Gurken sind bitter

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Gelöschtes Mitglied 7425

Gast
Liebe Leute,
ich wurde heute von einem Arbeitskollegen angesprochen, der Gurken angebaut hat. Er wollte welche sauer einlegen und stellt dabei fest, daß sie bitter sind. Was nun?

Ich habe mal in Bezug auf Zucchinis gehört, daß sie dann auch giftig sind. Ist das bei Gurken auch so?

Was kann man gegen bittre Gurken machen?
Was sind die Gründe, daß Gurken bitter werden?
 
Das irritiert mich ein bisschen.
Menschen haben ihr Gemüse seit Jahrtausenden selbst angebaut und vermehrt. Und jetzt soll selbst vermehren gefährlich sein?

Ich habe leider keine Erfahrung im Gurkenanbau, aber ich würde bittere Gurken entsorgen.
 
Das irritiert mich ein bisschen.
Menschen haben ihr Gemüse seit Jahrtausenden selbst angebaut und vermehrt. Und jetzt soll selbst vermehren gefährlich sein?
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Wilde Kürbisgewächse sind giftig und bitter. Das wurde rausgezüchtet. Wenn die sich aber wieder zurück kreuzen werden sie wieder giftig. Dass sie bitter schmecken ist ein Anzeichen für eine Rückkreuzung.
Von professionellen Züchtern erwartet man, dass die die Rückkreuzung verhindern.
 
Mein Arbeitskollege hatte die Gurken als Pflanzen gekauft und nicht selbst gesät.
 
Schau mal hier rein, von der Verbraucherzentrale Thüringen: https://www.vzth.de/bitterstoffe-gurken-problematisch Gurken sind offenbar auch Kürbisgewächse, die dieses Gift ausbilden können.

Gründe für die Bitterkeit und die Entwicklung von Cucurbitacinen gibt es wohl einige. Zumindest mal vermutete: Falsche Düngung, Bestäubung durch Insekten, die erst an der giftigen Wildform waren, Vererbung etc. Zumindest die ersteren können auch beim gekauften Saatgut vorkommen. Ende vom Lied ist aber wie hier schon einige geschrieben haben: Nicht essen.
 
Nun haltet doch mal den Ball flach.
Der Bitterstoff "Cucurbitacine" ist, wie eigentlich alle Stoffe ein Gift.....wobei wie bei allem, die konzentration das Gift ausmacht. selbst sauerstoff ist ein Gift........
Cucurbitacine sind aber geschmacklich so dominant, dass es im Normalfall keine Vergiftungssymptome gibt, da der Würgereiz weit vor der kritischen konzentration einsetzt.
Worauf ich hinaus möchte: der "normal schmeckende Mensch" schafft es nicht, eine Gesundheitsbedrohende konzentration einzunehmen, ohne vorher zu Erbrechen. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, die "Bitter" nicht "schmecken" ->dort wird es Gefährlich! (Kinder sind davor natürlich auch zu schützen, da bei denen der natürliche "abwehrreiz" unter Umständen noch nicht ausgeprägt ist)
"Bitter" ist auch Subjektiv zu betrachten, da jeder Mensch ein anderes "Bittergefühl" besitzt.
Ich mag z.Bsp.: Rucola absolut nicht, weil es Grottenbitter schmeckt.

Wenn ich eine Gurke verarbeite, schneide ich vorher das Stielende ab und säbele mir eine Scheibe der Gurke zum kosten ab.
Ist diese auffällig Bitter, fliegt sie auf den Kompost. ( Mehr des Geschmackes, als des Giftes wegen )

Hauptursache der erhöhten Cucurbitacine-produktion ist Stress der Pflanzen (Hitze, unregelmäßige Wassergabe, Unter- bzw. Überdüngung)
Fehlkreuzungen sind natürlich nicht auszuschließen, aber in Deutschland sehr unwahrscheinlich, da praktisch keine "Wildformen" in der natürlichen Vegetation zu finden sind. (Das soll aber nicht heißen, dass es unmöglich ist!)

Kurzum: bei Kürbisgewächsen eine Kostprobe nehmen!
Ist es "ungenießbar" bitter: -> Weg damit!
Hat es eine Bitternote:-> in Maßen unbedenklich
Hat es einen Hauch von Bitterkeit:->ist es unbedenklich

Jeder ist für sich selbst Verantwortlich, das sollte klar sein, aber ich finde diese "Paranoia" doch etwas übertrieben.
Dann müsste ich, wie in Hongkong nur noch mit Feinstaubfiltermaske durch die Gegend laufen.
 
Also ich habe mal nachgefragt.
In meiner Familie wurden jahrzehntelang Gurken im Garten gezogen - aus eigenem Saatgut. Wenn mal was bitter schmeckte, hat man es entsorgt. Vergiftet hat sich niemand.
 
Nun haltet doch mal den Ball flach.
Der Bitterstoff "Cucurbitacine" ist, wie eigentlich alle Stoffe ein Gift.....wobei wie bei allem, die konzentration das Gift ausmacht. selbst sauerstoff ist ein Gift........
Cucurbitacine sind aber geschmacklich so dominant, dass es im Normalfall keine Vergiftungssymptome gibt, da der Würgereiz weit vor der kritischen konzentration einsetzt.
Worauf ich hinaus möchte: der "normal schmeckende Mensch" schafft es nicht, eine Gesundheitsbedrohende konzentration einzunehmen, ohne vorher zu Erbrechen. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, die "Bitter" nicht "schmecken" ->dort wird es Gefährlich! (Kinder sind davor natürlich auch zu schützen, da bei denen der natürliche "abwehrreiz" unter Umständen noch nicht ausgeprägt ist)
"Bitter" ist auch Subjektiv zu betrachten, da jeder Mensch ein anderes "Bittergefühl" besitzt.
Ich mag z.Bsp.: Rucola absolut nicht, weil es Grottenbitter schmeckt.

Wenn ich eine Gurke verarbeite, schneide ich vorher das Stielende ab und säbele mir eine Scheibe der Gurke zum kosten ab.
Ist diese auffällig Bitter, fliegt sie auf den Kompost. ( Mehr des Geschmackes, als des Giftes wegen )

Hauptursache der erhöhten Cucurbitacine-produktion ist Stress der Pflanzen (Hitze, unregelmäßige Wassergabe, Unter- bzw. Überdüngung)
Fehlkreuzungen sind natürlich nicht auszuschließen, aber in Deutschland sehr unwahrscheinlich, da praktisch keine "Wildformen" in der natürlichen Vegetation zu finden sind. (Das soll aber nicht heißen, dass es unmöglich ist!)

Kurzum: bei Kürbisgewächsen eine Kostprobe nehmen!
Ist es "ungenießbar" bitter: -> Weg damit!
Hat es eine Bitternote:-> in Maßen unbedenklich
Hat es einen Hauch von Bitterkeit:->ist es unbedenklich

Jeder ist für sich selbst Verantwortlich, das sollte klar sein, aber ich finde diese "Paranoia" doch etwas übertrieben.
Dann müsste ich, wie in Hongkong nur noch mit Feinstaubfiltermaske durch die Gegend laufen.
Sehr guter Beitrag. Danke dafür. Und richtig ist er auch. :)

Pflanzenstress ist grundlegend der Grund, warum Gurken bitter werden. Eine gleichmäßige Bewässerung ist unumgänglich. Prinzessinnen sind sie. Das sagt nur keiner.
 
Ich habe dieses Jahr erstmals die Yamato 3 Feet Schlangengurke von Monika Gehlsen im Anbau und dank dieser Sorte das allererste Mal überhaupt keine Probleme mit Bitterkeit. Megalecker sind sie auch, knackig und sehr "gurkig". Habe bisher 4 Stück geernet, allerdings hat noch keine die drei Fuß geschafft. 60-70 cm hatten sie aber schon. :happy: Sehr empfehlenswert!

Sortenreines Saatgut werde ich erst nächstes Jahr haben; habe sonst noch die Sorten Moneta und Delikatess im Anbau, und die stehen direkt daneben. Nächstes Jahr gibt es bei mir nur noch die "Schlangen".

Ich habe auch irgendwo gelesen, dass Gurken den gleichen Standplatz übelnehmen, da die Wurzeln ein Sekret in den Boden absondern, das zu Wachstumsproblemen und schlechtem Ertrag in den Folgejahren führt. (Quelle habe ich blöderweise nicht gebookmarkt. :( Ich habe aber selber auch diese Erfahrung mit Folgekulturen gemacht.)
 
Kann man die auch klein nutzen? Ich mag Gurken lieber klein.

Klein ist so eine Sache. Damit kann ich nicht dienen, mit dünn schon. Die 60cm Gurken waren so dünn wie eine normale Salatgurke. Die Gurkenansätze an den Blüten allerdings, die bei normalen Gurken so 5 mm bis 1 cm lang sind, sind bei der Yamato 3 Feet schon so um die 6-7 cm, und danach geht das Längenwachstum weiter. So mit 30 cm Länge sind sie etwa 2 cm im Durchmesser - da habe ich sie aber noch nicht geernet. Das wäre dann die "kleine" Version.
 
Sehr guter Beitrag. Danke dafür. Und richtig ist er auch. :)

Pflanzenstress ist grundlegend der Grund, warum Gurken bitter werden. Eine gleichmäßige Bewässerung ist unumgänglich. Prinzessinnen sind sie. Das sagt nur keiner.

Jetzt muss ich was dazu beitragen.
Ich habe in meinem Feldversuch ein ganzes Beet voller Landgurken verschiedener Sorten. Gegossen wird bei diesem heissen Wetter immer früh.
Jetzt stelle ich fest dass, quer durch die Sorten, einige davon leicht bitter sind.
Kann auch das derzeit heisse Wetter den Pflanzen Bitterstress bereiten?
 
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