Kartoffelblättrige Tomaten besser fürs Freiland?

hotShot

Dauerscharfesser
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Hi,

sind kartoffelblättirge Tomaten generell besser fürs Freiland geeignet?

Im Internet werden soviele Tomaten als Freilandtauglich angepriesen, aber irgendwie habe ich den Eindruck, das die Leute immer eher in südlicheren Gegenden, Bayern, Schweiz, Österreich wohnen, da ist es nun wirklich keine Kunst Tomaten im Freiland anzubauen. Selbst im Supersommer 2018 sind mir die Tomaten beim ersten Regenguss verreckt.

Gibt es überhaupt Tomatensorten fürs Freiland im Norden? Ich hab zwar Tomaten ernten können, aber besonders toll sahen die nicht aus, entweder sind die aufgeplatzt oder wie bei Beymes Erntesegen haben die Tomaten ganz viele Risse bekommen, immerhin war die Sorte noch eine der wenigen die relativ gut abgeschnitten hat, allerdings hatte ich im Gewächshaus sicherlich das 10fache mehr an Ertrag...
Ich hatte auch eine Wildtomate Crazy Cherry, die war auch nachdem ersten Regen hinüber...

Oder ist es generell bei allen Tomatensorten im Freiland so, dass nach einer längeren Regenperiode alle Früchte hinüber sind und das man nur Erträge zu erwarten hat, wenn es mal ein paar Wochen wenig bis gar nicht regnet?

Wie sind eure Erfahrungen? Vllt muss ich kartoffelblättrige Tomatensorten im Freiland ausprobieren? Sind die von Natur aus widerstandsfähiger?
 
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Ich denke, dass bei kartoffelblättrigen Sorten die Blätter nach dem Regen schneller wieder trocknen, wodurch sich Pilzkrankheiten weniger schnell festsetzen.
Das hilft aber auch nur bei kurzen Regenschauer und nicht bei 3 Tage Dauerregen. Ein Tomatendach ist keine Option?

Barry's Crazy Cherry? Das ist keine Wildtomate sondern eine Multiflora.
Wildtomaten wären z.B. Johannisbeertomate, Matt's Wild Cherry, Golden Currant
Die sollen sehr robust sein, aber auch verdammt klein...
 
Achso nagut dann ist es wenigstens mal ein Versuch wert, kartoffelblättirge Sorten auf die Freilandtauglichkeit zu untersuchen.
Ein Tomatendach wäre sicherlich eine Option
Achja stimmt du hast Recht Multiflora war das ja... hab ich wohl mit einer verwechselt die genauso aussieht, aber gut zu wissen, denn bleibt die Hoffnung, das Wildtomaten im Freiland funktionieren wenigstens noch bestehen, ein Tomatendach ist zwar eine Option, aber erst die letzte die ich ziehen würde, hat halt auch leider einige Nachteile:- Kostet Geld Gegossen wird per Hand- Zerstört die Naturbelassenheit im Beet, aber ja wenn ich 2020 keine Erfolge mit Freilandtomaten habe, dann hau ich mir da eine Haube drüber.
 
Selbst im Supersommer 2018 sind mir die Tomaten beim ersten Regenguss verreckt.

Was genau war das Problem? Pilze oder Platzer oder noch etwas anderes?

Platzer bei Tomaten sind ein Zeichen von unregelmäßiger Wasserzufuhr.
Wie baust Du Deine Tomaten an (Beet/Kübel) und wie oft gießt Du wie viel?

Ich liebe Tomaten, und wir bauen Tomaten in unserem Schrebergarten an, solange ich auf der Welt bin (bzw. länger, denn meine Eltern hatten den Garten schon vorher :)). Seit Mitte der 90er Jahre haben wir massiv Probleme mit Kraut- und Braunfäule, obwohl unser Garten durch den Regenschatten des Harzes in der trockensten Region Deutschlands liegt. Wir hätten den Tomatenanbau fast aufgegeben. Wir haben einige Jahre mit Kupfer gespritzt, aber toll ist das nicht. Seit etwa vier Jahren haben wir einen neuen Gartennachbarn, der supernett ist, aber leider Kartoffeln liebt und viele alte Sorten anbaut. Das hat den Befallsdruck noch weiter erhöht. Ich habe dann noch einmal recherchiert und bin auf Pflanzenextrakte gestoßen, die als Fungizide wirken. Ich habe dazu auch einen extra Faden erstellt: https://chiliforum.hot-pain.de/threads/rezept-fuer-spritzmittel-gegen-pilzkrankheiten.34720/
Das Mittel hilft bei mir sehr gut, und es ist mir mehrmals gelungen, Kraut- und Braunfäule im Anfangsstadium aufzuhalten, obwohl unser Tomatenbestand recht groß ist. Wir hatten bis 2016 immer so 20 bis 30 Pflanzen, im Jahr 2017 150+ Pflanzen :facepalm: und im letzten Jahr etwas mehr als 100.

Als widerstandsfähige kartoffelblättrige Sorten kann ich Pruden's Purple, aber auch Stupice empfehlen. Oaxacan Jewel und Brandywine Pink mögen es gern muckelig warm und sind besser für das Gewächshaus geeignet. Bei Bloody Butcher, die auch kartoffelblättrig ist, reißt die Schale sehr leicht ein - daher auch der Name.
 
Ich hab dir mal in deinem Thread ausführlicher geantwortet :)

Ich hab hier die Brandywine Cherry als kartoffelblättrige Sorte schätzen gelernt, aber wie du mir nochmal bestätigst, lieben die Wärme, deswegen verzichte ich lieber mal auf den Versuch im Freiland, aber vllt kreuze ich mal meine White Cherry mit der Brandywine Cherry (im GWH, süß aromatisch), beide schmecken köstlich, wobei die White Cherry die einzige Sorte war wo ich keine Frucht wegschmeissen musste, sie platzte zwar auch irgendwann mal auf, aber selbst Tage nachdem platzen konnte man die Früchte noch genussvoll verspeisen. Das mir die Früchte platzen lag vermutlich wirklich am gießen, nun will ich ja lieber geschmacksintensive Tomaten haben, deswegen hatte ich im Freiland auf das Gießen komplett verzichtet, das ging Monate so ohne Regen, vllt ab und zu etwas gegossen, weil keine Spur von Regen dann kam im September irgendwann der Regen und viele Früchte platzten auf, und die die nicht aufplatzten bekamen Braunfäule, ausser wie erwähnt White Cherry und Beymes Erntesegen konnte man noch essen :)

Achso ja ich baue Tomaten im Gemüsebeet an, Tomaten im Kübel finde ich nicht mehr so toll, wobei ich Brandywine Cherry im Kübel angebaut habe, 20L und sie 2Meter hoch wurde lach, Ertrag war aber nicht sehr viel, war bei der Sorte aber eh immer sehr wenig, dafür schmecken die Tomaten echt geil^^ naja nächstes Jahr wird sie aber auch in Boden gestampft, erhoffe mir dort dann noch mehr Ertrag, mal sehen ob der Geschmack dann immer noch überragend ist...

Hast du vllt Lust Tomatensamen zu tauschen? Ich nehme an du hast die von dir erwähnten Sorten selbst angebaut? :) Würde sie gerne testen :)
 
Ausreichend Blattwerk ist für den guten Geschmack meiner Erfahrung nach viel wichtiger als wenig gießen. Es ist ganz einfach: mehr Blätter > mehr Fotosynthese > mehr Zucker wird produziert > mehr Geschmack.
Ich geize wenig und entblättere auch nur, was krank ist, und dann kann ich die Pflanzen auch normal gießen. Ich habe fast alle meine Tomis im 12-Liter-Kübel und dünge mit Haka soft spezial. Die Kübel gießen wir täglich, und der Geschmack der Früchte ist trotzdem sehr gut und sehr aromatisch.

Wir können gern Samen tauschen. Von der Brandywine Pink habe ich, glaube ich, keine Samen mehr, von den anderen Sorten aber kannst Du gern welche haben. :)
 
Das mit dem Gießen und dem Geschmack ist so eine Sache, giesse ich zuviel werden die Früchte wässrig, auch hier scheint es sortenabhängig zu sein. Profis im Erwerbsanbau gießen die letzten 2 Wochen ja mit Salzwasser, um den Früchten noch mehr Geschmack zu verleihen...muss ich jetzt nicht unbedingt haben...
Aber ja es stimmt mehr Photosynthese = mehr Zucker, sehe ich auch so, wobei drauf zu achten ist, dass die Photosynthese die Energie nicht nur für neues Blattwachstum nutzt haha, ich entferne die neuen Geiztriebe und nur die Blätter die die Früchte berühren oder wo Früchte kein Sonnenlicht durch die Blattverdeckung bekommen, denn mehr pralle Sonne auf die Früchte heisst ja auch mehr Aroma nicht wahr :D
Die Brandywine Cherry hab ich nie beschnitten oder entgeizt, die Berner Rose hingegen sehr und die schmeckte von allen Sorten am Besten *lach* Ich denke es ist sehr sortenabhängig ob entblättern sinnvoll ist :)

Na ich schreibe dir mal eine PN zwecks Samenaustausch :D
 
Hallo,

hast Du Dich schon mal näher mit russischen Tomatensorten befasst? Die kommen meistens ganz gut mit kühleren Temperaturen klar und können auch so einiges ab.

Wenn Du kein Tomatendach basteln möchtest, würde ich Dir empfehlen, Rund- und Fleischtomaten grundsätzlich eintriebig zu ziehen und zusätzlich das Blatt direkt unter der Blütenrispe zu entfernen. Die Pflanzen haben dann immer noch genügend grün um gut zu wachsen, können bei Regen aber schneller abtrocknen.

Außerdem kannst Du Deine Beetflächen mulchen. Das hält die Feuchtigkeit besser im Boden und verhindert, dass die Braunfäulesporen über das Spritzwasser auf die Tomatenblätter geschleudert werden.

Viel Erfolg.
 
Hey Maja schau mal hier mein Posting: https://chiliforum.hot-pain.de/thre...egen-pilzkrankheiten.34720/page-2#post-864287

Dat mit den eintriebig ziehen ist ein guter Tip ja so hab ich es dieses Jahr auch gemacht, hatte wohl aber die falschen Sorten, wobei es schon welche waren die als Freilandtauglich angepriesen wurden, naja...

und nein ich habe mich eigentlich noch nicht intensiv mit russichen Sorten befasst, können die denn auch so überragend schmecken, oder wurden die nur auf Widerstandsfähigkeit gezüchtet? Solche Tomatensorten versuche ich nämlich tunlichst zu vermeiden, weil mir Geschmack wichtiger ist als Ertrag, bringt ja nichts wenn ich 10Kg Tomaten habe die alle nach nichts schmecken haha, welche russische Tomatensorte würdest du mir empfehlen, also für das Freiland, müsste ja dann sicherlich eine eher kleinfrüchtige Tomatensorte sein ne? Ich kenne nur dicke russische Fleischtomaten...

Überdachung ist eigentlich nicht vorgesehen, aber auch nicht gänzlich ausgeschlossen, will nur nicht überall Dächer aufstellen, hab ja schon 2 Gewächshäuser...
 
und nein ich habe mich eigentlich noch nicht intensiv mit russichen Sorten befasst, können die denn auch so überragend schmecken, oder wurden die nur auf Widerstandsfähigkeit gezüchtet? Solche Tomatensorten versuche ich nämlich tunlichst zu vermeiden, weil mir Geschmack wichtiger ist als Ertrag, bringt ja nichts wenn ich 10Kg Tomaten habe die alle nach nichts schmecken haha.

In den Gebieten der früheren UDSSR waren sehr viele, wenn nicht die meisten, Menschen darauf angewiesen, Lebensmittel in ihren Datschen anzubauen und für den Winter zu konservieren. Da gab es kaum Saatgutkäufe und jedes Jahr 5 neue Sorten Tomaten oder anderes Gemüse. Es wurde Saatgut gewonnen, so wie es auch bei uns einst Tradition war. Folglich gibt es neben den kommerziellen Sorten noch heute sehr viele regionale Sorten aus der Ukraine, aus Weißrussland, aus Kasachstan, die hervorragend an das jeweilige Klima angepasst sind und auch bei uns in kühleren Regionen oder kalten, verregneten Sommern wohlschmeckende Früchte produzieren.

Viele (Spät)Aussiedler haben sich ihr traditionielles Familiensaatgut - heutzutage sagt man dazu Heirloomsorten - mitgebracht und bauen es aus Überzeugung an. Warum? Weil es schmeckt. Ein schönes Beispiel hierfür wäre Irina Zacharias, besser bekannt als Saatgutshop Irinas Tomaten.

welche russische Tomatensorte würdest du mir empfehlen, also für das Freiland, müsste ja dann sicherlich eine eher kleinfrüchtige Tomatensorte sein ne? Ich kenne nur dicke russische Fleischtomaten...

Welche Sorten Dir schmecken ist schwer zu beantworten. Wenn Du trotzdem eine Empfehlung hinsichtlich einer mir schmeckenden, kleinfruchtigen, russischen Tomate möchtest, so würde ich Dir "Sibirisches Birnchen" vorschlagen.
 
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Sehr nice, woher wusstest du denn, dass ich noch eine feste Tomate suche? Oder ist das Zufall :laugh:
"Sibirisches Birnchen" werd ich auf jeden Fall testen ! :) Ich hab auch gar nichts gegen normalfrüchtige zumal ich ja schon 2 Cherrys hab die ich oberköstlich finde :D

Du hast nicht zufällig Saatgut von "Sibirisches Birnchen"? :whistling:
 
Probier mal Bianca. Das ist eine süße Cherrytomate, sie wuchert und trägt üppig, auch noch im Herbst, wenn es schon kalt wird.
 
Du hast nicht zufällig Saatgut von "Sibirisches Birnchen"? :whistling:

Nein, tut mir leid. Ich hab mehrere Tauschpakete bestückt und die restlichen Körnchen hier im Forum verteilt.

Eventuell könntest Du eine Anfrage im Forum Marktplatz stellen. Oder bei Dreschflegel kaufen.
 
Bianca hatte ich 2017 und 2018 ausprobiert und was der größte Reinfall ever. Die Pflanze wucherte wirklich sehr, aber was da an Etrag dran war, war mehr als lächerlich, geschmeckt hatte sie mir auch nicht, hatte mir auch mehr von der Sorte erhofft, weil sie überall gute Bewertungen hat, keine Ahnung, ob ich einfach nur genetisch verseuchtes Saatgut zur Verfügung hatte.
 
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