt Wein oder Bier (Bieressig!) als Ausgangsprodukt verwendet, geht das Ganze natürlich schneller, da man nicht zuerst Alkohol produzieren muss und direkt zum Essig übergehen kann.
Nach 4 Tagen (kann auch gerne länger dauern), bin ich zum nächsten Schritt übergegangen.
Tomatillo-Wein mit schwimmendem Trester
7. Filtern. Der Trester muss nun vom Wein getrennt werden. Dazu benutzt ihr am besten ein Sieb, einen Kaffefilter oder ein Küchentuch. Das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wollt ihr lieber einen klaren, feineren Essig, so benutzt ihr einen möglichst feinmaschigen Filter oder Sieb. Ich mags gern trüb und "naturbelassen", habe also ein etwas gröberes Sieb benutzt, die Sedimente stören mich nicht. Was macht ihr mit dem Trester? Nun, in den Abfall damit. Aber noch besser ist es, ihn auf den Kompost zu geben oder an Hühner oder Schweine zu verfüttern, soweit vorhanden.
Beim Filtern. Mit dem Löffel habe ich nachgeholfen.
Trester
8. An dunklem Ort ruhen lassen (evtl. im Keller oder draussen, wegen dem starken Geruch).
Gefilterter Tomatillo-Wein mit (hochgeklapptem, zur besseren Darstellung) Küchentuch, bereit zur Vervollkommung.
Soweit bin ich derzeit mit dem Tomatillo-Essig. Mit der Zeit finden sich Essigbakterien (Acetobacter) ein, welche den Alkohol "essen" und in Essig verwandeln.
Mit der Zeit bilden sich Fäden, welche sich nach und nach verbinden und schliesslich zur "Essigmutter" werden. Die Essigmutter ist ein glibberiger Kuchen welcher aus den Essigbakterien und Cellulose besteht. Sie schwimmt anfangs an der Oberfläche und kann auch absinken. Sie ist völlig harmlos und könnte theoretisch sogar gegessen werden.
Die Essigmutter nicht wegwerfen! Mit ihr kann ein neuer Wein geimpft werden!
Hat das Gebräu einen hohen Alkohol-Gehalt, so wird auch die Essigsäure im Essig dementsprechend hoch sein. Gegebenenfalls muss man da mit Wasser verdünnen, abhängig davon wie man es mag.
Es gilt: Je länger der Wein steht, desto besser wird der Essig. Also ich lasse ihn mindestens ein paar Monate reifen.
Ich befinde mich mitten im Prozess, kann also noch nichts über das Resultat sagen.
Würde mich freuen wenn ihr es auch probiert und über eure Ergebnisse berichtet.
Hier kann experimentiert werden! Man kann natürlich auch Kräuter, Früchte oder Gemüse (Chili!) einlegen.
Viel Spass und Gut Glück!
p.s: Behälter nicht verschliessen und möglichst mit grossem Hals. Die Bakterien brauchen Luft um zu arbeiten.