DIY - Winterharte Chili "basteln" + Mutant + Chimäre

C

capsicum perversum

Gast
Neulich ist mir aufgefallen, dass Gojibeeren unseren Chilis schon irgendwie ein Wenig ähnlich sehen.
Auch die Blätter sehen aus wie von Chili-Pflanzen.
Und, voll cool, die sind auch mit einander verwand. :thumbsup:
Sie gehören beide zu der Familie‎ der ‎Nachtschattengewächse‎ (Solanaceae).

Da Gojibeeren aber nunmal auch winterhart sind, ergibt sich daraus folgende Frage:

Kann man nicht beides mit einander verbinden?
Durch pfropfen?

Wer vom Pfropfen noch nie was gehört hat, möge mal einen Blick hier hinein werfen:

Man könnte sich damit das jährliche neu aufziehen und frostfrei überwintern sparen.
Leider habe ich keine Goji-Pflanze und auch keine Chili-Pflanze.
Ich weiss aber, dass es hier einige Mitglieder gibt, die beides haben. ;)
Und experimentierfreudig sind doch hier viele auch. :thumbsup:

Was meint ihr, geht das?
 
Durch veredeln wird das wohl eher nicht funktionieren.... Der veredelte Teil nimmt ja nicht die Eigenschaften der Mutterpflamze an....
 
Ich dachte genau das tut er!?
Deshalb gibt es doch auch bei Obstbäumen schnell wachsende Unterlagen und langsam wachsende Unterlagen.
 
Naja, du kannst zwar einen Birne auf einen Apfelbaum veredeln, aber deswegen bekommst du trotzdem keine "Bi-pfel" oder "Apf-ne".... :thumbsdown:
 
Doch auch das...
"Birnenquitte"
...es können Teile beider Pflanzen zu einer Mutation zusammen wachsen.
Diese Mutation lässt sich dann auch weiter vermehren.
 
Du meinst bestimmt die Variante, bei der eine Birne auf einen Quittenstamm gepfropft wird, aber das begünstigt "nur" die Reifedauer und wohl das Aroma (eventuell durch Saftzug?) Aber Vermischung von Genen kann ich mir nicht vorstellen... Bin aber auch kein Biologe.... :thumbsdown:
 
Aber Vermischung von Genen kann ich mir nicht vorstellen...

Dann guck mal hier:

Zitat von Wikipedia (Quellen Link darunter):

Es gibt aber auch weitere Gründe für eine Veredelung, z. B. das Wurzelsystem des Edelreises passt nicht zum Boden (kalkunverträglich, bevorzugt saure Böden, aber Standort ist basisch etc.), das Wurzelsystem des Edelreises ist krankheitsanfällig (z. B.: fehlende Resistenz gegen bodenbürtige Pilze), zu schwaches Wurzelsystem des Edelreises (z. B.: bessere Versorgung der oberirdischen Pflanzenteile), Beeinflussung der Wuchsstärke (Ziel: schwachwüchsige bzw. starkwüchsige Formen)
(...)
Als Unterlagen werden meist Sorten verwendet, die ein kräftiges, leistungsstarkes Wurzelwerk bilden und den Pflanzen mehr Nährstoffe und Wasser zur Verfügung stellen (beispielsweise Kürbis als Unterlage für Gurken). Dadurch werden die Pflanzen kräftiger und können auch bei ungünstiger Witterung oder in Hitzeperioden weiterwachsen.[1] Melonen können dadurch bis zu 75 % mehr Ertrag haben und mehr Zucker einlagern als unveredelte (wodurch sie süßer schmecken, was den Absatz fördert). In Japan werden deshalb 92 % und in Korea 95 % aller Melonenpflanzen veredelt.[1] Durch die bessere Versorgung werden mehr und größere Früchte gebildet, dadurch kann der Ertrag bei Tomaten um etwa 25 bis 50 %[1], bei Gurken um 100 % steigen.
(...)
Bei einer Mutation einzelner Pflanzenteile (Knospen) entstandene Eigenschaften können durch Veredelung als ganze Individuen eigenständig vermehrt und erhalten werden.
(...)
Eine veredelte Pflanze ist eine Chimäre, also ein Organismus, der aus genetisch unterschiedlichen Geweben aufgebaut ist und dennoch ein einheitliches Individuum darstellt.
(...)
Eine Pfropfchimäre entsteht, wenn eine Chimäre aus zwei genetisch unterschiedlichen Ausgangsarten entstanden ist. Sie weist – anders als eine Hybride – Zellen und Eigenschaften der beiden Ausgangsarten auf. Beispielsweise der Cultivar Laburnocytisus adamii (Poit.) C. K. Schneid., eine Pfropfchimäre aus den beiden Schmetterlingsblütlern Laburnum anagyroides (Goldregen) auf Cytisus purpureus (Purpurginster) oder Crataegomespilus dardarii (Weißdornmispel) oder Pirocydonia (Birnenquitte).

Quelle:


Zitat von Wikipedia (übersetzt) (Quellen Link darunter):

Laburnocytisus adamii:
+ Laburnocytisus 'Adamii' (auch als Adams Laburnum oder Besenlaburnum bekannt) ist eine gartenbauliche Kuriosität; ein kleiner Baum, der eine Transplantat-Chimäre zwischen zwei Arten ist, einem Goldregen , Laburnum anagyroides , und einem Besen , Chamaecytisus purpureus ( syn. Cytisus purpureus ), der einige für die eine Art typische Triebe trägt, einige der anderen und einige davon sind eine eigenartige Mischung beider "Eltern".

Quelle:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sorry, viel zu lesen für die Uhrzeit!

Vllt. ist das die sinnvollste, weil ungefährlichte Art, Mutanten zu erzeugen. :cool:
 
Also ich finde die Frosthärte auch ein sehr interessantes Thema. Die erste Frage dabei ist, warum geht die Chili überhaupt ein? Gehen Zellen kaputt und die Pflanze wird in ihren Teilen nach und nach nicht mehr versorgt?

Wie sieht das bei einer sehr alten Chili aus die bereits sehr stark verholzt ist - hierbei ist das Problem, das wohl kaum einer eine so alte Pflanze als Testobjekt hergeben möchte oder?

Bei deinem Ansatz ist vielleicht nicht die Frage ob daraus Nachkommen entstehen könnten, sondern einfach ob sie überlebt. Und wenn die Gojiunterlage den oberen Teil weiter mit Wasser versorgt, warum sollte sie dann nicht den Winter überleben, insofern die Zellen nicht zerstört werden (was man, meiner Meinung nach, ersteinmal recherchieren müsste)?
 
Bei deinem Ansatz ist vielleicht nicht die Frage ob daraus Nachkommen entstehen könnten, sondern einfach ob sie überlebt.

Von mir aus kann sie bis zur Veredelug kaputt frieren.
Hauptsache es wird ein kleiner Teil der Chili weiter versorgt,
der im nächsten Frühjahr gleich zügig neu austreibt.
Auch damit hätte man schon einen enormen Vorteil.
Da die Goji ja nunmal ein riesen Wurzelgeflecht hat,
was im Frühjahr gleich wieder komplett zur Nährstoffversorgung zur Verfügung steht,
hat die Pflanze doch ein viel kräftigeres Wachstum.

Man erspart sich zusätzlich die jährlich Aufzucht von Jungpflanzen.

Und, die Veredelungsstelle wo sich die DNA vermischt ist halt noch extra interessant.
Wenn da mal ein Trieb neu raus kommt, der wirklich gemischte Eigenschaften hat,
wäre das richtig was wert. :thumbsup:

"Versuch macht kluch!" ;)
 
Die Vorteile sind natürlich klar.

Aber wenn es, wie wir es ja annehmen, bis zur Veredlungsstelle abstirbt, dann ist der Anteil der Chili ja hinüber und man hat nur noch eine Gojipflanze mit einem toten Chiliast. Dann müsste schon wie du sagst zumindest ein kleiner Teil des Chiliastes überleben und das könnte man tatsächlich mal probieren. Wobei es dort, wie ich oben erwähnte, vielleicht auch einen Unterschied macht ob dieser Chiliast bereits stark verholzt ist.... heißt auch, das dieser Versuch lange dauert.

Ich habs nochmal nachgelesen, die Gene verändern sich nicht. Das eine bleibt ein Gojiunterbau und das andere eine Chili.

Leider habe ich kein Gojibaum/-strauch. Ich versuche es vielleicht mal mit meiner Verholzungstheorie.
 
Ich habs nochmal nachgelesen, die Gene verändern sich nicht. Das eine bleibt ein Gojiunterbau und das andere eine Chili.

Lies doch noch mal genauer nach. ;)
Deine Aussage ist nicht richtig.
Den wichtigsten Teil hast du scheinbar überlesen.

Ist ja nicht schlimm, aber versuch's einfach noch mal. :)
Nun auch noch extra in rot markiert! ;)

Laburnocytisus adamii:
+ Laburnocytisus 'Adamii' (auch als Adams Laburnum oder Besenlaburnum bekannt) ist eine gartenbauliche Kuriosität; ein kleiner Baum, der eine Transplantat-Chimäre zwischen zwei Arten ist, einem Goldregen , Laburnum anagyroides , und einem Besen , Chamaecytisus purpureus ( syn. Cytisus purpureus ), der einige für die eine Art typische Triebe trägt, einige der anderen und einige davon sind eine eigenartige Mischung beider "Eltern".

Quelle:
 
Bei dem Link von dir komme ich auf die englische Seite. Hast du das übersetzt?

Ich habe auf der geschaut:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenveredelung

"Eine veredelte Pflanze ist eine Chimäre, also ein Organismus, der aus genetisch unterschiedlichen Geweben aufgebaut ist und dennoch ein einheitliches Individuum darstellt.[4] Ein Austausch von genetischer Information zwischen den genetisch verschiedenen Zellen der Chimäre (siehe dazu horizontaler Gentransfer) findet nach gegenwärtiger Lehrmeinung nicht statt.[4] Eigenschaften der Unterlage beeinflussen allerdings sehr wohl beispielsweise die Früchte des Edelreises, jedoch sind diese Veränderungen die Folge von unterschiedlichen Angeboten an bereitgestellten Nährstoffen. Eine bleibende Veränderung der veredelten Sorte ist nicht zu beobachten, würde man die gleiche Sorte nacheinander auf unterschiedliche Unterlagen übertragen, wären einzelne variable Eigenschaften zu beobachten (z. B. Fruchtgröße) und gleichzeitig viele nicht variable Eigenschaften (wie Form und Färbung der Blüten und Früchte)"

"Eine Pfropfchimäre entsteht, wenn eine Chimäre aus zwei genetisch unterschiedlichen Ausgangsarten entstanden ist. Sie weist – anders als eine HybrideZellen und Eigenschaften der beiden Ausgangsarten auf. Beispielsweise der Cultivar Laburnocytisus adamii (Poit.) C. K. Schneid., eine Pfropfchimäre aus den beiden Schmetterlingsblütlern Laburnum anagyroides (Goldregen) auf Cytisus purpureus (Purpurginster) oder Crataegomespilus dardarii (Weißdornmispel) oder Pirocydonia (Birnenquitte).[5][6]"


Also ich verstehe das so, dass sich die DNS nicht vermischt und die beiden Teile ihre Eigenschaften die sie vorher hatten behalten. Also in unserem Fall der Goji-Teil bleibt frosthart und der Chili-Teil frostempfindlich. Der Vorteil wäre wie du schon geschrieben hast, das der Chili-Teil besser mit Nährstoffen versorgt würde, aber es würden keine scharfen Gojibeeren wachsen - schön wäre es aber :).

Eine veredelte Pflanze ist eine Chimäre, also ein Organismus, der aus genetisch unterschiedlichen Geweben aufgebaut ist und dennoch ein einheitliches Individuum darstellt. <- Hast du oben geschrieben.
 
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