Du hast jetzt schon je Menge widersprüchliche Meinungen zu deinem Problem gelesen. Jetzt Schlaumeiere ich mal rum.
Die gelben Blätter sprechen deutlich für einen Nährstoffmangel. Auch wenn Du denkst Du behandelst beide Pflanzen gleich ... so übersiehst Du dabei folgendes:
Die linke Pflanze auf dem Vergleichsfoto hat einen Untersetzer, die rechts nicht. D. h. wenn Du mit Flüssigdünger düngst: die Pflanze links hat alle Zeit der Welt aus dem gedüngten Gießwasser das Futter rauszusaugen, da sie es auch aus dem Untersetzer wieder hochsaugen kann. Rechts läuft das Gießwasser durch und ist weg. Was die Pflanze also nicht während der kurzen Zeit in der das Wasser den Topf durchläuft aufnehmen konnte verschwindet ins Nirwana. Folglich bekommt die Pflanze rechts wesentlich weniger Dünger als die linke obwohl Du gleich dosierst.
Wenn man Flüssigdünger verwendet ist es sinnvoll einen Untersetzer zu verwenden. Wenn man einen "festen" Dünger in die Erde miteingearbeitet hat ist das nicht ganz so wichtig, da dieser nicht so schnell ausschwemmt.
Lass Dir keine Panik vor Untersetzern einreden. Die sind nur dann ein Problem, wenn tagelang Wasser darin steht. Das lässt sich aber einfach umgehen: alles was nach 30 Minuten nicht wieder aufgesaugt wurde wird einfach ausgekippt ... und schon hast Du kein Problem mit zu Staunässe um die Wurzeln.
Deine Pflanzen stehen vor einer Hauswand. Nun weiß ich ja nicht ob Du im heißen Süden oder im kühlen Norden anbaust, aber wenn es heiß ist heizt sich so eine Wand extrem auf und gibt diese Hitze auch ab. Deinen Chilies wird also warm (grundsätzlich nicht schlecht, da sie es gerne kuschlig haben) und es könnte sein, dass das Blatthängen/-rollen einfach mit dieser Hitzeeinwirkung zu tun hat und sich wieder legt sobald es kühler ist. (Dismember hatte ja auch Blattrollen aufgrund der Hitze im GWH).
Versuch mal ein paar Tage nur morgens zu gießen. Am Morgen kannst Du ja erkennen, ob die Blätter sich über Nacht etwas erholt haben durch die Abkühlung oder immer noch genauso schlapp sind wie abends.
Nimm die Pflanze mal aus dem Topf und schau die Wurzeln und die Erde an. Dann kannst du sehen ob die Erde ganz unten im Topf total ausgetrocknet oder aber sehr feucht ist (oft sieht ein Topf oben ganz ausgetrocknet aus ist aber unten noch ausreichend feucht
). Falls Du wirklich zu viel gegossen hast, dann könnten die Wurzeln gelitten haben und dann kann die Pflanze weder Wasser noch Dünger richtig aufnehmen. Wenn die Wurzeln hell und fest sind ist alles in Ordnung. Wenn sie matschig sind, faulen sie wegen zu viel Feuchtigkeit und Du solltest die faulen Wurzeln entfernen und 'ne Weile trockener halten.
Trocknen von Chilies: nur sehr dünnwandige Chilies (Cayenne, de Arbol, Zierchilies etc.) kann man in unseren Breitengraden an der Luft/in der Sonne trocknen. Fleischige/saftige Chilisorten musst Du halbieren, entkernen und evtl. noch in Stücke schneiden und dann entweder im Backofen (Hautseite nach unten, 70 ° C, Backofentür minimal offen lassen, dauert einige Stunden) oder im Dörrgerät trocknen. Wenn deine Chilies gerade schwarze Stellen bekommen, dann faulen sie schlichtweg. :w00t:
Also solltest Du entweder einen helleren Standort mit diesen Temperaturen haben oder aber sie wirklich dunkel in einen frostfreien Keller bei 5 bis max. 10° C stellen. Alternativ könntest du ihr zusätzlich am Nordfenster natürlich auch mit einer künstlichen Beleuchtung über den Winter helfen. Infos zu Lichtfarbe etc. findest Du in den Anzucht-/Growbox-Freds.
Denn egal wie sehr Du die Pflanze vor dem reinholen abduscht etc. irgendwo wird eine mit einziehen ... mit Nützlingen kann man das in der Wohnung aber gut in den Griff bekommen (ich hol mir bei Befall Marienkäferlarven oder Florfliegenlarven, je nach Raumtemperatur).