Weichhautmilben.. oder was?

GatuRatz

Chiligrünschnabel
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Hallos,

ich kann leider kein Foto reinstellen, weil die Dinger sind eh zu klein. Aber ich fürchte daß sich einige meiner Pflanzen irgendwie Weichhautmilben oder etwas ähnliches eingefangen haben.

Bei den betroffenen Pflanzen werden die Triebe hellbraun. Wenn man mit der Lupe (ca 20 fach) guckt, dann sieht man kleine, blasse Viecher. Das bring mich wieder zum Zweifeln an der Diagnose, weil angeblich sollen die ja so klein sein, daß man sie nicht sieht (?).
Außerdem ist meine Bude eher trocken als zu feucht, Weichhautmilben wollen wohl feuchte Luft.
Was kann es noch für ein Schädling sein?

Ich habe bezüglich Bekämpfung von Weichhautmilben gegoogelt, aber da scheiden sich wohl die Geister, was man da machen kann.
Da ich von der Blattlausgeschichte her noch Neem da hatte, bin ich gleich mal damit auf die Pflanzen losgegangen (massiv auf die befallenen und etwas zarter auf die noch gesunden), schaden kann es wohl nicht.
Die Pflanzen stehen alle in der Wohnung, also kann ich nicht mit etwas hochgiftigen ran.

Hilfeeeeee!!!
Was kann ich sonst noch tun?

Gruß,
GatuRatz

Korrektur: Die Lupe hat nur 10-fache Vergrößerung, ich sehe die Viecher aber trotzdem. Was kann es dann sein?
 
Servus,

bei beißenden und saugenden Insekten hab ich sehr gute Erfahrungen mit Nicotinbrühe oder Rainfarngülle gemacht. Die Nicotinbrühe ist einfach anzusetzen: halbes Paket Tabak mit kochendem Wasser aufgießen, abkühlen lassen und abseihen. Schon kann das Sprühen losgehen. ;)
 
Ich habe mal reichlich Celaflor Neem auf die Pflanzen gespritzt, im Moment sind wohl alle Tierchen ertrunken oder sie haben sich versteckt.
Was mir noch auffällt: Die betroffenen Stellen wirken irgendwie staubig. Die befallenen Triebe werden bräunlich.

Gruß,
GatuRatz
 
Also ich rate dazu SOFORT und UMGEHEND zu handeln! Denn wenn es Weichhautmilben sind, wird gefährlich für die Pflänzchen :blink:

Am wirksamsten ist VERTIMEC - das kostet aber richtig viel Geld und ist eigentlich nur für Erwerbsgärtner zugelassen. Ich hatte vor einiger Zeit mal angefragt ob wer Interesse hat so einen Behälter zusammen mit mir einzukaufen um dann zu teilen, aber niemand hat Interesse - Das kommt erst wenn die Viecher da sind nehme ich an - Aber dann ist es zu spät :blush:

Naja, jedenfalls warte nicht zu lange.

LG Harald
 
Hallo Harald,

wegen dem Vertimec - es geht mir nicht ums Geld sondern eher um meine Gesundheit und die meiner Haustiere. Ich glaube das Zeugs ist ein ziemlicher Hammer. (Belehr mich, wenn es doch nicht so ist.)
Ich habe keinen Balkon oder Garten wo ich spritzen kann und wo die Pflanzen dann auch ein paar Tage stehen bleiben können. Und die Wohnung ist ziemlich offen gebaut, es gibt da kein unbenutztes Zimmer das ich hermetisch abriegeln kann. Es sind über 100 Pflanzen.
Außerdem gibt es einen Papagei, einen Kanarienvogel und drei Finken, falls ich die unangenehme Wahl treffen muß entscheide ich mich notfalls für die Tiere.

Ich habe vorher mit der Lupe wieder mal inspiziert, etwas hat die Sprüherei mit Neem zumindest vorerst gebracht, oder sind die Viecher evt. ertrunken? ;-) Ich kann jetzt kaum welche finden.

Ich bin mir auch nicht sicher, was es genau ist. Sie sind viel kleiner als Blattläuse. Mit der 10-fachen Lupe kann man sie erkennen, viele Details sieht man aber nicht. Sie sind irgendwie farblos, wirken wie mit Flüssigkeit gefüllt. Wie schauen eigentlich die Larven der Blattläuse aus?

Und feucht ist es hier auch nicht, ich bin noch nie über 50% Luftfeuchtigkeit gekommen. Weichhautmilben wollen doch Feuchtigkeit, oder?

Gibt es irgendwas, was für Mensch und Vögel schonend ist und was man anwenden könnte?

Gruß,
GatuRatz
 
Weichhautmilben sehen aus wie Spinnen. Aber gaaanz klein eben :)

Vertimec hört sich gefährlich an, aber bei richtiger Anwendung ist es nur für die Mistviecher gefährlich. Allerdings inddor kannst du es vergessen. Das geht gar nicht. Ist eher für Gewächshäuser gedacht :blush:

Biologisch wären Raubmilben eine Möglichkeit. Die kannst du bestellen. Allerdings macht das bei größerem Befall keinen Sinn mehr, Weiß ja nicht wie weit fortgeschritten das Ganze ist und ob es überhaupt Weichhautmilben sind ist ja auch noch fraglich :huh:

LG Harald
 
Gespinste hast aber nicht irgendwo an den Pflanzen?
Trockene Luft passt jedenfalls gut zu Spinnmilben.
Du sagst die Blätter wirken staubig. Sicher, dass es staub ist oder sind das evtl. viele kleine Saugstellen, die durchscheinend sind? Dann sieht das nämlich staubig aus. War bei uns immer so, bevor man die Gespinste gesehen hat.
Allerdings sterben die Triebe meist auch erst ab, wenn sie zu sehr eingesponnen sind bzw. die Pflanze stark belastet ist. :huh:

Ist`s das nicht, dann würd ich auch auf Weichhautmilben tippen. :(
Da hast die Saugstellen auch und auch die absterbenden Triebe.
Und bei der Luftfeuchte ist es ja nur so, dass sie begünstigt werden, wenn sie höher ist. Heißt aber nicht, dass die Viecher mit niedriger LF nicht zurecht kommen.

Für die Weichhautmilben gibt`s wie schon gesagt wurde spezielle Nützlinge (Raubmilben). Die wären jedenfalls nicht schädlich für deine Tiere.
 
Hallos,

anscheinend ist es durch das Neem etwas besser geworden, ich seh jetzt kaum Viecher, das verschafft mir etwas Luft.
Und ich habe heute nachmittag Nützlinge gegen Spinn- und gegen Weichhautmilben bestellt, die dürften am Freitag oder Samstag ankommen, die werde ich dann auf die Pflanzen loslassen.
Ich werde die betroffenen Pflanzen erst mal raus stellen, wenn die mir einer klaut und zu seinen stellt ist er selber schuld ;-)
Gespinnste gibt es übrigens nicht, aber es scheint auch Spinnmilben zu geben, die das nicht machen. Und das staubartige Zeugs liegt auf den Trieben das sind keine Löcher.
Die Triebe sind teilweise ganz braun und trocknen ein :-(
Komischerweise sind - bis auf eine Ausnahme - die Pflanzen die noch im 16er Blumentopf sind davon betroffen, das sind tendenziell auch die kleineren, ab einer gewissen Größe topfe ich um.
Es sind haupsächlich Annuums und zwei Chinense (bei einem dritten bin ich mir unsicher). Die Baccatums und die Pubescens läßt die Sache zum Glück noch kalt.

Gruß,
GatuRatz
 
Berichte doch mal, wie sich die Raubmilben machen.

Ich habe mir vor ein paar Wochen Weichhautmilben auf meinen Paprika eingefangen, inzwischen musste ich alle Pflanzen wegwerfen. Einen Befall an einer Pflanze erkennst du vor allem an den jungen, neuen Blättern: Die wachsen nicht mehr richtig, verkrümmen und verdicken sich. Vereinzelt habe ich auch weiße Punkte auf den Blättern erkannt, die wie Staub aussahen. Wenn Staub sich aber in eine Richtung bewegt, werde ich misstrauisch ;-)

Noch ein Hinweis: sei vorsichtig damit, eine Pflanze anzufassen und dann eine nächste zu berühren, denn so kann man die auch prima umsetzen. Das spart denen das selber Laufen ;-)
 
Hallo Rookie,

die Raubmilben kamen am Donnerstag an, das war echt flott. Die Dinger sind winzig und sind in einer krümeligen Substanz verteilt. Ich habe zwei Sorten gekauft, eine, die höhere Luftfeuchtigkeit braucht, gleich zu Sache geht aber dann schnell verhungert, sobald nichts mehr zum futtern da ist. Die andere hat wohl eher eine Langzeitwirkung (kann auch mal einen Monat darben) und verträgt auch niedrige Luftfeuchtigkeiten. Die "Waffen" sind gegen Spinn- und Weichhautmilben und gegen alles Mögliche, ich weiß ja nicht final, was ich habe, es soll wohl auch Spinnmilben geben, die keine Spinnester machen.
Ich weiß natürlich nicht, wie es ohne die Raubmilben weitergegangen wäre, ich habe da keine Erfahrungen, und ob das Neem schon was dauerhaft gebracht hätte. Die Raubmilben werden auch nicht nach einem Tag alles gefressen haben. Ich habe heute noch mal den Pflanzenbestand durchsucht und nochmal zwei Verdachtsfälle isoliert, aber der Kontrollblick durch die Lupe wird jetzt nicht so viel bringen da ich ja am Donnerstag zwei Kolonien von kleinem Krabbeltier aufgebracht habe, ich kann die sicher nicht unterscheiden.
Die Pflanzen, die in der ersten Runde befallen wurden, sind jetzt im Treppenhaus (in einem Bereich wo außer mir keiner, der lautere Ansichten hat, hinkommt). Zwei schauen aus wie masakriert (keine Triebspitzen mehr), bei den anderen wird sich zeigen, was daraus wird. Es sind ca. zehn Pflanzen :-(
Im Moment bin ich einigermaßen hoffnungsvoll.

Gruß,
GatuRatz
 
Ich habe jetzt noch mal eine generelle Verständnisfrage bezüglich dieser Sache:

Sind es wirklich Weichhautmilben? Angeblich kann man diese mit der Lupe nicht finden, ich habe sie aber gesehen (mit 10-facher Vergrößerung), für Details hat es allerdings nicht gereicht.
Die Luftfeuchtigkeit in meiner Wohnung dümpelt bei ca. 40-45 % rum, nicht das Mikroklima, das die wollen. Die Raum-Temperaturen sind zwischen 22 und 30 Grad (Dachgeschoß).

Das würde eher den Spinnmilben zusagen. Es fehlen aber komplett die typischen Gespinnste.

Das Schadbild: Die Triebe werden braun und sterben im weiteren Verlauf, falls nicht behandelt wird, ab.

Neem scheint etwas zu bringen, ich weiß aber nicht ob auch langfristig.

Gibt es noch weitere Schädlinge, die zu diesem Schadbild passen?

Noch was: am Tag vor den Extremausbruch habe ich gedüngt. Allerdings habe ich das schon öfters gemacht (ca alle zwei Wochen, Flüssigdünger für Gemüse, Konzentration eher kleiner wie auf der Anleitung angegeben) und zuvor was nie was passiert.

Gruß,
GatuRatz
 
Hubert hat mir, als meine Pflanzen gelitten haben, diesen Link hier gegeben:
http://www.capsamania.de/index.php?page=Thread&threadID=8397
Da gibts Fotos vom Schadbild und zumindest meine Mistmilben haben dem genau entsprochen.

Bei mir bin ich aber gar nicht ins Stadium der braunen Triebe gekommen, weil ich aufgrund der Ansteckungsgefahr dir Pflanzen gleich entsorgt habe.
 
Hallo Rookie,

im Moment bin ich noch am kämpfen. Alle meine Maßnahmen haben die Sache zwar gebremst aber nicht beseitigt.
Jetzt habe ich Spinnmilbenfrei (Acequinocyl) gekauft, das soll auch gegen Weichhautmilben wirken. Da ich das Zeugs wegen der Tiere nicht in der Wohnung spritzen will, darf ich jetzt über 100 Pflanzen ins Treppenhaus schleppen (es gibt da einen Bereich wo keine anderen Leute hinkommen, ich wohne ganz oben und habe das letzte Stück), jeweils damit einspritzen und dann trocknen lassen. Da der Platz beschränkt ist, mache ich jeweils ca. 20 Pflanzen morgens und die gleich Menge abends, sie haben dann immer einen halben Tag Zeit zum Trocknen.
Dann stelle ich Sie einen weiteren Tag in ein Zimmer, wo niemand längere Zeit drin ist. Und dann müssen sie aus Platzgründen zurück in die Wohnräume. Acequinocyl soll laut Berater eine etwas andauernde Wirkung haben, gleich wieder anstecken können sie sich dann nicht (falls es überhaupt wirkt).
Mal schaun was wird...

Gruß,
GatuRatz
 
Du weist nicht genau welche Schädlinge Du hast und fährst auf Verdacht mit der chemischen Keule. :( Ich habe bisher ALLE Schädlinge in meinen 9 Jahren Chilianbau mit natürlichen Mitteln beseitigen können, oder zumindest so in Schach halten können das es im akzeptablen Ramen blieb. Ist wesentlich gesünder.
 
Hallo Blattlaus,

daß es Milben sind, ist klar, ich weiß nur nicht genau, welche. Aber wahrscheinlich sind es doch die Weichhautmilben.
Das mit der chemischen Keule habe ich mir gut überlegt. Ich habe zuerst Neem verwendet, hatte aber nur einen Teilerfolg. Auch mit Nützlingen ließ sich die Sache nicht komplett aufhalten. Tag für Tag fand ich weitere befallene Pflanzen... Etliche dieser Pflanzen sind in einem bedauernswerten Zustand, nicht einfach etwas lädiert sondern komplett ohneTriebe.
Ich schaue nicht ruhig zu während über 100 Chilipflanzen, die alle schon zwischen 20cm und knapp einen Meter hoch sind, von diesen Viechern gekillt werden, irgendwann muß ich einfach zu etwas wirklich effektivem greifen, wobei das Zeugs wohl noch nicht die ganz große Bombe ist (ist nützlingsschonend).

Gruß,
GatuRatz
 
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