Bio Challenge 2017

harzchili

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Hallo Chili Gemeinde,

aus einem persönlichen Interesse starte ich dieses Jahr parallel zu meinem normalen Chili Anbau ein kleines Bio Projekt. Das soll heißen das ich unter Anforderungen eines Bio Siegels(EU Bio Siegel) einen kleinen Teil meines Anbau`s 2017 "Bio" durchführe.
Das hört sich erstmal relativ einfach an, ist aber wenn man sich an die Regeln halte möchte gar nicht so einfach im privaten Bereich.
In dieser ersten Stufe geht es gar nicht um Nutzen/Kosten, sondern alleine um einen Vergleich zum konventionellen Anbau.
Das erste Problem war ein vernünftiges zugelassenes Substrat zu bekommen.
Ich benutze seit Jahren, wie viele von Euch auch das Substrat TKS2 der Fa. Floragard. Sowie TKS1, oder wie dieses Jahr fertige Anzuchterde von Floragard aus dem Baumarkt. Ich kann wie die meisten hier nur positives darüber berichten. Also habe ich Kontakt mit der Fa. Floragard aufgenommen. Und nachdem ich mit mehreren Stellen telefoniert habe, wurden mir 2 Produkte zur Verfügung gestellt!

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Dies soll keine Werbeveranstaltung für die Fa. Floragard werden. Aber für die Unterstützung bin ich doch sehr dankbar.
Floragard ist durchaus bewusst das Ihr TKS2 in der Chili Szene sehr gehypt wird!
Allerdings wurden die Erwartungen für die Bio Substrate sofort gedämmt. Und ein großer Ernteerfolg sei damit nicht zu erwarten.
Das es schwierig wird ist mir klar, dennoch möchte ich den Versuch wagen.

Das nächste Problem war dann die Beschaffung von Bio Chilisamen. Da ist das Angebot doch sehr überschaubar. Und eine Sortenvielfalt wie im anderen Shops ist nicht gegeben. Ich habe mich dann für 4 Bio Samen entschieden:
-Jalapeno
-Bhut Jolokia
-Joe`s Long Cayenne
-Trinidad Scorpion

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Dann nehme ich noch eigenes Saatgut, um daraus Bio Saatgut zu entwickeln.
Heute sind dann 14 Sorten versenkt worden. Hier nochmal ein Bild der Bio Anzuchterde.
Sie ist im Vergleich zur normalen Anzuchterde der Fa. doch gröber! Bio halt :)
Die Perlite waren schon untergemixt.

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Nun sitzen Sie im ZGWH und ich bin gespannt:
-Wieviele schlüpfen, schlüpft überhaupt was?
-Ob es länger dauert?
-Wie entwickeln Sie sich?

Fragen über Fragen...

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Ich werde Versuchen hier immer wieder Zwischenberichte zu Posten und halbwegs aktuell zu bleiben. Da ich aber immer wenig Zeit habe ist das Teil meiner Challenge :)
Über Meinungen und Tipp`s bin ich dankbar!
Nur eine Diskussion möchte ich bitte von vornherein ausschließen.

Es wäre toll wenn hier NICHT!!

darüber diskutiert wird ob Bio generell Sinn macht oder nicht.
Hier soll es ausschliesslich um den Vergleich zum konventionellen Anbau sowie Tipp`s und eigene Erfahrungen gehen!
Ich bin sehr gespannt, was dabei rauskommt und wie das Thema hier ankommt!

Chilige Grüße
Micha
 
Ich drück dir erstmal die Daumen!

Und dann eine gleich eine Frage hinterher :D : Was darfst du denn um dein "Bio Siegel" zu erhalten an Dünger verwenden?
Also ich mein Substanzen die enthalten sein dürfen usw.
 
Nö das ist nicht unfair. Da ich ja keine hohen Erwartungen habe!
Wenn es super Ergebinsse bringen würde, dann würden es ja alle machen;)
Mich interessiert, was passiert?
Mehr Probleme mit Krankheiten/Schädlingen?
Wie deutlich ist der Unterschied im Ertrag?
Solche Sachen.
Klappt es überhaupt....
Wir werden sehen.
Noch bin ich guter Dinge:D
 
Da bin ich auch neugierig wie Du da zurechtkommen wirst.
Zum Teil versuche ich auch möglichst bio mit meinen Chilis zu arbeiten, da wir zwei Hunde haben die überall ihre Nase reinstecken.
 
Ich bin auch gespannt!
Jeder rät einem davon ab. Aber einen direkten Vergleich gibt es meines Wissens nicht.
Da ich dieses Jahr parallel anbaue, kann ich für mich Fakten schaffen.
Mein Ziel wäre es, das der Bio Anbau nicht in einer Katastrophe endet:)
 
Beim Thema Düngen wäre es sicher auch eine Option den Dünger selbst herzustellen. Etwa eine Brennnesseljauche (bin mir jedoch nicht sicher ob du dafür die Kapazitäten, sprich Garten, hast.)

Biologischer Anbau ist sehr interessant. Es wäre auch interessant das ganze mal in Form einer Ökobilanz miteinander zu vergleichen, wobei das sehr aufwendig ist, aber dein ökologischer Fußabdruck ist sicher geringer als ein "normaler Anbau". Ich sehe das Problem allerdings auch darin dass wir hier Pflanzen kultivieren die hier weit außerhalb ihres Optimums wachsen müssen, das ist dann immer schnell sehr Ressourcen-lastig, egal ob Bio oder nicht. Aber definitiv ein interessanter Ansatz!
 
Dünger selber ansetzten ist sicherlich interessant. Mir für den Anfang aber zu ungenau.
Momentan spiele ich mit dem Gedanken den Bio Dünger von Neudorff zu nehmen.
Einmal den Trissol Tomate flüssig sowie den Azet Langzeitdünger.
Die sind beide für den ökologischen Landbau zugelassen.

Und die Ökobilanz ist auf jeden Fall noch ausbaufähig!
Aber erstmal klein anfangen!
"Babyschritte"
 
Also irgendwie versteh ich viele von euch nicht. Es hört sich grade so an, als ob der Bioanbau so ein Ding der Unmöglichkeit wäre oder nur schlechte Ergebnisse erzielen würde. Das ist doch völliger Quatsch.
Ich weiß zwar nicht wie die Gegebenheiten sind, aber in einem Gewächshaus oder auf der Terasse/Balkon in einem Topf ist das gar kein Problem. Mit den Bio-Substraten habe ich bisher noch keine Kultur durchgeführt und ich weiß auch, dass Torfsubstrate extrem gute Eigenschaften bzgl Wasserspeicherkapazität, Ionenaustausch etc haben, aber auch da kann ich mir nicht vorstellen, dass die soviel schlechter abschneiden werden, zumal ja auch anscheinend Zuschlagsstoffe wie Perlite (zur Verbesserung der Wasserführung) oder Tonminerale (zur Verbesserung der Nährstoff-&Wasserspeicherung) erlaubt sind. Da schmeißt man dann vlt noch n paar Hornspäne/Horngrieß und Urgesteinsmehl dazu oder düngt halt von Anfang an mit Bio-Flüssigdüngern auf Vinasse-Basis. Oder man nimmt pillierte Bio-Volldünger. Man kann halt nicht so hundertprozentig genau düngen aber dafür kann man auch schwieriger überdüngen.
Was Schädlinge angeht, araußen hatte ich an Chilis bisher fast gar keine, außer alle paar Jahre mal Blattläuse und da gibts im öko-Bereich auch ganz viele Spritzmittel die zugelassen sind. Darunter Lizetan von Bayer und Spruzit von Neudorff, nur so als Beispiele.

Bio ist lediglich mehr Arbeit, aber ich bin überzeugt davon, dass bei der richtigen Anwendung ähnliche, wenn nicht gleiche Ergebnisse erzielt werden können wie im konventionellen Anbau auf Erde. (Hydroponische Kulturen inkl. Anbau auf Kokossubstrat mal ausgeschlossen, weil da kann Bio ertragstechnisch nicht mithalten)

Ich lasse mich gerne auch eines anderen belehren, jedoch ist das jetzt erst mal wovon ich überzeugt bin.
 
Kopf hoch! Ich finde es spannend, Micha!

Bio-Anbau im Sinne von ökologischem und nachhaltigem Anbau finde ich extrem spannend. Das wichtigste wäre dann vor allem kein Kunstdünger und kein Kunstlicht – und das funktioniert wunderbar – wenn man ein nettes Sonnenplätzchen hat. Ich werde übrigens in bälde auch noch einen Öko-Thread starten. Lass dich überraschen.

Gruss Philipp
 
@leBo
Also erstmal muss ich sagen, das ich voll hinter der Sache stehe und auch daran glaube, sonst würde ich das auch kaum machen!
Natürlich habe ich eigenen Erfahrungen und mich im Vorfeld auch erkundigt was möglich ist und was nicht.
Tatsache ist das z.B. organische Dünger nicht so genau funktionieren wie mineralische. Das muss ja aber auch nicht heissen das es nicht oder schlecht klappt.
Die Substrate sind nicht so lange Lagerfähig, was es für einen Hobbygärtner schon schwierig macht. Und kurz bedeutet schon kurz - nicht länger als 6 Wochen lagern. Dann sind Sie anfälliger für Pilze...
Ich könnte noch mehr Probleme aufzählen, möchte ich aber gar nicht. Da ich Bock habe das ich trotz der Herausforderung einen guten Ertrag zu erzielen:happy:
Ich bin gespannt was der Vergleich zeigt:thumbsup:
 
Hallo Philipp,
das Thema Bio und Nachhaltigkeit ist sehr umfangreich! Und manche Regeln von den unterschiedlichen Bio Siegeln machen auch nicht immer Sinn.
Es ist sehr umfangreich. Ich denke man fängt klein an und wenn es klappt probiert weiter!
Auf Deinen Öko-Thread bin ich gespannt!
Greetz
Micha
 
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