Abmoosen einer Chilipflanze

Jay

Dauerscharfesser
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Moin,

hier mal ein kleiner Bericht von meiner Chili (NuMex Suave Orange - C. chinense) die ich in zwei geteilt habe. Dies habe ich durch die Technik des Abmoosens aus dem Gartenbau gemacht. Dabei gibt es verschiedene Varianten.

Ich bin wie folgt vorgegangen:

1. Eine ca. 1 Jährige Pflanze habe ich reingeholt beschnitten bzw. wie die anderen zuüberwinternden Pflanzen erstmal in den 5-15 Grad waren Keller getan. Anschließend habe ich mich dann am 15. Dez. 2019 entschieden mit dieser die Abmoosung zu machen. Ich habe also etwa 2-3 cm der Rinde, des ca. 1 cm dicken und verholzten Stammes, entfernt. Dies soll die Wasserzuvor in den oberen Pflanzenteil verhindern/stören, so das die Pflanze einen Bedarf sieht Wurzeln zu bilden. Zudem habe ich diese Stelle mit Moos (Moos soll das Wurzelwachstum fördern und das Wasser gut halten) verkleidet und dieses mit Wasser versetzt. Gehalten wurde es durch eine Plastiktüte die mit einem Band festgeschnürt wurde.

(leider ist mir das Foto abhanden gekommen)

2. Ich habe alle zwei Wochen nachgeschaut und etwas Wasser nachgegeben. Ab und zu habe ich das Moos ausgetauscht, denn es bildeteten sich Maden. Am 25. April 2020 hatte ich dann endlich 3-4 cm lange Wurzeln.

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3. Am 3. Mai 2020 entschied ich mich die "Operation" durchzuführen, denn die Wurzeln begannen zu vergammeln. Daher habe ich den oberen Teil der Pflanze abgeschnitten und den unteren Teil mit Waschs versiegelt (Das "Versiegeln" war auch ein Versuch und es war auf jeden Fall unterhalt des Cuts keine Vertrocknung zu erkennen). Den oberen Teil Steckte ich in die Erde und heute am 30. Mai 2020 sieht der Wurzelballen wie folgt aus (Ja, die Pflanze braucht Wasser, aber sie lebt ;) ):

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- der obere Teil


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- der untere Teil (das Bild ist vom 3. Mai 2020, sie lebt und ist kräftig!)


Fazit: Stecklingsvermehrung ist viel einfacher und geht schneller, zudem hat man im Herbst, wenn man seine Pflanzen zurückschneidet sowieso genug Material dafür. Jedoch war mein Ziel ein Bonsai zu erstellen und der obere Teil hat ein sehr schönes Astloch, das wollte ich unbedingt erhalten. Ganz vielleicht hätte der obere Teil auch überlebt hätte ich ihn abgeschnitten und direkt in Erde/Moss getan, aber das wollte ich nicht riskieren. Also wer Zeit hat und wem die gesamte Pflanze sehr wichtig ist der kann es gerne auch mal probieren. Zudem glaube ich, dass ich zu lange gewartet habe auch die kleinen Wurzeln mit 2-3 mm hätten gereicht... so war die Zeit der Feuchten umgebung eher nachteilig. Also 2-3 Monate reichen, denke ich... und ich hatte die Pflanze ebenfalls bei den anderen zu überwinternden Pflanzen bei ca. 15 Grad stehen, dass war sicherlich auch ein Faktor warum es so lange dauerte.

MfG Jay
 
Richtig gute Methode die du hier vorgestellt hast, vielen Dank Dafür! :)
Wenn ich irgendwie eine Möglichkeit zum überwintern finden kann, werde ich mich da mal dran versuchen. Aktuell fehlt mir aber leider jegliche Chance die Pflanzen zu überwintern
 
Eine Klasse Sache, so zu experimentieren mag ich. :thumbsup:

Und Abmoosen wolle ich auch schon sehr lange versuchen, allerdings bei meiner Bergpalme, da sie gerade versucht durch die Zimmerdecke zu wachsen. ;)
 
Der Hammer. Hast du Sphagnum Moos genommen? Auf dem Bild sieht es aus wie normales Moos, das man im Garten oder Wald findet. Beim Sphagnum kommen normalerweise keine Nebengeräusche (Maden oder so).
-Ich habe nur normales Moors vom Dach genommen. Dann wäre Sphagnum Moss sicherlich die bessere Wahl.

Ich habe kürzlich das hier gesehen. Fand ich ganz interessant und funktioniert so ähnlich. https://youtu.be/3PhCFwyF0gc
- Das ist ja quasi das gleiche Prinzip. Ob man Erde, Moos oder was anderes nimmt ist sicherlich in Fragen der Geschwindigkeit und der oben erwähnten Nebengeräusche relevant. Mit der zurecht geschnittenen Trinkflasche ist es sicherlich eleganter, als mit meinem Plastikbeutel ;).

Danke für das Feedback!
 
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