Corona und die Folgen

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Du darfst halt die Situation in Ägypten auch nicht mit hochgebildeten Masernparties feiernden Aluhutträgern vergleichen.

Das hatten ja einige Menschen aus Schwellenländern den Journalisten gesagt, sie können es sich gar nicht leisten nicht zu arbeiten. Das heißt ja nicht direkt dass sie wilde Feiern feiern.

Ist doch (in milderer Form) in D auch nicht anders. Wenn ich mich finanzieren muss und meine Arbeit nun mal nicht im Homeoffice geht was soll ich denn tun? Nicht mehr arbeiten gehen?

Arschlöcher und Egoisten gibt es überall, aber das sind ja bei weitem nicht alle. Und die die es nicht sind trifft es dann eben leider auch zwangsläufig mit.
 
@Gigglebug : Was die 3. Welt angeht, gebe ich Dir uneingeschränkt Recht. Nur wäre das ein ganzes Thema für sich. Wenn dort noch so Leute wie Bolsonaro dazukommen, wird es grauenhaft. Oder jetzt der zusätzliche Ebola-Ausbruch in Afrika.

Aber - ich denke wir sollten in D bleiben bzw. was wir von aussen für D lernen können. Oder eben ignorieren und das Falsche nachmachen.

Bislang haben wir - dank Söder - der sonst politisch gar nicht meins ist, einiges vermieden, was andere Länder mit 5- oder sogar 6-stelligen Todesraten bezahlen. Aber auch wenn ich von der CSU so weit entfernt bin wie es nur geht - das muss ich neidlos anerkennen: Söder und noch 1 oder 2 andere haben uns bislang vor der Mega-Katastrophe a la Italien, Spanien oder UK bewahrt.

Nun ist es aber so, dass die Leute draussen mit dem völlig irrwitzigen Argument daherkommen, wir hätten zu viel zugemacht. Weil unsere Zahlen so niedrig geblieben sind. Was sie dann aber NICHT auf die Maßnahmen (Lockdown) zurückführen, sondern auf unser angeblich brilliantes Gesundheitssystem oder gar die Vernunft der Deutschen an sich. Das ist absolut Trump'sche Argumentation.

Im Weiteren führt diese völlig hirnrissige Argumentation dazu, dass man einerseits diejenigen angreift, die unser glimpfliches Davonkommen überhaupt möglich gemacht haben und andererseits, dass man nun den Mit-Gewalt-Öffnern hinterherrennt.

Und ja, man kann z.B. diskutieren, ob man die Baumärkte in Bayern so lange geschlossen lassen hätte müssen. Das ist aber m.E. eine VÖLLIG unwichtige Frage angesichts dessen, was seit März passiert. Solche Fragen sind ganz nett und für den nächsten Shutdown evtl. von Belang, sie ändern aber überhaupt nichts daran, dass wir es im Prinzip richtig gemacht haben. Die Baumarktfrage z.B. lässt deswegen noch lange nicht den Schluss zu, dass man Kneipen und Bierstüberl hätte auflassen müssen.

Was momentan auch wunderbar zu sehen ist. Bei mir unten im Haus sind 2 solche kleine Gaststätten. Von aussen sieht man wunderbar, dass weder Social Distancing noch sonst etwas da drin funktioniert, seit der Wiedereröffnung. Da die Zahlen momentan noch extrem niedrig sind, funktioniert das irgendwie NOCH. Ist aber nur eine Frage der Zeit.

Hätte man diese Virenbrutstätten durchgehend alle aufgelassen, wären wir zumindest in M sicher nahe an italienischen oder New Yorker Zahlen. Und das nur als kleines Beispiel.

Ein anderes, saudoofes Argument habe ich auch mehrfach gehört. Alles auflassen, die Jungen haben eh kaum irgendein (Todes-)Risiko. Die Alten und Kranken sollen sich selbst distanzieren, dann geht das schon. Total irre. Modell Schweden. Weil es auch unter härtestem Lockdown schon nicht funktioniert hat. Weil diese Leute Pfleger brauchen oder auch sonstigen minimalen Kontakt mit der Umwelt. Und das reicht um enorm viele umzubringen - wie man an den tlw. hermetisch abgeriegelten Pflegeheimen sehen konnte.

Um nach Ägypten kurz zurückzukehren (ich habe in der Kindheit auch 3 Jahre im Iran gelebt): Inschallah.
 
Das ist das klassische Präventionsparadox. Drosten hat nicht umsonst gesagt "there is no glory in prevention".
 
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Vlt. nur von mir als Denkanstoß. Ich finde hier wird zu viel über die negativen Dinge diskutiert. Vlt. kann man diesen Faden wieder themenbezogen neutraler bis positiver diskutieren.
Also fange ich mal an. Ich kenne Personen, die sitzen seit Monaten von früh bis spät auf ihren Terrassen, lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen und sehen schon aus wie bulgarische Leiharbeiter. Deren Kids sind teilweise in Betreuung, da ein Part systemrelevant. Ein super (Kurz)Urlaub möchte man meinen. :laugh:
 
Bei mir haben die Freibäder auf und auch die Hallenbäder durften wieder öffnen. :)
 
Ein positiver Nebeneffekt für mich: Bei uns in der Verwaltung wurden die Leute von der Hausaufgabenbetreuung der Schulen und die Erzieherinnen der städtischen Kindergärten eingesetzt. Man wollte ihnen Kurzarbeit ersparen und hat daher alternative, zumutbare Aufgaben gesucht. In meinem Aufgabenbereich konnte ich daher einiges aufarbeiten (lassen), was sonst noch Jahre liegengeblieben wäre. Die Mädels haben in Summe etwa 1000h Arbeitsstunden runtergerissen, die ich sonst mit halber Stelle hätte selbst irgendwie unterbringen müssen.

Jetzt läuft alles wieder an und bei mir ists doch arg einsam und leise geworden. Ich hätts ja nicht gedacht, aber ich vermisse die Weiber in meinem Elfenbeinturm.
 
Ich hab mal eine Kuriosität von meiner ehemaligen Lebenspartnerin,mit der ich mich ab und zu schreibe.
Sie hat zu Hause noch einen 14 jährigen Sohn und der hatte Papawochenende.

Auszug:

Ich kann mich frei bewegen. Nur John hat Quarantäne. Irgendwie auch unlogisch Jeden Tag ruft das Gesundheitsamt an und fragt nach dem Befinden. Morgen 8.20 Uhr Abstrichzelt auf dem Krankenhaus Parkplatz zum Test... Sein Vater und die Tussi sind laut erstem Test negativ. Müssen trotzdem in Quarantäne bleiben und noch zweimal zum nachtesten... Alles ein Scheiß

:bookworm:
 
Vlt. nur von mir als Denkanstoß. Ich finde hier wird zu viel über die negativen Dinge diskutiert. Vlt. kann man diesen Faden wieder themenbezogen neutraler bis positiver diskutieren.
Also fange ich mal an. Ich kenne Personen, die sitzen seit Monaten von früh bis spät auf ihren Terrassen, lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen und sehen schon aus wie bulgarische Leiharbeiter. Deren Kids sind teilweise in Betreuung, da ein Part systemrelevant. Ein super (Kurz)Urlaub möchte man meinen. :laugh:


Naja mir fällt halt ehrlich gesagt nicht so viel positives ein wenn aus meinem Bekanntenkreis zwei Menschen verstorben sind und beide meine Nebenjobs futsch sind und ich auch nicht wirklich gut an meiner Diss arbeiten kann da die Bibliothek zwar wieder offen hat ich jedoch gleich doppeltes Risiko habe und die mitten in einer Stadt mit akutem Ausbruch liegt. :cautious:

Positiv zumindest dass wir in Ägypten noch annähernd mit den geplanten Arbeiten fertig geworden sind und auch tatsächlich noch vor der Grenzschließung aus eigener Kraft das Land verlassen konnten. Wer weiß schließlich wann man dort wieder hinkommt.

Geärgert hab ich mich ja in dem Zusammenhang dafür über Anfeindungen von diversen Seiten wie man denn zu so nen Zeiten nach Ägypten in den Urlaub tingeln muss. Ähm ich war dort zum Arbeiten? Und auch fast nen Monat also sind wir los als das gar nicht abzusehen war dass das so ein Ausmaß annehmen würde. Aber erst mal rumblöken....
 
Was ich gut fand:

  • eine Zeit lang war alles sehr ruhig, der Verkehr vor meinem Haus (der normalerweise eher "höllisch" an Werktagen ist - war wie an absolut toten Feiertagen und das ca. 2-3 Wochen lang. Schööön.
  • die Luft hier mitten in M war deutlich besser
  • endlich hielten auch die Deutschen mal vernünftige Abstände im Supermarkt usw. ein - was ich immer arg vermisste, wenn ich von den USA zurückkam
  • es gab gute Nachbarschaftshilfen und junge Leute, die den Alten halfen. Auch wenn das nur eine kleine Minderheit war, schön dass es sowas noch gibt
  • manche Leute dachten wieder über was anderes nach als den nächsten zu kaufenden SUV oder sonstige Statussymbole, manche haben wohl dauerhaft etwas "behalten"
  • hochinteressant waren die weltweiten Luftverschmutzungsbilder - da sieht man erst, wie das aussähe, wenn wir unsere Luft nicht dauernd verpesten würden
  • ein paar Leute, von denen ich gar nichts erwartet habe, haben sich bewiesen als Krisenmanager
  • der NY Gouverneur Andrew Cuomo. Einfach Klasse, der Mann
  • dass die Kubaner, Russen und Chinesen den Italienern in ihren dunkelsten Stunden geholfen haben - aber leider auch massive Kritik für Europa und allen voran Deutschland (es ist auch wurscht, ob das nun PR-technisch von den 3 Ländern ein Coup war oder nicht, unter dem Strich war es dringendst gebrauchte Hilfe, die wir nicht geleistet haben)
  • last but not least: dass Trump, Bolsonaro, AfD und Konsorten endlich ihre eigene Unfähigkeit so massiv demonstriert haben, dass sie in der Wählergunst kräftig verloren haben. Hoffentlich bleibt das dauerhaft so mit den ganzen Rechtspopulisten. Einige Sympathisanten sind aber wohl aufgewacht.
 
Lustiges zum Thema Homeoffice: WIr haben gewitzelt dass in unserem Beruf das Homeoffice Garten umgraben ist. :D

Ja nun.

Alternativ kann ich auch Zeichnungen anfangen von den Chilis oder ein 3D-Modell versuchen. :sorry:
 
Heute haben sie im Fernsehen gesagt, dass das Virus noch böser ist, als bisher gedacht.
Es kann ausser der Lunge auch Herz, Nieren und das Gehirn angreifen und Lähmungen und Herzinfakte verursachen. :thumbsdown:
 
Was ich noch immer nicht verstehe, ist, dass die Angestellten im Supermarkt scheinbar von der Maskenpflicht nicht betroffen sind.
Bei meinem Edeka laufen die fast alle ohne rum.
Was soll denn sowas, warum müssen die keine aufsetzen?
 
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