Erster Überwinterungsversuch von diversen Chilipflanzen

Tommy_FL

Jalapenogenießer
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Hallo Leute.

Ich habe hier sieben Chili-Pflanzen, die ich gerne überwintern möchte. Es handelt sich (ich habe es in meinem Thread über meine 2020er Saison auch schon erwähnt) um folgende Pflanzen:

Überwinterer nummeriert.jpg
20191110_234159.jpg

links: Pflanzen durchnummeriert, wie in der Liste unten, rechts: Wenn die Pflanzen im Wohnzimmer bleiben, sollen sie dort stehen (in kleineren Töpfen)
  1. 7-Pot-Douglah (schon im "Überwinterungs-Topf")
  2. Orange Lantern (schon im "Überwinterungs-Topf")​
  3. African Birds Eye
  4. Santa Fe Grande
  5. Lombardo
  6. Carolina Reaper (1)
  7. Carolina Reaper (2)
Momentan sehen die Pflanzen wie auf den Fotos aus. Ich hatte sie nur kürzlich vor dem ersten Frost "gerettet" und sie aus dem Gewächshaus rein geholt. Zum Teil sind sie schon zurück geschnitten, aber sonst habe ich noch nicht viel damit gemacht. Es gibt ja unzählige Möglichkeiten, die Pflanzen zu überwintern. Ich habe mich für folgendes Vorgehen entschieden. Bitte schaut doch mal drüber, ob das alles so OK ist, wie ich es mir gedacht habe. Die eine oder andere Frage schreibe ich auch noch zu den einzelnen Punkten.
  1. Alle Pflanzen zurückschneiden. Alle Blätter entfernen und kleinere Seitentriebe abschneiden. Alles zurückschneiden, bis auf die ersten paar Verzweigungen. Bei manchen Pflanzen habe ich das so schon gemacht.
  2. Die Pflanzen aus den großen Eimern (12 Liter) und Töpfen in kleinere Töpfe (ca. 5 Liter) umsetzen. Die Erde außen rum entfernen, bis sie in die kleineren Pötte passen. Zwei Pflanzen befinden sich bereits in kleinen Töpfen. Die würde ich so belassen wollen.
  3. Jetzt kommt, was ich in irgendeinem YouTube Video gesehen bzw. gehört habe... Dort wurde davon gesprochen, eine Mischung aus Wasser und Neem-Öl herzustellen, mit der das im Topf befindliche Substrat "begossen" wird. Das soll dann eventuell darin befindlichen Fliegen- und Trauermückenlarven etc den Garaus machen, damit sich die Schädlinge nicht mit ins neue Jahr rüber schleichen. Die Frage ist erstens, ob das so machbar ist. Und wenn ja, wie muss diese Mischung aus Neem-Öl und Wasser sein? Das Mischungsverhältnis meine ich. Die dritte Frage dazu ist, wie viel davon muss denn ins Substrat gegossen werden? Ich kann es ja nicht in dem Zeug "tränken", dass die ganze Erde nass ist. Oder doch?
  4. Dieser Punkt stammt auch aus dem YouTube Video. Damit sich keine neuen Schädlinge einnisten können, wurde davon gesprochen, das Substrat mit einer Schicht Spielsand, Sandkastensand für Kinder, abzudecken. Ein paar Zentimeter dick. Nächste Frage: Was ist da dran? Hilft der Sand? Kann oder will sich da kein Schädling "durchschleichen"?
  5. Dann habe ich vor, die Pflanzen in eine etwas dunklere Ecke im Wohnzimmer zu stellen. Da herrschen natürlich relativ hohe Temperaturen. Normale Zimmertemperatur eben. Also so um die 22°C oder mehr (es ist eine Frau im Haus und Frauen frieren ja meist schneller :D ). Wäre es besser, die Pflanzen nach abarbeiten der vorherigen Schritte auf den Dachboden zu bringen? Dazu muss man wissen, dass der Dachboden recht dunkel ist. Es gibt nur ein kleines Dachfenster, eine kleine Luke und gedämmt ist er auch nicht. Das heißt, es könnte im Winter schon ziemlich kalt werden. Ich denke zwar, nicht unter 0°C, aber doch schon recht dicht dran. Kommt auf die Außentemperatur an. Genaueres kann ich nicht sagen, da wir in diesem Haus noch keinen Winter verbracht haben. Einzug war erst im April 2019.
  6. Wenn die Pflanzen auf den Dachboden "dürfen" oder "sollen": Wegen der recht niedrigen Temperaturen auf dem Dachboden sollte ich die Pflanzen, also die Töpfe, mit Styropor umhüllen, um Wärme besser zu speichern und ein zu extremes Auskühlen zu verhindern?
  7. Gießverhalten auf dem Dachboden: Da denke ich, eine Tasse Wasser alle vier Wochen pro Pflanze. So habe ich es gelesen. Ich muss Leitungswasser nehmen, weil ich meine beiden Regentonnen wegen Frost im Winter besser leer machen werde. Später, im Frühjahr bevor die Pflanzen raus gestellt werden, kann ich wieder Regenwasser nutzen. Dünger natürlich weglassen.
    Gießverhalten im Wohnzimmer: Bleiben die Pflanzen im Wohnzimmer, wird wohl öfter gegossen werden müssen, denke ich. Weil es wärmer ist und die Erde schneller austrocknet.
    Am Anfang werde ich, wenn das mit der Neem-Öl-Mischungs-Geschichte gemacht wird, wohl erstmal garnicht gießen müssen.
Ich bin auf die Antworten gespannt. In der nächsten Woche möchte ich die Pflanzen endgültig auf die Überwinterung vorbereiten und sie an den richtigen Platz stellen. Ich weiß nicht, ob es gut ist, sie so halb fertig hier rumstehen zu haben. Die noch an den Pflanzen befindlichen großen Blätter (an den Reapern z.B.) werden so langsam alle abgeworfen. An den bereits beschnittenen Pflanzen bilden sich bereits neue, kleine Blätter.

Ich danke schonmal für Eure Hilfe und Antworten. Irgendwann wird es sicher auch dazu kommen, dass auch ich mal weiter helfen kann. Momentan bin ich nur dabei, Erfahrungen zu sammeln und Informationen "aufzusaugen"....

Gruß,
Tommy
 
Hey Tommy,
mach daraus keine Wissenschaft, Chillis sind pflegeleicht. Dein erstes Überwinterungsjahr solltest Du als Lehrjahr angehen und einfach rumexperementieren.

zu 3) Mischverhältnis: kommt auf das Neemöl an und steht auf der Packung
"Tränken" würde ich nur machen, wenn das Gießwasser auch schnell ablaufen kann (sonst Fäulnis), also in deinem Fall normal giessen.
zu 4) der Sand soll verhindern, das die Viecher bzw. deren Eier nicht in den Boden gelangen bzw. raus wandern.
zu 5) Keine Zusatzbeleuchtung möglich? 22 Grad und Dunkel ist eine schlechte Kombi.
zu6 ) kannst du machen, Topf auch auf Styropor stellen. Vergess nicht, ein Thermometer aufzuhängen, damit Du nächstes Jahr klüger bist.
zu 7) Gießverhalten: ehrlich gesagt pfeiff auf die 4 Wochen regel - markier Dir im Terminkalender/APP "einmal die Woche Pflanzen checken"
Du merkts am Gewicht des Topfes (einfach anheben oder Wackeln), ob leer oder nicht. Bitte denk dran, weniger gießen ist mehr.
Ob Regenwasser oder nicht ist in der Überwinterungsphase egal.

Ich würde noch Gelbtafeln dazutun, dann siehst du auch, wenn die Trauermücken etc. da sind.

Gruß

Frank
 
Hi Tommy,

habe das ein oder andere auch schon gelesen.
Beim Neemöl ist laut Verpackung ja nur eine anwendung 1-2 mal pro Jahr/Pflanze empfohlen/erlaubt(?) und das bei besprühen der Pflanze,
hab mich daher bisher nicht an die "Erdimpfmethode" gewagt.

Das mit dem Sand habe ich dieses mal auch versucht, leider bewegt sich da recht viel beim gießen, daher durchaus sinnvoll diesen etwas dicker aufzuschichten.
Das Viehzeug wurde dadurch definitiv eingedämmt.

Zu Licht und Rückschnitt kann ich dir leider nur folgene Erfahrungswerte mitgeben:
Ich hatte meine Pflanzen die letzten Jahre unbeschnitten oder mit leichtem Beschnitt
(alle Triebe/Blätter die den Läusen zum Opfer vielen) im Wohnzimmer (22-24°C) am Südfenster.

Gruß
Thilo
 
Hey, vielen Dank für die Antworten. Das hilft eindeutig weiter! Ich werde die Tipps beherzigen.

Gruß,
Tommy
 
Alle Pflanzen sind jetzt vorbereitet und auch schon auf den Dachboden getragen. Es fehlen nur noch die Gelbtafeln. Die sind bestellt....

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5-Liter Eimer aus dem Baumarkt (links) - Pflanzen in den Eimern (rechts)

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Pflanzen fertig für den Dachboden. Substrat abgedeckt mit Sandkasten-Sand. Müssen nur noch hochgetragen werden.
 
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