AlanTheGenerous
Chiligrünschnabel
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Hallo liebe Chiligärtner, -heads und -freaks.
Ich habe im Schweizer Vorstellungsthread bereits kurz Hallo gesagt. Bisher war ich vor allem stiller Mitleser dieses tollen Forums und habe mir hier und andernorts viel theoretisches (halb-)Wissen angeeignet. Da aber vor allem für einen blutigen Anfänger wie mich die eigene Erfahrung und natürlich auch das Feedback von erfahrenen Chiligärtnern viel mehr bringt, habe ich mich entschieden, den Stand meiner ersten Saison hier zu dokumentieren
Für meine erste Saison habe ich mich mal für drei Sorten entschieden:
Die Samen wurden anschliessend in Kokos-Quelltabs eingebettet und sanft zugedeckt. Auf der Fensterbank über einem Heizkörper wurden sie in einem Zimmergewächshaus (Romberg) ihrem Schicksal überlassen.
Natürlich nicht ganz, zweimal täglich wurde gelüftet und bei Bedarf für etwas Feuchtigkeit gesorgt. Temperatur im Gewächshaus lag zwischen 22 und 28°C (die Heizung in unserer Altbau-Dachwohnung macht manchmal was sie will...).
Nach fünf Tagen haben sich bereits die ersten Köpfchen aus der Erde gestreckt, ende Januar wurden bereits 25 von 30 Keimlingen aus dem Gewächshaus auf die Fensterbank ausquartiert. Dabei sollte es auch bleiben, Keimrate also wie folgt:
Für das Licht hat zu Beginn eine Pflanzenlampe von IKEA (Växer) gesorgt. Die Kleinen sind schon ordentlich in die Höhe geschossen (was wohl auf die eher hohe Temperatur im Verhältnis zum vorhandenen Licht zurückzuführen ist).
Mir wurde schnell bewusst, dass ich mit der IKEA-Beleuchtung nicht sehr weit kommen würde. Einen Besuch im lokalen "Kräuterladen" später waren meine Keimlinge um eine SanLight M30 reicher. Als Hobbymusiker habe ich zum Glück noch etliche Mikrofonständer herumliegen, welche sich grossartig als Lampenständer eignen, da einfach höhenverstellbar.
Den Kleinen schien das Licht (jeweils 06:30 - 20:30 Uhr) ordentlich zu gefallen, Anfang Februar wurden die ersten Keimlinge in 9cm-Töpfe umgesiedelt. Ich habe dafür eine Tomatenerde vom Grosshandel verwendet. Da sie im Geschäft draussen gelagert war, habe ich sie im Backofen sterilisiert (auch ein Tipp, welchen ich an verschiedenen Stellen gelesen habe). Ob das mehr schadet oder nützt, darüber scheiden sich wohl die Geister. Ich habe aber bis heute null Probleme mit Trauermücken oder ähnlichem.
Etwa 10 Tage später haben alle Keimlinge ihr Zwischenlager bezogen. Für die zweite Runde umtopfen habe ich die Erde zusätzlich mit Pflanzgranulat (reine Tonkörnchen) versetzt. Die Pflänzchen haben noch etwas Wassernebel aus der Sprühflasche genossen, weshalb sie hier etwas nass anmuten.
Bis heute sind die kleinen ordentlich gewachsen - in alle Richtungen, die meisten aber vor allem nach oben. Ich kann mir vorstellen, dass die Temperatur zeitweise etwas hoch war, bis ich die Heizung abgeschaltet habe. Das Fenster zeigt übrigens in eine eher ungünstige nordwestliche Richtung. Südfenster ist vorhanden, aber da hier sonnenreiche Tage noch eher rar sind, hat sich diese sonst ungenutzte Nische mit dem Kunstlicht für den Anfang besser angeboten. Heute sehen die Kleinen so aus:
Ich finde, man sieht anhand von den Bildern schon ein wenig meine Lernkurve, die hoffentlich weiterhin steil nach oben geht
Bevor ich zu meinen Anfängerfragen komme, hier noch ein paar Portraitfotos ausgewählter Pflanzen:
Jamaican Red Hot: Ordentlich in die Höhe geschossen, lässt hier etwas die Blätter hängen. Ich beobachte das des öfteren am Abend, morgens räkeln sie sich jeweils wieder im Licht.
Chocolate Habanero: Bis auf eine etwas höhergewachsene Ausnahme wachsen die Habis kompakter und auch etwas langsamer.
Jalapeño: Diese schiessen alle etwas spargelig in alle Richtungen. Ich weiss nicht, ob das für eine annuum normal ist oder ob ich etwas früh damit begonnen habe. Sie stehen jedenfalls stabil und beginnen sich oben zu verzweigen.
Hier noch eine Nahaufnahme der Jamaican. Man sieht die beginnende Verholzung und den Ansatz von neuen Trieben.
Soviel also zum aktuellen Stand. Wahrscheinlich hätte man vieles besser machen können, wahrscheinlich aber auch einiges schlechter
Ich für meinen Teil habe bisher zumindest grösste Freude an der Chilizucht gefunden und gute erste Erfahrungen gemacht. Ich werde in der nächsten Saison beispielsweise etwas anderes als die Kokos-Quelltabs ausprobieren, da ich teilweise mit Schimmel zu kämpfen hatte (und zum Teil immernoch habe in den aktuellen Töpfen). Zudem werde ich mir wohl eine Art Grow-Box basteln für die gekeimten Chilis.
Nun habe ich noch zwei, drei Fragen, welche mir hoffentlich fachmännisch beantwortet werden können
Viele liebe Grüsse aus dem schönen Luzern, Schweiz
Ich habe im Schweizer Vorstellungsthread bereits kurz Hallo gesagt. Bisher war ich vor allem stiller Mitleser dieses tollen Forums und habe mir hier und andernorts viel theoretisches (halb-)Wissen angeeignet. Da aber vor allem für einen blutigen Anfänger wie mich die eigene Erfahrung und natürlich auch das Feedback von erfahrenen Chiligärtnern viel mehr bringt, habe ich mich entschieden, den Stand meiner ersten Saison hier zu dokumentieren
Für meine erste Saison habe ich mich mal für drei Sorten entschieden:
- Chocolate Habanero
- Jamaican Red Hot
- Jalapeños
Die Samen wurden anschliessend in Kokos-Quelltabs eingebettet und sanft zugedeckt. Auf der Fensterbank über einem Heizkörper wurden sie in einem Zimmergewächshaus (Romberg) ihrem Schicksal überlassen.
Natürlich nicht ganz, zweimal täglich wurde gelüftet und bei Bedarf für etwas Feuchtigkeit gesorgt. Temperatur im Gewächshaus lag zwischen 22 und 28°C (die Heizung in unserer Altbau-Dachwohnung macht manchmal was sie will...).
Nach fünf Tagen haben sich bereits die ersten Köpfchen aus der Erde gestreckt, ende Januar wurden bereits 25 von 30 Keimlingen aus dem Gewächshaus auf die Fensterbank ausquartiert. Dabei sollte es auch bleiben, Keimrate also wie folgt:
- Habanero: 8/10
- Jamaican: 8/10
- Jalapeños: 9/10
Für das Licht hat zu Beginn eine Pflanzenlampe von IKEA (Växer) gesorgt. Die Kleinen sind schon ordentlich in die Höhe geschossen (was wohl auf die eher hohe Temperatur im Verhältnis zum vorhandenen Licht zurückzuführen ist).
Mir wurde schnell bewusst, dass ich mit der IKEA-Beleuchtung nicht sehr weit kommen würde. Einen Besuch im lokalen "Kräuterladen" später waren meine Keimlinge um eine SanLight M30 reicher. Als Hobbymusiker habe ich zum Glück noch etliche Mikrofonständer herumliegen, welche sich grossartig als Lampenständer eignen, da einfach höhenverstellbar.
Den Kleinen schien das Licht (jeweils 06:30 - 20:30 Uhr) ordentlich zu gefallen, Anfang Februar wurden die ersten Keimlinge in 9cm-Töpfe umgesiedelt. Ich habe dafür eine Tomatenerde vom Grosshandel verwendet. Da sie im Geschäft draussen gelagert war, habe ich sie im Backofen sterilisiert (auch ein Tipp, welchen ich an verschiedenen Stellen gelesen habe). Ob das mehr schadet oder nützt, darüber scheiden sich wohl die Geister. Ich habe aber bis heute null Probleme mit Trauermücken oder ähnlichem.
Etwa 10 Tage später haben alle Keimlinge ihr Zwischenlager bezogen. Für die zweite Runde umtopfen habe ich die Erde zusätzlich mit Pflanzgranulat (reine Tonkörnchen) versetzt. Die Pflänzchen haben noch etwas Wassernebel aus der Sprühflasche genossen, weshalb sie hier etwas nass anmuten.
Bis heute sind die kleinen ordentlich gewachsen - in alle Richtungen, die meisten aber vor allem nach oben. Ich kann mir vorstellen, dass die Temperatur zeitweise etwas hoch war, bis ich die Heizung abgeschaltet habe. Das Fenster zeigt übrigens in eine eher ungünstige nordwestliche Richtung. Südfenster ist vorhanden, aber da hier sonnenreiche Tage noch eher rar sind, hat sich diese sonst ungenutzte Nische mit dem Kunstlicht für den Anfang besser angeboten. Heute sehen die Kleinen so aus:
Ich finde, man sieht anhand von den Bildern schon ein wenig meine Lernkurve, die hoffentlich weiterhin steil nach oben geht
Bevor ich zu meinen Anfängerfragen komme, hier noch ein paar Portraitfotos ausgewählter Pflanzen:
Jamaican Red Hot: Ordentlich in die Höhe geschossen, lässt hier etwas die Blätter hängen. Ich beobachte das des öfteren am Abend, morgens räkeln sie sich jeweils wieder im Licht.
Chocolate Habanero: Bis auf eine etwas höhergewachsene Ausnahme wachsen die Habis kompakter und auch etwas langsamer.
Jalapeño: Diese schiessen alle etwas spargelig in alle Richtungen. Ich weiss nicht, ob das für eine annuum normal ist oder ob ich etwas früh damit begonnen habe. Sie stehen jedenfalls stabil und beginnen sich oben zu verzweigen.
Hier noch eine Nahaufnahme der Jamaican. Man sieht die beginnende Verholzung und den Ansatz von neuen Trieben.
Soviel also zum aktuellen Stand. Wahrscheinlich hätte man vieles besser machen können, wahrscheinlich aber auch einiges schlechter
Ich für meinen Teil habe bisher zumindest grösste Freude an der Chilizucht gefunden und gute erste Erfahrungen gemacht. Ich werde in der nächsten Saison beispielsweise etwas anderes als die Kokos-Quelltabs ausprobieren, da ich teilweise mit Schimmel zu kämpfen hatte (und zum Teil immernoch habe in den aktuellen Töpfen). Zudem werde ich mir wohl eine Art Grow-Box basteln für die gekeimten Chilis.
Nun habe ich noch zwei, drei Fragen, welche mir hoffentlich fachmännisch beantwortet werden können
- Lohnt es sich (jetzt noch), die hochgewachsenen Chilis zu stutzen, um einen etwas buschigeren Wuchs zu forcieren? Wie seid ihr generell dazu eingestellt? Da habe ich mich bisher noch nicht rangetraut, habe aber schon positives darüber gelesen.
- Die letzten Keimlinge wurden Mitte Februar in die aktuellen Töpfe umgetopft, ab wann sollte ich übers Düngen nachdenken? Momentan sieht mein ungeschultes Auge noch keine Anzeichen eines Nährstoffmangels wie gelbliche Blätter o.Ä.
- Wie geht ihr mit Schimmel auf der Erdoberfläche um? Ich habe diesen bisher einfach abgetragen und darauf geachtet, dass die Erde nicht zu feucht ist.
- Würdet ihr raten, vor dem endgültigen Zuhause nochmals ein Zwischenquartier in einem etwas grösseren Topf in Betracht zu ziehen?
- Macht es Sinn, die Pflanzen dann nochmals tiefer einzugraben (und evtl. vorher auch die Keimblätter zu entfernen)? Ich kann mir vorstellen, dass das höchstens der Stabilität dient und aus dem verholzten Stamm keine Wurzeln mehr wachsen.
Viele liebe Grüsse aus dem schönen Luzern, Schweiz