Habanero rot wirft Blätter ab

Paule

Chiligrünschnabel
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Hallo,
meine Habanero wirft heute plötzlich die Blätter ab, ich hab schon zwei Hände voll weggeräumt.
Die Blätter werden sowohl oben als auch unten abgeworfen, ich verstehe nur nicht warum. Gegossen und gedüngt wurde sie zuletzt am Donnerstag, die Erde ist leicht feucht aber nicht nass.
Pilz oder Schädlingsbefall kann ich nicht erkennen.
Blätter verfärben sich nicht.

Was fehlt de Pflanze?

Viele Grüße
Jens

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Inzwischen ist die Pflanze nahezu kahl, erste Früchte an den äußeren Trieben trocknen aus.
Ich habe die Habi heute aus dem Topf geholt um die Wurzeln zu kontrollieren. Gut durchwachsen, weiße Wurzeln, sah wirklich gut aus. Erde leicht feucht.

Hoffnung hab ich keine mehr auch nur eine einzige Frucht zu ernten.
Allerdings würde ich gerne verstehen was mit der Pflanze geschehen ist. Alle anderen Chilis drumherum geht es prächtig. Auch die Betroffene Habbi hat bis zum Wochenende vor Kraft gestrozt, Blüten satt und täglich mehr Früchte.
Dann auf einen Schlag der Blattabwurf.

Bin ratlos :-(
 
Tja, auf den Bildern sieht die Pflanze ja auch ganz normal aus. Wenn Du sagst, dass die Wurzeln ok waren, nicht zu viel gewässert und keine Schädlinge? Hmm. Nach Milben sieht das ja bislang auch nicht aus - kannst aber mal mit einer guten Lupe 10x oder mehr kontrollieren. Wie sieht die Pflanze jetzt denn aus? (Foto insbesondere von Trieben und Blättern)

Hast Du mit irgendwas gesprüht? Wie genau hast Du gedüngt? Was für eine Erde? Waren zwischendurch extrem hohe Temperaturen (über 40 Grad) in voller Sonne?
 
Die Bilder mache ich morgen bei Licht und stelle die hier rein, falls nötig hole ich die Pflanze auch nochmal aus den Topf und mache Bilder von den Wurzeln.
Auf den Bildern oben war die Pflanze schon um die Hälfte ihrer Blätter beraubt, jetzt muss ich schon Blätter suchen.

Erde ist TKS2 mit ca. 10% Perlite.
Gedüngt wurde 1x die Woche mit 2g/l Hakaphos Soft, vor den ersten Früchten mit 1g/l.
Gesprüht wurde nichts, keine anderen Zusätze.
Letzte Woche war es warm, Balkon zeigt Richtung Westen. Das Thermometer zeigt Spitzen von 42 Grad um 17Uhr am Donnerstag und Freitag an. Die Stunden davor und danach waren max 40Grad.
Zu der Zeit dürfte auch die Sonne voll geschieden haben, sind ca. 2h volle Sonne am Tag, die restliche Zeit schirmt die Überdachung oder umliegende Bäume die Sonne etwas ab.

Ist mein erstes Jahr im Chili-Anbau und möchte verstehen was falsch läuft ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß, dass ich wohl nicht unbedingt mit einer großen Mehrheit hier konform gehe. Aber: Ich persönlich halte 2g Hakaphos für zu viel, noch dazu wenn es sehr heiss ist. Ich bin der Meinung, dass Salze gerade bei Hitze verstärkt ausfallen. Weil die Pflanze mit dem Wassertransport kämpft. Und zwar ist der Ausfall auch nicht unbedingt uniform. D.h., nur die Anteile, die die Pflanze nicht aufbraucht (N, P oder K etc.), fallen verstärkt als Salze im Substrat aus und versalzen langsam aber sicher die Erde. Das ist zumindest meine Meinung, solange es um Anbau in kleinen Töpfen mit nicht gerade riesigen Pflanzen geht.

TKS2 ist gut gedüngte Erde. Dazu kommt, dass Du vor den Früchten bereits mit 1g/l gedüngt hast. Jetzt mit 2g/l. Das addiert sich im Laufe der Zeit. Ich würde deshalb hier auf Überdüngung tippen.

Wenn Pflanzen durch Hitze, Schädlinge, Übergiessen oder sonstige Wachstumshindernisse gestört werden, kompliziert das m.E. genau dieses Problem.

Kräftiges Düngen mag für manche gut funktionieren, die a) den richtigen Zeitpunkt erwischen, b) sehr große Pflanzen haben und c) keine sonstigen Anbaufehler begehen sowie eben die genannten Wachstumshindernisse von aussen nicht dazukommen.

Ich persönlich glaube, dass Düngen am "oberen Rand" immer ein Spiel mit dem Untergang ist - gerade bei Anfängern. Ja, meine Pflanzen mögen oft in der Vergangenheit nicht das Optimum an Ernte gebracht haben. Aber ich habe auch sehr viele Krankheiten bei ihnen nie gesehen, die ich bei meinen Düngerfreunden regelmässig sehe.

Ich will niemanden angreifen, der mit Düngern erfolgreich arbeitet. Aber: Jemand, der damit im Laufe der Jahre viele Erfahrungen gesammelt hat, kommt damit sicher ganz gut klar und schlägt mich wohl auch in Pflanzengröße und -ertrag. Anfängern würde ich immer raten, am unteren Rand der Düngergaben zu bleiben. Wenn man nur 60-70% einer möglichen Optimalernte einfährt, ist das m.E. besser, als mit dem Feuer zu spielen.

Das war jetzt mein Wort zum Sonntag :)

Fazit für Dich: Da die Pflanze Deiner Beschreibung nach eh ziemlich am Ende ist, würde ich mal versuchen, sie ziemlich komplett vom Substrat zu befreien und in frisches TKS2 zu setzen. Und dann einige Wochen lang überhaupt nicht zu düngen. Ob sie es dann noch packt, kommt halt drauf an wie sie jetzt aussieht.
 
@HatchChileFestival
Die Blätter sehen zwar sehr kräftig aus, aber keineswegs überdüngt.
Zumindest kann ich keine verformten oder aufgeblasenen Blätter erkennen.
Ansonsten bin ich auch ziemlich überfragt....
 
Tja, die obigen Bilder sehen ja auch nicht übel aus, sagte ich auch. Aber wenn er wirklich keine Schädlinge findet (und es sieht auch nicht danach aus), offensichtlich nicht übergossen hat, keine Pilze erkennbar sind ... würde ich das als einzige Möglichkeit noch sehen. Es geht ja manchmal sehr schnell. Man müsste natürlich noch ein aktuelleres Bild sehen.

Gut, es kann natürlich noch irgendwas sein, von dem wir überhaupt keine Ahnung haben. Z.B. gab es im Forum mal einen Fall, wo jemand mit einer Sprühflasche gesprüht hat, in der wohl noch Herbizidreste waren. Aber wenn da nix ist, würde ich doch sagen wollen, dass es zumindest nur noch am Substrat liegen kann. Was da jetzt drin ist und sich angesammelt hat, keine Ahnung. Aber wenn die Pflanze eh schlapp macht, würde ich das Substrat auf jeden Fall wechseln. Ist ja dann eh nur noch ein Versuch und selbst wenn es die Pflanze zurückwirft, wenn das letzte Blatt weg ist, dürfte es eh mit der Pflanze aus sein.

Nur mal so am Rande: im Giesswasser kann sich nichts eingeschlichen haben? (Glaube ich aber auch nicht, denn dann müsste ja ein Schadeffekt auf den Blättern irgendwie zu sehen sein)

Insofern würde ich halt den Substratwechsel probieren - weil nichts anderes irgendwie noch plausibel ist. Und 2g/l Hakaphos ist m.E. das Einzige, was mir bislang "nicht gefällt".
 
Hier ein Bild von heute früh, Blätter sind kaum noch vorhanden.
Mehr Bilder kommen heute Abend.

Das Gießwasser war immer frisch gezapftes Leitungswasser, Kanne war vorab immer entleert.
 

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hmm ich hatte das bislang nur, wenn ich mit einem Anti-Blattlaus-Mittel gespritzt hab. Das war so ein Konzentrat das ich mit Wasser verdünnen musste. 2 Tage später sind die Blätter obwohl sie noch schön grün waren abgefallen, bei jeder Berührung, jedem Windzug. Hast du irgendwas verwendet?
 
Ist zwar immer noch etwas rätselhaft, aber ich bleibe dabei: Ich würde es mit Umtopfen in frische Erde versuchen. Sieht ja schlimm aus, so blattlos. Nachdem Du alles andere ausgeschlossen hast - Sprühen usw., ist das für mich die einzige noch plausible Möglichkeit, dass das Substrat versalzen oder anderweitig "versaut" ist. Erstaunlich, dass sich die Früchte so relativ gut halten, wie es aussieht?
 
Umtopfen werde ich heute Abend versuchen, wäre schön wenn die vorhandenen Früchte noch ausreifen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

An den Triebenden fängt die Pflanze an einzutrocknen, ein/zwei äußeren Früchte fangen an zu schrumpeln. In der Mitte sehen die Früchte noch gut aus.
 
Die Pflanze hat jetzt frische Erde bekommen (tks2).
Heute sieht man auch braune Flecken an den Blätter, sieht aus wie gesprenkelt, vielleicht ist das ein Hinweis was der Pflanze fehlt.
Anbei noch ein paar aktuelle Bilder von den Blättern, Wurzeln und Früchten.
An den Verzweigungen scheint es als wenn neue Blätter langsam kommen.

Vor einer Woche war die Pflanze dicht wie ein Dschungel, voller Blüten, jeden Tag neue Fruchtansätze - wirklich schade.

Kann es am Ende auch die Hitze gewesen sein? Zeitlich würde es passen Donnerstag/Freitag die Hitze, ab Samstag der massive Blattabwurf.
An dem Donnerstag hab ich auch gedüngt, vielleicht war das einfach zuviel für die Pflanze.
Vorher hatte ich keine Anzeichen für eine Überdüngung wahrgenommen, kein einrollen der Blätter, keine Kristalle, kein sehr dunkles grün. Bin aber Anfänger und übersehe bestimmt einiges.

Danke euch allen für eure Tipps, Hinweise und Hilfe :)

Viele Grüße
Jens
 

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Die Wurzeln sehen jetzt nicht schlimm aus. Eigentlich, so weit ich das sehen kann, recht normal. Die Blätter sehen zwar alles andere als gesund aus, nur ist es schon erstaunlich, dass Deine letzten Bilder davor eigentlich ja optisch gesunde Blätter zeigten. Wenn das jetzt bei den ersten Symptomen sichtbar gewesen wäre, würde man wohl auf sekundären Nährstoff- oder Spurenelemente-Mangel tippen - Chlorosen wie hier zu sehen kommen da vor. Nur: da die Pflanze das ja erst jetzt im "letzten" Stadium zeigt und vorher nicht, kann es gut sein, dass der Nährstofftransport innerhalb der Pflanze inzwischen so gestört ist, dass diese Symptome bei den letzten Blättern auftreten. Solche Mangelsymptome treten paradoxerweise auch bei einem Überangebot und damit Versalzung durch andere Nährstoffe auf.

Wenn Du sagst, dass die Pflanze junge Triebe hat, besteht noch Hoffnung. Auch wenn es sehr spät im Jahr für eine komplette Erholung ist. Die Hitze alleine war das aber sicher nicht, sondern zumindest eine Kombination von Hitze mit einem anderen Defekt. Sind zumindest meine 2 Cent.

In diesem Extrem habe ich das auch noch nicht gesehen - erst so gesund aussehende Blätter, die massenweise abfallen und dann das, was Du jetzt zeigst. Normalerweise sieht man viel früher schon Defekte an den Blättern, bevor alles abfällt.

P.S.: Wie sieht es denn mit Deinem Leitungswasser aus bzgl. Kalkgehalt (Härte)? pH-Wert? Und dann noch - ich nehme an, das von Dir benutzte Hakaphos enthält auch Magnesium, Mangan und andere Spurenelemente? Wobei eigentlich bei Benutzung von TKS2+Hakaphos in der von Dir angegebenen Menge die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass ein Mangel vorliegt. Weshalb ich nach wie vor an Versalzung glaube.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Gießwasser war immer frisch gezapftes Leitungswasser

War das Wasser handwarm oder eiskalt? Zu kalt mögen unsere Pflanzen gar nicht.
Und noch was anderes: War die Erde, als Du mit Hakaphos gedüngt hast, sehr trocken?
Auf trockene Erde soll man kein Düngerwasser schütten. Das hab ich mal vor ein paar
Jahren bei meinen Jungpflanzen gemacht. Und am nächsten Tag ging es los, mit Blattabwurf,
bis sie, innerhalb von ein paar Tagen, fast nackig waren.

Vg Sandra
 
Hallo,

Unser Wasser hat eine Härte von 13, den ph Wert kenne ich leider nicht.
Eiskaltes Wasser haben ich vermieden, bei warmen Aussentemperaturen hab ich das Wasser direkt verwendet, ansonsten erst 1-2h umgebungstemperatur annehmen lassen. Mit der Hand gemessen ob es unangenehm kalt ist.

Erda war oben a getrocknet beim düngen, ich hab nicht zuvor angegossen.


Magnesium, Mangan etc. Hat der Hakaphos Soft Spezial:
16 % Gesamtstickstoff
- 9,7 % Nitratstickstoff
- 6,3 % Ammoniumstickstoff
8 % Phosphat
22 % wasserlösliches Kaliumoxid
3 % wasserlösliches Magnesium
0,03% Bor
0,02 % Kupfer*
0,15 % Eisen**
0,05 % Mangan*
0,005 % Molybdän
0,015 % Zink*

Pflegefehler beim Düngen kristallisiert sich immer mehr als Ursache heraus. Das lässt sich in Zukunft verbessern, zum Glück haben meine anderen Pflanzen (hauptsächlich Jalapeño) noch keine Beschwerden.

Gruß
Jens
 
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