Chilis Düngen mit Landwirtschaftsdüngern

Phytophil

Raketentechniker
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Moin liebe Chiligemeinde,
ich habe dieses Jahr in der Berufsschule einige Proben Mineraldünger aus der Landwirtschaft bekommen, die ich dieses Jahr schon fleißig an meinen Chilis getestet habe. Mich würde interessieren, ob es unter euch Chiliheads gibt, die sich auch schon mal mit der Thematik beschäftigt haben.

Warum ich mineralische Landwirtschaftsdünger spannend finde:

+ Mängel bzw. Überdüngungen lassen sich innerhalb weniger Tage beseitigen bzw. sind sofort sichtbar
+ Stickstoff und Magnesium übers Blatt zu düngen ist schon ganz cool.
+ Landwirtschaftsdünger sind supergünstig
+ eigentlich ist es das Gleiche wie Hesi, Hakaphos und Co... nur ungemischt (edit: und ungepuffert!)
+ genaues Nährstofftuning der einzelnen Bestandteile wird mögliich

Bei Zeiten möchte ich eine Nährsalzlösung für meine Hydroponischen Systeme zusammenstellen, zur Verfügung stehen mir:


Stickstoff N:

Kalkammonsalpeter (KAS)
N: 27%
wirkt dank 13,5% Nitratstickstoff sofort und dank 13,5% Ammoniumstickstoff nachhaltig

Harnstoff
N: 46%
Langzeitwirkung als Bodendünger, auch als guter Blattdünger einsetzbar.

Schwefelsaures Ammoniak (SSA)
N: 21%
Bodensäuernder Schwefeldünger. Sehr nützlich bei zu hohem pH-Wert, der die Phosphorverfügbarkeit einschränkt.

Ammoniumsulfatsalpeter (ASS)
N: 26%
die 26% teilen sich in 7% sofortig pflanzenverfügbaren Nitratstickstoff und in 19% später verfügbaren Ammoniumstickstoff auf. Durch den Schwefelanteil wirkt der Dünger säuernd.

Phosphor P:

Diammonphosphat (DAP)
N: 18% (Ammoniumstickstoff, also Langzeitwirkung)
P: 46%
erhöhter Stickstoffgehalt mit verzögerter Wirkung, sehr hoher Phosphorgehalt, säuernd durch Schwefelanteil

Kalium K:

40er-Kali
K: 40%
Mg: 6%
Na: 4%
S: 12,5%

Patentkali (Kalimagnesia)
K: 30%
Mg: 10%
S: 42,5%

PK-Dünger
P: 10%
K: 25%
Mg: 4%
S: 7%

Carolonkali
P: 12%
K: 24%
S: 5%


Den Drogendealer-Joke spare ich mir an dieser Stelle

Meine wichtigsten Erkenntnisse bisher:

- Keinen 40er-Kornkali benutzen. Da ist relativ viel Natrium drin. Und Natrium ist gaaanz ungünstig, da es den Eiweisaufbau in der Pflanze beeinträchtigt.


Bisher habe ich 5 Pflanzen in einer Nährlösung von GHE, ich werde den Thread hoffentlich bald mit einer Hydrochili bereichern, die auf einer selbst designten Düngerlösung läuft. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man eine gute Nährlösung für Hydrokultur damit hin kriegt ist das ja ganz nett. Aber Erde damit optimal zu düngen ist bestimmt nicht so einfach ohne regelmäßige, professionelle Bodenanalyse.
 
Grundsätzlich spannend. Als erstes brauchst mal ne Giesswasseranalyse. Regenwasser ist einfacher. Aber Leitungswasser geht auch. Die Mischung wird dann aber spezieller.
Hab hier z.b. 18dH. Da wills deutlich andere Nährstoffe, wie im Regenwasser. Gleichsam ist die Pufferung ein Thema, um den pH relativ konstant zu halten. Grade GHE und die ganzen H(anfzüchter)ydrospezialisten haben das schon recht gut drauf. Ansonsten ändert sich der bei wärmer/kalter Lösung und mit der Zeit deutlich und Du musst häufig justieren oder mit drain to waste gießen.
 
Aber Erde damit optimal zu düngen ist bestimmt nicht so einfach ohne regelmäßige, professionelle Bodenanalyse.

Naja, eigentlich ist's kein Hexenwerk... Die genauen Düngermengen pro m² lassen sich sehr einfach über die Prozentanteile errechnen. Kulturspezifische Düngeempfehlungen gibt es z.B. bei der Landwirtschaftskammer. Auf diese Weise habe ich meine Chilis (Topfkulturen) dieses Jahr alle gedüngt.
Wenn ich nicht experimentiere stehe ich eigentlich auch eher auf organische Düngung. Wenn im Boden ein Mangel vorherrscht, sehe ich es ja an der Pflanze, Bodenanalysen lohnen sich da eher mehr bei größeren Beständen auf dem Feld, denke ich.


Grundsätzlich spannend. Als erstes brauchst mal ne Giesswasseranalyse. Regenwasser ist einfacher. Aber Leitungswasser geht auch. Die Mischung wird dann aber spezieller.
Hab hier z.b. 18dH. Da wills deutlich andere Nährstoffe, wie im Regenwasser. Gleichsam ist die Pufferung ein Thema, um den pH relativ konstant zu halten. Grade GHE und die ganzen H(anfzüchter)ydrospezialisten haben das schon recht gut drauf. Ansonsten ändert sich der bei wärmer/kalter Lösung und mit der Zeit deutlich und Du musst häufig justieren oder mit drain to waste gießen.

Ja stimmt, um die Pufferung habe ich mir noch nicht soo viele Gedanken gemacht. Werde mal schauen, was es im Internet zu dem Thema so gibt. Wenn ich da nicht weiterkomme, muss das Projekt eben wieder in die Schublade. Irgendwo haben wir noch einen Raumluftentfeuchter. Sollte ich in der nächsten Wohnung einen feuchten Keller haben, weiß ich schon mal, wo ich mein Wasser herbekomme ;) Reicht dann halt nur für eine Kultur... Ohweia, ich sehs schon...
 
Für welche Hydrosyteme willst du die Dünger einsetzen?
Hydrodünger sollten den Stickstoff in Form von Nitraten bereitstellen.
Ammonium muss erst von Bodenbakterien nitrifiziert werden und
wird daher in sterilen Hydrosystemen kaum von den Wurzeln aufgenommen.
 
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