Organischer oder mineralischer Dünger ?

Balder

Chiligrünschnabel
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D.h. Kunstdünger - ne, sowas kommt bei mir nicht an die Pflanze...

Habe eben gelesen, dass folgendes "Rezept" ganz gut sein soll:
20l Blumenerde mit 1 Hand voll Hornspäne und 1Hand voll Urgesteinsmehl mischen.
Noch besser: Kompost (max. 20l), Perlite (max. 1/3 des Gesamtvolumens) und 1 Hand voll Rinderdungpellets dazu.

Mehr braucht es anscheinend nicht - und alles ist vollkommen natürlich.

Ob das Ganze allerdings dem optimalen Verhältnis entspricht, weiß ich nicht.

Aber mal schauen:
Rindermist (getrocknet) hat jedenfalls 1,64:1,55:4,25 (Quelle: Der Biogarten, Marie-Luise Kreuter)
Also in etwa 1 : 1 : 2,5
Dazu dann noch Hornspäne, ca. 14 : 0 : 0
Mit den beiden kann man sich also selbst den perfekten optimalen Dünger zusammenmischen.

Eine aktuelle Liste der verschiedenen Bio-Dünger findet Ihr hier
 
RE: Dünger bei Aldi

Das ist auch Kunstdünger ;) Du fügst ja künstlich Dünger hinzu... die Rinderdungpellets sind ja auch bearbeitet usw... "natürlich", ist beim Düngen nie was, egal was Du ran kippst...
 
RE: Dünger bei Aldi

Gut, das eine sind chemische Düngesalze. Die Qualität der Erde wird auf Dauer schlechter (keine natürliche Regeneration, verarmtes Bodenleben), überschüssiger Dünger wird ins Grundwasser geschwemmt (okay, beim Kübelgärtner wohl nicht) und, was vielleicht in diesem Zusammenhang am Wichtigsten ist:
Die Pflanzen haben weniger Widerstandskraft (sie müssen ja nichts mehr tun, sie bekommen die Nahrung fertig wie ein Kleinkind seinen Babybrei), d.h. Krankheiten und Schädlingsbefall nehmen zu. Bei Überdüngung lassen Aroma und Würze der Früchte nach.

Das andere ist organische Düngung, die es seit Anbeginn der Menschheit gibt.

Letztendlich muss jeder selbst wissen, ob er bei seinen selbstgezogenen Pflanzen Chemie dran haben will mit unerforschten (oder unveröffentlichten) Folgen oder lieber Bio-Früchte hat.

Bio ist aufwändiger (2 Packungen mischen statt einer) und auch teurer...

Wer es bequem und billig haben will, muss Chemie nehmen...

(Wobei ich gerade nachgeforscht habe: Nimmt man keine Kleinstverpackung, kosten Hornspäne und Rinderdung Pellets das Kilo etwas über 1 Euro, ist also in diesem Fall deutlich billiger als die Chemie).
 
RE: Dünger bei Aldi

Jetzt mal gaaanz blöd gefragt, nehmen wir an ich nehm nen Peters Professional 20:20:20 http://www.scottsprofessional.com/files/hlUIGJ4Aos.pdf

Holt sich die Pflanze nicht einfach die Nährstoffe die sie braucht und die anderen verbleiben einfach im Boden bzw. werden ausgewaschen, wenn sie direkt ausgepflanzt ist?
Klar könnte die Erde dann versalzen, aber würde bis zu diesem Moment die Pflanze durch den hohen P gehalt schaden nehmen? Ich denke doch eher nicht, es werden doch auch Dünger mit sehr hohem P gehalt gerade am Anfang eingesetzt um das Wurzelwachstum voran zu treiben... irgendwie wird mir das Ganze immer undurchschaubarer, je mehr ich mich damit beschäftige.... irgendwie kann man alles hin schütten oder am Besten doch nix und man nimmt lieber Kompost auf dem zwischendurch nen paar Hornspäne mit kompostiert wurden....

Das wäre so zusagen, die Düngung für die "faulen": Ein Dünger für alles! :D
Das hat allerdings zwei Nachteile. Wie du sagst würde sich die Pflanze erstmal die Nährstoffe nehmen, die sie braucht. Das viele Phosphat braucht sie dann allerdings nicht! Heißt also das reichert sich im Boden an und legt andere Nährstoffe fest! Die sind dann erstmal weg! :( Dazu kommen dann natürich noch die von dir erwähnten Effekte der Versalzung durch die immer noch gut löslichen Nährstoffe wie z.B. die Salze die den Stickstoff und das Kalium beinhalten.
Wenn du die Nährsalzlösung richtig dosiert auf die Erde kippst wird 3 Sekunden später die Pflanze durch das viele P keinen Schaden nehmen. Der Prozess ist da dann langsamer.

Zum anderen musst du auch den ökonomischen Aspekt sehen! Du kippst da quasi unnötig Dünger drauf, den die Pflanze überhaupt gerade nicht braucht! Du hast also einen Anteil umsonst gekauft! :)

Ein ganz anderer Aspekt ist dann wieder die Sache, dass man ja auch die Pflanzen mit der Düngung in einer gewissen Weise "steuern" kann. Das hattest du auch schon erwähnt! Nur nutzt man solche Dünger keine komplette Saison. Da wird dann je nach Wachstumsphase der Pflanze individuell gedüngt. Aber ich glaube würden wir damit jetzt anfangen, hätten wir da ein großes Programm vor uns! :D Das ist für den Hobbybereich vielleicht schon etwas zu viel! ;)


Das Zeugs ist ein einfacher organisch-mineralischer Dünger! Für 1,89 darf man da auch keine Wunder erwarten! :D Wenn man mit solch einem Dünger die Chilis in Töpfen düngen will, dann muss man am Besten halt kontinuierlich kleine Mengen hinzugeben.
Dieser Dünger wird nicht voll organisch sein, da die Nährstoffe der organischen Komponenten (alle möglichen "Abfälle" wie z.B. Kakaoschalen) nicht die geforderte Zusammensetzung haben. Da wird dann mit mineralischen Bestandteilen der entsprechende Wert eingestellt.


Gut, das eine sind chemische Düngesalze.

Chemisch ind deine "Bio Dünger" genau so! Der Pflanze ist eigentlich herzlich egal, woher sie ihre Nährstoffe bekommt. Manche sachen wie z.B. S (als Sulfat) werden auch nur in bestimmten Formen von der Pflanze aufgenommen. Die Frage ist auch immer was man mit der Düngung erreichen will. Hornspäne setzen den Stickstoff jetzt wesentlich langsamer frei als z.B. voll lösliches Ammoniumnitrat. Genau so ist es der Pflanze völlig egal, ob jetzt z.B. Harnstoff synthetisch oder auf natürlicher Quelle stammt. Es ist ja ein und die selbe Verbindung! :)

Die Pflanzen haben weniger Widerstandskraft (sie müssen ja nichts mehr tun, sie bekommen die Nahrung fertig wie ein Kleinkind seinen Babybrei), d.h. Krankheiten und Schädlingsbefall nehmen zu. Bei Überdüngung lassen Aroma und Würze der Früchte nach.

Das gleiche gilt auch für die "Bio Dünger" denn die Pflanze nimmt die Nährstoffe jetzt nicht z.B. in Form der Hornspäne auf! ;) Da laufen dann chemische oder mikrobielle Prozesse im Boden ab um den Pflanzen die Nährstoffe quasi "Mundgerechter" servieren zu können. Wieso soll also dadurch Widerstandskarft abnehmen? :blink:
ÜberDüngung ist jetzt auch nicht umbedingt das Phänomen der mineralischen Dünger... wenn man einen Dünger mit eher leicht verfügbaren Nährstoffen stark überdosiert kann man damit auch sehr leicht überdüngen. Da ist dann egal, ob organischen oder mineralischen Ursprungs.

Letztendlich muss jeder selbst wissen, ob er bei seinen selbstgezogenen Pflanzen Chemie dran haben will mit unerforschten (oder unveröffentlichten) Folgen oder lieber Bio-Früchte hat.

Hast du denn mal konkrete Beispiele für deine Behauptungen bezüglich dieser unerforschten und unveröffentlichen Folgen?
 
RE: Dünger bei Aldi

Vielen Dank Chris für die ausführliche Antwort :)

Generell würde ich bei Bio-Dünger, sowas wie Rinder- Pferde- oder Hühnermist noch ergänzen, wenn die Tiere Antibiotika bekommen oder andere Stoffe sich anreichern, haste damit evtl. mehr Schadstoffeintrag im Garten als mit "chemischem" Dünger ;) Antibiotika bauen sich so gut wie nicht ab...
 
RE: Dünger bei Aldi

Chili Chris schrieb:
Das gleiche gilt auch für die "Bio Dünger" denn die Pflanze nimmt die Nährstoffe jetzt nicht z.B. in Form der Hornspäne auf! ;) Da laufen dann chemische oder mikrobielle Prozesse im Boden ab um den Pflanzen die Nährstoffe quasi "Mundgerechter" servieren zu können. Wieso soll also dadurch Widerstandskarft abnehmen? :blink:
ÜberDüngung ist jetzt auch nicht umbedingt das Phänomen der mineralischen Dünger... wenn man einen Dünger mit eher leicht verfügbaren Nährstoffen stark überdosiert kann man damit auch sehr leicht überdüngen. Da ist dann egal, ob organischen oder mineralischen Ursprungs.

Da muss ich dann ein bisschen ausholen:

Justus von Liebig revoltierte die Landwirtschaft mit seiner Entdeckung im vorigen Jahrhundert: "Die Pflanze ernährt sich von wasserlöslichen Nährstoffen."

Was passiert bei chemischen Düngesalzen? Sie sind sehr leicht wasserlöslich und können deshalb von den Wurzeln sehr schnell und mühelos aufgenommen werden. Das Wurzelsystem wird zur Faulheit animiert, Nahrungssuche wird überflüssig. Die Knöllchenbakterien, deren Stickstoffproduktion praktisch nicht mehr gefragt ist, ziehen sich zurück, ebenso wie Regenwürmer. Das Bodenleben wird nicht mehr gefordert und verarmt.

Zurück zum Düngen mit chemischen Düngesalzen: Die Pflanzen haben bei ständiger und intensiver Düngung keine Auswahlmöglichkeit mehr, sie nehmen, was sie kriegen. Überdüngung ist leicht möglich. Das führt dann zu überschüssigen Stickstoffsalzen in den Blättern. Der osmotische Drück ändert sich durch chemische Düngesalze. Die Folge: Mehr Wasser steigt ins Pflanzengefüge. Das führt zu aufgeschwemmtem Gewebe und nachlassender Widerstandskraft.
Quelle: Der Biogarten von Marie-Luise Kreuter



Chili Chris schrieb:
Hast du denn mal konkrete Beispiele für deine Behauptungen bezüglich dieser unerforschten und unveröffentlichen Folgen?

Bis auf die erwiesene Grundwasserschädigung nicht - dazu bin ich zuviel Laie. Wobei halt immer die Frage ist, wieviel Chemie der Körper verträgt. Die exorbitante Zunahme von Allergien innerhalb der letzten 30 Jahre spricht ja für sich... Über die Ursachen mögen andere spekulieren. Ob die Nahrungsmittel dabei gänzlich ausgeschlossen werden können?

Bei mir ist es so: Das Pflanzenhobby kostet in der Summe doch ne Menge Zeit. Also will ich es auch möglichst gut machen. Ich finde es auch spannend, mich in diese Themen einzuarbeiten: Es macht Spaß und bereitet Freude.

Die Pflanzen bekommen dann auch nicht sofort Chemie, wenn etwas fehlt, sondern sollen sich dann auch auf natürlichem Wege zurecht finden. Das können sie ohnehin am Besten - und zwar schon seit tausenden von Jahren. Wer sich permanent ungesund ernährt und keinen Sport macht, wird auch merken, dass er sich nicht so wohl fühlt und anfälliger für Krankheiten ist. Der Gang zum Arzt mag zwar der einfachste sein, um die Symptome zu bekämpfen, aber ob er auch der nachhaltigste ist? Vitaler und damit letztendlich gesünder und glücklicher wird man dadurch jedenfalls nicht.

Aber wie bereits erwähnt, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Beastmaster schrieb:
Generell würde ich bei Bio-Dünger, sowas wie Rinder- Pferde- oder Hühnermist noch ergänzen, wenn die Tiere Antibiotika bekommen oder andere Stoffe sich anreichern, haste damit evtl. mehr Schadstoffeintrag im Garten als mit "chemischem" Dünger ;) Antibiotika bauen sich so gut wie nicht ab...

Gute Anmerkung. Dann werde ich mir wohl Pferdemist holen, denn der ist dabei wohl am ungefährdetsten... Alternativ gibt es inzwischen nicht wenige Bio-Bauernhöfe.

Gleichzeitig bekommen Kühe ohnehin nur dann Antibiotika, wenn sie krank sind (sonst ist das deutlich zu teuer und die Milch würde zu sehr belastet werden).

Von Hühnermist bin ich durch Dich eben auch abgekommen - das muss dann wirklich nicht sein.
 
RE: Dünger bei Aldi

Vielen Dank Chris für die ausführliche Antwort

Nicht dafür! Es hatte dafür halt eben etwas länger gedauert, so wie jetzt! ;)

Das Zitat aus der Biogaten ist ja schön und gut, nur weisen dei Überlegungen einige Mängel auf!
Nicht alle synthetisch gewonnen Düngemittel können von den Wuzeln unmittelbar aufgenommen werden. Auch wenn sie noch so leicht wasserlöslich sind. Ein Beispiel ist hier wieder der Harnstoff! Bei Raumtemperatur kann ich davon ca. 1 kg in einem Liter Wasser lösen. Der Pflanze bring das erstmal nichts, da er im Boden erst umgewandelt werden muss! Des weiteren gibt es ja auch z.B. harzumhüllte Langzeitdünger, die die Nährstoffe langsam und kontinuierlich abgeben. Gibt das auch mit verschiedenen Wirkungszeiten.
Allerdings kann ich die gleiche "Faulheit der Wurzeln" dann auch mit einer reichlichen "organischen" Düngung erreichen. Denn wie schon gesagt, ist es der Pflanze prizipiell egal, wo sie ihre Nährstoffe nun herbekommt.

Das mit den Regenwürmern kann so auch nicht stimmen. Denn nur wen sie unmittelbar durch die Düngemittel Schaden nehmen würden, würden sie sich zurück ziehen. Denen ist eigentlich relativ egal, wo sie nun ihre Blätter in den Boden ziehen, sie vergammeln lassen um sie dann zu fressen! Das hat mit Düngern erstmal garnichts zutun! ;)

Die Knöllchenbakterien haben hier mit Thema Chilis auch nichts zutun! Die Chilis sind jetzt keine Wirtspflanze für diese Bakterien, wie jetzt z.B. die Erbsen. Die Erbsen sind aber auch Schwachzehrer (ganz im Gegensatz zu den Chilis) und benötigen ohnehin weniger Düngemittel.

Der letzte Absatz stellt da allerhöchstens ein Extrembeispiel dar, aber nicht den Regelfall. Klar ist auch, dass man dem Bedarf entsprechend düngen sollte und nicht wahrlos irgendwelche Dünger auf die Flächen ausbringen sollte! :)

Wobei halt immer die Frage ist, wieviel Chemie der Körper verträgt. Die exorbitante Zunahme von Allergien innerhalb der letzten 30 Jahre spricht ja für sich... Über die Ursachen mögen andere spekulieren.

Unser Körper ist voll von Chemie, oder wie meinst du wie das sonst alles funktioniert? ;) Allergien haben ja vielfältigste Ursachen! Alles andere sind dann nur Spekulationen!

Die Pflanzen bekommen dann auch nicht sofort Chemie, wenn etwas fehlt, sondern sollen sich dann auch auf natürlichem Wege zurecht finden. Das können sie ohnehin am Besten - und zwar schon seit tausenden von Jahren.

Nur muss man dabei auch beachten, dass die Pflanzen vor tausenden von Jahren nich nicht systematisch abgeerntet, geschnitten, oder sonst wie von Menschen behandelt wurden. Durch alle diese Maßnahmen entziehen wir Nährstoffe aus dem natürlichen Kreislauf. Da muss schon mal dementsprechend nachgefüttert werden. Sonst ist der Boden über kurz oder lang total durch. Das gilt im besonderen Maße für Chilis als Starkzehrer! Gerade um bedarfsgerecht zu düngen kann es da ohne synthetische Dünger schon mal eng werden.
 
RE: Dünger bei Aldi

Chili Chris schrieb:
Das Zitat aus "Der Biogarten" ist ja schön und gut, nur weisen die Überlegungen einige Mängel auf!

Immerhin ein Standardwerk in seiner mittlerweile 24. Auflage...

Chili Chris schrieb:
Nicht alle synthetisch gewonnen Düngemittel können von den Wurzeln unmittelbar aufgenommen werden. Auch wenn sie noch so leicht wasserlöslich sind. Ein Beispiel ist hier wieder der Harnstoff! Bei Raumtemperatur kann ich davon ca. 1 kg in einem Liter Wasser lösen. Der Pflanze bringt das erstmal nichts, da er im Boden erst umgewandelt werden muss! Des weiteren gibt es ja auch z.B. harzumhüllte Langzeitdünger, die die Nährstoffe langsam und kontinuierlich abgeben. Gibt das auch mit verschiedenen Wirkungszeiten.

Natürlich hat die Düngerindustrie im Laufe der Zeit ihre Produkte verbessert. Düngestäbchen geben als weiteres Beispiel auch erst nach und nach den Dünger ab.
Dumm nur, dass beim Einsatz von mit Kunstharz umhüllten Dünger das Harz nicht abgebaut werden kann und die Erde dauerhaft "verunreinigt".

Nichtsdestotrotz reden wir hier ja vor allem von den normalen handelsüblichen und bevorzugt billigen Düngern, die die meisten hier einsetzen.

Chili Chris schrieb:
Allerdings kann ich die gleiche "Faulheit der Wurzeln" dann auch mit einer reichlichen "organischen" Düngung erreichen. Denn wie schon gesagt, ist es der Pflanze prinzipiell egal, wo sie ihre Nährstoffe nun herbekommt.

Überdüngung mit organischem Dünger ist prinzipiell schwieriger.
Tatsache ist jedenfalls, dass die Pflanzen durch Biodünger nicht aufgeschwemmt und damit krankheitsanfälliger werden.

Aber vielleicht gibt es ja hier einen Experten, der die genauen Wirkungsweisen und Unterschiede von beiden Düngerarten kennt.

Chili Chris schrieb:
Das mit den Regenwürmern kann so auch nicht stimmen. Denn nur wen sie unmittelbar durch die Düngemittel Schaden nehmen würden, würden sie sich zurück ziehen. Denen ist eigentlich relativ egal, wo sie nun ihre Blätter in den Boden ziehen, sie vergammeln lassen um sie dann zu fressen! Das hat mit Düngern erstmal garnichts zutun! ;)

Doch, das hat es. Dünger sind Salze und die schaden dem Regenwurm direkt, weswegen er lieber das Weite sucht...

Chili Chris schrieb:
Unser Körper ist voll von Chemie, oder wie meinst du wie das sonst alles funktioniert? ;) Allergien haben ja vielfältigste Ursachen! Alles andere sind dann nur Spekulationen!

Da stimme ich Dir zu. Ich bin auch kein Fan von irgendwelchen Verschwörungs- und Schwarzsehertheorien. Gleichzeitig lassen sich die Ursachen von Allergien auf relativ wenige reduzieren, wie veränderte Umweltbedingungen (Abgase, Strahlungen etc.) und Zufuhr von chemischen Substanzen in den Körper (Ernährung, Impfungen, Drogen etc.)

Chili Chris schrieb:
Nur muss man dabei auch beachten, dass die Pflanzen vor tausenden von Jahren noch nicht systematisch abgeerntet, geschnitten, oder sonst wie von Menschen behandelt wurden. Durch alle diese Maßnahmen entziehen wir Nährstoffe aus dem natürlichen Kreislauf. Da muss schon mal dementsprechend nachgefüttert werden. Sonst ist der Boden über kurz oder lang total durch.

Der natürliche Kreislauf funktioniert richtig gut. Das Problem ist die nicht natürliche Nutzung durch Monokulturen und den Verzicht auf bewährte Konzepte (Wechsel der Fruchtfolge, Erholungspause). Und natürlich auch die Bequemlichkeit pardon Effizienz. Dennoch wird auch heute noch stark mit Gülle und Rindermist gedüngt, aus gutem Grund.

Der Raubbau der Böden vor allem durch Mais ist allerdings ein großes Problem. Deswegen werden schon von Großinvestoren riesige Flächen afrikanischen (!) Landes aufgekauft, da ebensolche Flächen anderswo komplett im A... sind.

Chili Chris schrieb:
Das gilt im besonderen Maße für Chilis als Starkzehrer! Gerade um bedarfsgerecht zu düngen kann es da ohne synthetische Dünger schon mal eng werden.

Was spricht denn dagegen, sich selbst seinen Dünger aus
Hornspänen
+ getrockneten Rinderdung
+ evtl. Thomaskali (oder Thomasphosphat, ist das gleiche)
+ evtl. Urgesteinsmehl
zu mischen?

Erde und Kompost gibt es übrigens bei der örtlichen Abfallverwertung meistens für weniger als 0,40 Euro pro 20 Liter...
 
RE: Dünger bei Aldi

Hi, ich muss nu auch mal meinen Senf dazu geben.

Das wichtiste, wo ich dringend wiedersprechen muss ist: "Erde und Kompost gibt es übrigens bei der örtlichen Abfallverwertung meistens für weniger als 0,40 Euro pro 20 Liter..."
Davon würde ich dringend abraten. Warum? Na, wo kommt der Kompost denn her? Der Kompost wird aus den Haushalten der Stadt eingesammelt über die grünen Tonnen und dann genau wie beim Kleingärtner liegen gelassen bis Kompost draus geworden ist. der Unterschied ist das Ausgangsmaterial. Wenn ich für mich persöhnlich Komposterde herstelle, dann weiss ich was drin ist. Bei der Städtischen Abfallbehörde weiss ichs nicht. da muss nur ein Haushalt mal ne Batterie in den Bioabfall gemacht haben (ob absichtlich oder unabsichtlich ist egal) und schon sind 50m³ Erde verseucht. Das Risiko würd ich nicht eingehen und lieber Pflanzenerde mit Kunstdünger aufwerten.

Dein Begriff der "chemischen Stoffe" führt bei mir immerwieder zu Irritationen. Auch Pferdemist, Hornspähne, komposterde, ja selbst Wasser ist reine chemie. Wenn du ststt dessen den Begriff "Kunstdünger" oder "mineralische Dünger" verwenden könntest würde das einige Unklarheiten umgehen.

Was spricht denn dagegen, sich selbst seinen Dünger [...] zu mischen?
Nichts, mach ich auch. Allerdings geben diese organischen Dünger wie Rinderdungpellets und Thomaskali die Nährstoffe nicht gleichmäßig ab. Mehr so wie ne Gaußsche Normalverteilung. Also erstmal garnix, dann wenig, dann sehr viel, dann wieder wenig. Einfach weil sie zersetzt werden müssen. Mit Kunstdüngern bekommst du das gleichmäßiger hin. Allerdings kann man das Problem umschiffen, indem man diese dünger auf die erde aufstreut. jetzt nicht das Thomaskali und das Gesteinsmehl, aber Mist und fette komposterde. Der Vorteil ist, wenn die Sonne brennt sind die Mikroorganismen in dem Zeugs besonders aktiv, und es werden viele Nährstoffe zur Verfügung gestellt. Wenns mal länger kalt ist und die Pflanze nicht so viel braucht sind auch die Mikros nicht so aktiv und stellen weniger Nährstoffe her.

Allgemein zu Kunstdünger. Ich glaube dass der Umfang wie wir ihn als Klein- und Hobbygärtner verwenden kaum ins Gewicht fällt.

Die Probleme die die Landwirtschaft mit massivem Kunstdüngereinsatz beim Grundwasser verursacht, das Thema mit den Monokulturen, und auch Urwaldrodungen will ich hier eig. gar nicht disskutieren, das ist glaub auch der falsche bereich. Hier gehts ja wie im Topic steht um nen Dünger von Aldi...
 
RE: Dünger bei Aldi

Also überdüngen kann den Tod der Pflanze bedeuten. Hab jetzt gelesen daß für die Chilis der Tomatendünger wohl am besten wäre und davon etwas weniger als auf der Packung angegeben ist. Weniger ist bestimmt manchmal mehr !!!
 
RE: Dünger bei Aldi

Balder schrieb:
1. Immerhin ein Standardwerk in seiner mittlerweile 24. Auflage...

2.Dumm nur, dass beim Einsatz von mit Kunstharz umhüllten Dünger das Harz nicht abgebaut werden kann und die Erde dauerhaft "verunreinigt".

3.Überdüngung mit organischem Dünger ist prinzipiell schwieriger.
Tatsache ist jedenfalls, dass die Pflanzen durch Biodünger nicht aufgeschwemmt und damit krankheitsanfälliger werden.

4.Da stimme ich Dir zu. Ich bin auch kein Fan von irgendwelchen Verschwörungs- und Schwarzsehertheorien. Gleichzeitig lassen sich die Ursachen von Allergien auf relativ wenige reduzieren, wie veränderte Umweltbedingungen (Abgase, Strahlungen etc.) und Zufuhr von chemischen Substanzen in den Körper (Ernährung, Impfungen, Drogen etc.)

5.Der natürliche Kreislauf funktioniert richtig gut. Das Problem ist die nicht natürliche Nutzung durch Monokulturen und den Verzicht auf bewährte Konzepte (Wechsel der Fruchtfolge, Erholungspause). Und natürlich auch die Bequemlichkeit pardon Effizienz. Dennoch wird auch heute noch stark mit Gülle und Rindermist gedüngt, aus gutem Grund.

6.Was spricht denn dagegen, sich selbst seinen Dünger aus
Hornspänen
+ getrockneten Rinderdung
+ evtl. Thomaskali (oder Thomasphosphat, ist das gleiche)
+ evtl. Urgesteinsmehl
zu mischen?

7.Erde und Kompost gibt es übrigens bei der örtlichen Abfallverwertung meistens für weniger als 0,40 Euro pro 20 Liter...

1. Wurde der Inhalt auch dem heutigen Wissenstand angepasst oder nur immer wieder neu aufgelegt und vielleicht nur etwas optisch aufgehübscht?

2. Quelle

3. Es ist schwierig eine Handvoll mehr Hornspäne hinzuwerfen als nötig? Geht doch ganz einfach, es hält sich ja das Gerücht sehr hartnäckig, dass man mit solchen Stoffen nur sehr schwer überdüngen kann, also darfs auch ruhig mal etwas mehr sein ;)
Hornspäne in Topfkulturen schädigen die Pflanzen sehr wohl, vorallem da sie mehr Nährstoffe bei höheren Temperaturen freigegben wird eine anfängliche Überdüngung erst später erkannt bzw. führ erst wenn es wärmer wird zum Tod der Pflanze.
Gib mal Tomaten zu viel Hornspäne, das sind immerhin 14% Stickstoff, sie wachsen super, bekommen fette Stengel, sie werden dunkelgrün/bläulich, tragen und schmecken allerdings bescheiden...

4. Du holst hier zu weit aus und kannst auch nur vermuten ;)
Warum bei den Düngern ansetzen und nicht bei den Kunststoffen? Warum nicht bei den Partikelfiltern für Grobstaub? (Der Grobstaub wird gefiltert, toll, der Feinstaub der sich früher an den Grobstaub gebunden hat, dringt nun tiefer in die Lunge ein und kann nur noch schwer abgeatmet werden, früher kam er zusammen mit dem Grobstaub wieder raus) Nicht alles ist gut oder schlecht, erst die Zusammenhänge aufdecken, dann handeln...

5. Klar sollte das Bodenleben und die Struktur nicht zerstört werden, das hat aber nichts direkt damit zu tun wie man dem Boden fehlende Nährstoffe zuführt, sondern mit der Bewirtschaftung allgmein, klar regt biologisches Material das Bodenleben an, keine Frage, die restlichte Bewirtschaftung spielt aber auch eine sehr große Rolle, wenn nicht die übergeordnete Rolle und es gehört somit nicht ganz in den Düngerfred ;)
Mit Gülle und Rindermist wird deshalb so viel gedüngt, weil es ja schließlich auch irgendwohin muß ;) also warum nicht auf dem Acker verteilen, die Landwirte müssen sogar X Fläche nachweisen bei Y Tieren und sie sind verpflichtet den ganzen Schei* länger zu lagern und dürfen ihn nur zu ganz bestimmten Zeiten ausbringen usw..

6. Nichts ;)
Wie wird Thomaskali hergestellt, bist Du sicher das Deine Erde nicht eh schon P überdüngt ist wie in vielen Hobbygärten? Was unterscheidet denn nun Thomaskali von anderen "Kunstdüngern" die Du so ablehnst?

7. Der Kompost von den Werken sollte stichprobenartig auf Schadstoffe kontrolliert sein, sprich Schwermetalle usw. dennoch kannst mal danebengreifen und Dir alles mögliche einschleppen, auch diverse Krankheiten und Pilze. Was ist mit den anderen Stoffen wie Pflanzenschutzmittel, wird auf die auch gepfrüft? "Man" gibt ja schließlich ins Kompostwerk auch das was man im Garten nicht haben möchte, das verpilzte, kranke Pflanzenmaterial, wo soll "man" auch sonst damit hin, verbrennen ist ja nicht mehr gern gesehen ;)

Hier mal noch ein Link zum Thema Dünger, da steht unter anderem auch was zu Thomaskali und dass es für die Topfkultur ungeeignet sei, angaben ohne Gewähr:

http://www.kuebelpflanzeninfo.de/pflege/duenger.htm
 
Ich hab das ganze vom Aldi-Dünger-Thread getrennt, da es nur noch bedingt was mit dem Dünger ansich zu tun hat.
Hier dürft ihr gerne weiterdiskutieren.
Gruß matze
 
@Beastmaster :

Zu 2) Soll ich Dich jetzt nach Deinen Quellen fragen, wenn Du meine nicht mal akzeptierst (s. 1.) :devil:
Aber zurück zum sachlichen: Ich habe vor gar nicht mal so langer Zeit recherchiert, weil jemand Nivoperl statt Isoself von Knauf für seine Pflanzen verwendet hat. Und bei Nivoperl werden Paraffinharze eingesetzt. Am Ende der Recherche bin ich zum genannten Ergebnis gekommen.

Zu 3) Jegliche Form von falscher Düngung ist keine gute Idee. Man sollte schon wissen, was man tut... Auch sollte man wissen, dass die Biodünger länger brauchen bis sie wirken...

Zu 4) Natürlich sind die Zusammenhänge entscheidend. Ich bin bekennender Systemiker. Gleichzeitig versuche ich, konstruktiv mit den Dingen umzugehen, also etwas zu tun. Die andere Alternative ist es, zu sagen, dass man eh nichts tun kann wegen großer und unklarer Zusammenhänge. Aber das ist eine individuelle Entscheidung.
Die Frage ist doch eher: Bin ich bereit mit einem gewissen Einsatz persönlich etwas zu bewegen oder nicht?

Zu 6) Thomaskali ist ein Abfallprodukt bei Erzverhüttung, gilt als biologisch unbedenklich und ist im Ökolandbau zugelassen (ohne Gewähr, ob sich in der Zwischenzeit wieder etwas geändert hat bei irgendwelchen EU-Verordnungen). Jedenfalls wird es Thomaskali nicht mehr lange geben, weil das Thomasverfahren seit Ende letzten Jahres der Geschichte angehört.

Danke übrigens für den Link zum Thema PH-neutralen Thomaskali - die meisten Pflanzen mögen es ja leicht sauer. Kaffeesatz macht den Boden übrigens auch sauer, von daher kann mit Thomaskali bzw. Urgesteinsmehl der PH-Wert wieder gesteigert werden. Kaffeesatz ist übrigens ein hervorragender Dünger - außerdem mögen ihn Schädlinge nicht wegen des Koffeins. Besonders Trauermücken hassen Kaffee...

Ein abschließendes Wort noch: Ich habe das Gefühl, dass wir gerade in die Phase kommen, dass jeder den anderen mit Sachargumenten überzeugen will - ich habe große Zweifel daran, dass das gelingen wird. Eine Diskussion, in der jeder recht haben will, bringt herzlich wenig.

Insgesamt finde ich das ein wenig schade, weil ich merke, dass hier eine hohe Fachkompetenz vorherrscht und es mir Spaß macht, mich mit Euch auszutauschen - im konstruktiven Sinne.
 
RE: Dünger bei Aldi

Balder schrieb:
Der Gang zum Arzt mag zwar der einfachste sein, um die Symptome zu bekämpfen, aber ob er auch der nachhaltigste ist? Vitaler und damit letztendlich gesünder und glücklicher wird man dadurch jedenfalls nicht.
Doch, dank einiger Arztbesuche in letzter Zeit bin ich tatsächlich vitaler, gesünder und glücklicher. Mit einer kleinen Operation und einem Antibiotikum wurde ich schnell und nachhaltig geheilt und meine Vitalität wiederhergestellt, während ich bei einer weiteren Verschleppung mit "alternativen" Mittelchen inwischen vielleicht eine lebensbedrohliche Myokarditis oder wenigstens permanente Schäden am Skelett hätte.
 
Balder schrieb:
Ein abschließendes Wort noch: Ich habe das Gefühl, dass wir gerade in die Phase kommen, dass jeder den anderen mit Sachargumenten überzeugen will - ich habe große Zweifel daran, dass das gelingen wird. Eine Diskussion, in der jeder recht haben will, bringt herzlich wenig.

also solange versucht wird mit sachargumenten zu überzeugen, finde ich nichts schlechtes daran. im gegenteil, jeder kann hier seine meinung äußern solange sie sachlich bleibt und nicht in persönlichen angriffen endet.
 
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