18°00'33.64" N 76°46'50.73" W - Die Tropenfarm

Ein Gelber Hummer, ganz selten. Gab mal was dazu auf Yahoo News, aber wann, habe ich vergessen. Da hatet ein US-Amerikaner so einen Gelben Hummer entdeckt (irgendwann nach Februar 2010), und dieser Mann wurden in den News hochgefeiert. Weiß aber nicht, warum. Jedenfalls sind diese Biester verdammt selten, ich glaube, 1 von 50.000.000 (50 M) ist ein Gelber Hummer.

War ganz spaßig, dieses riesige Tier zu sehen. War dann aber nicht mehr soooo spaßig, als es sich immer wieder meinen Füßen nähern wollte. Mußte immer ausweichen. Aber Ehrfurcht vor Mutter Natur und der Evolution habe ich. War ein "Wow-Gerät"...
 
Wenn der so selten ist hätte ich ihn gleich verputzt um seine Energie in mir aufzunehmen :D
 
Na, ich esse Krabben und Hummer auch ganz gerne. Aber so einen Hummer lebend vor mir zu sehen, ist irgendwie doch etwas anderes. Den hätte ich nicht töten können. Ich habe mich stattdessen an seinen Aktivitäten erfreut.
 
sach ma sven, was ganz anderes. Jamaika gilt ja als eines der länder mit sehr hoher kriminalität. irgendwas von alle 6 stunden ein mord in kingston. wieviel bekommst du da in deiner ecke mit? sind die gangs nur in den slums aktiv oder kommen die auch in die "besserverdiener"viertel?
 
Na ja, die Sache wirkt sich natürlich recht günstig auf mein Bankkonto aus: ich werde niemals ein TV benötigen, um mir die üblichen dummen Filme mit Mord und Totschlag und Korruption anzuschauen - ich mache einfach die Tür auf und stelle einen Sessel darein und setze mich dann und schaue raus...

Na ja, Jamaica ist nicht nur eines der Länder mit sehr hohen Quoten, es ist zur Zeit auf dem dritten oder sogar ersten Platz. Da ich auch viel mit den Massenmedien zu tun habe, bekomme ich da natürlich sehr viel mit. Ich werde irgendwann einmal sogar ein Buch darüber schreiben, wer korrupt ist, wer mit wem und wie, und all das. Aber erst, wenn ich hier nicht mehr leben sollte.

Das System in der Wirtschaft ist in Jamaica grundlegend anders als das in DE. Vor allem die kleine Größe des Landes macht es möglich, daß hier jeder auch nur mittelgroße Fisch im Teich jeden anderen kennt. Hier beäugt jeder "Fisch" die anderen Fische, eifersüchtig auf jeden etwaigen Erfolg. Hat jemand "zuviel" Erfolg, werden Mechanismen in Gang gesetzt, dies schnell wieder auf das "erträgliche Durchschnittsmaß" zurückzudrehen. Und hier kommt dann zum beispiel die Korruption ins Spiel.

Es sind übrigens nicht die Politiker, die Jamaica regieren, sondern die sieben größten (mächtigsten) Familien. Einige ursprünglich aus dem Libanon, andere aber eher rein Jamaikanisch. Aber auch die Chinesen sind hier sehr aktiv und spielen ihr Spiel. Die VR China will an's große Bauxitvorkommen 'ran. Also werden Politiker verlockt, gepreßt, und all das, damit die existierenden Verträge mit den USA beendet werden, und danach die VR China alleine das gesamte Bauxit bekommt. Mehrfach wurde bereits versucht, die Regierung zu ködern: da hatte man angeboten, das jamaikanische Schienensystem wieder benutzbar zu machen, aber kurz bevor es dann das erste Mal benutzt werden sollte, ließen die Chinesen die katze aus dem Sack und verlangten, daß Jamaica einen seiner naturparks aufgeben solle, damit die VR China dort ein riesiges Aluminiumwerk bauen kann - übrigens nur mit eigens eingeflogenen chinesischen Arbeitern und chinesischen Sicherheitskräften. Sogar jamaikanische Ortschaften sollten dazu aufgegeben werden. Dies hat glücklicherweise nicht geklappt.

Zur Zeit versuchen die Chinesen zu erreichen, daß nur alle anderen Ausländer Visum benötigen zum Arbeiten, aber Chinesen ohne Visum arbeiten dürfen. Ohnehin ist bereits viel zuviel in der jamikanischen Ökonomie in der Hand der Chinesen. Dort gibt es nur noch "Made in China" Schund zu kaufen der nur ganz kurz hält und dann wieder ersettz werden muß (ständige Geldeinnahme für die VR China), und die chinesischen ladenbesitzer feuern bei Übernahme die jamaikanischen Arbeiter, holen mehr Chinesen aus der VR China und lassen die arbeiten. Auf diese Weise hat sich die chinesische Einwohnerschaft in den letzten Jahrzehnten auf ein sehr beachtliches (unf gefährliches) Maß erhöht. Da die meisten Geschäfte bereits in deren Hand sind, haben die auch Machtmittel, sich bei der Regierung durchzusetzen. Konkurrenten mit gleichartigen Geschäften werden eingeschüchtert, bis sie aufgegen. Oder halt - tatsächlich - ermordet. Die Chinesen sind es, die hier viele Geschäftsmorde gegen einheimische Jamaikaner in Auftrag geben. Aber noch nie wurde ein Chinese vor irgendeinem Gericht gesehen...

Generell werden die Jamaikaner mit von (ach) den Politikern unterstützen bandenkriegen arm gehalten, in Furcht, und mit zahllosen Kirchenbauen ruhig gehalten. "Hoffnung" statt Änderung. Die von Menschen erfundenen Religionen spielen da natürlich mit, wie schon seit Urzeiten. Schließlich geht es ja nur um Politik und Macht. Jamaica hat übrigens das höchste Aufkommen an Kirchen weltweit pro Quadratkilometer. Und die Menschen hier geben auch ganz tolle, naive Opferlämmchen ab.

Ich höre, selbst hier in New Kingston (dem Geschäftsviertel), ab und zu mal Waffenschüße in der Ferne.

Ind en Städten ist das Bandenwesen (Gangs) und die Kriminalität am konzentriertesten. Auf dem Land passiert weniger, jedoch fahren die Gasngs ins Landesinnere, um dort naive Mädchen (gerne auch im Vorschulalter) zu rauben, zu vergewaltigen, und dann tot liegenzulassen, denn Tote reden ja nicht mehr. Die Quote an Vergewaltigungen mit Todesfolge auf dem Land ist riesengroß. Ja, das Land ist ein Ausflugs- und Erholungsort für die von den Politikern und Geschäftskonzernen unterstützten Gangs.

Kingston ist wie ein Fleckenteppich, wo ein Stückchen Slums neben einer guten Wohngegegend liegt. Wechselt immer ab. Ind en Städten sind die Menschen nicht unbedingt so, wie sie vor einigen Jahrzehnten waren. Auf dem Land sind sie eigentlich noch ganz unverdorben, und extrem freundlich.

Trotz all der Mißstände ist die Natur Jamaicas eigentlich wunderschön (Fauna und Flora und geologische Struktur). Mich zieht es imemr wieder in den Bann, was ich hier alles beobachten kann. Auch haben wir ein sehr großes unterirdisches Höhlensystem, sogar mit unterirdischem See. Viel zu entdecken hier. Die jamaikanische Küche ist sehr lecker, deftig, und macht großen Gebrauch von all den tropischen Pflanzen hier.

So, dies erstmal als Antwort. :)
 
Interessant!

Sag Sven, hast du ein paar Fotos deiner Anzucht zu veröffentlichen?

Bin gespannt wie es bei dir aussieht?

Da ich ja auch von dir Saatgut bekommen habe und bereits erfolgreich ausgesäht,
zeige ich dir mal meine beiden Jamaican Hot Scotch Bonnet:
img_1670io8q.jpg
img_1671psht.jpg
 
SvenLittkowski schrieb:
Na, ich esse Krabben und Hummer auch ganz gerne. Aber so einen Hummer lebend vor mir zu sehen, ist irgendwie doch etwas anderes. Den hätte ich nicht töten können. Ich habe mich stattdessen an seinen Aktivitäten erfreut.

Natürlich. Wenn der so selten ist dann muss man sich daran such erfreuen!

Dein Jamaika-Bericht klingt echt übel. Wobei ich mir die Natur wirklich gerne mal ansehen würde. Gibt mit Sicherheit viel spannendes zu entdecken.
 
Scoville-Süchtling:
Ja, ich habe natürlich hunderte von Fotos, da ich auch viele andere ganz unübliche Pflanzen aufziehe. Aber momentan bin ich noch immer dabei, alles an Fotos und Videos aus 12 Jahren Jamaica auf eine meiner Websites hochzuladen, sind etliche Gigabyte. Das Ganze wird dann irgendwann auf
http://www.BigTingsAGwaan.com/SvenLittkowski
zu sehen sein, aber ich muß noch Gallerie-Scripte schreiben (ich ziehe vor, alles selber zu entwickeln).

Salz:
Ist halb so wild. Wichtig ist, daß man jemanden um sich hat, der alles kennt. Ich habe schon oft Reisen, Unterkünfte und Touren für Freunde und Frmde hier in Jamaica organisiert. Ich kenne hier fast jede Straße. Ob man's glaubt oder nicht: die Jamaicaner sind Fremden gegenüber viel aufgeschlossener als in DE die Deutschen Frmeden gegenüber. In dieser Hinsicht könnten die Deutschen von den Kariben lernen. Es sind eigentlich sehr nette Menschen hier, wenn man von den Gangs absieht.
 
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