High Speed Growing durch Wahl der richtigen Topfgröße - Das Experiment

@Anfänger2013 Vielen Dank für die tolle und genau Erklärung!

Ich werde es dann auch so machen, dass ich bis zum Absprengen der Samenhülle warte. Meine Temperaturen sind nicht optimal, im Brutraum sind es 22-24°C und sobald sie im Topf sind nur noch 17°C wenn das Licht aus ist.
Entsprechend werde ich dann zumindest warten bis die Blätter frei sind, um die Keimung nicht unnötig zu gefährden.
 
Zum Thema Abwarten bis die Samenhülle abgestreift ist von @Anfänger2013 ... ich habe sehr sehr oft (gefühlt 70% der Keimlinge) das Problem, dass die Samenhülle sich vom Papier hebt und nicht abgestriffen werden kann, also quasi in der Keimbox, während sie Weich ist auf den Enden der Keimblätter sitzt. Ich setz sie dann in einen kleines Schnaps glas mit 0,5-1cm Lockerer Erde drüber und lasse Sie wie @Anfänger2013 schon sagte dann aber noch in der Keimbox und kontrolliere morgens und abends ob der Keimling raus kommt. Sobald das der Fall ist kommt er kälter und unters Licht. Mit dieser Methode hatte ich auch keine Helmträger mehr. Ansonsten war das Problem dass wenn ich einfach länger warte (wurde ja oft empfohlen), der Keimling in der unbeleuchteten Box nicht weiter wächst und abstirbt.
 
... ich habe sehr sehr oft (gefühlt 70% der Keimlinge) das Problem, dass die Samenhülle sich vom Papier hebt und nicht abgestriffen werden kann, also quasi in der Keimbox, [...]

Dito. Bzw. habe ich es nur mit ein paar Sämlingen ausprobiert dieses mal. Die Samenhülle lies sich dann zwar relativ einfach abziehen, was ich aber irgendwie störend finde ist, dass ich dann erstmal Pflanzen habe, deren Wurzel im 90°-Winkel zur Sproßachse gewachsen ist. Mir persönlich taugt es besser, gekeimte Samen direkt in Schnapsbecher mit Anzuchtsubstrat zu setzen und weiterhin in der Keimbox (oder Minigewächshaus) zu belassen, bis sie die Keimblätter öffnen. Ist vermutlich Geschmackssache, was einem besser gefällt.
 
Die Samenhüllen möglichst nicht abstreifen. Einfach 2 bis 3 Tage warten.
Durch die extrem weichen Samenhüllen haben die Keimlinge kein Problem sich daraus zu befreien:

Ein Foto von einem Keimexperiment:
Durch den Deckel ist das Höhenwachstum begrenzt.

20160320_144104-klein.jpg


Der Schnapsbecher ist natürlich auch eine sehr gute und bewährte Methode.
Vor allem wenn das Saatgut mit Pilzen oder Bakterien verunreinigt ist, dann können diese nicht auf andere Samen übergreifen.

Wenn man viele Samen aussäen muss, dann sind Keimboxen vorteilhafter. Z. B. bei schlechtem Saatgut.
Z. B. Fluxuosum Experiment. Den nötigen Platz für über 500 Schnapsbecher hätte ich nie gehabt.
 
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VIelleicht ist ja bei einer Sorte dies Jahr die Keimrate hoch. Dann lasse ich gerne mal ein Keimling drin und zeige Fotos. Die Keimblätter werden dann immer blasser bis gelber bis der Keimling abstirbt.
 
Das mit den reflektieren und verzweigen kann ich bestätigen,

Im Grow Regal haben die zur Schwarzweiß Folie gerichtete Seite mehr Triebe, wie die anderen. Quasi das gleiche wie mit der Nordseite.

Jetzt werde ich mal gucken, ob ich bei der Rocoto ein Spiegel unten herstellen kann. Ich denke 4 Klammern und SW Folie könnte klappen.
 
Hab ich das wohl richtig verstanden, nach der Keimung sofort in möglichst grosse Töpfe setzen gibt zwar das optimale Wachstum, aber nicht unbedingt den höchsten Ertrag pro Liter Topfvolumen?
Was würdet ihr mir raten für Lemon Drop? 5L oder 20 L oder 40 cm Durchmesser?
 
Hab ich das wohl richtig verstanden, nach der Keimung sofort in möglichst grosse Töpfe setzen gibt zwar das optimale Wachstum, aber nicht unbedingt den höchsten Ertrag pro Liter Topfvolumen?
Was würdet ihr mir raten

Das hast du nicht ganz richtig verstanden. Du musst zwei Sachen auseinanderhalten.
  1. Anzucht: Du kannst die Dauer der Anzucht deutlich reduzieren, wenn du die Keimlinge möglichst früh in große Töpfe umpflanzt. Du hast dann nach ca. drei Monat gleich große Pflanzen wie klassisch anbauende nach 5 Monaten.
  2. Endtopf: Nach der Anzucht kommen die Pflanzen in den Endtopf. Allgemein gilt auch hier die Regel: Je größer der Endtopf um so großer wird die Pflanze und umso größer wird die Ernte.
    Es gibt aber Grenzen, ab wann der positive Effekt eines großen Topfes abnimmt.
    C. annuum profitiert meist bis in den Bereich von 15 Liter deutlich von einem großen Topf, darüber hinaus wird der Effekt geringer.
    Rocotos als extremes Gegenbeispiel profitiert bis mindestens bis 100 Liter Topfgröße deutlich von einem großen Topf.
    Beide Beispiele sind Verallgemeinerungen, es gibt natürlich einzelne Sorte, wo dies nicht zutrifft. Eine Bonsai-Chili profitiert als sehr kleine Pflanze natürlich weniger von einem großen Topf wie z. B. eine Gorria.
Große Töpfe erleichtern darüber hinaus deutlich die Pflege.
  • Wenn man seine Chilis in großen Töpfen hat kann man häufig ohne Probleme über ein Wochenende verreisen. Bei kleinen Töpfen benötigt man die Hilfe von einem Nachbarn.
  • Kleine Töpfe fallen häufig bei Wind um.
  • Düngen ist bei großen Töpfen leichter.

Mein Rat: Nimm lieber etwas zu große Töpfe, als zu kleine!
Deutlich unter 20 Liter verwende ich auch bei Annuum nur noch für Experimente, bei denen es mir nicht auf die Ernte ankommt. Baccatum 30+x Liter, Rocotos 45+x Liter

Du kannst natürlich auch viel kleinere Töpfe nehmen. Etwas zu ernten gibt es auch dann.
Es gibt viele, die mit 20 Habaneros je Pflanze zufrieden sind. Ich schimpfe, wenn ich nicht mindestens 150 Früchte im Jahr erreiche. Da ist halt jeder anders.


Pflichtvideo:
https://www.youtube.com/watch?v=URPPQi903ZY
 
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