Capsaicin auf dem Komposter

hotShot

Dauerscharfesser
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Moin,

auch dieses Jahr werden sicherlich einige Chilis auf dem Gartenkomposter landen, nun fragen ich mich, was passiert mit dem Capsaicin gerade in Superhots ist ja sehr viel Capsaicin,ob soviel dann noch gesund ist?, was passiert mit den Capsaicin und schädigt es die Regenwürmer und andere Kompostlebewesen, oder stimuliert es sie sogar im positiven Sinne? Oder baut sich Capsaicin gar nicht ab? Hat da vllt jmd ein paar Infos zu, würde mich ja mal brennend interessieren :D

...nicht das ich eines Tages in der Komposterde wühle und mir dann die Hände brennen, hahhaha, Spass :roflmao:
 
Laut Sicherheitsdatenblatt ist es nicht als PBT- oder vPvB-Stoff eingestuft (https://www.sigmaaldrich.com/catalog/product/sigma/m2028?lang=de&region=DE). D.h. die Halbwertszeit im Boden liegt unter 120 Tagen.

Hier gibt's noch eine ausführlichere Bewertung: http://npic.orst.edu/factsheets/archive/Capsaicintech.html
Capsaicin wird demnach von Bodenorganismen zu Vanillin, Vanillylalkohol, Vanillinsäure abgebaut.
Interessant finde ich auch noch, daß Capsaicin dort als gefährlich für Bienen und andere Insekten beschrieben wird.
 
Also bei uns hat sich das bisher nicht negativ ausgewirkt, seit 3 Jahren nicht. Und letztes Jahr gab es hier sogar wieder mehr Bienen als in den Jahren zuvor. Das einzige was immer wieder passiert, es wachsen etlich Chilipflänzchen mitten im Sommer im Komposthaufen. :thumbsup: :D
 
Beschäftige mich seit nahezu 2 Jahrzehnten mit Chili. Seit 2003 gibt's einen Komposthaufen auf dem alles mögliche landet, auch die Chilipflanzen. Viele Chilisamenkörner sammle ich zwar extra weil sie dem Entenfutter beigemengt werden um Mäuse von dort fernzuhalten aber es sind sicher unzählige davon auch am Misthaufen. Dieser Haufen wird jährlich verwertet (gesiebt zur Hummusgewinnung) und dabei sieht man, dass sich darin sehr viele Insekten befinden.
Der Abbau scheint je nach Art, Sorte und mikrobiologischen Einflüssen unterschiedlich schnell zu erfolgen, denn einerseits bewegen sich auch Mäuse im bzw. rund um den Haufen und andererseits sind auch im März noch komplette geschlossene Schoten, die optisch intakte Kerne beinhalten, zu finden (Ich hatte voriges Jahr wieder ein paar Chilis zu viel, da wurden ein paar nicht verarbeitet).
Eine negative Auswirkung auf Insekten oder Bienen konnte ich nicht beobachten.
 
Viele Chilisamenkörner sammle ich zwar extra weil sie dem Entenfutter beigemengt werden um Mäuse von dort fernzuhalten
Und das funktioniert?

Letztes Jahr habe ich den Hauptteil meiner Chiliernte an die Mäuse verloren. Ich habe ein fast geschlossenes Gewächshaus, in das die Mäuse aber rein konnten. Und die Ernte wäre erst Ende Oktober zum größten Teil reif gewesen weil ich wohl mit Februar doch zu spät angefangen hatte, und noch Erfahrung fehlt wie die ideale Behandlung aussieht.

Jedenfalls haben die Mäuse zuerst die Bishops Crown und die TML ausgeräumt, bzw. eher die Crown, und die TML nur alle mehr oder weniger angefressen. Bei der Crown liegen die Samen eben zentraler. Und als bei den Crown nichts mehr zu holen war, weil die restlichen Beeren noch zu unreif waren sind sie auch an die Aji Pineapple, die deutlich schärfer ist als die TML oder Crown. Und da es ja wohl nicht die Kerne sind die scharf sind, sondern die Reste an Plazenta die oft daran haften erscheint mir das auch sehr sinnvoll. denn die Kerne sind ja die Energiespeicher der Beere.
Jedenfalls brauchte ich rund 2 Wochen die Mäuse mit Lebendfallen abzufangen und umzusiedeln, und habe dann doch noch eine recht klägliche Ernte eingefahren.
 
Ja, funktioniert. Ich kann mir vorstellen, dass die Mäuse deine Pflanzen gefressen haben, die Chilis hat kein Säugetier gefressen...
 
Also, aus den Mäuse löchern in denen ich Super Hot pulver gestreut hatte habe ich keine bewegung mehr feststellen können.
In den Beeten und auch am/im/um den Kompost.
Haben sich neue gebuddelt, aber zumindest die hoochbeete waren so gesichert.
 
Ich hatte SuperHots zum trocknen im Garten und Mäuse haben sie geplündert. Kann also für Mäuse komischerweise nicht so schlimm sein. Hat mich zwar auch gewundert. Aber ich glaube gehört zu haben das Rattengift auch extrem bitter sein soll und die Nager es trotzdem fressen.
 
Ich hatte SuperHots zum trocknen im Garten und Mäuse haben sie geplündert. Kann also für Mäuse komischerweise nicht so schlimm sein. Hat mich zwar auch gewundert. Aber ich glaube gehört zu haben das Rattengift auch extrem bitter sein soll und die Nager es trotzdem fressen.
Das kann ich bestätigen!
Letztes Jahr haben mir Mäuse einen riesen Schaden gemacht. Ich konnte fast 6 10l Eimer Chilis wegschmeissen.
Das Bild zeigt zwar nur ne Aji Cristal, aber es waren u.a. auch Bhut Jolokia und T. Scorpion dabei. Von denen habe ich keine Bilder mehr gemacht...ich KONNTE einfach nicht mehr anschauen, was da an Schaden war :(
Maeuse.jpg
 
Ja, funktioniert. Ich kann mir vorstellen, dass die Mäuse deine Pflanzen gefressen haben, die Chilis hat kein Säugetier gefressen...
Wie das Bild von @Chili Paradies im Beitrag über mir zeigt sah es auch bei mir aus. Ich habe auch Bilder gemacht in denen weit oben hängende Bishops Crown angefressen wurden und da eindeutig Mäusekötel drauf lagen. Mal von den bereits erwähnten abgefangenen Mäusen abgesehen. Wie ich in dem Zusammenhang dann ja auch gelernt habe sind nicht die Kerne scharf, sondern das was oft noch von der Plazenta dran hängt. Deshalb wundert es mich ja dass das bei Dir funktioniert. Eventuell ist bei Deinen Kernen ja Restplazenta mit dran UND das alternative Nahrungsangebot ist reichhaltig genug. Bei mir gingen die Mäuse jedenfalls zuerst an die kaum scharfen Bishops Crown, und haben den Großteil der Thunder Mountain Longhorn verbissen, da sich da die Kerne ja für die Mäuse ineffizient in der Beere verteilen. Als davon nichts mehr reif genug war ging es an die schärferen Aji Pineapple. Letzte Saison habe ich frühzeitig die Lebendfallen aufgestellt, und hatte meinen Unterstand auch etwas besser abgedichtet. zwar nicht wirklich Mäusesicher, aber der Zugang war erschwert. Und dadurch dass es nicht ganz so zugewuchert war mochten die Mäuse es bestimmt auch nicht so sehr. Alles in Allem hatte ich in der letzten Saison kein Problem mit Mäusen. die zwei die ich gefangen habe fühlen sich jetzt im Wäldle wohl.
 

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Aber ich glaube gehört zu haben das Rattengift auch extrem bitter sein soll und die Nager es trotzdem fressen.
Moin,
Den Antikoagulanzien und Narkotika wird in erster Linie Bitrex beigesetzt, damit Nutztiere und Menschen es wieder ausspucken. Nager haben keine oder offenbar nur wenige Knospen, um das zu meiden, aber 100% bewiesen ist das nicht. Aber Nager verfügen auf jeden Fall über Schmerzrezeptoren, daher meiden sie scharfe Nahrung. Vielleicht gibt es aber Mäuse, denen scharf einfach taugt, wie bei uns Humanoiden.. 😄
 
Moin,
Den Antikoagulanzien und Narkotika wird in erster Linie Bitrex beigesetzt, damit Nutztiere und Menschen es wieder ausspucken. Nager haben keine oder offenbar nur wenige Knospen, um das zu meiden, aber 100% bewiesen ist das nicht. Aber Nager verfügen auf jeden Fall über Schmerzrezeptoren, daher meiden sie scharfe Nahrung. Vielleicht gibt es aber Mäuse, denen scharf einfach taugt, wie bei uns Humanoiden.. 😄
Auf jeden Fall scheinen sie sich schnell daran zu gewöhnen. Der Effekt tritt ja auch bei uns ein, und Mäuse haben einen vielfach schnelleren Stoffwechsel.
 
Guten Morgen,
@kayjay, zu deinem letzten Satz - würdest du die Gewöhnung bzw. eine Anpassung mit verminderten Hitzerezeptoren auf Grund Nahrungsalternativen ausschließen? Ich kenn mich bei Nagern nicht wirklich aus, aber ich denke sie sind keine Selektierer. Nach meinem Verständnis wird also jedes gefundene Fressen unter dem geringstmöglichen körperlichen Aufwand auf/angenommen. Das Foto könnte daher auch eine extrem lernresistente Population darstellen, es wird jede Beere gekostet in der Hoffnung, das irgendeine davon nicht scharf ist. Hätten die Chilis geschmeckt wäre ja meiner Meinung nach weniger übrig geblieben.
 
Guten Morgen,
@kayjay, zu deinem letzten Satz - würdest du die Gewöhnung bzw. eine Anpassung mit verminderten Hitzerezeptoren auf Grund Nahrungsalternativen ausschließen? Ich kenn mich bei Nagern nicht wirklich aus, aber ich denke sie sind keine Selektierer. Nach meinem Verständnis wird also jedes gefundene Fressen unter dem geringstmöglichen körperlichen Aufwand auf/angenommen. Das Foto könnte daher auch eine extrem lernresistente Population darstellen, es wird jede Beere gekostet in der Hoffnung, das irgendeine davon nicht scharf ist. Hätten die Chilis geschmeckt wäre ja meiner Meinung nach weniger übrig geblieben.
Das Fruchtfleisch der Chilis hat im Vergleich zu den Kernen einen geringeren Nährwert. Also deutlich weniger Kalorien pro Kilogramm. Und wie Du ja schreibst wollen sie möglichst wenig Aufwand treiben bei der Nahrungssuche. Von Daher ist das wegfuttern des Fruchtfleisches notwendig um an die Kerne zu kommen, und liefert auch Flüssigkeit. Aber es ist nicht das eigentliche Ziel.
 
Auf jeden Fall scheinen sie sich schnell daran zu gewöhnen. Der Effekt tritt ja auch bei uns ein, und Mäuse haben einen vielfach schnelleren Stoffwechsel.
Sicher haben auch Nager eine gewisse Toleranzgrenze, was Nahrung betrifft. Aber Nagetiere sind Warmblüter/Säugetiere und die können sich an (fast) alles gewöhnen. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn sie Beeren anknabbern, um an die Kerne zu kommen. Bishops Crown z.B. hat eben im Fruchtfleisch einen extrem geringen Anteil an Capsaicin, wie viele andere Baccatum und Annuum. Es gibt auch viele Chinensen der Habanero-Gattung, die vom Fruchtfleisch her nicht so scharf sind. Vor allem die ersten und oft noch kleinen Früchte haben anfangs sogar NULL Schärfe.
Das Fruchtfleisch der Chilis hat im Vergleich zu den Kernen einen geringeren Nährwert.
Kann sein, aber es liefert auch wichtige Vitamine, die jeder Warmblüter braucht, daß ist vlt. nur reines, instinktives Verhalten. Im übrigen sind Mäuse Nagetiere, bei denen die Schneidezähne kontinuierlich nachwachsen, daher knabbern sie alles mögliche an - nicht um ihren Hunger zu stillen - sondern um die Zähne abzunutzen. Das gilt auch nicht nur für Lebensmittel! :laugh: Und dann kommt noch angeknabbertes Papier und Karton sowie alle möglichen Stoffreste und Styropor dazu, wenn sie ihr Nest bauen wollen. Also wenn man so einen Wulst an zerfleddertem Zeug irgendwo sieht in Verbindung mit Mäusekot, sollte man in der unmittelbaren Umgebung mal nach einem Nest suchen. Mäuse haben einen Aktionsradius von rund 10m, also kann es nicht weit weg sein. ;)
würdest du die Gewöhnung bzw. eine Anpassung mit verminderten Hitzerezeptoren auf Grund Nahrungsalternativen ausschließen? Ich kenn mich bei Nagern nicht wirklich aus, aber ich denke sie sind keine Selektierer.
Oh, täusche Dich da nicht!! Sicher können die sich an Schärfe gewöhnen wie wir Menschen und Mäuse und Ratten können sich zu wahren Feinschmeckern entwickeln! Ich habe oft den Fall, daß sie ganz bestimmte Produkte bevorzugen, wie z.B. "Manner-Schnitten" (in Österreich verbreitet) oder Stracciatella-Joghurt. Der beste Köder für Lebend- oder Schlagfallen ist aber ganz simples Nutella. "Mit Käse oder Speck" fängt man Mäuse, ja sicher, aber das ist nicht ihre Hauptnahrung und funktioniert nicht wirklich gut. Wann frißt in der freien Natur eine Maus mal ein Schwein oder Käse? :D Da geht es in erster Linie um den Geruch. Getreide ist die Hauptnahrung und Zucker und Schokolade (und Käse!) sind für sie mindestens so attraktiv wie für uns Affen, Katzen, Menschen. Hunde uswusw.
 
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