Wo sind die Chemie/Physik-Cracks?

dinsdale

Zuwenigplatzfürchilishaber
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Aus der Rubrik "leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen":

Ich habe in einem anderen Fred die Theorie aufgestellt, daß 0er Perlite (Mehl) bei gleicher Menge eine höhere Wasserkapazität entwickelt als z. B. 2er oder 6er Perlite. Und Theorien sind ja bekanntlich da auseinandergepflückt zu werden. :)

Hmh, ich war immer unterirdisch in beiden Fächern und viel kleben geblieben ist während der letzten Jahrzehnte auch nicht, aber gesetzt den Fall das Mehlkorn Perlite hat für sich die Wasserspeicherfähigkeit x. Im Verbund mit anderen Körnern jedoch sollte die Kapazität doch exponentiell steigen; wegen dieser Van-Der-Waals-Kräfte zwischen den Wassermolekülen ... dings ... blah ... :whistling:

Fail?

Die Schläge beim Fail können auch gern 'ne Etage tiefer (in den Nacken) gehen. ;)

Danke für Eure Beiträge.
 
Die Wasserspeicherfähigkeit rührt ja daher, dass das Material sehr porös ist und eine hohe Kapillarität (Feinstporen) hat.

Wenn man davon ausgeht, dass das Material an sich eine gewisse Anzahl Poren/Kapillaren pro Volumenteil hat, wird irgendwann die Wasserspeicherfähigkeit bei kleineren Körnen abnehmen.
Das Mehl dürfte das Wasser schlechter halten als das 2er Korn, da die Poren und Kapillaren zerstört sind.
 
Kannst du das etwas genauer erläutern? Ich bin bisher davon ausgegangen, daß die Perlite das Wasser in ihrem Inneren speichern, wie bei einem Schwamm.

Was meinst du mit "im Verbund mit anderen Körnern"? Daß das Wasser auch an den Berührungspunkten zwischen den Körnern gespeichert wird?
 
Da wills aber einer wissen :cool:

Datenblatt Agroperl fein (0-3mm):
Wasserspeicherfähigkeit : 53%

Datenblatt Agroperl grob (0-6mm)
Wasserspeicherfähigkeit : 52%

Agroperl

Ergo: 10kg Perlite bleiben 10kg Perlite :D
 
clappingmarkey schrieb:
Die Wasserspeicherfähigkeit rührt ja daher, dass das Material sehr porös ist und eine hohe Kapillarität (Feinstporen) hat.
[...]
Das Mehl dürfte das Wasser schlechter halten als das 2er Korn, da die Poren und Kapillaren zerstört sind.

Aber könnte das Wassermolekül beim Mehl die Kapillarität nicht dadurch zumindest teilweise wettmachen, indem sozusagen zusätzlich zur Bindung an's Mehlkorn in den Zwischenräumen Wasser gebunden wird? Da klingelt nämlich ständig Van-Der-Waal in meinem Hinterkopf ... :blush:

Denn das Wassermolekül hat ja, wenn ich mich richtig erinnere, die Tendenz noch Verbindungen zu anderen Wassermolekülen einzugehen obwohl es schon gesättigt ist - eben wegen dieser, wenn auch schwachen, Kräfte ...

Faberrebe schrieb:
Was meinst du mit "im Verbund mit anderen Körnern"? Daß das Wasser auch an den Berührungspunkten zwischen den Körnern gespeichert wird?

Genau so meine ich das. Also besser gesagt in den Zwischenräumen.

schlauch80 schrieb:
Da wills aber einer wissen :cool:

Kann nix dafür, ist genetisch bedingt. ;) Tut gut sich zu überprüfen und manchmal 'nen Zacken aus'm Krönchen zu brechen. Gibt nix schlimmeres als Stillstand im Kopf.

Zudem wollte ich den anderen Fred nicht mit OT vollquatschen.

schlauch80 schrieb:
Datenblatt Agroperl fein (0-3mm):
Wasserspeicherfähigkeit : 53%

Datenblatt Agroperl grob (0-6mm)
Wasserspeicherfähigkeit : 52%

Wenn ich das richtig sehe entspräche das ja fast meiner Theorie. :whistling: Wenngleich der Unterschied auch marginal, respektive auf die Gesamtmasse bezogen ist und nicht nur auf's Mehl ...
 
Stillstand im Kopf?

Also:

Du bist Gärtner und bekommst den Auftrag 10 Bäume zu pflanzen.
Du MUSST 5 Reihen pflanzen.
In jeder Reihe MÜSSEN 4 Bäume stehen.
Die Bäume in den Reihen MÜSSEN den gleichen Abstand zueinander haben.
Die Reihen MÜSSEN gerade sein und dürfen sich kreuzen.

Viel Spaß ;)
 
Um nochmal zur ursprünglichen Fragestellung zurückzukommen. Da mußt du gar nicht mit VdW oder ähnlichem argumentieren. Wenn die Korngröße so klein wird, daß die Zwischenräume zwischen den einzelnen Körner so klein werden, daß auch hier Kapillarkräfte wirksam werden, dann erhöht das tatsächlich die Wasserspeicherfähigkeit.

Aber: Zum einen werden die Perlite häufig nur als Beimischung zum eigentlichen Substrat eingesetzt, so daß dieser Effekt hier nicht zum tragen kommt. Und wenn man die Pflanzen in Perlit pur anpflanzt, dann ist gerade einer der Vorteile der Perlite, daß das Substrat gleichzeitig Wasser speichern kann, aber dennoch gut durchlüftet ist. Beim Einsatz von feinem Mehl, das auch an den Kornzwischenräumen mit Wasser gefüllt ist, fehlt somit die Luft im Substrat. Ich denke dies dürften die meisten Chilis eher nicht mögen.
 
Ich stimme Faberrebe da voll zu.

Außerdem spielen bei Wasser eh weniger die Van-der-Waals-Kräfte als die Wasserstoffbrückenbindungen eine Rolle.

Aber im Einsatz als Bodenverbesserer wirkt das Mehl schlechter, da die Kapillarporen fehlen.
 
dinsdale schrieb:
Ich habe in einem anderen Fred die Theorie aufgestellt, daß 0er Perlite (Mehl) bei gleicher Menge eine höhere Wasserkapazität entwickelt als z. B. 2er oder 6er Perlite

Da kommte es erstmal drauf an, was du mit gleicher Menge meinst.
Gleich viel Volumen oder gleich viel Gewicht?

Ich glaube, dass Mehl eigendlich fast nix aufnimmt.
Bei mir schwimmt das nämlich sehr gerne. :D

Man könnte ja 2 kleine Versuch machen.
20 ml Mehl gegen 20 ml Körner und
20 gr. Mehl gegen 20g Körner.
Jeweils vor dem einweichen wiegen und danach noch mal. :)
 
eteeric schrieb:
Ich sag nur Pentagramm

Genial. Hut ab!

Faberrebe schrieb:
Um nochmal zur ursprünglichen Fragestellung zurückzukommen. Da mußt du gar nicht mit VdW oder ähnlichem argumentieren. Wenn die Korngröße so klein wird, daß die Zwischenräume zwischen den einzelnen Körner so klein werden, daß auch hier Kapillarkräfte wirksam werden, dann erhöht das tatsächlich die Wasserspeicherfähigkeit.

Nun, stellt sich die Frage wie "0er Körnung" definiert ist, aber ich denke, Du hast Recht. In meiner Großhirnrinde war nur noch VdW festgetackert ...

Faberrebe schrieb:
[...] Beim Einsatz von feinem Mehl, das auch an den Kornzwischenräumen mit Wasser gefüllt ist, fehlt somit die Luft im Substrat. Ich denke dies dürften die meisten Chilis eher nicht mögen.

Richtig, aber mir ging's eher um die Theorie der Wasserspeicherfähigkeit. Daß gröberes Perlite den Boden besser auflockert als Mehl ist, denke ich, klar.

clappingmarkey schrieb:
Ich stimme Faberrebe da voll zu.

Außerdem spielen bei Wasser eh weniger die Van-der-Waals-Kräfte als die Wasserstoffbrückenbindungen eine Rolle.

Ja, den Begriff habe ich auch schon gehört, kann ihn aber nicht mehr zuordnen ...

clappingmarkey schrieb:
Aber im Einsatz als Bodenverbesserer wirkt das Mehl schlechter, da die Kapillarporen fehlen.

Nun, es wird ja auch untergemengt und ist höchstens in kleineren Populationen an einem Ort anzutreffen. Es ging wirklich nur um die theoretische Frage, ob die gleiche Menge Mehl mehr Wasser speichern kann als gröberes Perlite.

capsicum perversum schrieb:
Da kommte es erstmal drauf an, was du mit gleicher Menge meinst.
Gleich viel Volumen oder gleich viel Gewicht?

Hmh, Gewicht, würde ich meinen. So könnte man herausfinden, ob das Mehl, dem die Kapillaren theoretisch fehlen (man weiß ja nicht, ob auch im Mehlkorn noch so etwas wie Kapillaren vorhanden sind, obgleich der Begriff "Mehl" das nicht suggeriert) mehr Wasser speichern kann.

capsicum perversum schrieb:
Man könnte ja 2 kleine Versuch machen.
20 ml Mehl gegen 20 ml Körner und
20 gr. Mehl gegen 20g Körner.
Jeweils vor dem einweichen wiegen und danach noch mal. :)

Würde ich glatt machen, wenn ich eine Feinwaage hätte - und Perlitemehl. Und Titrierbesteck. :D

Ich persönlich habe zum gröberen Perlite gegriffen, weil ich mir die bessere Wasserspeicherfähigkeit sowie Auflockerung der Erde versprach. Aber rein theoretisch, dachte ich, wäre das Mehl der bessere Wasserspeicher.

Is' spät ... :angel:
 
Ein "Titrierbesteck" nutzt man aber für die Wasserhärtebestimmung. Das ist ein Tröpfchentest. Der bringt dir hier rein gar nichts.

Zur Körnung: Das ist ganz einfach. 0-6 bedeutet, dass das Sieb eine Maschengröße von 6 mm hat. Alles was da durch geht ist max. 6 mm groß, also Körnung 0-6.
Beim 2-6 ist noch ein Sieb mit 2mm Maschengröße dahinter, alles was kleiner als 2 mm ist, geht noch durch und wird nicht verpackt. Deine Perlite liegen also im Bereich 2 - 6 mm. Aber nicht feiner.

Wenn du das feine Mehl so dicht zusammen packst, dass dort Kapillaren auftreten (zwischen den einzelnen Partikeln) hast du eine feste Masse, ähnlich wie Beton. Da hast du aber keine Luftporen mehr.
 
Das mit dem wiegen macht meiner Meinung nach weniger Sinn.

Wird das Substrat zu feinporig sind die Kapillarkräfte zu stark und das Wasser ist nicht pflanzenverfügbar. In der Bodenkunde nennt man sowas dann Totwasser, bein tonhaltigen Böden ist dies häufig der Fall.

Wenn du es genau wissen willst müsstest du die nFK (nutzbare Feldkapazität) bestimmen, dabei handelt es sich dann nur um das Wasser, welches auch von Pflanzen genutzt werden kann.

Falls es dich wirklich interessiert kannst du dir, dass mal durchlesen. Da steht das ganze, wenn auch recht einfach gehalten.
 
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