Chilis und Kleinkinder

Patrick83

Jolokiajunkie
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Werte Gemeinde,

Jetzt ist es soweit, meine 14 Monate alte Tochter läuft alleine.
Das ist in erster Linie toll, nun gibt es aber auch nen Haken.

Nämlich, dass die Kleine jetzt natürlich überall rankommt, auch an die vielen Chilipflanzen, die Großteils auf dem Terrassenboden stehen.
Gestern hat sie schon einige reife Chilis entdeckt und laut "amm ammmh!!" gerufen. :facepalm::D

Jetzt ist natürlich insbesondere meine Frau besorgt, dass sich die Kleine an einer scharfen Frucht vergehen könnte, wenn mal keiner hinschaut.


Wie geht ihr damit um, bzw. wie hattet ihr das gelöst?

Bei einigen Töpfen hab ich ein Tomatenvlies an Bambusstäben befestigt und bis auf einer Höhe hochgezogen, wo die Kleine nicht rankommt, das sieht sch.... aus und ist äußerst unpraktisch beim Gießen.

Wie habt ihr die Problematik gelöst?

LG, Patrick
 
Hi Patrick - mein Sohn ist zwar schon erwachsen und während seinem Kleinkindstadium habe ich keine Chilis angebaut. Hatte aber Bohnen (Phasin), Tomaten (Solanin, mein Sohn ist farbenblind und konnte Rot und Grün nicht oder schlecht unterscheiden), Eiben (Taxin), Rhabarber (Oxalsäure) usw.
Sobald er laufen konnte, habe ich ihn mit in den Garten genommen, ihm jede Pflanze erklärt, Nutzen und auch die Gefahren. Er hat sehr früh sehr gut kapiert, ist nie an eine "verbotene Frucht" drangegangen und hat, als er sprechen konnte, Besuchern meine Texturen weitergegeben. "Kuck da, ein Jelo Bierhät" Übersetzt: Hallo Onkel Gerd, schau mal, Papa hat da die Tomate Yellow Pearshaped.
 
Moin Patrick,
ich baute zwar keine Chilis an, verbannte aber alle wirklich giftigen Pflanzen aus dem Garten und dem Haus, als meine Kinder klein waren. Hinzu kam dann noch eine permanente Aufklärung, wenn wir giftige Pflanzen oder Beeren sahen. Ich informierte mich vorab. In Deinem Fall halte ich eine "Gehirnwäsche" kombiniert mit Vlies davor für sinnvoll.
Um die scharfen Sorten würde ich auf jeden Fall ein Vlies machen, egal wie es aussieht.

Ebenso wäre zu überlegen, ob es gut ist, die Chilis vor dem Kind zu essen und zu ernten. Es wird es ganz klar nachmachen wollen.
Das Pflücken und Probieren vom Strauch würde ich auch nicht vor dem Kind tun.

UND: Wir hatten und haben immer noch die Telefonnummer der nächstgelegenen Giftzentrale parat. Einmal riefen wir dort auch an als mein Sohn ein Blatt einer Zimmerpflanze gegessen hatte, welche wir geschenkt bekommen hatten. Top Beratung am Telefon.

Nun mag das schissermäßig klingen, wir wollten jedoch keinesfalls das Risiko eingehen, welches schon bei vielen unachtsamen Eltern zu schlimmen Erlebnissen geführt hat.
Ansich bin ich der Meinung, dass Kinder Erfahrungen sammeln müssen, bei Gift oder auch scharfen Chilis hört die Toleranz jedoch auf.
Von Atemnot bis sogar Herzstillstand wäre alles drin.

Gruß
wolfgang
 
Ich denke auch, dass Aufklärung das Mittel der Wahl ist, ich hab zusätzlich an die Chilis die scharf sind Totenköpfe hingemalt. Mit 14 Monaten wird es den Nachwuchs zwar noch nicht sonderlich interessieren, aber die Frau weiß dann Bescheid. Ansonsten einfach aufpassen, nächstes Jahr schaut's dann schon wieder anders aus. Unserer war auch etwa in dem Alter als ich mit Chilis angefangen habe. Habe ihm das immer erklärt, dass die "bä" sind und aufgepasst, mit zwei/drei Jahren kapieren sie dass dann schon besser und man kann ihnen eine milde zur Abschreckung geben.
Mit sechs Jahren hat der kleine dann immer mehr scharfes gegessen und mittlerweile traut er sich schon sehr viel, aber selbst welche pflücken und naschen tut er nicht, da er weiß wie viel der Papa manchmal weint, wenn er wieder eine sehr scharfe probieren muss :dead:
 
Danke schon mal an alle für die Teilnahme.

Sobald er laufen konnte, habe ich ihn mit in den Garten genommen, ihm jede Pflanze erklärt,
Meine Tochter ist zwar selbstredend unglaublich intelligent ( :D), aber ich bezweifle doch, dass sie das warum versteht.
Ein "Nein" akzeptiert sie zwar, aber wenn sie mal kurz unbeobachtet ist, möchte ich mich nicht darauf verlassen.


Dachte das wäre so ähnlich wie ein Chili Head :p
 
Um die scharfen Sorten würde ich auf jeden Fall ein Vlies machen, egal wie es aussieht.
Oder ein Vlies um das Kind?
Und den anderen erklären ich würde sie muslimisch erziehen?:D

Spaß beiseite, das wird wohl die einzige sichere Lösung sein.
Ebenso wäre zu überlegen, ob es gut ist, die Chilis vor dem Kind zu essen und zu ernten. Es wird es ganz klar nachmachen wollen.

Das Pflücken und Probieren vom Strauch würde ich auch nicht vor dem Kind tun.

UND: Wir hatten und haben immer noch die Telefonnummer der nächstgelegenen Giftzentrale parat.
Das sind 2 sehr gute Tipps, danke.
Nun mag das schissermäßig klingen, wir wollten jedoch keinesfalls das Risiko eingehen, welches schon bei vielen unachtsamen Eltern zu schlimmen Erlebnissen geführt hat.
Ansich bin ich der Meinung, dass Kinder Erfahrungen sammeln müssen, bei Gift oder auch scharfen Chilis hört die Toleranz jedoch auf.
Da bin ich vollkommen bei dir, ne ganze Habanero kann Erwachsene umhauen.
Ich will nicht dran denken, was bei einem so kleinen, zierlichen Geschöpf passieren kann...
 
Mit 14 Monaten wird es den Nachwuchs zwar noch nicht sonderlich interessieren, aber die Frau weiß dann Bescheid. Ansonsten einfach aufpassen, nächstes Jahr schaut's dann schon wieder anders aus
Denke auch, dass es nächstes Jahr schon ne ganz andere Situation ist.
Dann kann man ein Kind auch langsam an die Schärfe "ranführen".
Mal ein kleines Stückchen einer milden Sorte zum testen und langsam steigern.

Wobei, neulich hatte ich Chili con Carne zum Abendessen, meine Tochter hat immerzu drauf gezeigt und
"amm ammmh!!" gerufen. :facepalm::D

Dann hab ich sie den Löffel ablecken lassen und sie wollte mehrmals Nachschlag :D
Ganz der Papa? :hilarious:
 
Eigentlich muß man Kindern von Anfang an beibringen, daß sie nichts im Garten essen dürfen, außer man erklärt und erlaubt es ihnen. Chilis sind da auch nichts anderes als Beeren an irgendwelchen Sträuchern. Grundsätzlich dürften solche Verhaltensvorschriften auch funktionieren (d.h. die Vernunft auch eines Kleinkindes dafür ausreichen), denn sonst wäre die Menschheit schon ausgestorben. Jahrtausendelang hatten Kinder weniger Beaufsichtigung und mehr giftige Verlockungen.
 
Wie wäre es mit dem Ansatz.
Ein paar leicht scharfe Chilis zusätzlich anbauen und dem Kind diese zum Probieren geben.

Wird nicht schmecken und das merken sich die Kinder schnell. Schon besteht keine Gefahr mehr für alle Chilis.

Dein Kind probiert auch nur einmal eine Olive und wird erst nach vielen Jahren auf den Geschmack kommen.

Habe keine Kinder, würde es aber so versuchen.
Wenn ich nur an die vielen Versuche meiner Schwester denke, meinen Neffen für gesundes Essen zu begeistern. :happy:
 
Ich bin selbst Vater. Meiner Erfahrung nach, könnte die Idee von @Anfänger2013 funktionieren. Du solltest aber Bedenken dass das Empfinden für Bitterkeit und Schärfe bei Kindern verstärkt sein soll. Also Vorsicht!

Je nachdem wie dein Setup ist (Beet/Kübel) denke in gerade an einen Kleintier-Außengehege-Zaun.
Hatte mal sowas mit vielen Stahlelementen und Erdspießen zum Verbinden. Eine variable Umzäunung halt.

Hielt die Kaninchen drinnen und hielte eine bis zu 3-jährige locker draußen, würde ich sagen.
 
Eigentlich muß man Kindern von Anfang an beibringen, daß sie nichts im Garten essen dürfen, außer man erklärt und erlaubt es ihnen.
Ich bin fast jeden Abend mit der Kleinen auf der Terrasse zum Spielen und Erkunden.
Sie weiß schon, was Kräuter sind, darf da Blätter abzupfen, riechen und kosten.
Sie weiß auch, dass bei den heiligen Capsicum und Tomaten nicht Blätter gezupft werden dürfen, die roten Tomaten aber "amm ammmh!! sind :D

Hätte ich z.B. nur Chilis bis Schärfe 4 oder 5 im Anbau, hätte ich nur geringe Bedenken.
Eine Limón wäre sicher weniger lustig für sie.
Deshalb kann ich kein Risiko eingehen.



Wie wäre es mit dem Ansatz.
Ein paar leicht scharfe Chilis zusätzlich anbauen und dem Kind diese zum Probieren geben.
Wird nächstes Jahr funktionieren, jetzt ist es vermutlich noch ein bisschen zu früh dafür.

Wird nicht schmecken
Wie erwähnt, das Chili con Carne fand sie offenbar lecker, der Schuss könnte also nach hinten los gehen :D

Dein Kind probiert auch nur einmal eine Olive und wird erst nach vielen Jahren auf den Geschmack kommen.
Denkste, die hat in ihrem kurzem Leben bestimmt schon 1kg Oliven gefuttert :woot:


Wenn ich nur an die vielen Versuche meiner Schwester denke, meinen Neffen für gesundes Essen zu begeistern.
So verschieden können Kinder sein.
Meine Schwester muss ihren Kindern teilweise den Salat wegnehmen, damit sie auch was "richtiges" essen. :facepalm:



Je nachdem wie dein Setup ist (Beet/Kübel) denke in gerade an einen Kleintier-Außengehege-Zaun
Das wäre grundsätzlich eine gute Idee, aber in meinem Fall zu aufwändig.
Steht alles in Kübeln und ziemlich verteilt.
Aber ich denk nochmal drüber nach, danke ;-)
 
Da bin ich vollkommen bei dir, ne ganze Habanero kann Erwachsene umhauen.
Ich will nicht dran denken, was bei einem so kleinen, zierlichen Geschöpf passieren kann...
Ich hab' irgendwo noch ein Video, wie der große Sohn lachend-heulend 20 Min. am Tisch sitzt, mit 'nem Pfund Quark im Gesicht, weil er sich 'ne Habanero um den Mund herum geschmiert hat. Die dicken Lippen waren danach inklusive. :chicken:
 
Mal ehrlich, Kinder können schon unglaublich stur sein, siehe hier:
Kleines Mädchen futtert Zwiebel wie einen Apfel

ABER die ganz kleinen spucken schnell aus, wenn was weh tut. Und da Schärfe ja eigentlich Schmerz ist, gibts da nicht viel zu befürchten. Ich sehe eher das Problem mit dem rumdrücken und dann sich/Mama/Papa/Geschwisterkind/Haustier in's Gesicht langen...zumindest meine beiden haben das in dem Alter mit Vorliebe und Begeisterung gemacht...
 
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