Zum
einleitenden Posting von Germon ist glaube ich
alles wichtige gesagt.
Bei mir war's ja umgekehrt, zuerst jahrelange Konzentration auf Tomaten, dann irgendwann dazu Chili, die jetzt im dritten "echten" Chili-Jahr erstmals dominieren, die Tomaten - letztes Jahr noch mehr als 100 Sorten und sehr deutlich über 200 Pflanzen - werden heuer sehr extrem reduziert ...
Warum? Und das scheint mir die wichtigste Info in den vorherigen Postings:
WENN mal der Kraut- und Braunfäule-Pilz (Phytophthora infestans) da ist, ist Nässe auf den Blättern / Früchten (in der Regel Regen, aber es genügt oft auch hohe Luftfeuchtigkeit) letztlich irgendwann einmal tödlich (wann - vor oder nach [ersten] Ernten - hängt vom Wetter des jeweiligen Jahres ab).
Der Pilz muss aber nicht zwingend da sein - habe nach erstmaligem Anbau im damals neuem Garten 5 oder 6 Jahre ohne jede Probleme im Freiland angebaut, auch bei widrigstem Wetter und bei 1/4 oder weniger Pflanzen als z. B. letztes Jahr die mehr als doppelte Erntemenge als letztens gehabt. Aber eines Tages war er da ... (und NICHTS hilft - ausser Nässe / Feuchtigkeit auf den Pflanzen zu vermeiden ...)
Was mir sonst noch beim Durchlesen der vorhergehenden Postings aufgefallen ist bzw. bestätigen will:
1) Es macht schon einen Unterschied, ob Kultur im (eventuell zu kleinen) Topf oder im Garten (auch wenn geschützt - siehe oben): Wenn nicht im Topf sind Fragen wie Giessen, Düngen etc. ziemlich entspannt zu sehen - die holen sich schon, was sie brauchen ... (auch weil sie sehr weit und angeblich auch tief wurzeln)
2) Blütenendfäule (ist keine Infektion wie Phytophthora infestans) hat meines Wissens weniger mit dem Gießen zu tun als mit Calciummangel - bemerkt man sie bei den ersten Früchten hilft Steinmehl oder (schadstofffreie) Holzasche nach meiner Erfahrung durchaus für die weiteren Ernten - mir scheint aber, dass es Sorten gibt, die auf Calciummangel sensibler reagieren (nebeneinander in gleicher Erde und gleich gepflegt).
3) "Red Cherry" scheint eine "vage Sortenbezeichnung" zu sein: Vor Jahren lieferten bei mir Pflanzen aus gekauften Samen mit dieser Bezeichnung Früchte mit 4-5 cm Durchmesser (also keine "Cherry"), letztes Jahr neu gekauft (im Handel; Samenproduzent hortus.org) waren es zwar "Cherry", aber absolut indeterminiert (Staude > 2 Meter).
4) Tomaten wachsen (sehr viel) rascher als die meisten Chili (worauf schon andere hingewiesen haben) - im Normalfall ist jetzt gerade (bis in 1-2 Wochen) die beste Aussaatzeit. Habe aber aber auch schon (noch) geerntet von Pflanzen, die sich selbst ausgesaamt haben (über den Kompost oder von heruntergefallenen Früchten) oder von Geiztrieben, die einfach in die Erde gesteckt wurden.
Und eines möchte ich schon festhalten (im Vergleich - hier in einem Chili-Forum - und das ist ja eigentlich das Thema des Threads): Sieht man von der Braunfäule-Sache ab, sind Tomaten eigentlich ziemlich problemlos - Samen in die Erde, im weiteren "halbwegs nett" behandeln (nach eigenem Ermessen - diverse Ratschläge sind nur bedingt wesentlich) und man hat Erfolg, das kann ich von Chilis so nicht sagen. Ich würd's mal so sehen:
Wer erfolgreich Chilis züchtet, wird mit Tomaten kaum Probleme haben ...
LG,
Marco