Besser spät als nie?

Lillyfee

Pflanzennanny
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Hallo zusammen!
Ich bin seit diesem Jahr neu in der Chilihalter-Szene. Mein Mann ist bei uns der Chiliesser, aber ich eher diejenige mit dem grünen Daumen. Es ist hauptsächlich sein Projekt, ich versuche mich da bestmöglich raus zu halten weil mir die Menge an Pflanzen (eigentlich) zu viel ist.

Angefangen wurde am 25.03.20 mit dem Wässern der Kerne. Daher der Titel "Besser spät als nie". Er wollte 7 Sorten und davon dann durchprobieren, was ihm am besten schmeckt und welche Pflanzen bei ihm am ehesten durchkommen. Mit Neukunden-Geschenk wurden es dann 9 Sorten und insgesamt ca. 115 Kerne. Das es sinnvoll gewesen wäre vielleicht nicht alle einzuweichen...da sind wir erst im Nachhinein drauf gekommen. Jetzt sind ca. 100 Pflanzen da und wir sammeln unsere Erfahrungen.

Ihren Start machten die Kerne in 3 mini-Gewächshäusern mit Thermo- und Hygrometer. Bei max. 28°C und um die 70% Luftfeuchtigkeit auf der Fensterbank.
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Das drum herum sind Kokos-Quelltabs, das soll einem das Pikieren ersparen. Zum Keinem hat es funktioniert, aber danach BITTE nicht den Fehler machen, die Pflanze im Quelltab umzutopfen. Um den Quelltab herum ist eine Art Vlies, da können die Pflanzen nicht durchwurzeln!

Schon am 02.04.20 (nach 7 Tagen) war dann schon der erste Keimling zu Sehen. Das ist "Alfons" einer meine 4 Schützlinge. (Numex Vaquero).
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Tag für Tag waren immer mehr Keimlinge zu Sehen, der zweite war eine Bolivian Rainbow. Am 04.04.20 waren dann schon 23 kleine 2-blättrige Pflänzchen zu sehen.
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Bis zum 06.04.20 waren dann schon fast alle Keimlinge gekeimt und die bisherigen sichtbar gewachsen. Wenn auch gewagt, wurden in dem Stadium alle bereits gekeimten Pflanzen mit 1 Tropfen 1:20 verdünnter Brennessel-Jauche pro Pflanze gedüngt.
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Das ist der 2. meiner 4 Schützlinge "Wickie" wegen dem V-förmigen Blatt. (Ugandian Red). Bei nur 4 Pflanzen kann man denen Namen geben. Bei mir führt das Namen geben dazu, das ich mich intensiver/besorgter um die jeweilige Pflanze kümmere.
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Am 09.04.20 fingen die ersten Pflanzen an, ihr 2. Blattpaar zu bilden...
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...und am 11.04.20 wurde dann schon alles umgetopft. Raus aus der wohl temperierten Kinderstube. Und jede Sorte mit Nummern beschriftet.
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Hier trennten sich dann die Wege, und auch die Versorgung, der Pflanzen meines Mannes und meinen 4 Schützlingen. Er stellte sie zu früh und zu lange in die Sonne, was erst Mal diverse Blattschäden verursachte. Und direkt im Anschluss die geschwächten Pflanzen eine Einladung für Spinnmilben waren.

Das warf die Pflanzen erst Mal sehr zurück. Während seine sich langsam erholten, sehen meine 4 aktuell so aus:
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Und im Vergleich dazu seine Pflanzen zum selben Zeitpunkt:
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Gedüngt wurde nach der anfänglichen Brennessel-Jauche bei mir bisher nur 1x mit "Compo Bio Obst und Gemüse dünger" aber nochmal 50% mehr verdüngt als angegeben. Mein Mann hatte seine Pflanzen draußen nochmals mit Jauche gedüngt, was kurz darauf zu den Spinnmilben führte.

Die Pflanzen sitzen in "Blumenerde für Balkon und Zimmerpflanzen" der Firma "Hawita" auf Torfbasis. Mit Holzfasern, Feucht-Ton, kohlensaurer Kalk und minimal NPK Dünger. Die Erde wurde uns vom Gärtner empfohlen. Mein Mann hat noch spezielle Düngekugeln (die sich bei Wärme öffnen) zum Untermischen empfohlen bekommen. Ich bleibe lieber bei Flüssigdünger, den ich bei Bedarf anwenden kann und auch von der Menge anpassen kann.

Weitere Updates folgen. :bookworm: LG Lilly.
 
Toll das du direkt einen eigenen Faden angelegt hast :)
Spinnenmilben sind garstige Viecher die man so gut wie nicht mehr losbekommt. Mit Pech zerlegen die eure ganze Anzucht.
So früh hättet ihr noch gar nicht düngen brauchen. Gerade da eure Anfangserde schon mit NPK Dünger versehen war, kann man 5 - 6 Wochen ohne Düngerzugabe auskommen. Je nach Pflanze auch länger. Meist zeigen euch die Chilipflanzen recht schnell wenn sie etwas benötigen oder zu viel von haben. ;)

Hast du aber schön geschrieben und Bilder gucken ist auch immer toll, ich bleibe hier dabei und bin gespannt was noch so kommt :thumbsup: :)
 
Hallo und herzlich willkommen im Forum
Eine sehr schöne Vorstellung und Beschreibung von eueren ersten Saison viel Erfolg
 
Herzlich willkommen, Lilly!
Hoffe, die Saison nimmt einen guten Lauf, dass du deinem Mann richtig einheizen kannst. :thumbsup:
 
Herzlich willkommen!! Na das kann ja ein spannender "Wettkampf" werden! :)
Nicht zu große Endtöpfe und der relativ späte Start sollte trotzdem noch genug Ernte bringen! :)
 
Viel Glück für diese Saison. Wie es aussieht haben wir ähnlich (zu) spät angefangen . Ich werde wohl versuchen mit kleineren Töpfen eine Ernte einzufahren.
 
Spinnenmilben sind garstige Viecher die man so gut wie nicht mehr losbekommt. Mit Pech zerlegen die eure ganze Anzucht.
Sie hatten letzes Jahr fast meinen großen Flieder gekillt, das halbe Blumenbeet an der Haustür und meine fast 3 Meter Kletterrosen musste ich auf 50 cm kürzen. Es half nur den Befall zu entfernen, da wären auch keine Nützlinge mehr damit fertig geworden.

Ich muss gestehen, ich habe mir die Zutaten der Erde vorher nicht durchgelesen. :facepalm:

Nicht zu große Endtöpfe und der relativ späte Start sollte trotzdem noch genug Ernte bringen!
Danke für den Tipp mit den Töpfen!

Mein Mann möchte 2/3 seiner Pflanzen in den Garten setzen, 1/3 im Topf in den Hof stellen. Ich hätte sie (aus mehreren Gründen) an seiner Stelle in Töpfen ohne Boden in den Garten gesetzt. Es ist ein Acker mit sehr hartem und trocknem Boden. Auch mit guter Erde dazu habe ich Bedenken, dass das Gießwasser ruckzuck in den umliegenden Ackerboden verschwindet. Die Eingrenzung durch Töpfe würde vielleicht die Erde etwas länger feucht halten.

So in der Art https://garten.winkelmann-web.de/wp-content/uploads/2017/05/EimerOhneBoden.jpg nur als Plastikblumentopf.
 
da bietet sich das Beimengen von Lavasteinchen zur Erde an, das Zeug saugt sich voll und versorgt die Pflanze über längere Zeit mit Wasser.
Perlite kann das aucheinigermaßen, und (leider teuer) Seramis Pflanzgranulat
 
Mein Mann möchte 2/3 seiner Pflanzen in den Garten setzen, 1/3 im Topf in den Hof stellen. Ich hätte sie (aus mehreren Gründen) an seiner Stelle in Töpfen ohne Boden in den Garten gesetzt. Es ist ein Acker mit sehr hartem und trocknem Boden. Auch mit guter Erde dazu habe ich Bedenken, dass das Gießwasser ruckzuck in den umliegenden Ackerboden verschwindet. Die Eingrenzung durch Töpfe würde vielleicht die Erde etwas länger feucht halten.

So in der Art https://garten.winkelmann-web.de/wp-content/uploads/2017/05/EimerOhneBoden.jpg nur als Plastikblumentopf.

Einfach in den Acker würde ich von abraten, wenn er noch was ernten möchte. Da die Pflanzen ja eh schon etwas hinterherhängen würden sie sich in Töpfen mit frischer Erde wesentlich besser entwickeln und Zeit aufholen. Töpfe ohne Boden finde ich an sich super, bin mir aber nicht sicher inwieweit das für Euch einen Vorteil hat. Den großen Vorteil sehe ich eher dann, wenn sich bereits recht große Pflanzen in den Töpfen befinden, die die Töpfe dann sehr schnell durchwurzeln und nach unten dann noch wieder mehr Platz bekommen würden.
 
Hallo zusammen, heute gibt es wieder ein Update!

Am 30. Mai habe ich meine 4 Pflanzen in ihre End-Töpfe umgesetzt...
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...mit den Worten im Hinterkopf, das ich keine zu großen Endtöpfe nehmen sollte. Die quadratischen haben einen Durchmesser von ca. 23 cm und eine Höhe von ca. 24 cm. Die große Numex hatte beim Umsetzen eine Höhe von 24 cm und die Ugandians 7 cm.
Alle 4 Töpfe waren gut durchwurzelt, die Wurzelballen ungefähr so breit wie die dazugehörige Pflanze selbst.

Das war auch der Tag, an dem mein Mann und ich anfingen den Acker für seine Pflanzen vorzubereiten.
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Ein Teil seiner Pflanzen ist in Töpfen geblieben (ich meine 20, 30 u. 50 Liter)...
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...weil er ausprobieren möchte, ob es zwischen den Topfgrößen und zwischen Topf vs. Garten/Acker einen Unterschied macht. Und welche der Möglichkeiten ihm den meisten Ertrag bringen werden. (Das vorne links sind Spitzpaprika, hat er noch dazu gekauft. Als ob er nicht genug Pflanzen hätte). :whistling:

So sieht das Ganze gleichzeitig auf dem Acker aus:
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Unter der Gewebeplane (die Regenwasser rein- aber keine Verdunstung raus lassen soll) sind 2x 40 cm hohe Gräben, jeweils mit dem Rest der Hawita "Blumenerde für Balkon und Zimmerpflanzen" gefüllt, einen EL Düngekugeln unten drin und mit einem Erde-Kompost Gemisch aufgefüllt. Bewässert wird mit Perlschlauch (unter der Plane, in den Gräben verlegt) und 2 Fässern a 300 Liter. Die 2 fotografierten Pflanzen sind die größten der dort gepflanzten.

Seine Pflanzen in den 3 Topfgrößen möchte er absichtlich erst dann gießen, wenn sie die Blätter hängen lassen. Meine 4 werden eher etwas verhätschelt, gegossen wenn die Erde trocken ist, auch wenn die Pflanze noch nichts hängen lässt. Sie sehen aktuell so aus:

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Fortsetzung folgt...:thumbsup: LG Lilly.
 
Hi Lilly,

auch von mir herzlich Willkommen hier im Forum. :)
Liest sich spannend hier bei dir, dein Faden ist hiermit abonniert. :thumbsup: Freu` mich schon drauf, mehr von eurer "Rallye" zu lesen.

Liebe Grüße, Thomas
 
Hallo zusammen, ich lasse euch wieder ein Update hier.
Läuft aktuell, zumindest nach meinem Eindruck, leider nicht so zufriedenstellend mit meinen 4 Pflanzen.

Eine der beiden Ugandis kommt einfach nicht in die Höhe und wird nur im mittleren Bereich immer dichter.
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Die 2 Numex wurden stark von Blattläusen befallen und ich habe es leider nicht zeitnah gemerkt.
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Bei einer der beiden Numex, links auf dem Bild, sind vereinzelt Blüten mit Stiel einfach komplett abgefallen.
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Die 2 Numex produzieren zwar fleißig Blätter und Blüten nach, die Blattläuse sind auch weg und die Pflanzen scheinen sonst zumindest optisch gesund zu sein. Aktuell rechne ich aber eher damit, das die Wahrscheinlichkeit für Ertrag nächstes Jahr realistischer sein würde.

Ich möchte jetzt erst Mal den Fokus auf gesunde u. kräftige Pflanzen legen, anstatt auf Teufel komm Raus Ertrag haben zu Müssen.
(Falls mir jemand Pflegetipps geben kann/möchte, sehr gerne!)

LG Lilly.
 
Bei einer der beiden Numex, links auf dem Bild, sind vereinzelt Blüten mit Stiel einfach komplett abgefallen

Das ist zu Beginn bei vielen Pflanzen so, keine Sorgen machen, da kommt noch was ;)
Auch bei deinen anderen wird alles zu seiner Zeit kommen. Wahrscheinlich keine Unmengen, aber ernten wirst du noch können. ;)
 
Heute nur ein kurzes Update, es hat sich etwas getan: :woot:
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Ist aber leider bisher die einzige meiner 4 Pflanzen, die Chilis hat. Die andere derselben Art hat aber immerhin Blüten. Die beiden Ugandian Red haben beide noch keinen Ansatz von Blüten. ABER sie haben jetzt endlich auch das Thema Wachstum für sich entdeckt:
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So früh hättet ihr noch gar nicht düngen brauchen.
Gerade da eure Anfangserde schon mit NPK Dünger versehen war, kann man 5 - 6 Wochen ohne Düngerzugabe auskommen. Je nach Pflanze auch länger.
Den Eindruck hatte ich zumindest bei den Ugandians bisher nicht.
Am 30.06. hatte ich meine Pflanzen, mit frischer NPK Erde, in ihre jetzigen Töpfe gesetzt und seitdem aufgrund der Empfehlung nicht gedüngt. Wie die beiden Ugandis aussahen, sieht man ja. Erst nach dem kürzlichen Düngen (4 Wochen nach dem Umsetzen) sind sie von ihrem kompakten Krüppelwuchs zum Höhenwachstum über gegangen. Vielleicht hat es auch mit der Art zu tun, denn beiden Numex hatten auch ohne Dünger diese Probleme nicht.
 
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