Hanfseil/Flachs und und andere Kapillarseile im Test

Firecook

Jolokiajunkie
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Hallo Leute,

ich bin gerade auf der Suche nach einer organischen Alternative zu Glasfaser. Ein Glasfaserdocht ist zwar super für Kapillarbewässerung geeignet, aber wie Steinwolle stört mich, dass es trocken bearbeitet Partikel freisetzt, die man besser nicht einatmen sollte. Abgesehen davon ist es wie Steinwolle Sondermüll (daher unter anderem auch meine Leidenschaft für Talpasubstrat, dass laut Hersteller nach ca einem halben Jahr am Kompost verottet ist).
Auf der Suche nach einer Alternative ist mir heute Hanfseil in den Sinn gekommen. Die Saugfähigkeit ist echt klasse, nur verrottet es wenn es Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Die Frage ist wie schnell??? Wenn es eine Saison hält, dann wäre das eine super organische Alternative.
Wer meine "Fetzenautomatik" verfolgt hat, hat mitbekommen, dass Baumwolle innerhalb von Wochen in Erde zu verrotten beginnt.

Wer hat im Garten Erfahrung mit Hanfseilen? Wenn es hier Erfahrungswerte gibt und eine gewisse Aussicht auf Erfolg, werde ich dieses Jahr neben PES-Seil (dass sich ab eine gewissen Dicke auch als Alternative anbietet, aber eben nicht organisch ist) einen Langzeitversuch starten.
 
Wie wäre es mit Sisal?. Da es als Schiffstau verwendet wird dürfte es mit Feuchtigkeit zurecht kommen, nur wie es mit der Saugfähigkeit bestellt ist weiß ich nicht, das wäre zu probieren.
 
Danke guter Tipp. Sisal ist ebenfalls aus Hanf wird aber mit geschmeidigeren Fasern gemacht und hat eine bessere Witterungsbeständigkeit. Lustigerweise wird im Baumarkt alles unter dem gleichen Namen verkauft :(
 
Ich benutze regelmaessig Jute um Tomaten, Chili oder was auch immer anzubinden. Bislang haelt es mindestens eine Saison, danach geht es in den Kompost...
 
@Firecook
Schau mal dort: http://www.seilakademie.de/das-seil-aufbau-und-qualitaet/rohmaterialien/naturfasern-weichfasern/
Hygroskopizität: "Hanf kann bis zu 30 % Feuchtigkeit aufnehmen, der handelsübliche Feuchtigkeitszuschlag beträgt 12 %. Hanf ist gegen Wasser außerordentlich widerstandsfähig. Es ist aber unbedingt darauf zu achten, dass nasser Hanf wieder getrocknet wird und nicht nass auf einem Haufen liegen bleibt, sonst verrottet er sehr schnell, verliert seine Festigkeit und wird zu Humus."
 
Ich hab mal ne Rankhilfe aus Bambus und Hanfseilen improvisiert.
Diese hat fast 2 Jahre gehalten obwohl sie Wind und Wetter ausgesetzt war. Diese Beanspruchung ist aber natürlich bei weitem nicht so wie im Substrat. Stetig feuchtes Milieu und Zersetzungsprotzesse werden dem Seil schon stark zusetzen.
 
@JuergenPB
Danke, da war ich eh schon :) ... Leider kann man nicht rauslesen wie schnell Hanf zu Humus zerfällt. Ich hoffe noch ... :)

@Schlecky
Genau, das denke ich mir auch ... Hmpf

Ich kauf morgen mal ein seil und steck es in einen Topf ... Dann werde ich berichten
 
Ich hatte eine Böschungsmatte zur Hangsicherung im Garten (müsste Jute gewesen sein). Nach einem Jahr hat sie mich noch beim Einbuddeln der Pflanzen gestört. Alternativ ginge ein Seil aus Kokosfaser, das sollte haltbarer sein.
 
Hab heute ein Kokosseil getestet, leider geht die Kapillarwirkung gegen 0. Aber aufgegeben wird noch nicht :)
 
Mein Großvater hat immer sehr sorgfältig darauf acht gegeben, nasse Hanfseile wieder gut zu trocknen, damit da kein morscher Kern entsteht.
Allerdings ging es da auch um echte Zugbelastbarkeit.

Ich kann mir vorstellen - leider ohne belastbares Wissen beitragen zu können - das die reine Kapillarwirkung schon eine Saison erhalten bleibt, auch wenn das Material anfängt zu gammeln.

edit: Schreibfehler
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe in meine Endtöpfe mittig ein Loch gebohrt und Netztöpfe eingesetze, die dann nach unten in den Wasserbehälter ragen. Das Substrat ersetzt dann quasi den Docht. So sparst du dir die Erneuerung des Kapillardochts. Bei Interesse kann ich dir gern mal ein paar Fotos machen und einstellen.

Im Gegensatz zu deinem Ansatz habe ich keinen Wasserfluss sondern ein System was eher Ebbe und Flut gleichkommt. Aber durch entsprechendes Substrat, kann ein Ausspülen der Netztöpfe verhindert werden.
 
Nur mal so eine Idee:
Ein Stück Gartenschlauch (1/2" oder 3/4") gefüllt mit Kokoserde, Perlite, Tonkugeln oder Torferde.

Sollte Wasser leiten, aber nicht so viel wie ein Netztopf.

 
Deswegen hab ich in einem 10l Topf auch nur einen 2cm Netztopf. Wurzelfäule oder dergleichen konnte ich letzte Saison nicht feststellen, auch keine Wachstumseinbusen. Meiner Bhut peach gefiels jedefalls.
 
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