Chilis auf dem Dach - Erfahrungen ?

Sascha89

Chiligrünschnabel
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Hallo zusammen ! Ein Neuling hier ! :)

Letztes Jahr war meine erste Saison und ich habe gefallen an der Anzucht gefunden.
Dieses Jahr soll alles eine Nummer größer sein und dazu habe ich mir einen schönen Platz auf einem Dach ausgesucht - Eine Hütte im Garten mit einer ziemlich großen Dachfläche ohne Schatten und Windschutz.

Punkt 1
Die Pflanzen stehen alle in 10-12 Liter Eimern und haben keine Drainage Schicht am Boden. Das Dach wird sehr heiß und reflektiert enorm - Bitumen/Dachpappe.
Ist diese Hitze am Boden ein Problem? Habe immer wieder gelesen, dass sie warme Füße mögen - aber heiße Füße ? aktuell haben wir 45°C Bodentemperatur bei einer Außentemperatur von ca. 22°C ... Lieber auf Holzdielen Stellen?

Punkt 2
Wegen der Hitze wird das Wasser - trotz der ziemlich guten Wasserspeicherfunktion meiner Erde - vermutlich schnell verdunsten.
Eine Schicht aus Rasenschnitt soll abhelfen. Geht das ? Wie dick sollte diese sein ?

Punkt 3
Windschutz ist auch so eine Sache. Bei stärkerem Wind, werde ich die Pflanzen wohl vom Dach nehmen müssen. oder reicht es, wenn ich die Eimer so zusammen stelle, dass diese nicht weggeweht werden können ? Aktuell habe ich auf dem Dach ca. 20 Eimer stehen und weitere 40 stehen in den Startlöchern. Sind momentan noch in 4 Liter Gefäßen und müssen umgetopft werden. Alle Pflanzen wurden über die letzten Monate draußen - sofern das Wetter es zuließ - abgehärtet.

hoffe, ihr habt Erfahrungen, die ihr mit mir - einem Neuling - teilen könnt :)
beste Grüße
Sascha

PS: zum Abschluss noch die Daten zusammengefasst:

- Dachpappe / Bitumen
- kein Schatten, den ganzen Tag über Sonne
- kein Windschutz
- Sorten: alles mögliche.
- Plastikeimer mit Löchern im Boden und an den Seiten, keine Drainage Schicht, 10-12 Liter
Chili auf dem Dach.jpg
 
Normalerweise kann man einer Pflanze ansehen, welchen Standort sie bevorzugt. Diesen Standort auf dem Dach, maximale Sonne + Wind + sich stauende Hitze, traut man Pflanzen zu, die silbriges Laub haben, oft behaart oder bestachelt sind oder eine dicke Wachsschicht auf den Blättern haben; man könnte auch sagen: Wüstenpflanzen. Das Laub von Chilis spricht eine andere Sprache. Ich habe den Eindruck, daß selbst Standorte, die gut für Tomaten sind, für Chilis schon zu hell und heiß sein können.
 
Ich hatte letztes Jahr zwei Pimenta da Neyde, eine Jolokia und eine Rocoto Brown Mini am Dach stehen. Den beiden Pimenta da Neyde, als auch der Jolokia hat es gut getan, der Rocoto weniger. Chinensen eignen sich denk ich gut, Pubescens würde ich nicht aufs Dach stellen.
 
Bzgl. Wind würde ich versuchen die Pflanzen sowohl gegen Knicken als auch gegen Umfallen schützen. Ich hab hier einen Balkon, der auch viel Wind abbekommt. Bruch bei nicht gestützten Zweigen habe ich immer wieder mal. Umfallen kommt meist nur bei großen Pflanzen vor, oder wenn die Erde komplett trocken ist, und der Topf damit nicht mehr als "Anker" dienen kann.
 
Rocotos eignen sich nicht für einen solchen Standort. Chinense und Annuum sollten kaum Probleme damit haben wenn sie bei Hitze immer genug Wasser bekommen. Der Wasserverbrauch kann aber ziemlich hoch werden. Die Erde sollte auch nicht unbedingt heiß werden. Wenn sich die Hitze zu stark überträgt, muss man sich etwas einfallen lassen wie man das verhindert.
 
Danke für die zahlreichen Antworten, haben mir sehr geholfen !

Ich werde es nun so handhaben, dass ich einen Teil der Pflanzen aufs Dach Stelle und die anderen an einen 50cm hohe Steinwall (Richtung Osten) entlang aufstelle. Dort bekommen die Pflanzen zwischen 13 und 19 Uhr die volle Sonne und in den restlichen Stunden stehen sie schattiger.
Versuch macht Klug.

Die Pflanzen auf dem Dach:
Ich habe die Hitzeentwicklung am Boden durch eine Isolierschicht reduziert, sodass diese nur minimal über der Umgebungstemperatur liegt. Dies werde ich beobachten und ggf. weitere Schritte zur Isolierung einleiten, sollte die Hitze noch zu groß sein.

Als Schutz vor dem Wind, haben die größeren Pflanzen alle einen 30 Liter Topf bekommen und an jeder Verzweigung wurde ein dicker Stab (maximal 3 pro Topf) eingelassen. An diesen Leite ich die Äste mit Klemmen hoch.

Gemulcht habe ich mit 2.5 cm Rasenschnitt und 2.5 cm Brennesseln um der Verdunstung entgegen zu wirken. Zum Stamm noch genug Platz gelassen, damit die Pflanze dort nicht schimmelt.

Sobald ein paar Pflanzen Schwächeerscheinungen zeigen, kann ich mir sicher sein, dass sie diese Lage nicht langfristig überleben und werden daher vom Dach geholt. Bisher wachsen sie allerdings super und daher werden sie erstmal dort verbleiben.
 
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