Erste Kreuzversuche

Barbarossa616

Chiligrünschnabel
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Guten Abend zusammen,

nachdem ich jetzt durch dieses Forum vollends im Kaninchenbau versunken bin, kann ich's ja auch gleich auf die Spitze treiben und mich an meiner ersten Kreuzung versuchen.

Hierzu habe ich noch die ein oder andere Frage bzw. Unsicherheit, während ich mich hier durch diverse Threads wühle.

Ich habe ein kleines Growzelt in der Wohnung (60x60x160), das sollte Platz für drei Pflanzen bieten, wenn ich die ein bisschen kompakter halte. Für das Kreuzen sollte das ja kein Problem sein, wenn die nicht so riesig werden.
Jetzt wäre hier meine Frage ob das Risiko der versehentlichen Bestäubung bei so einer Dreiecksbeziehung nicht zu hoch ist. Mein Gedanke ist, da ich ja den Job des Bienchens übernehme könnte das doch klappen und ich könnte wenn alles gut läuft gleich drei Kreuzungen rausbekommen.

Vielleicht könnte mir hier einer der erfahrenen Mitglieder etwas die Fragezeichen nehmen :)

Natürlich werde ich den Fortschritt dann auch entsprechend hier dokumentieren ;)

Cheers,
Tobi
 
Hey :),

auch wenn du vielleicht in einem Growzelt eher weniger dieses Problem hast, besteht trotzdem immer eine gewisse Gefahr einer unkontrollierten Fremdbestäubung bei verschiedenen Pflanzen auf engem Raum. Um wirklich die größte Sicherheit beim gezielten Kreuzen zu haben, habe ich gute Erfahrungen gemacht, die Blütenblätter der "Mutterpflanze" kurz vorm Öffnen mit sauberem Equipment z.B. einer feinen Präparierschere zusammen mit den Staubbeuteln zu entfernen, ohne die Narbe zu verletzten. Anschließend gut mit Pollen der "Vaterpflanze" benetzen (ggf. nochmal ein bis zwei Tage später wiederholen), verhüten (z.B. mit einem kleinen Zipperbeutel wie in meinem Fall) und markieren.
 
Okay dann überlege ich mir das mit den drei Pflanzen vielleicht doch nochmal.

Mein Gedanke war eine schwarz/violette Pflanze (Stiele/Blätter) zu bekommen, die dann weiße Früchte trägt. Zur Auswahl auf der dunklen Seite habe ich Black Coban und die Black Pearl hier und auf der hellen Seite Bhut Jolokia und Carolina Reaper.
Kann ich die Vererbung vorab irgendwie beeinflussen? Beispielsweise, welche Pflanze ich als Vater oder Mutter nehme? Dazu konnte ich leider nicht wirklich etwas finden. Auch nicht, was bei Chilis dominant oder rezessiv ist. Ich meine gelesen zu haben, dass die dunklere Farbe (zumindest bei den Beeren) in der Regel dominant ist. Ist das korrekt?
Oder ist das tatsächlich Zufall und ich mache das über Trial and Error?

Sorry für die viele Fragerei! Sollte es hierzu bereits einen Thread im Forum oder eine externe Quelle geben den ich nicht gefunden habe dürft ihr mir den gern einfach verlinken.

Cheers,
Tobi
 
Ich meine auch, Blatt/Stiel-Farbe wird dominant vererbt. Bei der Fruchtfarbe gibt es etwas mehr theoretische Grundlage, auch hier im Forum:

Aber aus einer roten Fruchtfarbe wie Black Pearl oder Black Coban verkreuzt mit einer weißen Variante der Bhut Jolokia oder Carolina Reaper wird sich, außer im Falle einer Farbmutation, allem Anschein nach Rot als dominantes Merkmal durchsetzen. Die Fruchtfarbe wird wohl über einen dominant/rezessiven Erbgang vererbt, nicht intermediär (sprich rot x gelb = orange). Ohne jetzt alle Publikationen über die Vererbung dieser Merkmale im Genus Capsicum gelesen zu haben, würdest du in der F2 Generation etwa 25% weiße Früchte herausbekommen, wenn weiß rezessiv vererbt wird. Anschließend selektieren und weiter inbreed, bis die gewünschten Merkmale stabil werden (tendenziell ab F8- F12).
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Das mit der Farbvererbung führe ich mir mal noch zu Gemüte, aber 25% in F2 klingt ja gar nicht mal so schlecht.
Dann wird das jetzt einfach mal ausprobiert und mal schauen, wo der Weg hin führt.
 
Generell werden Capsicums nur durch Insekten fremdbestäubt und nicht durch Wind. Wobei man natürlich Unglücke niemals ganz ausschließen kann, z. B. wenn die Pflanzen ineinanderwachsen und ordentlich geschüttelt wird…
 
Bevor ich hier loslegen kann noch eine kurze Frage. Ich hatte drei Pflanzen vom Balkon zum nachreifen in mein Zelt gestellt und die haben natürlich ihre kleinen grünen Freunde mitgebracht. Ich bin natürlich sofort in Panik verfallen, hab die Pflanzen raus, abgeerntet, zurückgeschnitten und dann das Zelt mit Essigreiniger ausgesprüht. Kann ich da dann gefahrlos die kleinen reinstellen oder muss ich eine weitere Plage befürchten? Bzw kann ich vorab noch was tun, was sich bewährt hat?
 
Essig hilft natürlich Null und stinkt nur. Jede Woche jede Pflanze und jedes Blatt inspizieren und Läuse zerquetschen ist (außer Insektiziden) wohl die einfachste Option. Eine andere Möglichkeit wäre, je nach Temperatur und Insektentoleranz, mobile Nützlinge einzusetzen (z. B. von Nuetzlinge.de, z. B. Schlupfwespenmix).
 
Zuletzt bearbeitet:
Essig hilft natürlich Null und stinkt nur. Jede Woche jede Pflanze und jedes Blatt inspizieren und Läuse zerquetschen ist (außer Insektiziden) wohl die einfachste Option. Eine andere Möglichkeit wäre, je nach Temperatur und Insektentoleranz, mobile Nützlinge einzusetzen (z. B. von Nuetzlinge.de, z. B. Schlupfwespenmix).
Oh okay, ja wie gesagt, das war ne Panikreaktion :D

Es dauert jetzt eh noch ca zwei bis drei Wochen bis die Pflänzchen da rein kommen. Aktuell warte ich noch auf die letzten Samen.
Überleben Blattläuse so lange überhaupt ohne Nahrung in einem leeren Zelt?
 
Kann ich da dann gefahrlos die kleinen reinstellen oder muss ich eine weitere Plage befürchten?

....fürchte schon, ich bin zumindest nicht in der Lage meine Überwinterer komplett blattlausfrei zu bekommen, die kommen einmal die Woche unter den Wasserstrahl, dann ist ist ein wenig Ruhe, aber weg sind die nicht, die hocken jetzt an den Neuaustrieben, aber das sind ja nur ein paar Blätter....

....was als Hausmittel gegen Blattläuse rumgeistert kann man vergessen, so etwas wie Knoblauchsud etc., da fangen meine Läuschen an zu lachen....
 
Vielen Dank nochmal für die Tipps bezüglich der Läuse!

Gerade eben sind die weißen Reaper-Samen gekommen und ich habe die Samen direkt eingeweicht.
Ich werde das mal mit Kamillentee testen. Hab ich so noch nie gemacht, aber gelesen, dass das helfen soll Schimmel, etc. beim Keimen zu verhindern.
Morgen werde ich die Samen dann auf Küchenrolle betten um gleich zu sehen, ob sie keimen.

Ich habe mich jetzt für zwei Kombinationen entschieden. Einmal werde ich die weiße Carolina Reaper mit der Black Pearl kreuzen und zum anderen die weiße Bhut Jolokia mit der Black Coban.
Beide Kombinationen werde ich natürlich getrennt voneinander großziehen.

Ich vermute mal, die Aufzucht der Eltern ist eher uninteressant für euch, ich melde mich dann wider, wenn es was interessantes zu berichten gibt.

Cheers,
Tobi
 
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