Tag der offenen Tür am IPK Gatersleben (4. Juni 2016)

IlmJoe

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Als gäbe es an diesem Tag noch nicht genug chililastige Veranstaltungen hat mich nun Onkel Google auf diese spartanische Seite geleitet, die verkündet, dass das IPK Gatersleben seinen Tag der offenen Tür dieses Jahr (2014) auch am 17. Mai veranstaltet.

Wer plant dorthin zu fahren, kann sich ja mal melden.
Vielleicht können Treffen vor Ort oder Fahrgemeinschaften verabredet werden.
 
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RE: Tag der offenen Tür am IPK Gatersleben 17. Mai

Ich plane, sollten sich in der Zwischenzeit keine noch wichtigeren Termine ergeben, an diesem Tag nach Gatersleben zu fahren. Zumal es lt.Routenplaner für mich nur knappe 260km sind. Das Treffen am selben Tag in Göppingen musste ich gestern ad acta legen da Sonntag 18.05. eine Familienfeier hier im Osten ins Haus steht und ich für Göppingen wegen der über 600km Anreise mindestens Freitag - Sonntag benötigt hätte.

karlinche
 
RE: Tag der offenen Tür am IPK Gatersleben 17. Mai

Bitte macht fleißig Fotos! Für mich ist es für einen Ausflug leider zu weit. :(
 
RE: Tag der offenen Tür am IPK Gatersleben 17. Mai

Hallole,
Hab soeben für kommenden Samstag von einem nicht aufschiebbaren Termin erfahren. Der dauert zwar nicht allzu lange liegt aber dummerweise am zeitigen Vormittag. Danach fahren würde sich aufgrund der weiten Entfernung nicht mehr lohnen. Gibt's danach halt Gartenarbeit anstatt Sightseeing und Bildung in Gatersleben.

Dann halt "Nächstes Jahr - Neues Glück".

karlinche
 
RE: Tag der offenen Tür am IPK Gatersleben 17. Mai

Schon ist er wieder vorbei. Ich fand's sehr interessant und die lange Anfahrt hat sich echt gelohnt.

Los ging's mit einem Vortrag, denn das IPK baut ja nicht nur an, sondern forscht auch sehr viel. Allerdings habe ich davon aber den größten Teil verpasst (Google hat wohl mit einer höheren Durchschnittsgeschwindigkeit gerechnet). Das Ende drehte sich dann um globale Ernährungsprobleme (Bevölkerungswachstum und dem damit verbundenen erhöhten Nahrungsmittelbedarf).
Außerdem wurde immer wieder (auch außerhalb des Vortrags) auf die Artenarmut im kommerziellen Anbau und die damit verbundene Notwendigkeit der Genbank hingewiesen (ist ja auch logisch - man muss die eigene Daseinsberechtigung den Leuten schon verständlich machen ).

Nach dem Vortrag gab's dann verschieden Führungen über das Gelände: durch die Gewächshäuser, die Genbank, den Staudengarten, die Bibliothek und die Herbariensammlung, raus auf die Versuchsfelder und irgendein futuristisches Gelände-/Erntefahrzeug konnte man wohl auch besichtigen.
Ich habe die ersten 3 nacheinander mitgemacht.

Das Beste war zweifellos die Gewächshäuserführung. Ein Herr Marlow hat uns eine kleine Einführung zu den ganzen Abläufen gegeben und uns dann durch einige Gewächshäuser geführt und andere aufgeschlossen. Betreten durfte man ALLE :w00t: Das Gewächshaus mit den Capsicums wurde schnell gefunden und die 14 angebauten Sorten begutachtet. Angebaut wird aus verschiedenen Gründen, u.a. wenn die Keimfähigkeit unter einen bestimmten Wert fällt (ich glaube 70%, aber das kann auch unterschiedlich sein) oder wenn der Vorrat zur Neige geht (es gab da noch andere Gründe, aber die hab ich vergessen). An den angebauten Paprikasorten konnte man jedenfalls definitiv erkennen, dass hier letzterer Grund den Ausschlag gab.

Hier noch ein paar Zahlen, die ich aufgeschnappt habe:
150 000 verschiedene Sorten in der Genbank
6 000 - 10 000 Sorten werden pro Jahr angebaut
-18°C Lagertemperatur
100ha Anbaufläche
170 Gewächshäuser
500 Mitarbeiter + Saisonkräfte

Die Führung durch die Genbank wurde ebenfalls mit einer Einführung begonnen - dieses Mal mit einem Video. Danach ging's in die kalten Lagerräume und in die Saatgutverarbeitung.

Die Führung durch den Staudengarten war ein schöner Ausklang und ist ggf. besonders für dekopflanzenaffine Lebens(abschnitts)gefährten zu empfehlen

Auf der Wiese vor dem Hörsaalgebäude wurden Speisen und Getränke angeboten.
Das Wetter war auch toll - hab mir einen kleinen Sonnenbrand geholt

Fotos konnte ich leider nicht machen. Meine Handykamera hat Treiberprobleme und meine Freundin hatte unbeabsichtigt ihre Kamera in der Handtasche vor mir versteckt. Ich werde nächstes Jahr aber bestimmt wieder hinfahren. Da gibt's dann auch Fotos.

Vielleicht sieht man sich ja.
 
Schonmal als Info: dieses Jahr findet der Tag der offenen Tür am 6. Juni in Gatersleben statt.
Ich werde hinfahren, wenn nichts dazwischen kommt.

Vielleicht sieht man sich
 
wer würde gerne von hamburg aus eine fahrgemeinschaft bilden? es sind etwa 250km mit dem auto. man könnte ja für sprit zusammenlegen :) p.s.: ich selber habe kein auto.
 
Hallole,
Aus heutiger Sicht werde ich Samstag nach Gatersleben fahren. Ob alleine oder in Begleitung ist noch nicht geklärt. Denn ich beabsichtige, bereits zu der Vogelstimmenwanderung früh um 07:00h dort präsent zu sein. Und da sind alle, welche ich bisher fragte,nicht mehr begeistert.

Karl
 
Hui, den Programmpunkt hab ich ganz übersehen.
Aber auch wenn wir bei einem Freund in der Nähe übernachten, brauche ich diesen Vorschlag nicht ernsthaft zu machen
 
Würde eventuell auch aus Berlin hinfahren, vielleicht bekomme ich meine Mutter noch überzeugt mitzukommen. :)

Edit: fahre da sehr sicher hin, morgen früh. Wenn noch wer mit mag - hätte wohl auch noch Platz im Auto ;)
 
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Hallole,
Hab schlechte Nachrichten. Ich bin krank und werde morgen doch nicht fahren können.
Karl
 
Oh Karl, dann Dir ne gute Besserung! Ich freu mich derweil auf morgen, vielleicht lauf ich ja IlmJoe übern Weg :)
 
Zuerst einmal alles Gute an Karl. Ich hoffe, Dir geht's wieder besser

Ich entschuldige mich schon mal für die Fotos. Nächstes Jahr gibt's hoffentlich bessere. Aber letztes Jahr gab's gar keine - es gibt also schon eine Steigerung

Dieses Jahr war ich nicht allein, sondern habe noch meine Verlobte und einen weiteren Brettspielfanatiker mitgebracht. Die angekündigte Vogelstimmenführung früh um 7 konnte ich aber zum Glück niemandem schmackhaft machen
Es ging also - einigermaßen pünktlich - um 10 Uhr los. Zuerst gab es eine Viertelstunde lang Einführung, warum denn Gentechnik, auf diesem Planeten mit zu wenig Ackerfläche und einer ständig wachsenden Bevölker, nötig ist:

01Eroeffnung.jpg

Dann wurde der kanadische Hauptredner vorgestellt (und wem der wissenschaftliche Teil egal ist, der kann nach dem nächsten Bild weiterlesen ). Dr. Timothy Francis Sharbel sprach ganz gut Deutsch und das über (grob gesagt) ungeschlechtliche Fortpflanzung. In einer Umgebung, in der die Umwelteinflüsse stabil bleiben, ist das durchaus von Vorteil. Warum soll man seine Gene neu kombinieren und sich dadurch an Sachen anpassen, die sich eh nicht ändern. Wenn die entsprechende Pflanze gut angepasst ist, verbraucht das nur unnötig Energie.
Da manche Pflanzen zwischen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Fortpflanzung wechseln können und es Pflanzen gibt, die bei der Samenproduktion nur das Erbgut der Mutter kopieren, ist Dr. Sharbel mit seiner Forschungsgruppe daran interessiert, inwieweit man sowas auf andere Pflanzen übertragen kann.
Der Hintergrund ist recht einfach. Wir versuchen neue, interessante Sorten über mehrere Generationen zu stabilisieren - in der Hoffnung, dass am Ende noch die meisten Eigenschaften vorhanden sind, die uns am Anfang so gut gefallen haben. Wenn man nun die Pflanze mit ihren interessanten Eigenschaften klonen könnte und sie dabei überredet, Samen mit dem gleichen genetischen Code zu produzieren, spart man sich sehr viel Aufwand (in unserem Fall: mehrere Jahre Zucht und Verhütung; im Fall der Industrie: Millionen, wenn nicht Milliarden Euro).

02Vortrag.jpg

Nach dem Vortrag gab es noch eine kurze Fragerunde und dann gingen auch schon die ersten Besichtigungen, Präsentationen und praktischen Vorführungen los. Wir entschieden uns erstmal für "Giftig oder nicht? - Die wunderbare Welt der Heilpflanzen"

03Heilpflanzen.jpg

An sich war der Stand ganz interessant. Das Personal brühte ungewöhnliche Tees und beantwortete vielfältige Fragen, allerdings hätte man sich das auch zwischendurch ansehen können. Was ich - nicht nur optisch, sonder auch geschmacklich - toll fand, war ein violetter Basilikum, aber sowas bekommt man inzwischen wohl auch im Baumarkt.

Vor der nächsten Führung haben wir noch die internationalen Stände abgeklappert. Es arbeiten und forschen am IPK Menschen aus 35 verschiedenen Nationen und diese präsentieren sich auch am Tag der offenen Tür. Irgendwie hatte ich das letztes Jahr komplett ignoriert ... ein großer Fehler, den sie präsentieren sich hauptsächlich kulinarisch

04International.jpg

Es gab Wein und Käse (Frankreich), Serrano-Schinken (Spanien), eine sehr leckere mexikanische Bohnenmasse auf Tortilla, viele andere Leckereien aus allen Teilen der Erde und u.a. noch ägyptisches Gemisch aus Nudeln, Reis, Kichererbsen, Röstzwiebeln und einer Tomatensoße. Alles seeeeehr lecker

05Aegypten.jpg

Danach ging's zur "Gewächshausführung inklusive Phytokammern". Eigentlich hab ich die Gewächshäuser letztes Jahr schon gesehen, aber da das sehr gut war und ich die anderen 2 nicht einfach hinschicken wollte, bin ich nochmal mit. Zum Glück, denn anscheinend wechseln sich die Verantwortlichen hierbei ab und zeigen unterschiedliche Bereiche. So habe ich eine komplett andere Führung erlebt. Gerade für die technikaffinen Chilibeleuchter gab es viel zu sehen.
Der Schwerpunkt lag auf den Klimakammern, im Zusammenhang mit dem Pflanzenanbau auch Phytokammern genannt. Hier findet die Anzucht vieler Pflanzen statt. Es können alle möglichen Umwelteinflüsse kontrolliert werden: Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Pflanzen stehen dabei auf solchen Lochtischen, damit überschüssiges Gießwasser einfach abfließt:

06Klimakammer1Ablauftische.jpg

Herr Geyer hat uns durch die Gewächshäuser geleitet:

07Geyer.jpg

Es gibt auch Phytokammern in denen auf mehreren Etagen angebaut wird:

08Klimakammer2.jpg

Kleinere Klimaschränke sind auch vorhanden:
(Das erinnert dann schon sehr an mancher Leute Kellereinrichtung )

10Klimaschrank.jpg

Beleuchtet wird mit:

09Lampenschild.jpg

...inzwischen wird aber auch mit LEDs experimentiert.
Für die Erde gibt es eine große Aufbereitungsanlage (die wir leider nicht gesehen haben). "Zugefüttert" wird mit folgenden Substraten:

11Substrat1.jpg

12Substrat2.jpg

Im selben Raum fand ich auch ein Regal mit ein "paar" Töpfen.

13kleinesTopflager.jpg

Später kamen wir dann draußen an einem größeren Lager vorbei:

20großesTopflager.jpg

Die Führung durch die Genbank haben wir leider verpasst und mussten uns mit einem Eis trösten
Dabei sind wir auch artemisa über den Weg gelaufen
Zum Schluss ging's in den Staudengarten:

14Staudengarten1.jpg

15Staudengarten2.jpg

16Steingarten1.jpg

18Steingarten2.jpg

17Seerosen1.jpg

19Seerosen2.jpg

Einen Bericht der Mitteldeutschen Zeitung gibt es hier
 
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