Hochbeet richtig befüllen

Phrik

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Hallo zusammen

Nachdem man immer sehr tolle Ergebisse aus Hochbeeten sieht hab ich mir mal ein kleines Beet für den Balkon gebaut. Es hat eine Fläche von ca. 130x75, die Höhe beträgt etwa 70cm. Im Internet kursieren ja viele "Rezepte", diese unterscheiden sich teilweise recht stark. Da ich nicht besonders viel Erahrung mit organischen Düngemitteln habe, stellen sich mir noch Fragen.

Ich hab mir überlegt, folgende Schichten einzufüllen:

1. Drainageschicht (Wahlweise grobe Äste, Blähton, Tonschererben.... bin mir noch unsicher, was es am Ende wird.)
2. Schicht mit Pflanzenresten, kleinere Pflanzen, Küchenabfällen, Erdresten von Zimmerpflanzen etc.
3. Mistschicht (Hätte hier noch ein 10kg Sack Rindermist rumstehen)
4. Komposterde/Blumenerde/Perlite

Pro Schicht 10-20cm. Zwischen den Schichten würde ich Hornspäne streuen.

Nun die Frage: Es wird vielerorts eine ganze Schicht verrotteter Mist empfohlen. "Mein" Mist :D ist getrockneter Rindermist, der ohne Bindemittel zu Pellets gepresst wurde.

Wenn ich diesen noch diesen Herbst ausbringe, kann ich dann eine ganze Schicht davon ins Beet füllen oder sollte ich mich an die Dosierangabe auf der Packung halten um Überdüngung vorzubeugen? Die Packungsangabe geht natürlich vom Ausbringen im Freiland aus und empfiehlt 300g pro m2 und wenn man zusätzlich mit Kompost arbeitet sollte man die Menge reduzieren. Damit würde ich das Beet natürlich niemals vollkriegen....

Wie verhält sich das mit dem Mist auf dem Balkon mit Gestank? Es ist ein gedeckter Stadtbalkon, also quasi Wohnbereich. Penetranter Güllegeruch wäre höchst suboptimal...

Sonstige Hinweise und Tipps?

Besten Dank!
 
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Unabhängig davon, dass ich das nur bedingt nachvollziehen kann, warum man sich ein Hochbeet auf den Balkon stellt: Wo fließt denn das Wasser bei Deinem Hochbeet ab?
Mein Hochbeet im Garten liegt "offen" auf der Erde auf, nur mit Unkrautfolie und Gage gegen Nagetiere getrennt.

Beim Mist würde ich mich an die Angaben vom Hersteller halten und nicht zuviel davon rein machen, wenn er aufgrund des geringen Flüssigkeitsgehalts relativ komprimiert ist.

Andere Frage: Dass es ein gedeckter Stadtbalkon ist, habe ich gelesen, aber musst Du das nicht mit dem Vermieter absprechen, wenn Du Dir da ein ~ zehn Zentner schweres Hochbeet auf den Balkon stellst?
 
Das Beet sieht schon mal gut aus.

Hast Du an das Gesamtgewicht plus Regen- oder Giesswasser gedacht? Ich komme auf ca. 600 kg auf ein Quadratmeter anstatt erlaubten 140 kg.

Meines Erachtens planst Du zu viel Stickstoff.

Ich würde
20 cm Äste
10 cm Laub
20 cm Mist
20 cm Erde ( Hornspäne oder Mist würde ich hier erst frisch im Frühjahr untermischen.
 
Danke euch für die Antworten

Wo fließt denn das Wasser bei Deinem Hochbeet ab?
Mein Hochbeet im Garten liegt "offen" auf der Erde auf, nur mit Unkrautfolie und Gage gegen Nagetiere getrennt.

Ja, natürlich ist deine Version klassisch und richtig, aber hier eben nicht möglich. Da der Balkon gedeckt ist und es kaum reinregnet, kann die Wassermenge mittels der Giessmenge gesteuert werden. Ich hatte die gleiche Konstruktion schonmal drinnen unter einer NDL stehen gehabt, befüllt allerdings nur mit Blumenerde und die Resultate sprachen für sich. Evtl. kommt es so nach 1-2 Saisons zu Versalzungen in der Erde, wir werden sehen.

Beim Mist würde ich mich an die Angaben vom Hersteller halten und nicht zuviel davon rein machen, wenn er aufgrund des geringen Flüssigkeitsgehalts relativ komprimiert ist.

Alles klar!

Andere Frage: Dass es ein gedeckter Stadtbalkon ist, habe ich gelesen, aber musst Du das nicht mit dem Vermieter absprechen, wenn Du Dir da ein ~ zehn Zentner schweres Hochbeet auf den Balkon stellst?

Absprechen wegen des Gewichts?
Es handelt sich um eine Profilholzkonstruktion (sehr leicht, ohne Füllung keine 20kg). Anhhand der Füllart und Menge kann das Gewicht gering gehalten werden. Ich würde den Anteil an leichten Materialien wie Laub, Pflanzenreste und Perlite sehr hoch ansetzen, damit es nicht zu schwer wird. Andernfalls kann das Beet ohne weiteren Aufwand in der Höhe reduziert werden, wenn ich sehe, dass das Projekt so nicht durchführbar wäre.

Taunuswaldfee schrieb:
Ich würde
20 cm Äste
10 cm Laub
20 cm Mist
20 cm Erde ( Hornspäne oder Mist würde ich hier erst frisch im Frühjahr untermischen.

Danke! Ich dachte daran, den Mist jetzt bereits auszubringen, damit er "verrotten" kann.
 
Es handelt sich um eine Profilholzkonstruktion (sehr leicht, ohne Füllung keine 20kg).
Das habe ich gesehen und deswegen wollte ich mich auf ...
Anhhand der Füllart und Menge kann das Gewicht gering gehalten würde.
... beziehen. Es ist mir klar, dass Du versuchen kannst, das Gewicht gering zu halten. Aber im Laufe der Jahre wird das Gewicht immer weiter steigen, da es, wie Du sicher selbst weißt, immer mehr absackt und das Volumen damit im Hochbeet komprimiert wird. Dein Hochbeet wird ja immer lebendiger.
Allein 20cm Blumenerde wiegen bei Dir schon ~ 13dm · 7dm · 2dm · 500kg·dm−3 = 90kg, und das ist ja nur das initiale Gewicht. Mit der Zeit kommt die Komprimierung und die Dichte erhöht sich. Natürlich kannst Du jetzt sagen, dann nutzt Du nur einen unteren Teil des Hochbeets, aber das ist ja ideologischer Quatsch.
Dass Du das bereits in der Wohnung gemacht hast, zeigt, dass Du darin erfahren bist. Ich mache mir nur meine Gedanken, die ich abwägen würde, wäre es mein Balkon / Hochbeet. :)

Da der Balkon gedeckt ist und es kaum reinregnet, kann die Wassermenge mittels der Giessmenge gesteuert werden. Ich hatte die gleiche Konstruktion schonmal drinnen unter einer NDL stehen gehabt, befüllt allerdings nur mit Blumenerde und die Resultate sprachen für sich. Evtl. kommt es so nach 1-2 Saisons zu Versalzungen in der Erde, wir werden sehen.
Das ist in der Tat ein Punkt, an dem Du das Hochbeet nicht so lebendig bekommst, wie es sein könnte - eben weil die Feuchtigkeit fehlt und Du versuchst mit dem Gewicht zu haushalten. Andererseits zersetzen sich die Bestandteile auch langsamer, wenn es nicht so feucht ist. Im Normalfall ein Nachteil — bei Dir vllt. ein Vorteil.
 
In mein Beet, Outdoor setz ich jedes jahr dicke Canadian Nightcrawler ein!
Die bearbeiten die Erde gut vor mit den anderen Organismen in der Erde;)
Humus wird produziert, und die Erde is lockerer. Evtl auch was für dein Indoor Beet.
 
Den Hinweis von Taunuswaldfee bezüglich des Gewichts würde ich nicht so einfach beiseite wischen.
Auch wenn du das Gefäß "leicht" befüllst liegst Du mit Sicherheit über der zulässigen Tragkraft.
Das kann halten, muss aber nicht.

So ein Balkon kann schon einmal abbrechen:
https://www.google.de/search?q=balkon+abgestürzt

Mit so einem Hochbeet bis du mit Sicherheit haftbar, auch wenn evtl. zusätzlich ein Bauschaden vorliegt.

Darüber hinaus kann Dein Vermieter Dir fristlos kündigen, sobald er vom Hochbeet erfährt!
http://www.mietrecht-hilfe.de/kuendigung/ausserordentliche-fristlose-kuendigung.html

Dreh die Kiste um und stelle darauf große ca. 20-30 cm hohe Töpfe, Gefäße. Dann sind die Pflanzen oben und Du hast kein Problem mit dem Gewicht.

Auf einem Balkon hast Du sowieso mehr Wärme und bis auf die Verrottungswärme weniger angewiesen.
 
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Danke für die Tipps allerseits

ch mache mir nur meine Gedanken, die ich abwägen würde, wäre es mein Balkon / Hochbeet.

Dieser Input war gut und wichtig. Ich hab mir in Sachen Gewicht zu wenige Gedanken gemacht. Werd mir die Sache vor dem Befüllen nochmal durch den Kopf gehen lassen und ggf 2-3 Profilholzreihen demontieren.
 
70cm Tiefe zum wurzeln sind sehr reichlich bemessen für die Pflanzen, das meiste Gemüse nutzt das garnicht aus. Die Höhe von solchen Hochbeeten dient eher dem Rückenschonen.
Das Schichten im Hochbeet ist auch weitgehend nur dazu da um am Anfang Material zu sparen. Die Astschicht im Boden sackt mit den Jahren und man füllt mit Kompost nach und nach auf.
Wenn die Erde gegossen und die Pflanzen groß sind kommt das Gewicht auch noch drauf.
Das ablaufende Wasser solltest du auffangen. Hinterläßt unschöne Spuren am Haus wenn es runterläuft.
Mein Gewichtspar und Materialspar Vorschlag wäre die untersten 3 Latten zu entfernen und den Boden hoch zu setzen. Dann hast du immernoch ein großes hohes Beet, das aber nicht so viel Erde schluckt und nur noch die Hälfte wiegt. Astschicht und Drainageschicht (Tonscherben sind schwer) kannst du dir auf dem Balkon sparen.
 
Mein Tipp wäre noch. Prüfen ob es bei der Breite und Höhe schon Sinn macht, mittig Streben anzubringen.
 
Ich will dir das nicht kaputt reden, sehe aber im Vergleich zu einfachen und großzügig dimensionierten Pflanztöpfen in deinem Fall keine Vorteile.
Töpfe sind flexibler einsetzbar, habe keine Probleme mit der Drainage und sind einfacher zu entleeren (mit Erde auf dem Balkon arbeiten ist immer beschwerlich, da man aufpasssen muss, dass nichts beim Nachbarn unter einem landet). Auch ist die benötigte Erdmenge geringer und wird besser ausgenutzt, sodass du keine Statikprobleme bekommst. Denn sobald das Beet steht, kannst du glaube ich schwer abschätzen wie groß die aktuelle Masse ist. Gerade wenn sich etwas Wasser in den unteren Schichten sammelt, ist das nicht zu unterschätzen.

Warum nicht ein Kasten für die Töpfe (Arbeitshöhe) + evt. ein flaches Hochbeet/Blumenkasten für Kräuter etc.?
 
Mein Gewichtspar und Materialspar Vorschlag wäre die untersten 3 Latten zu entfernen und den Boden hoch zu setzen. Dann hast du immernoch ein großes hohes Beet, das aber nicht so viel Erde schluckt und nur noch die Hälfte wiegt. Astschicht und Drainageschicht (Tonscherben sind schwer) kannst du dir auf dem Balkon sparen.

Besten Dank. Du hast mich auf eine Idee gebracht. Was hält ihr denn von Folgendem:

Ich werde etwa 20-30cm über dem Boden Querstreben einsetzen, auf die Querstreben Hasendraht o.ä. setzen. Darüber liegt dann das Beet und der Bereich darunter wird mit Teichfolie ausgelegt.

Wenn ich die Latte über der Teichfolie auf Seiten der Mauer dann noch weglasse, kann der Drain von Zeit zu Zeit mit einem Aquariumschlauch abgepumpt werden (Dahinter befindet sich gleich ein kleiner Ablaufkanal, der direkt in die Kanalisation führt.)

Somit wären gleich 2 Probleme behoben: Drain fliesst ab und das Gewicht wird deutlich reduziert. Zur weiteren Reduzierung würde ich eine Schicht organisch gedüngtes Coco einzusetzen.

sehe aber im Vergleich zu einfachen und großzügig dimensionierten Pflanztöpfen in deinem Fall keine Vorteile.
Töpfe sind flexibler einsetzbar, habe keine Probleme mit der Drainage und sind einfacher zu entleeren

Bin seit etwa 3 Jahren erfolglos auf der Suche nach einem fertigen Topf mit passenden Dimensionen, deshalb der Selbstbau. Hab wenn dann nur masslos überteuerte Dinge gefunden.
 
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