Nabend,
leider hatten wir heute Nachmittag kein so gutes Wetter für Außenaufnahmen und so hab ich mir statt der Devil's Tongue lieber was zum Probieren reingeholt.
Aufgefallen waren mir mehrere aller kleinste Beeren an meinen 3 Carolina Reapers aus den untersten Ypsilons, die schon gefühlt mehrere Wochen vor sich hindümpelten und einfach nicht größer werden wollten. 9 Beeren brachten stolze 8 Gramm auf die Waage:
Beim Aufschneiden kam -dennoch- der Chinense-Geruch deutlich hervor und mir schwante da schon Böses.
Drei Beeren hab ich angeschnitten, in keiner fanden sich Samen...
Die Bilder vom Anschnitt sind leider nich so dolle, daher hier jetzt nur die Bilder einer Beere, die meiner Vorstellung von der Sorte sehr nahe kommt, wenn man sie sich 4 bis 5-fach größer und runzeliger denkt:
Vom beißenden Geruch nicht hinreichend gewarnt musste ich natürlich ein Stückchen probieren und mir ein Vierteil der einen bereits angeschnittenen gönnen.
Ich weiß nicht, wie andere "probieren" oder wie man es optimaler Weise machen sollte.
Nach meiner Methode lege ich das Probier-Häppchen jedenfalls zuerst auf die Zunge und schnalze ein wenig, wobei die Chili im vorderen Mundraum auch an den Gaumen gelangt.
Auf die Art und Weise ging es lecker los, toller Geschmack, sehr speziell und aromatisch, so für ein-zwei Sekunden...
Dann setzte -noch moderat- die Schärfe ein.
Anschließend wird das Stück zerkaut, noch ein- zweimal im Mund bewegt und dann runtergeschluckt.
Beim Zerkauen wurde die Schärfe deutlich stärker, das Bewegen im Mund musste etwas verkürzt werden und statt runterzuschlucken hätte ich besser ausspucken sollen... Die Schärfe im Mund steigerte sich immer weiter und der eingeschlagene Weg des Beeren-Viertels in den Magen wurde deutlich "markiert". Sowas hatte ich noch nicht erlebt. Man spürte einerseits förmlich wie es unten im Magen ankam und wie sich auch dort die Schärfe immer stärker entfalltete.
Es war also angebracht, erstmal schnell einen halben Liter Milch nachzuschieben. Den Mundraum hab ich mit einer dicken Scheibe Esrom-Käse beruhigt.
Nach 10 Minuten schien der Spuk in Mund und Rachen vorbei, war es auch, was das Schärfe-Empfinden anbelangt. Aber der Bereich meines Gaumens, der mit der Reaper in Berührung gekommen war, wurde richtig aufgekratzt, so wie mit einem zu knusprigen Brötchen oder so und fühlt sich jetzt wund und taub an...
Während ich das hier jetzt schreibe hab ich regelmäßig, so alle 25 bis 30 Sekunden ein leichtes Aufstoßen, das mich geschmacklich an mein Experiment erinnert.
Jetzt kann ich nachvollziehen, dass sich einige beim Testen vollständig verausgeben, wenn sie mal so eben ganze Beeren davon verspachteln.
Kinder, das darf man nicht essen, niemals nie nicht
.
Meine geernteten Reaper kommen zusammen mit den Fatalii's in die geplante Salbe.
Ich bin nicht traurig, wenn auch in den weiteren Beeren keine Samen zu finden sind, es bewahrt mich eventuell davor, die Sorte nächste Saison auch wieder anzubauen.
Die nächsten Tage werde ich nichts Scharfes in den Mund nehmen, ich schwöre
So, ich hoffe, mein Test war interessant für euch zu lesen und hat euch gefallen,
Bis Bald, P.