Literatur zur Chili-Geschichte gesucht

Waldemar Kurz

Waldemar Kurz

Chiligrünschnabel
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Gibt es ein umfassendes Buch über die Geschichte des Capsicum (und seiner Sorten)? Ich suche Literatur, die sich mit folgenden und ähnlichen Fragen beschäftigt: Ist der Jalapeño ein Werk der europäischen Kolonisatoren und ihrer Nachfahren oder stammt er aus der Zeit der Ureinwohner und ihrer Hochkulturen? Welche Rolle spielte Capsicum in deren Kulturen? Stammen die milden Sorten auch aus der Zeit der Ureinwohner oder sind sie neuere Züchtungen? Woher stammt welche Zuchtform - ist chinense in "China" aus einer anderen Art entwickelt worden oder hat sie ihren Ursprung in Amerika? Welche Rolle spielten die Versklavten aus Afrika bei der Entstehung neuer Varianten? Woher weiß man, dass die Beaver Dam aus Ungarn zurück nach Amerika kam? Welcher Züchter hat in welchem Kontext welche Sorte auf den Markt gebracht bzw. woher stammt welche Variante?

Das meiste, das ich über die einzelnen Sorten weiß (oder zu wissen glaube), stammt von den Webseiten der Saatgut-Händler, aber gibt es nicht Bücher, aus denen man solche und weitere Infos zusammentragen könnte?
 
Ein relativ bekanntes Werk zu den Themen ist "Das Chili Peper Buch" von Harald Zoschke. Habe ich mir vor einem halben Jahr angeschafft, ich finde es lohnenswert.
 
Hallo Waldemar,

in diesem Youtubefilm wird die Geschichte der Yibin Feuernudeln (Yi Bin Burning bzw. Fire Noodles) erwähnt. Es geht darum, dass für die armen Schweine, die Schiffe flussaufwärts zogen (Treideln) Nudelsuppen unpraktisch waren, diese Nudeln sind ohne Brühe. Oder lies mal hier: Spaghetti Puttanesca

Gruß
Peter
 
Josepha schrieb:
Ein relativ bekanntes Werk zu den Themen ist "Das Chili Peper Buch" von Harald Zoschke. Habe ich mir vor einem halben Jahr angeschafft, ich finde es lohnenswert.
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Danke, das Buch besitze ich bereits seit einigen Jahren und tatsächlich werden einzelne meiner konkreten Fragen darin beantwortet. Aber das Thema Geschichte wird hier leider nur kurz umrissen und mein Interesse nur noch mehr geweckt und "befeuert". Vielleicht ist meine Vorstellung, genauestens herausfinden zu können, welcher Imperialist sich zu welcher Zeit welche Pflanze kraft eigener Macht angeeignet hat, ja auch etwas blauäugig. Eroberungsfeldzüge sind bekantlich auch mit viel Verwüstung und Verwirrung verbunden. Aber Fragen kostet ja nichts.
 
Peter-K schrieb:
Hallo Waldemar,

in diesem Youtubefilm wird die Geschichte der Yibin Feuernudeln (Yi Bin Burning bzw. Fire Noodles) erwähnt. Es geht darum, dass für die armen Schweine, die Schiffe flussaufwärts zogen (Treideln) Nudelsuppen unpraktisch waren, diese Nudeln sind ohne Brühe. Oder lies mal hier: Spaghetti Puttanesca

Gruß
Peter
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Danke, werde ich mir zu gegebener Zeit ansehen.
 
@Waldemar Kurz
Wahnsinnig interessant deine Fragestellungen.
Mir ist kein Umfassendes Werk bekannt was alle deine Fragen beantwortet.
Was auf jeden Fall ganz interessant ist ist Chile Peppers: A Global History von Dave DeWitt
Mein Wissen stammt auch viel aus Literatur, Internet Recherche und Austausch mit Leuten in den Ländern aus den die Sorten stammen.
Was natürlich im Internet immer mit Vorsicht zu genießen ist oft schreibt einer vom anderen ab passt es etwas an und am Ende ist die Stille Post fertig.
Besonders bei Chili Sorten Beschreibungen muss geschaut werden das der Name auch zu dem passt was angebaut wird.
Damit will ich sagen das eine Recherche schön ist aber eben die eigene Bestimmung ein Einteilung nicht ersetzen kann.
Habe erst heute drüber nachgedacht da ich beim Chili Samen Sortieren über die Aji Trompito gestolpert bin, habe ich letztes Jahr aus Peru bekommen ist eindeutig eine Capsicum chinense aber in der Recherche stolpert man vermehrt über Capsicum baccatums mit dem Namen und auch einige Capsicum annuum.
Deswegen wenn man erst recherchiert und gleich eben so etwas wie die Art festlegt anhand der Recherche muss am Ende vielleicht eben korrigiert werden wenn der Anbau dann eben eine andere Art zum Vorschein bringt.

Hattest im anderen Thread ja erzählt das ihr viel anbaut, das in Verbindung mit deinen Tollen Fragen macht mich natürlich neugierig und ich würde mich ( und viele andere bestimmt auch) über eine kurze Vorstellung freuen: https://chiliforum.hot-pain.de/forums/mitglieder-stellen-sich-vor.8/
Waldemar Kurz schrieb:
Ja, schön wärs, wir bauen hier bestimmt 30 Sorten an, das ist wohl alles gnadenlos verkreuzt. Ich würde die halt gerne selber anbauen.
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Habe mir deine Fragen übrigens gespeichert und an meinem White Board neben dem Rechner gehängt. und werde falls ich über Artikel oder Paper stolpere die diese vielleicht etwas auflösen können dir diese Quellen zukommen lassen.
 
Zur "sehr alten "Geschichte kenne ich diesen Bericht von einer archäologischen Ausgrabung in Peru.
Huaca Prieta im Chicama-Tal ist eine der ältesten Ausgrabungsstätten überhaupt, an denen Chili-Samen nachgewiesen wurden.
Zusammenfassung: Chinense, Baccatum und Pubescens waren in Peru schon vor Ankunft der Europäer vorhanden, und domestiziert.
Chinense stammt nicht aus China. 🤣
Im Anhang findet sich ein umfangreiches Literaturverzeichnis, ich besitze leider keines der dort genannten Bücher.
(Link zur PDF-Datei)
 
Zuletzt bearbeitet:
KlausP schrieb:
Zur "sehr alten "Geschichte kenne ich diesen Bericht von einer archäologischen Ausgrabung in Peru.
Huaca Prieta im Chicama-Tal ist eine der ältesten Ausgrabungsstätten überhaupt, an denen Chili-Samen nachgewiesen wurden.
Zusammenfassung: Chinense, Baccatum und Pubescens waren in Peru schon vor Ankunft der Europäer vorhanden, und domestiziert.
Chinense stammt nicht aus China. 🤣
Im Anhang findet sich ein umfangreiches Literaturverzeichnis, ich besitze leider keines der dort genannten Bücher.
(Link zur PDF-Datei)
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Danke, genau solche Infos suche ich. Wenn sie jetzt nur noch ein wenig bekömmlicher aufbereitet wären... Aber hochinteressant! Mir war gar nicht klar, wie deutlich sich das Saatgut bei den einzelnen Arten unterscheidet.
 
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