Zuerst einmal alles Gute an Karl. Ich hoffe, Dir geht's wieder besser
Ich entschuldige mich schon mal für die Fotos. Nächstes Jahr gibt's hoffentlich bessere. Aber letztes Jahr gab's gar keine - es gibt also schon eine Steigerung
Dieses Jahr war ich nicht allein, sondern habe noch meine Verlobte und einen weiteren Brettspielfanatiker mitgebracht. Die angekündigte Vogelstimmenführung früh um 7 konnte ich aber zum Glück niemandem schmackhaft machen
Es ging also - einigermaßen pünktlich - um 10 Uhr los. Zuerst gab es eine Viertelstunde lang Einführung, warum denn Gentechnik, auf diesem Planeten mit zu wenig Ackerfläche und einer ständig wachsenden Bevölker, nötig ist:
Dann wurde der kanadische Hauptredner vorgestellt (und wem der wissenschaftliche Teil egal ist, der kann nach dem nächsten Bild weiterlesen
). Dr. Timothy Francis Sharbel sprach ganz gut Deutsch und das über (grob gesagt) ungeschlechtliche Fortpflanzung. In einer Umgebung, in der die Umwelteinflüsse stabil bleiben, ist das durchaus von Vorteil. Warum soll man seine Gene neu kombinieren und sich dadurch an Sachen anpassen, die sich eh nicht ändern. Wenn die entsprechende Pflanze gut angepasst ist, verbraucht das nur unnötig Energie.
Da manche Pflanzen zwischen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Fortpflanzung wechseln können und es Pflanzen gibt, die bei der Samenproduktion nur das Erbgut der Mutter kopieren, ist Dr. Sharbel mit seiner Forschungsgruppe daran interessiert, inwieweit man sowas auf andere Pflanzen übertragen kann.
Der Hintergrund ist recht einfach. Wir versuchen neue, interessante Sorten über mehrere Generationen zu stabilisieren - in der Hoffnung, dass am Ende noch die meisten Eigenschaften vorhanden sind, die uns am Anfang so gut gefallen haben. Wenn man nun die Pflanze mit ihren interessanten Eigenschaften klonen könnte und sie dabei überredet, Samen mit dem gleichen genetischen Code zu produzieren, spart man sich sehr viel Aufwand (in unserem Fall: mehrere Jahre Zucht und Verhütung; im Fall der Industrie: Millionen, wenn nicht Milliarden Euro).
Nach dem Vortrag gab es noch eine kurze Fragerunde und dann gingen auch schon die ersten Besichtigungen, Präsentationen und praktischen Vorführungen los. Wir entschieden uns erstmal für "Giftig oder nicht? - Die wunderbare Welt der Heilpflanzen"
An sich war der Stand ganz interessant. Das Personal brühte ungewöhnliche Tees und beantwortete vielfältige Fragen, allerdings hätte man sich das auch zwischendurch ansehen können. Was ich - nicht nur optisch, sonder auch geschmacklich - toll fand, war ein violetter Basilikum, aber sowas bekommt man inzwischen wohl auch im Baumarkt.
Vor der nächsten Führung haben wir noch die internationalen Stände abgeklappert. Es arbeiten und forschen am IPK Menschen aus 35 verschiedenen Nationen und diese präsentieren sich auch am Tag der offenen Tür. Irgendwie hatte ich das letztes Jahr komplett ignoriert ... ein großer Fehler, den sie präsentieren sich hauptsächlich kulinarisch
Es gab Wein und Käse (Frankreich), Serrano-Schinken (Spanien), eine sehr leckere mexikanische Bohnenmasse auf Tortilla, viele andere Leckereien aus allen Teilen der Erde und u.a. noch ägyptisches Gemisch aus Nudeln, Reis, Kichererbsen, Röstzwiebeln und einer Tomatensoße. Alles seeeeehr lecker
Danach ging's zur "Gewächshausführung inklusive Phytokammern". Eigentlich hab ich die Gewächshäuser letztes Jahr schon gesehen, aber da das sehr gut war und ich die anderen 2 nicht einfach hinschicken wollte, bin ich nochmal mit. Zum Glück, denn anscheinend wechseln sich die Verantwortlichen hierbei ab und zeigen unterschiedliche Bereiche. So habe ich eine komplett andere Führung erlebt. Gerade für die technikaffinen Chilibeleuchter gab es viel zu sehen.
Der Schwerpunkt lag auf den Klimakammern, im Zusammenhang mit dem Pflanzenanbau auch Phytokammern genannt. Hier findet die Anzucht vieler Pflanzen statt. Es können alle möglichen Umwelteinflüsse kontrolliert werden: Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Pflanzen stehen dabei auf solchen Lochtischen, damit überschüssiges Gießwasser einfach abfließt:
Herr Geyer hat uns durch die Gewächshäuser geleitet:
Es gibt auch Phytokammern in denen auf mehreren Etagen angebaut wird:
Kleinere Klimaschränke sind auch vorhanden:
(Das erinnert dann schon sehr an mancher Leute Kellereinrichtung
)
Beleuchtet wird mit:
...inzwischen wird aber auch mit LEDs experimentiert.
Für die Erde gibt es eine große Aufbereitungsanlage (die wir leider nicht gesehen haben). "Zugefüttert" wird mit folgenden Substraten:
Im selben Raum fand ich auch ein Regal mit ein "paar" Töpfen.
Später kamen wir dann draußen an einem größeren Lager vorbei:
Die Führung durch die Genbank haben wir leider verpasst und mussten uns mit einem Eis trösten
Dabei sind wir auch artemisa über den Weg gelaufen
Zum Schluss ging's in den Staudengarten:
Einen Bericht der Mitteldeutschen Zeitung gibt es
hier