Harald
Chilitarier
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Vorwort:
Ich habe mich bemüht in diesem Teil nicht ganz so "herablassend" - wie Einige es nannten - zu schreiben. Ich hoffe es ist dennoch nicht zu langweilig geschrieben. Ist halt Jeder anders und man kann es nicht allen recht machen
Einige warten sicher schon auf die Fortsetzung des Leitfadens. Andere widerum hoffen wohl, das ich nicht mehr dran denke Diejenigen muss ich leider enttäuschen, denn jetzt geht es weiter mit dem 2. Teil – Und zwar dem Pikieren und Umtopfen – Also der Aufzucht
2.1 – Vorbereitungsarbeiten
Damit ist jetzt nicht gemeint, das du vorher beten und nochmal auf Toilette gehen sollst – Obwohl du das natürlich trotzdem darfst. Nein, eigentlich meine ich, das du dir alles was man braucht zurechtlegst und einen Teil schon vorbereitest. Bedenke das es sich um Babys handelt die du entsprechend vorsichtig behandeln musst. Im Gegensatz zu einem Baby verzeihen dir die kleinen Sämlinge in der Regel aber KEINEN Fehler und sterben sofort :w00t: Noch ein Hinweis der zu dieser Jahreszeit passt: Die Kleinen vertragen KEINEN FROST. Auch nicht nur „ne klitzekleine Minute“. Also bitte nur in beheizten Räumen pikieren und umtopfen! Die sind empfindlicher als Weihnachtssterne. Wer schonmal einen Weihnachtsstern beim Händler gekauft hat und zu Hause gemerkt hat das er hin ist nur weil er 2 Minuten beim Entladen des Autos in Eiseskälte gestanden hat weiß was ich meine :crying: In diesem Zusammenhang ist es dann auch logisch, das die ERDE in die man die Pflanzen jetzt setzt nicht im Frost draussen gestanden hat und noch tiefgefroren ist - Also zimmerwarme Erde bitte
2.1.1 – Das Substrat
Über Pflanzenerde und deren richtige Zusammensetzung kann man ganze Bücher schreiben. Da ich dies zwar evtl. vorhabe, es aber nicht vorzeitig hier im Forum veröffentlichen möchte, müssen wir uns mit einigen kurzen Überlegungen und Verhaltensweisen begnügen
Natürlich kannst du ganz einfach die gekaufte Blumenerde aus dem Baumarkt benutzen. Wenn du Pflanzen Indoor (also IM Haus) ziehst, achte darauf das du etwas bessere Erde nimmst. Meist ist die Billigerde mit allerlei Ungeziefer durchsetzt – Wenn du kein Terrarium mit Spinnen und Schlangen hast und daher Lebendfutter benötigst, kannst du darauf sicher verzichten Teure Erde ist aber auch keine Garantie dafür, das kein Ungeziefer drin ist. Aber die Chancen stehen besser. Und bitte nimm keine ausgelutschte Erde aus dem Garten. Neu gekauftes Substrat ist eigentlich immer mit Nährstoffen gesättigt, die 4-6 Wochen ausreichen. Im Zweifelsfall lies was auf der Packung/Tüte drauf steht. Um zu gewährleisten, das keine Staunässe (du weißt was das ist? Falls nicht → Google mal) entsteht, sollte das Substrat durchlässig sein. Also keinen Lehmklumpen aus dem Garten nehmen Ich könnte jetzt noch von Perlite, Sand und Mischungsverhältnissen schreiben, aber das ist eher für Fortgeschrittene. Daher spar ich mir das für den 12. Teil meiner Anleitung auf Also besorg dir einfach die Erde! Und noch ein Hinweis: Entgegen der Meinungen vieler „Experten“ wachsen Chilipflanzen in praktisch jedem Dreck! Das dies stimmt kannst du selber herausfinden indem du mal schaust wo auf der Erde überall Chilis wachsen und angebaut werden. Von Wüstensand bis extrem karges Felsgestein – Chilipflanzen gibt’s fast überall auf dem Planeten
2.1.2 - Die Behältnisse (auch Blumentöpfe genannt)
Je nach Chili-Sorte benötigen die Pflanzen im ausgewachsenen Zustand Kübel bis zu 20 Liter. Falls du jetzt meinst, um Arbeit zu sparen, den 7 cm Sämling gleich in einen 20-Liter-Topf pflanzen zu können, muss ich dich enttäuschen. Das ist ganz schlecht Selbst wenn du Platz ohne Ende hast, ist es für das Wachstum der Pflanze nicht optimal. Pflanzen müssen feste und stabile Wurzelballen bilden. Dies erreichst du am ehesten, wenn du zwar ausreichend Große, aber keine extrem zu großen Behältnisse wählst. Du wirst dich also an den Gedanken gewöhnen müssen, die Pflanzen noch mindestens 1 Mal umtopfen zu müssen – Aber du wirst sehen das macht auch Spaß und ist halb so wild. Ich kann aber hier nur für Jungs reden: Wir haben doch früher alle gerne im Schlamm gewühlt Am Besten pikierst du beim ersten Mal in Töpfe von max. 10 cm Durchmesser. Eher kleiner! Je nach Platzverhältnissen kann es sich lohnen eckige Töpfe zu verwenden. Diese lassen sich platzsparender aufstellen. Ansonsten bekommst du praktisch in jeder Gärtnerei die Töpfe kostenlos. Die sind froh wenn sie einer abholt weil es für die Müll ist. Auf dem Friedhof gibt es auch meist Töpfe umsonst. Also kaufen muss man sie niemals Es sei denn man legt Wert darauf das sie eine besondere Form oder Farbe haben.
2.1.3 – Benötigtes „Werkzeug“
Eine kleine Schaufel und ein Pikierstab (ein Kugelschreiber geht auch!) reicht MIR aus. Außerdem benutze ich oft noch Einweg-Latexhandschuhe – dann ist es später einfacher da man nicht den Dreck unter den Fingernägeln rauskratzen muß Wenn du im Wohnzimmer oder in der Küche umtopfst kann auch mal Dreck irgendwo hinfallen. Es empfiehlt sich also, wenn man nicht sowieso einen speziellen Platz zum Umtopfen hat, zumindest eine Plastikfolie unterzulegen um die spätere Reinigung zu erleichtern
3.1 - Los geht’s: Das Pikieren (Umtopfen der Sämlinge)
Erstes Gebot: Den Sämling KEINESFALLS am Stiel anfassen sondern IMMER an einem der Blätter! Die Stiele sind extrem empfindlich und du wirst ihn häufig beschädigen wenn du meinst das besser zu wissen als Ich :nono: Und dann hast du nix davon. Also mach es gleich von Anfang an richtig :hammer: Benutze den Pikierstab (oder Kugelschreiber) und fahre damit tief in die Erde unter dem Sämling. Lockere die Erde GEFÜHLVOLL auf ohne die Wurzeln zu beschädigen. Fass den Sämling vorsichtig an einem der Blätter an und zieh ihn aus der Erde. Wenn er nicht praktisch von selber herausgleitet mußt du die Erde noch weiter lockern. Reiss nicht die zarten Wurzeln ab! Je nachdem wie groß der Sämling ist kann es auch sein das er schon einen richtigen Wurzelballen hat. Dann verpflanzt du den natürlich komplett und lässt die Erde da dran. Überhaupt: Es wird NIE die Erde abgemacht weil du hierbei immer Wurzelmasse beschädigst. Und es macht auch nix das da noch Anzuchterde dran ist :exclamation:
Mit deinem Pikierstab bohrst du nun ein passendes Loch in deinen bereits vorher mit Erde aufgefüllten neuen Topf und setzt den Sämling hinein. Du kannst die Pflanze auch ruhig tiefer in den neuen Topf setzen als sie bisher stand, jedoch nicht tiefer als bis zu den Keimblättern. Übrigens gieße ich die Erde in dem neuen Topf immer bevor ich die Pflanze hineinsetze. Damit vermeidest du, später über den kleinen Sämling gießen zu müssen oder aber ihn wieder durch das Wasser halb auszugraben. Achte darauf, das die Wurzeln auch in das Loch wandern und nicht außen am Rand rumliegen – Notfalls hilfst du mit dem Pikierstab nach.
Nun nur noch das Loch vorsichtig zuschütten und die Erde leicht andrücken – Fertig
Noch ein paar praktische Tipps zum Schluß dieser 2. Folge:
1)Wenn die Pflanzen sehr hoch aber dünn sind und fast umfallen müssen sie natürlich gestützt werden. Hierzu eignen sich Zahnstocher oder auch auf Länge geschnittene Schaschlikspiesse aus Holz. Anbinden mußt du die nicht. Es reicht wenn du sie so in den Töpfen platzierst das die Pflanzen sich daran „anlehnen“ können.
2)Ertränk die Pflanzen nicht! Ein typischer Anfängerfehler ist die zu häufige Gabe von Wasser und das Übergießen der Pflanze. Sobald die Erde oben ausgetrocknet aussieht wird gleich kräftig nachgegossen. Mach das nicht! Durch das ständige zu viele und zu frühe Gießen werden die Wurzeln faulen und absterben. Früher oder später wird die Pflanze dann auch sterben. Falls sie es überlebt wird sie dennoch nur ein Krüppel sein der dir keine Freude bereiten wird! Ein untrügliches Anzeichen von zu häufigem Gießen ist Schimmel und Moos auf der Erdoberfläche! Also achte darauf! Richtig ist: Bohre mit dem Finger 2-3 cm tief in die Erde und wenn die Erde dort trocken ist kannst du giessen - Aber nicht AUF die Pflanze sondern die Erde darunter! Sonst nicht! Ja, du hast Recht. Bei dieser Prozedur wird dein Finger etwas dreckig werden So ist das halt beim Gärtnern
3)Zu Beginn deiner Chili-Karriere (und vielleicht auch noch einige Jahre später ) wird es dir unmöglich sein die Pflanzen auseinander zu halten. Daher vergiss nicht die Namensschilder in die Töpfe zu stecken, damit du nachher auch weißt was du im nächsten Jahr wieder möchtest und worauf du verzichten kannst. In den Folgejahren wirst du zwar immer mehr Chilis schon an den Beeren erkennen, aber bis es soweit ist eher nicht. Daher solltest du dir das mit den Schildern generell angewöhnen!
4)Bei den meisten Sorten, die nicht größer als 1,00 mtr. hoch werden, kannst du auch 2 Pflanzen zusammen in einen Topf setzen. Dies empfiehlt sich u.a. dann, wenn du wenig Platz hast aber viel anbauen möchtest. Die einzelne Pflanze trägt dann zwar weniger als wenn sie alleine stünde, aber die Ernte fällt dennoch um mindestens 1/3 höher aus, weil du ja 2 Pflanzen hast. Ein weiterer Vorteil ist, das die Pflanzen sich gegenseitig stützen und nicht so leicht umgeweht werden können.
So, hier wäre der 2. Teil nun auch am Ende. Ich hoffe es hat dir etwas Spaß gemacht diesen Teil zu lesen. Wichtig ist aber auch, das du etwas gelernt hast. Denn neben dem Spaß soll natürlich später auch eine reichliche Ernte durch den Anbau eingefahren werden. Ich bin nicht der Obergärtner und Einige werden sicher das Ein oder Andere auch anders machen. Fakt ist aber, das du mit dem was ich schreibe auf jeden Fall auf der sicheren Seite bist und auch Erfolgserlebnisse haben wirst
Im 3. Teil widme ich mich der schwierigen Materie der Düngung. Schonmal ein kleiner Hinweis diesbezüglich: Die nächsten 6 Wochen nach dem oben beschriebenen Umtopfen bitte NICHT düngen.
So, dann frisch ans Werk
Ach ja: Da selbst Ich nicht perfekt bin möge man mich auf fehlende Fakten die zu diesem 2. Teil der Anleitung gehören hinweisen Die Anleitung kann ja dann noch angepasst werden, damit ein umfassendes Werk entsteht
LG Harald
Ich habe mich bemüht in diesem Teil nicht ganz so "herablassend" - wie Einige es nannten - zu schreiben. Ich hoffe es ist dennoch nicht zu langweilig geschrieben. Ist halt Jeder anders und man kann es nicht allen recht machen
Einige warten sicher schon auf die Fortsetzung des Leitfadens. Andere widerum hoffen wohl, das ich nicht mehr dran denke Diejenigen muss ich leider enttäuschen, denn jetzt geht es weiter mit dem 2. Teil – Und zwar dem Pikieren und Umtopfen – Also der Aufzucht
2.1 – Vorbereitungsarbeiten
Damit ist jetzt nicht gemeint, das du vorher beten und nochmal auf Toilette gehen sollst – Obwohl du das natürlich trotzdem darfst. Nein, eigentlich meine ich, das du dir alles was man braucht zurechtlegst und einen Teil schon vorbereitest. Bedenke das es sich um Babys handelt die du entsprechend vorsichtig behandeln musst. Im Gegensatz zu einem Baby verzeihen dir die kleinen Sämlinge in der Regel aber KEINEN Fehler und sterben sofort :w00t: Noch ein Hinweis der zu dieser Jahreszeit passt: Die Kleinen vertragen KEINEN FROST. Auch nicht nur „ne klitzekleine Minute“. Also bitte nur in beheizten Räumen pikieren und umtopfen! Die sind empfindlicher als Weihnachtssterne. Wer schonmal einen Weihnachtsstern beim Händler gekauft hat und zu Hause gemerkt hat das er hin ist nur weil er 2 Minuten beim Entladen des Autos in Eiseskälte gestanden hat weiß was ich meine :crying: In diesem Zusammenhang ist es dann auch logisch, das die ERDE in die man die Pflanzen jetzt setzt nicht im Frost draussen gestanden hat und noch tiefgefroren ist - Also zimmerwarme Erde bitte
2.1.1 – Das Substrat
Über Pflanzenerde und deren richtige Zusammensetzung kann man ganze Bücher schreiben. Da ich dies zwar evtl. vorhabe, es aber nicht vorzeitig hier im Forum veröffentlichen möchte, müssen wir uns mit einigen kurzen Überlegungen und Verhaltensweisen begnügen
Natürlich kannst du ganz einfach die gekaufte Blumenerde aus dem Baumarkt benutzen. Wenn du Pflanzen Indoor (also IM Haus) ziehst, achte darauf das du etwas bessere Erde nimmst. Meist ist die Billigerde mit allerlei Ungeziefer durchsetzt – Wenn du kein Terrarium mit Spinnen und Schlangen hast und daher Lebendfutter benötigst, kannst du darauf sicher verzichten Teure Erde ist aber auch keine Garantie dafür, das kein Ungeziefer drin ist. Aber die Chancen stehen besser. Und bitte nimm keine ausgelutschte Erde aus dem Garten. Neu gekauftes Substrat ist eigentlich immer mit Nährstoffen gesättigt, die 4-6 Wochen ausreichen. Im Zweifelsfall lies was auf der Packung/Tüte drauf steht. Um zu gewährleisten, das keine Staunässe (du weißt was das ist? Falls nicht → Google mal) entsteht, sollte das Substrat durchlässig sein. Also keinen Lehmklumpen aus dem Garten nehmen Ich könnte jetzt noch von Perlite, Sand und Mischungsverhältnissen schreiben, aber das ist eher für Fortgeschrittene. Daher spar ich mir das für den 12. Teil meiner Anleitung auf Also besorg dir einfach die Erde! Und noch ein Hinweis: Entgegen der Meinungen vieler „Experten“ wachsen Chilipflanzen in praktisch jedem Dreck! Das dies stimmt kannst du selber herausfinden indem du mal schaust wo auf der Erde überall Chilis wachsen und angebaut werden. Von Wüstensand bis extrem karges Felsgestein – Chilipflanzen gibt’s fast überall auf dem Planeten
2.1.2 - Die Behältnisse (auch Blumentöpfe genannt)
Je nach Chili-Sorte benötigen die Pflanzen im ausgewachsenen Zustand Kübel bis zu 20 Liter. Falls du jetzt meinst, um Arbeit zu sparen, den 7 cm Sämling gleich in einen 20-Liter-Topf pflanzen zu können, muss ich dich enttäuschen. Das ist ganz schlecht Selbst wenn du Platz ohne Ende hast, ist es für das Wachstum der Pflanze nicht optimal. Pflanzen müssen feste und stabile Wurzelballen bilden. Dies erreichst du am ehesten, wenn du zwar ausreichend Große, aber keine extrem zu großen Behältnisse wählst. Du wirst dich also an den Gedanken gewöhnen müssen, die Pflanzen noch mindestens 1 Mal umtopfen zu müssen – Aber du wirst sehen das macht auch Spaß und ist halb so wild. Ich kann aber hier nur für Jungs reden: Wir haben doch früher alle gerne im Schlamm gewühlt Am Besten pikierst du beim ersten Mal in Töpfe von max. 10 cm Durchmesser. Eher kleiner! Je nach Platzverhältnissen kann es sich lohnen eckige Töpfe zu verwenden. Diese lassen sich platzsparender aufstellen. Ansonsten bekommst du praktisch in jeder Gärtnerei die Töpfe kostenlos. Die sind froh wenn sie einer abholt weil es für die Müll ist. Auf dem Friedhof gibt es auch meist Töpfe umsonst. Also kaufen muss man sie niemals Es sei denn man legt Wert darauf das sie eine besondere Form oder Farbe haben.
2.1.3 – Benötigtes „Werkzeug“
Eine kleine Schaufel und ein Pikierstab (ein Kugelschreiber geht auch!) reicht MIR aus. Außerdem benutze ich oft noch Einweg-Latexhandschuhe – dann ist es später einfacher da man nicht den Dreck unter den Fingernägeln rauskratzen muß Wenn du im Wohnzimmer oder in der Küche umtopfst kann auch mal Dreck irgendwo hinfallen. Es empfiehlt sich also, wenn man nicht sowieso einen speziellen Platz zum Umtopfen hat, zumindest eine Plastikfolie unterzulegen um die spätere Reinigung zu erleichtern
3.1 - Los geht’s: Das Pikieren (Umtopfen der Sämlinge)
Erstes Gebot: Den Sämling KEINESFALLS am Stiel anfassen sondern IMMER an einem der Blätter! Die Stiele sind extrem empfindlich und du wirst ihn häufig beschädigen wenn du meinst das besser zu wissen als Ich :nono: Und dann hast du nix davon. Also mach es gleich von Anfang an richtig :hammer: Benutze den Pikierstab (oder Kugelschreiber) und fahre damit tief in die Erde unter dem Sämling. Lockere die Erde GEFÜHLVOLL auf ohne die Wurzeln zu beschädigen. Fass den Sämling vorsichtig an einem der Blätter an und zieh ihn aus der Erde. Wenn er nicht praktisch von selber herausgleitet mußt du die Erde noch weiter lockern. Reiss nicht die zarten Wurzeln ab! Je nachdem wie groß der Sämling ist kann es auch sein das er schon einen richtigen Wurzelballen hat. Dann verpflanzt du den natürlich komplett und lässt die Erde da dran. Überhaupt: Es wird NIE die Erde abgemacht weil du hierbei immer Wurzelmasse beschädigst. Und es macht auch nix das da noch Anzuchterde dran ist :exclamation:
Mit deinem Pikierstab bohrst du nun ein passendes Loch in deinen bereits vorher mit Erde aufgefüllten neuen Topf und setzt den Sämling hinein. Du kannst die Pflanze auch ruhig tiefer in den neuen Topf setzen als sie bisher stand, jedoch nicht tiefer als bis zu den Keimblättern. Übrigens gieße ich die Erde in dem neuen Topf immer bevor ich die Pflanze hineinsetze. Damit vermeidest du, später über den kleinen Sämling gießen zu müssen oder aber ihn wieder durch das Wasser halb auszugraben. Achte darauf, das die Wurzeln auch in das Loch wandern und nicht außen am Rand rumliegen – Notfalls hilfst du mit dem Pikierstab nach.
Nun nur noch das Loch vorsichtig zuschütten und die Erde leicht andrücken – Fertig
Noch ein paar praktische Tipps zum Schluß dieser 2. Folge:
1)Wenn die Pflanzen sehr hoch aber dünn sind und fast umfallen müssen sie natürlich gestützt werden. Hierzu eignen sich Zahnstocher oder auch auf Länge geschnittene Schaschlikspiesse aus Holz. Anbinden mußt du die nicht. Es reicht wenn du sie so in den Töpfen platzierst das die Pflanzen sich daran „anlehnen“ können.
2)Ertränk die Pflanzen nicht! Ein typischer Anfängerfehler ist die zu häufige Gabe von Wasser und das Übergießen der Pflanze. Sobald die Erde oben ausgetrocknet aussieht wird gleich kräftig nachgegossen. Mach das nicht! Durch das ständige zu viele und zu frühe Gießen werden die Wurzeln faulen und absterben. Früher oder später wird die Pflanze dann auch sterben. Falls sie es überlebt wird sie dennoch nur ein Krüppel sein der dir keine Freude bereiten wird! Ein untrügliches Anzeichen von zu häufigem Gießen ist Schimmel und Moos auf der Erdoberfläche! Also achte darauf! Richtig ist: Bohre mit dem Finger 2-3 cm tief in die Erde und wenn die Erde dort trocken ist kannst du giessen - Aber nicht AUF die Pflanze sondern die Erde darunter! Sonst nicht! Ja, du hast Recht. Bei dieser Prozedur wird dein Finger etwas dreckig werden So ist das halt beim Gärtnern
3)Zu Beginn deiner Chili-Karriere (und vielleicht auch noch einige Jahre später ) wird es dir unmöglich sein die Pflanzen auseinander zu halten. Daher vergiss nicht die Namensschilder in die Töpfe zu stecken, damit du nachher auch weißt was du im nächsten Jahr wieder möchtest und worauf du verzichten kannst. In den Folgejahren wirst du zwar immer mehr Chilis schon an den Beeren erkennen, aber bis es soweit ist eher nicht. Daher solltest du dir das mit den Schildern generell angewöhnen!
4)Bei den meisten Sorten, die nicht größer als 1,00 mtr. hoch werden, kannst du auch 2 Pflanzen zusammen in einen Topf setzen. Dies empfiehlt sich u.a. dann, wenn du wenig Platz hast aber viel anbauen möchtest. Die einzelne Pflanze trägt dann zwar weniger als wenn sie alleine stünde, aber die Ernte fällt dennoch um mindestens 1/3 höher aus, weil du ja 2 Pflanzen hast. Ein weiterer Vorteil ist, das die Pflanzen sich gegenseitig stützen und nicht so leicht umgeweht werden können.
So, hier wäre der 2. Teil nun auch am Ende. Ich hoffe es hat dir etwas Spaß gemacht diesen Teil zu lesen. Wichtig ist aber auch, das du etwas gelernt hast. Denn neben dem Spaß soll natürlich später auch eine reichliche Ernte durch den Anbau eingefahren werden. Ich bin nicht der Obergärtner und Einige werden sicher das Ein oder Andere auch anders machen. Fakt ist aber, das du mit dem was ich schreibe auf jeden Fall auf der sicheren Seite bist und auch Erfolgserlebnisse haben wirst
Im 3. Teil widme ich mich der schwierigen Materie der Düngung. Schonmal ein kleiner Hinweis diesbezüglich: Die nächsten 6 Wochen nach dem oben beschriebenen Umtopfen bitte NICHT düngen.
So, dann frisch ans Werk
Ach ja: Da selbst Ich nicht perfekt bin möge man mich auf fehlende Fakten die zu diesem 2. Teil der Anleitung gehören hinweisen Die Anleitung kann ja dann noch angepasst werden, damit ein umfassendes Werk entsteht
LG Harald