Auswirkungen des Düngers auf den Geschmack

Razor2

Chilitarier
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Eins vorweg: ich bin kein erfahrener Gärtner, evt. ist das eine blöde Frage ;). Folgendes habe ich in einem anderen Thread hier gelesen:

Anmerken möchte ich aber,das die Verwendung von Pflanzenjauchen
das Aroma des Gemüses deutlich verbessert.

Auf Teufel komm raus,mit viel Hakaphos gepimpte Gemüse schmecken ähnlich
wie Gemüse aus Holland und Almeria.
Da nehme ich einen etwas geringeren Ertrag in Kauf und es schmeckt deutlich besser.

Stimmt das? Hat hier schon mal einer die selbe Sorte mit unterschiedlichen Düngern geernted? Und wenn ja: Welche Dünger wirken wie auf den Geschmack?
 
Bodeneigenschaft also Nährstoffverfügbarkeit beeinflussen schon den Geschmack.
Sieht man auch gut bei Länderspezifischen Sorten die nur im Original so gut schmecken. Beispiele da Green Chile aus New Mexiko aber auch Espelette aus Frankreich und die De La Vera Sorten aus Spanien.
Ich habe im Urlaub in Teneriffa Pimente Palmera mitgebracht die so extrem Aromatisch so etwas kannte ich davon gar nicht von Capsicum annuum. Habe eine Ladung beim Keimen und bin sehr gespannt wie die bei uns werden.
 
Ich glaube auch der Dünger und auch das Klima machen viel beim Geschmack aus.
 
Habe dazu glaube ich noch eine Paper rumliegen in dem auf Selen und dessen einfluss auf den Geschmack von Paprika eingeht.
 
das Klima machen viel beim Geschmack aus
Das glaube ich auch nur an der Schraube kann ich nicht drehen ;). Wenn meine Pflanzen rauskommen werden sie aufgeteilt. Einige wandern in Töpfe wo ich wohl mineralisch Düngen werde. Aber ein paar wollte ich in ein extra Beet pflanzen. Dort würde ich gern rein organisch Düngen. Brennesseljauch kenn ich von meinem Vater. Der hat sie vor allem gegen Blattläuse eingesetzt, das sie auch recht Nährstoffreich ist wusste ich noch nicht. Hornspäne und Kompost hab ich auch zur Verfügung. Hat aber wohl eher viel Stickstoff, brauche also noch was für Kalium und Phosphat, mal schaun. Ich würde also dann gerne ein zwei Sorten sowohl im Beet als auch im Topf anbauen. Dann hätte ich einen Vergleich.
 
Das ist eine sehr interessante Fragestellung. Auf Youtoube gibt es mehrere Videos wo der Geschmack von Tomaten und Chilis aus Hydro- und Erdkultur (natürlich rein subjektiv) verglichen wird. Dort kamen bisher alle (die ich kenne) zu dem Ergebnis, dass es keinen Unterschied gibt. In einer guten Hydrokultur kann man ja auch den Großteil der Spurenelemente hinzufügen. Ich denke Lichtverhältnisse, Luftfeuchtigkeit und Temperatur haben weitaus mehr Einfluss darauf. Das merkt man auch beim Supermarktgemüse, welches großteils aus niederländischen oder spanischen GWH-Kulturen kommt. Im Winter schmecken die meisten Tomaten z. B. doch sehr blass, da fehlt einfach das Licht. Außerdem sind die meisten der Sorten ja auch auf extreme und schnelle Erträge gezüchtet worden. Dass da nicht soviele Aromastoffe entstehen liegt in dem Fall wohl weniger an der Anbaumethode.
 
Man sollte biologischen Dünger verwenden und möglichst 2 Wochen vor der Ernte nur noch mit Wasser gießen. Dann gibt es auch keinen fiesen Düngergeschmack...
 
Ist das wirklich so? Oft düngt man wöchentlich oder alle zwei Woche über mehrere Monate, bis die Beeren reif sind. Macht es da einen Unterschied, wenn man sich das Düngen in den letzten 2 Wochen spart?
 
Besonders 2 Wochen vor der Ernte ist ein sehr schlecht greifbarer Zeitraum. Die ersten Chilis werden immer Juni/Juli reif wenn ich dann aufhöre zu düngen dann wird der Erntezeitraum sehr kurz ausfallen.
Solche Empfehlungen kenne ich nur von Extrem Hydroanbauer.
Problem ist wenn immer alles in Nährlösung steht dann muss die Pflanze Nährstoffe aufnehmen ob diese benötigt werden oder nicht und dann lagert die Pflanze die diese ein. Wenn dann wieder auf Nährstoffe verzichtet wird werden diese Einlagerungen verbraucht/verdünnt, was sich positiv auf den Geschmack auswirkt.
Im Anbau in Oragnischer Masse ( Erde) sieht das anders aus da nimmt die Pflanze immer viel weniger Nährstoffe mit auf da viele auch gar nicht Pflanzenverfügbar sind.
Gegen Ende der Saison kann man die Düngung schon stark zurückfahren aber ein Fenster von 2 Wochen vor der Ernte trifft hier meiner Meinung nach nicht zu.
Die Düngung kann auch eingestellt werden bei mir wird meist je nach Wetterlage nicht mehr im Oktober gedüngt und manchmal auch nicht mehr im September.

Aber wie oben schon erwähnt ist der Geschmackfaktor eher durch Micronährstoffe/Spurenelemente beeinflusst als durch die Hauptnährstoffe.
 
Fast hätte ich geschrieben das mir Tomaten mit Hühnermist am besten schmecken :laugh: naja ihr wisst was gemeint ist.
Sonst Mozarella und Basilikum.

Bei Chilis ist mir kein Unterschied aufgefallen.
 
2 Wochen waren ein grober Richtwert wenn viele und natürlich nicht einzelne Früchte geerntet werden sollen... Eventuell auch nur eine Woche. Danach kann man ja wieder ein paar mal Düngen bis kurz vor die nächste lohnende Erntewelle usw.

Ich mache das halt so, ihr könnt ja gerne weiter bis zum Erntetag düngen :D
 
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