Düngen zu Saisonende zum Überwintern?

Rookie

Jalapenogenießer
Beiträge
121
Hallo Ratgebende,

meine Apache hat reichlich getragen, lässt noch die letzten Früchte ausreifen und verabschiedet sich so langsam, zu sehen an den Blättern, die vom satten Grün ins hellgrünne bis gelbliche übergehen.
Gedüngt habe ich sie in letzter Zeit sehr, sehr wenig, daher meine Frage:
Würde erhöhte Düngergabe die Blätter wieder auf Vordermann bringen? Das würde sich nur lohnen, wenn ich die Pflanze überwintere. Das habe ich zwar vorgehabt, aber so, wie sie sich jetzt entwickelt, scheint sie mir dafür nicht geeignet.
Könnte Düngen den Prozess aufhalten/umkehren und sie überwinterungsgeeignet machen, oder ist das einfach der Lauf der pflanzlichen Dinge?

*tätschelt ihre fleißige Apache dankbar*

Rookie
 
Hallo Rookie,

deine Pflanze "verabschiedet" sich nur dann, wenn sie falsch gepflegt wird und/oder die äusseren Umstände sie dazu zwingen :)

Deine Apache ist mehrjährig. Also mit entsprechender Weiterkultur - auch NACH der Ernte - wird sie erneut blühen und Beeren produzieren.

Allerdings ist es in unseren Breiten (leider) nicht mit ein wenig Düngen getan. Ab September werden die Tage wieder kürzer, die Temperaturen sinken, es ist weniger hell. Diese Faktoren haben aber entscheidenden Einfluss auf das Wachstum der Pflanzen. Da Chilis zu den besonderns licht- und wärmeliebenden Pflanzen gehören, beginnt jetzt die Zeit wo sie langsam die Flügel hängen lassen. Stell die Pflanze an ein sonniges warmes Südfenster und dünge sie - Dann wird sie wieder erwachen - dies allerdings auch nur für kurze Zeit - denn spätestens Ende Oktober reicht das Licht nicht mehr aus - Dann wird die Pflanze entweder absterben, oder aber du kannst sie an einem kühlen hellen Ort überwintern. Eine Alternative ist auch aus der Pflanze einen Steckling zu schneiden und diesen zu Überwintern - Das geht meist leichter als ein große Pflanze und hat den Vorteil, das du im Frühjahr zeitlich auch im Vorteil gegenüber neu gezogenen Pflanzen aus Samen bist. Aber wenn du einen Steckling machen willst, wird es jetzt höchste Zeit diesen abzunehmen damit er noch etwas anwachsen kann bevor das Licht nicht mehr ausreicht.

Dies dazu in aller Kürze - Wenn du mehr wissen möchtest: Benutze einmal die Suchfunktion, da es dazu schon einiges hier an Themen gibt. Oder stell einfach konkrete weitere Fragen :D

LG Harald
 
Harald schrieb:
Eine Alternative ist auch aus der Pflanze einen Steckling zu schneiden und diesen zu Überwintern - Das geht meist leichter als ein große Pflanze und hat den Vorteil, das du im Frühjahr zeitlich auch im Vorteil gegenüber neu gezogenen Pflanzen aus Samen bist.
Verstehe ich es richtig: Ein Steckling den ich beispielsweise jetzt abschneide, überwintert besser als die ganze Pflanze? Ich habe nömlich auch eine Pflanze die momentan die letzten Früchte trägt und möchte sie ungern wegwerfen.
 
KölnKräuter schrieb:
Verstehe ich es richtig: Ein Steckling den ich beispielsweise jetzt abschneide, überwintert besser als die ganze Pflanze? Ich habe nömlich auch eine Pflanze die momentan die letzten Früchte trägt und möchte sie ungern wegwerfen.

Genau richtig! Ein Steckling trägt die gleichen genetischen Eigenschaften wie die Mutterpflanze. Somit stellst du sicher das du im nächsten Jahr auf jeden Fall EXAKT die gleiche Sorte Beeren erhälst. Und es ist wesentlich einfacher einen kleinen Steckling ein paar Monate im Winter am Leben zu erhalten und zu bewurzeln, als einé große Pflanze quasi "ruhigzustellen". Denn nichts anders tust du ja wenn du sie im Winter kühl aber hell "lagerst".

LG Harald
 
Ich probier das mit den Stecklingen dieses Jahr auch. Besser überwintern kann man sicher nicht sagen. Aber wie Harald schon schrieb, ist es platzmäßig sehr viel Einfacher den Steckling unter zu bringen.
 
Ob Steckling oder einfach radikal zurueckgeschnitten (mitsamt einem Großteil der Wurzeln) nimmt sich doch prinzipiell auch nichts, oder?
 
adaniya schrieb:
Ob Steckling oder einfach radikal zurueckgeschnitten (mitsamt einem Großteil der Wurzeln) nimmt sich doch prinzipiell auch nichts, oder?

Das seh ich auch so, wenn du gleichzeitig auch nen kleineren Topf nimmst.

LG Harald
 
Dann könnte ich also einfach nach der letzten Ernte die flanze radikal zurückschneiden, den Wurzelballen auf 1/5 zurechtstutzen, alles in einen sehr kleinen Topf setzen und dann als Bonsai auf die Fensterbank? Kühl lagern ist bei mir schwierig, im Keller ist es zwar etwas kühler aber stockdunkel.
 
Erst mal ausgiebiges Danke alle, besonders an Harald!
Ich werde beide Methoden versuchen: Einen Steckling bewurzeln und die Pflanze zurückschnippeln. Vorher versuche ich aber, sie noch mit Dünger grüner zu bekommen, sie ist derzeit ziemlich blass um die Nase. Ich werde sie dran erinnern, dass sie eine mehrjährige Pflanze ist, und über Winter halt die Zähne zusammenbeißen muss, trotz ihrer unaufmerksamen Pflegerin. :angel:
 
Wie stellt man das mit den Stecklingen ganz genau an? Ich bin im Netz auf folgende Methoden gestoßen:

Die Stecklinge sind einfach zu machen. am Besten Du machst einen kleinen Zweig weg, tauchst ihn bis zur Spitze in Holzasche und gräbst alles ein, bis auf einen Seitenast, der aus der Erde ragt. Noch besser ist allerdings, dass Du den Steckling an der Pflanze machst, in Form von Abmoosen. Am Anfang bringt das die besten und schnellsten erfolge. Hierzu verletzt Du den Trieb ein wenig und belässt ihn an der Pflanze, wickelst feuchtes Moos (sphagnum) drum, klebst es mit einer dunklen Folie ab. Nach 2 Monaten hast Du die Pflanze an der Pflanze. Wird oft so beim Bonsai gemacht, und geht mit relativ dicken Ästen. Ist der Trieb lang genug, legst Du ihn einfach auf die Erde im Topf und gräbst ihn dort etwas ein. Am Besten ist immer die Stelle eines Seitentriebes.

Könnt ihr was dazu sagen? Macht ihr das auch so? Ich hab auch noch Stecklingspulver. Könnte ich es auch damit machen?
 
Oder kann man es auch einfach so machen?

Stecklinge von Topfpflanzen mit krautigen Stängeln wie z.B. Buntnessel, Mottenkönig (Plectranthus) oder Strauchbegonie bilden in einem Glas mit Wasser schnell Wurzeln. Im Frühjahr ist die beste Zeit hierfür. Schneiden Sie die Spitzen kräftiger Triebe unterhalb eines Blattknotens ab. Die unteren Blätter entfernen. Stecken Sie die Stecklinge dann einzeln oder zu mehreren in ein Glas mit Wasser. An einen warmen und hellen, aber vor zu viel Sonne geschützten Platz stellen.
 
Zurück
Oben Unten