digitalray
Chiligrünschnabel
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Ich hab mich heute abend mal dafür interessiert, ob man die Blätter der Chilipflanze verarbeiten kann, wass da evtl. für Öle drin sind und ob das gesundheitlich was bringt.
Gefunden habe ich dazu lediglich ein ganz wichtiges Thema, nämlich, dass Chiliblätter ein Alkaloid enthalen, das Solanin (wie auch die Tomatenpflanze und Kartoffel), das in Mengen ab ca. 200 mg toxisch wirkt, also Beschwerden auslösen kann und ab 400 mg tödlich sein kann. Solanin ist auch in unreifen grünen Chilis und Tomaten enthalten, und auch in geringen Mengen noch in essbaren Kartoffeln. Es gibt einige Rezepte mit Chiliblättern, wie z.b. in Mexiko für Dips mit Avacoda zusammen, in Korea als Spinatersatz, usw. Die essbare Dosis soll bei "einer Hand voll Blättern", "eine halbe Tasse Blätter" oder auch "zwei Esslöffel gehackte Blätter" noch auf der sicheren Seite ohne irgendwelche Beeinträchtigungen liegen, dazu ist Solanin in geringer Dosis kein Gift, das sich im Köroer anlagert und auf Dauer etwas zerstört, sondern nur in hohen Dosen Zellen durch Kalium-Austritt und Calcium Eintritt sterben lässt (also bei einer Vergiftung durch zu hohe Dosis).
Eine zu hohe und tödliche Dosis gibt es auch bei anderen Gewürzen, sowie bei Salz, und sogar bei Wasser (10 L). Auch Capsaicin ist in hoher Dosis ein Gift und wirkt bei ca. 3,5 g tödlich, wenn es in Reinform eingenommen wird.
hier habe ich mal alle Infos, die ich zu dem Thema heute abend finden konnte, zusammengefasst:
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Die Chili Pflanze gehört zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae) und enthält das Alkaloid Solanin, was ab 170 mg toxisch und ab 400 mg bei einem Erwachsenen tödlich wirkt.
Es gibt davon abgesehen Menschen, die auf Solanin allergisch reagieren.
Solanin ist auch in allen anderen Nachtschattengewächsen, wie Tomatenpflanzen, Paprikapflanzen, Engelstrompeten (sehr viel Solanin), Kartoffelpflanzen usw. enthalten.
Auch in grünen Tomaten, die deswegen als giftig gelten.
In der Frucht sind die meisten Stoffe enthalten, also auch die höchste Konzentration an Solanin in noch grünen, also unreifen Früchten.
Solanin ist laut Wikipedia unlöslich in Wasser bei 25 °C, aber löslich bei hohen Temperaturen und kann zu einem Drittel ausgekocht oder zur Hälfte in der Pfanne in öl ausgebraten werden (Öl bzw. Fett wegwerfen und Blätter danach abwaschen).
Solanin ist nur in grünen Pflanzenteilen enthalten, also unreife Früchte, Blätter, Stengel.
In Indien, Korea und Mexiko werden Chiliblätter trotzdem genutzt, z.b. für Avocado-Dips, in Korea als Spinatersatz und in Indien als sehr leichtes Rauschmittel falls kein Marihuana da ist (in heiligen Tees und Keksen). Übrigens wird auch Holy Basil, also heiliger Basilikum (Die Blätter der Pflanze) in Indien als Tee getrunken, um den Kopf klar zu machen. Rauschwirkung ist also in Indien sehr einfach zu sehen und nicht gleich mit Drogen gleichzusetzen.
Als ungiftige Portion zum Kochen wird in Rezepten von 2 Esslöffeln gehackten Chiliblättern oder eine halbe Tasse oder auch "eine Hand voll" geschrieben.
Unreife Tomaten haben einen Gehalt von 9 bis 32 mg/100 g, Kartoffeln der Sorte Voran 32,5 mg/100 g.
Je nach Sorte kann bereits mit ca. 80 g rohen grünen Tomaten der kritische Wert überschritten werden.
Die Dosis von 200 mg, bei der erste Vergiftungserscheinungen auftreten können, entspricht dem Genuss von mehr als 2,5 Kilogramm moderner roher Kartoffeln.
Die für den Erwachsenen als tödlich angenommene Dosis von 400 mg ist – je nach Sorte – in 1,25 bis 4,5 kg rohen grünen Tomaten enthalten.
Giftwirkungen von Solanin bewirken Übelkeit, Brechreiz, Leibschmerzen, später kommen Schläfrigkeit und erweiterte Pupillen hinzu.
Solanin wirkt in der Pflanze als Bekämpfer von Fäulnisbakterien und ist deswegen auch bis zu normalen Tmeperaturen um die 50 °C hitzebeständig.
http://de.wikipedia.org/wiki/Solanin
Zum Vergleich:
Capsaicin, der Inhaltsstoff von Chili, hat einen LD50 Wert (tödliche Dosis) von 47,2 mg/kg, entspricht bei 75 kg Körpergewicht 3540 mg, also 3,5 g reines Capsaicin.
wer Englisch kann, der findet hier die ausführlichste wissenschaftliche Zusammenfassung:
http://ntp.niehs.nih.gov/index.cfm?objec…037ACA48ABB25F4
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ich wollte fragen, ob hier jemand im Forum schonmal die Blätter gekocht oder zubereitet hat ?
Mich würde das reizen, sicher nicht wegen dem Gift, oder sonstigem, sondern als Spinatersatz mit Olivenöl und Salz/Pfeffer.
Auch würde mich interessieren, ob es gesundheitlich sonst einen Nutzen bringt (Vitamine, Öle), oder ob man getrost darauf verzichten kann, da es keinerlei Vorteile hat, die Blätter zu nutzen.
Gefunden habe ich dazu lediglich ein ganz wichtiges Thema, nämlich, dass Chiliblätter ein Alkaloid enthalen, das Solanin (wie auch die Tomatenpflanze und Kartoffel), das in Mengen ab ca. 200 mg toxisch wirkt, also Beschwerden auslösen kann und ab 400 mg tödlich sein kann. Solanin ist auch in unreifen grünen Chilis und Tomaten enthalten, und auch in geringen Mengen noch in essbaren Kartoffeln. Es gibt einige Rezepte mit Chiliblättern, wie z.b. in Mexiko für Dips mit Avacoda zusammen, in Korea als Spinatersatz, usw. Die essbare Dosis soll bei "einer Hand voll Blättern", "eine halbe Tasse Blätter" oder auch "zwei Esslöffel gehackte Blätter" noch auf der sicheren Seite ohne irgendwelche Beeinträchtigungen liegen, dazu ist Solanin in geringer Dosis kein Gift, das sich im Köroer anlagert und auf Dauer etwas zerstört, sondern nur in hohen Dosen Zellen durch Kalium-Austritt und Calcium Eintritt sterben lässt (also bei einer Vergiftung durch zu hohe Dosis).
Eine zu hohe und tödliche Dosis gibt es auch bei anderen Gewürzen, sowie bei Salz, und sogar bei Wasser (10 L). Auch Capsaicin ist in hoher Dosis ein Gift und wirkt bei ca. 3,5 g tödlich, wenn es in Reinform eingenommen wird.
hier habe ich mal alle Infos, die ich zu dem Thema heute abend finden konnte, zusammengefasst:
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Die Chili Pflanze gehört zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae) und enthält das Alkaloid Solanin, was ab 170 mg toxisch und ab 400 mg bei einem Erwachsenen tödlich wirkt.
Es gibt davon abgesehen Menschen, die auf Solanin allergisch reagieren.
Solanin ist auch in allen anderen Nachtschattengewächsen, wie Tomatenpflanzen, Paprikapflanzen, Engelstrompeten (sehr viel Solanin), Kartoffelpflanzen usw. enthalten.
Auch in grünen Tomaten, die deswegen als giftig gelten.
In der Frucht sind die meisten Stoffe enthalten, also auch die höchste Konzentration an Solanin in noch grünen, also unreifen Früchten.
Solanin ist laut Wikipedia unlöslich in Wasser bei 25 °C, aber löslich bei hohen Temperaturen und kann zu einem Drittel ausgekocht oder zur Hälfte in der Pfanne in öl ausgebraten werden (Öl bzw. Fett wegwerfen und Blätter danach abwaschen).
Solanin ist nur in grünen Pflanzenteilen enthalten, also unreife Früchte, Blätter, Stengel.
In Indien, Korea und Mexiko werden Chiliblätter trotzdem genutzt, z.b. für Avocado-Dips, in Korea als Spinatersatz und in Indien als sehr leichtes Rauschmittel falls kein Marihuana da ist (in heiligen Tees und Keksen). Übrigens wird auch Holy Basil, also heiliger Basilikum (Die Blätter der Pflanze) in Indien als Tee getrunken, um den Kopf klar zu machen. Rauschwirkung ist also in Indien sehr einfach zu sehen und nicht gleich mit Drogen gleichzusetzen.
Als ungiftige Portion zum Kochen wird in Rezepten von 2 Esslöffeln gehackten Chiliblättern oder eine halbe Tasse oder auch "eine Hand voll" geschrieben.
Unreife Tomaten haben einen Gehalt von 9 bis 32 mg/100 g, Kartoffeln der Sorte Voran 32,5 mg/100 g.
Je nach Sorte kann bereits mit ca. 80 g rohen grünen Tomaten der kritische Wert überschritten werden.
Die Dosis von 200 mg, bei der erste Vergiftungserscheinungen auftreten können, entspricht dem Genuss von mehr als 2,5 Kilogramm moderner roher Kartoffeln.
Die für den Erwachsenen als tödlich angenommene Dosis von 400 mg ist – je nach Sorte – in 1,25 bis 4,5 kg rohen grünen Tomaten enthalten.
Giftwirkungen von Solanin bewirken Übelkeit, Brechreiz, Leibschmerzen, später kommen Schläfrigkeit und erweiterte Pupillen hinzu.
Solanin wirkt in der Pflanze als Bekämpfer von Fäulnisbakterien und ist deswegen auch bis zu normalen Tmeperaturen um die 50 °C hitzebeständig.
http://de.wikipedia.org/wiki/Solanin
Zum Vergleich:
Capsaicin, der Inhaltsstoff von Chili, hat einen LD50 Wert (tödliche Dosis) von 47,2 mg/kg, entspricht bei 75 kg Körpergewicht 3540 mg, also 3,5 g reines Capsaicin.
wer Englisch kann, der findet hier die ausführlichste wissenschaftliche Zusammenfassung:
http://ntp.niehs.nih.gov/index.cfm?objec…037ACA48ABB25F4
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ich wollte fragen, ob hier jemand im Forum schonmal die Blätter gekocht oder zubereitet hat ?
Mich würde das reizen, sicher nicht wegen dem Gift, oder sonstigem, sondern als Spinatersatz mit Olivenöl und Salz/Pfeffer.
Auch würde mich interessieren, ob es gesundheitlich sonst einen Nutzen bringt (Vitamine, Öle), oder ob man getrost darauf verzichten kann, da es keinerlei Vorteile hat, die Blätter zu nutzen.