also ich habe gerade letzte woche gegen blattläuse behandelt. folgendermaßen:
zuerst mit kaliumbetonten dünger gedüngt.
zwei tage später eine emulsion aus ein wenig unparfümierter kernseife (etwa einen teelöffel voll mit nem buttermesser von der seife abgekratzt), einigen tropfen raffiniertem speise-rapsöl (wirklich nur ein paar tropfen) und etwa nem halben liter warmen wasser hergestellt (richtig kräftig in der sprühflasche schütteln, bis alles emulgiert) und die pflanzen mit etwa nem drittel der spritzbrühe tropfnass eingesprüht.
zum trocknen hingestellt.
nach ein paar stunden nochmal eingesprüht.
wieder trocknen lassen.
am darauf folgenden tag noch einmal tropfnass eingesprüht und wieder trocknen lassen.
am darauf folgenden tag hab ich die pflanzen mit warmen wasser in der badewanne abgeduscht, ohne allerdings die erde dabei zu wässern.
hab sie vorsichtig auf die seite gelegt und sorgfältig mit schwachem wasserstrahl (handwarm) abgebraust. dann wieder zum trocknen hingestellt.
blattläuse sind nun, eine woche später, nicht mehr zu finden! die pflanzen stehen indoor. der befall kam durch ein kaputtes fliegengitter zustande, was ich zu spät bemerkt habe.
nach rücksprache mit nem kumpel kann ich auch etwa sagen, was bei der behandlung passiert: der kaliumdünger bewirkt eine stärkung der zellwände. da es sich bei blattläusen um saugende insekten handelt, sind sie darauf angewiesen, den saftstrom der pflanze anzuzapfen. den adulten tieren wird der düngungseffekt vermutlich recht egal sein, aber die jungtiere könnten es dadurch schwerer haben, durch die zellen zu stoßen. eventuell vertragen sie auch den höheren kaliumanteil nicht so gut - das muss durch forschung noch einwandfrei geklärt werden, aber es scheint unterstützend zu helfen:
bewiesen ist, dass kaliumgabe die widerstandskraft der pflanzen steigern kann. das bedeutet auch, die gefahr, dass durch das tropfnasse einsprühen ein pilz eindringen kann, wird ebenfalls gesenkt. pilzsporen sind überall vorhanden und keimen besonders schnell in stehendem wasser.
die pflanzen sollten also frei stehen und optimalerweise einem leichten luftstrom ausgesetzt sein, damit sie schnell abtrocknen können. zu eng stehende pflanzen oder gar aufeinanderklebende blätter sind einer pilzinfektion zuträglich und das wollen wir ja vermeiden
durch die emulsion seife-öl-wasser legt sich die flüssigkeit um die läuse herum und sie ersticken.
ein erneutes einsprühen (oder evtl. auch eine dritte anwendung) erwischt auch gleich die folgegeneration(en) der läuse.
durch das abspülen nach der behandlung senken wir das risiko einer pilzinfektion noch weiter.
vorteil dieser behandlung: die früchte können nach abschluss der behandlung fast sofort gegessen werden, da wir nur lebensmitteltaugliche mittel eingesetzt haben. deshalb ist auch die unparfümierte seife wichtig. kernseife schmeckt widerlich, aber es entsteht kein gesundheitlicher schaden, vom öl schon gar nicht.
als kaliumbetonten dünger kann man die handelsüblichen produkte einsetzen, die auch für tomaten, gurken, kürbis, etc. (also für essbare pflanzen) geeignet sind! ich habe hakaphos soft novell verwendet, der hat auch nen N und P-Anteil, aber das schadet der pflanze nicht, im gegenteil ersetzt es einen mangel, den die läuse verursacht haben könnten.
ich hoffe es hilft! und ich freu mich über berichte.
viel erfolg!