Die "Keimbeutel Methode" und das Abstreifen der Samenhülle

Zackorz

Datet Datils
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Ich nutze seit letztem Jahr erfolgreich die "Keimbeutel Methode."

Grundsätzlich halte ich es für die beste Methode, man hat die Keimung im Blick und es schimmelt nichts. Auch die Temperatur ist sehr konstant.

Was mir allerdings aufgefallen ist, dass vom Beginn der Keimung bis zum Abstreifen der Samenhülle bei dieser Methode manchmal enorm viel Zeit vergeht, durchaus 2 Wochen. In Erde dauert der Beginn der Keimung zwar ein paar Tage länger, aber dann wächst sich der Keimling in der Regel zügig "frei".

Ich habe mich nun gefragt, woran das liegen kann.

Ich nehme an es liegt daran, wie viel Platz ein Samenkorn hat, also der Abstand zwischen dem nassen Stück Zewa und dem Rand des Beutels. Je weniger Platz dort ist, desto mehr Kraft muss ein Samenkorn ja aufbringen. Andererseits ist das Letzte Abstreifen der Samenhülle bei mehr Abstand schwieriger.

Ich lasse normalerweise kaum Luft in meine Keimbeutel, da ich es nicht mag wenn diese so "Aufgebläht" sind.

Wie macht ihr das mit euren Keimbeuteln und wie sind eure Erfahrungen? Sind eure Keimbeutel sehr "schmal" mit wenig Luft, oder habt ihr bessere Erfahrungen mit "aufgeblähten" Beuteln gemacht?
 
Obwohl ich zuerst aus den, von dir auch benannten, Gründen von dieser Methode begeistert war, habe ich mich im letzten Jahr davon abgewandt. Ich konnte für mich im letzten Jahr beobachten, dass alle Keimlinge, die direkt in Erde wuchsen, deutlich kräftiger heranwuchsen.
Für Ungeduldige oder auch aus Gründen der Sauberkeit oder des Platzes ist die Methode toll. Aus Pflanzensicht ist es für mich aus benanntem Grund obsolet.
 
Obwohl ich zuerst aus den, von dir auch benannten, Gründen von dieser Methode begeistert war, habe ich mich im letzten Jahr davon abgewandt. Ich konnte für mich im letzten Jahr beobachten, dass alle Keimlinge, die direkt in Erde wuchsen, deutlich kräftiger heranwuchsen.
Für Ungeduldige oder auch aus Gründen der Sauberkeit oder des Platzes ist die Methode toll. Aus Pflanzensicht ist es für mich aus benanntem Grund obsolet.

Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen. Hast du mal mehr- oder weniger Luft in den Keimbeuteln probiert?

Ich habe schon überlegt, ob ich eine Kombinationsstrategie fahre: Sobald die Keimung im Beutel erfolgt ist, kommt der Samen etwa 0,5 cm Tief in Erde..
 
Heyho,
ich hab kürzlich diese Hybridform mal ausprobiert, dazu hab ich irgendein Beilagenschälchen mit Erde und einem Frischhaltebeutel kombiniert. 1L Beutel, da grade greifbar, ergo viel Luft, hat aber schnell gekeimt und die Chili ist ohne Hülle aufgestiegen obwohl die Schale nur max 1cm Tief ist.

Da das nicht meine Regelanbauform ist kann ich sonst nichts weiter beisteuern.
Gruß
 
Heyho,
ich hab kürzlich diese Hybridform mal ausprobiert, dazu hab ich irgendein Beilagenschälchen mit Erde und einem Frischhaltebeutel kombiniert. 1L Beutel, da grade greifbar, ergo viel Luft, hat aber schnell gekeimt und die Chili ist ohne Hülle aufgestiegen obwohl die Schale nur max 1cm Tief ist.

Da das nicht meine Regelanbauform ist kann ich sonst nichts weiter beisteuern.
Gruß

Du hast einen Frischhaltebeutel mit Erde befüllt und darin die Samen versenkt? Das wäre dann aber eine ganz normale Erdanzucht, die Folie drumherum macht ja keinen Unterschied.

Oder habe ich das falsch verstanden?
 
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Wie macht ihr das mit euren Keimbeuteln und wie sind eure Erfahrungen? Sind eure Keimbeutel sehr "schmal" mit wenig Luft, oder habt ihr bessere Erfahrungen mit "aufgeblähten" Beuteln gemacht?

Schmal, mit wenig/ohne Luft und der Beutel liegt im "Wasserbad" mit Aquarienheizer bei 25 Grad weil ich keine Heizmatte habe :laugh:
Nach 4 bis 5 Tagen keimt der Samen und kommt dann sofort in die Erde.
Durchschnittliche Dauer bis zum aufgehen insgesamt 9,5 Tage.
 
Schmal, mit wenig/ohne Luft und der Beutel liegt im "Wasserbad" mit Aquarienheizer bei 25 Grad weil ich keine Heizmatte habe :laugh:
Nach 4 bis 5 Tagen keimt der Samen und kommt dann sofort in die Erde.
Durchschnittliche Dauer bis zum aufgehen insgesamt 9,5 Tage.

Ah ok, überlege gerade ob ich das auch so handhabe. Wie Tief steckst du den Samen in die Erde und wird die Erde auch beheizt? Mit "Aufgehen" meinst du dann, bis er die Erde durchbricht und seine Hülle abgestreift hat?
 
Ah ok, überlege gerade ob ich das auch so handhabe. Wie Tief steckst du den Samen in die Erde und wird die Erde auch beheizt? Mit "Aufgehen" meinst du dann, bis er die Erde durchbricht und seine Hülle abgestreift hat?

Bei Rocotos habe ich den keimenden Samen gern 1 cm tief eingepflanzt, bei feinerem Samen weniger tief.
Und ich bilde mir ein, es ist besser den gekeimten Samen waagerecht in die Erde zu legen wegen der Helme und so... aber das kann auch übertrieben sein.
Ja, die Erde wird weiterhin beheizt bis der Samen aufgeht und die Erde durchbricht. Dann geht's unters/zum Licht.
 
Das Problem bei der Beutel Version ist, das man zwar einen guten Überblick hat was keimt und was nicht und wie schnell, auf der anderen Seite muss dann in der Erde auch dieselbe Situation herrschen wie im Keimbeutel - sprich warm und feucht. Den Samen einfach im Beutel zum keimen und dann unter die Erde zu bringen und/oder ab ans Fenster/Kunstlicht .. das klappt nicht so gut wenn nicht dieselben Bedingungen herrschen wie beim keimen. Die Wärme und Feuchtigkeit die im Keimbeutel geherrscht hat, muss später beim versenken dann auch erst mal im Topf sein. Wenn sich dann ein gesunder Keimling entwickelt hat, kann man langsam das Klima wechseln.
 
Bei Rocotos habe ich den keimenden Samen gern 1 cm tief eingepflanzt, bei feinerem Samen weniger tief.
Und ich bilde mir ein, es ist besser den gekeimten Samen waagerecht in die Erde zu legen wegen der Helme und so... aber das kann auch übertrieben sein.
Ja, die Erde wird weiterhin beheizt bis der Samen aufgeht und die Erde durchbricht. Dann geht's unters/zum Licht.

Danke für die Infos.
Das Problem bei der Beutel Version ist, das man zwar einen guten Überblick hat was keimt und was nicht und wie schnell, auf der anderen Seite muss dann in der Erde auch dieselbe Situation herrschen wie im Keimbeutel - sprich warm und feucht. Den Samen einfach im Beutel zum keimen und dann unter die Erde zu bringen und/oder ab ans Fenster/Kunstlicht .. das klappt nicht so gut wenn nicht dieselben Bedingungen herrschen wie beim keimen. Die Wärme und Feuchtigkeit die im Keimbeutel geherrscht hat, muss später beim versenken dann auch erst mal im Topf sein. Wenn sich dann ein gesunder Keimling entwickelt hat, kann man langsam das Klima wechseln.

Ich muss mal Testen wie es sich entwickelt, aber du hast schon Recht, es muss mit dieser Methode einiges an Aufwand betrieben werden.

Vielleicht werde ich doch zur guten alten Erde zurückkehren, auch wenn man sich länger gedulden muss. Dort stört mich allerdings, dass man ständig auf den korrekten Feuchtigkeitsgrad achten muss..
 
es muss mit dieser Methode einiges an Aufwand betrieben werden.

Ich mache das schon Jahre so - ob mit Beuteln, Filmdosen oder Schnapsbechern. Ich persönlich mag es lieber zu sehen ob ein Samen keimt oder nicht und kann mich dann darum kümmern anstatt zu warten ob sich mal etwas über der Erde blicken lässt. ;)
 
Bei dem gefalteten Kaffeefilter gefällt mit nicht so gut, dass längere Wurzeln gerne brechen, wenn man die Box auseinander faltet. Die Methode habe ich aber bei der IPK Gatersleben Saatgutbank gesehen. Gehört also zu den Methoden die Profis verwenden.

Meine Methode: Perlenbox von Tedi = 1 €
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Die Keimlinge bleiben bis zum Abstreifen der Samenhülle in der Box bei unveränderter Temperatur von 25 bis 30 C°. Die abgegrenzten Fächer schützen vor Pilzen und Bakterien bei kontaminiertem Saatgut.

Seitdem habe ich keine Helmträger mehr. Bei sehr schwachen Keimlinge ziehe ich manchmal etwas an der Samenhülle.
Das ist aber nur selten, bei sehr altem Saatgut, nötig. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit sind die Samenhüllen immer sehr weich.

Keimbeutel finde ich nicht so gut, da man nur schwer einzelne Keimlinge entfernen kann.

Ein großer Reinfall war, als ich vor zwei Jahren die Keimlinge nach erscheinen der Wurzeln in Erde umgesetzt hatte.
Durch die niedrigeren Temperaturen stoppte die Keimung häufig. Ich hatte zusätzlich recht viele Helmträger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wollte es heuer auch mal mit dem Keimbeutel probieren, bin dann allerdings aus Faulheit doch wieder auf die Kokostabs zurückgekommen und habe vorher in Salpeter eingeweicht. Nach einer Woche ist fast das ganze MGWH (28 Plätze) entweder bereits unterm KL oder im Keimtab zu sehen. Ich betreibe da auch keine großartige Kontrolle der Feuchtigkeit - einfach täglich mal anfeuchten, bleibt ja ohnehin durch die Haube die meiste Flüssigkeit im GWH.

Was ich mir im Vergleich zum letzten Jahr geleistet hab, war ein Thermostat - am Tag 27 und in der Nacht 23 Grad. Bei den bis dato Gekeimten (ca. 20 Stk.) war ein Helmträger dabei, der sich aber problemlos operieren ließ. Den Vorteil im Keimbeutel sähe ich für mich einfach darin, dass meine Neugierde befriedigt würde :D
 
Ich mache das schon Jahre so - ob mit Beuteln, Filmdosen oder Schnapsbechern. Ich persönlich mag es lieber zu sehen ob ein Samen keimt oder nicht und kann mich dann darum kümmern anstatt zu warten ob sich mal etwas über der Erde blicken lässt. ;)

Ich hole mir wohl auch wieder kleine Schnapsgläser, hatte eigentlich gut funktioniert letztes mal Danke.:)

Aus der Box / dem Kaffeefilter kommt der Keimling erst wenn er vollständig gekeimt ist.
View media item 3900Bei dieser Methode hatte ich sehr selten Helmträger.
Und auch beim "umpflanzen" in Anzuchterde und den damit verbundenen "Klimawechsel" gab es keine Probleme

Sieht Interessant aus, aber ich würde da zu viel dran "fuddeln" glaube ich :D

Bei dem gefalteten Kaffeefilter gefällt mit nicht so gut, dass längere Wurzeln gerne brechen, wenn man die Box auseinander faltet. Die Methode habe ich aber bei der IPK Gatersleben Saatgutbank gesehen. Gehört also zu den Methoden die Profis verwenden.

Meine Methode: Perlenbox von Tedi = 1 €
Anhang anzeigen 56917

Die Keimlinge bleiben bis zum Abstreifen der Samenhülle in der Box bei unveränderter Temperatur von 25 bis 30 C°. Die abgegrenzten Fächer schützen vor Pilzen und Bakterien bei kontaminiertem Saatgut.

Seitdem habe ich keine Helmträger mehr. Bei sehr schwachen Keimlinge ziehe ich manchmal etwas an der Samenhülle.
Das ist aber nur selten, bei sehr altem Saatgut, nötig. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit sind die Samenhüllen immer sehr weich.

Keimbeutel finde ich nicht so gut, da man nur schwer einzelne Keimlinge entfernen kann.

Ein großer Reinfall war, als ich vor zwei Jahren die Keimlinge nach erscheinen der Wurzeln in Erde umgesetzt hatte.
Durch die niedrigeren Temperaturen stoppte die Keimung häufig. Ich hatte zusätzlich recht viele Helmträger.

Auch keine schlechte Idee, ich habe hier noch Setzkästen von meiner Ü-Ei Sammlung Anno Dazumal. Allerdings verstehe ich nicht ganz, wie die Samen da drin ihre Helmchen abstreifen sollen. Da ist doch kein Wiederstand, wie die Hülle eines Beutels oder beim "Druchbrechen" von Erde..
 
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