Kräutertee fermentieren (Erdbeer- und Himbeerblätter), Löwenzahnwurzelkaffee und mehr

Sue

Chilitarier
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2.202
Hat das jemand schon mal versucht? @alfiwe vielleicht?

Im guten alten Pahlow (ein bekanntes Kräuterbuch) gibt's eine Anleitung für fermentierten Tee aus Him- und Erdbeerblättern. Die ging ungefähr so: größere Menge Blätter anwelken lassen, mit etwas Wasser besprenkeln, in ein Leinentuch knoten und an einem warmen Ort ca. 2 Wochen aufhängen. Wenn es zu duften beginnt, öffnen und an der Luft zu Ende trocknen lassen.

Kann das etwa stimmen?
Es gibt im www auch andere Anleitungen, in denen man beispielsweise die welken Blätter gründlich zerdrückt und drei Tage in einer Tupperware fermentieren lässt. Jetzt bin ich mir unsicher, wie ich vorgehen soll.

Dieses Jahr werde ich vermutlich zum letzten Mal genug Erdbeer- und Himbeerblätter im Garten haben (von auszumusternden Sorten, die hier gewuchert haben), da möchte ich, dass es auf Anhieb klappt. ;)
Und wenn ich es dann mal drauf hab, würde ich auch andere Tees versuchen. :D Komisch eigentlich, dass das nicht verbreiteter ist. Ob es den Geschmack wirklich so stark verändert wie im bekannten Beispiel Grün- und Schwarztee?
 
Super spannend. Ich freue mich über Berichte. :)

Beim Thread-Titel dachte ich erst an Kombucha — das wollte ich dieses Jahr versuchen.
 
Ah, wie schmeckt das denn? Da habe ich mich im Laden nie so richtig rangetraut, aber gesüßte Getränke aus der Industrie sind halt nicht so meins.^^ Was nicht heißt, dass ich nichts Süßes mögen würde! :woot:
 
Haha, okay, es gibt solche und solche! :D

@Gyric , du kannst sowas, hattest du anderswo erwähnt?
 
huhu. also ferment ist nicht gleich ferment!

zum besseren verständnis der unterschiede vielleicht einmal hier reinschauen, ist kurz und anschaulich erklärt:
https://www.teepod.de/die-fermentation-von-tee/#Was_bedeutet_Fermentation_in_Zusammenhang_mit_Tee

also es wird bei der herstellung eigentlich ein zustand hergestellt, der schimmel nicht wachsen lässt, aber trotzdem eine oxidation durch restfeuchte begünstigt. die behandlung selber ist eigentlich recht kurz.
hierzu siehe auch die unterschiede zwischen schwarzem und grünem tee!

bei erdbeerblättern muss man nicht fermentieren, man kann sie frisch oder einfach getrocknet verwenden (auf jeden fall gut mit klarwasser abspülen), auch kann man getrocknete erdbeeren (eine ausgesprochene delikatesse) aufbrühen.
bei himbeeren habe ich keine erfahrung -> sollte aber genauso funktionieren!

es gibt allerdings auch richtig fermentierten tee, der wie gemüse zum verzehr gedacht ist.
das oder den sogenannten "Laphet". dazu werden frische teeblätter heiß gedämpft, von hand zerrupft, zermatscht und dann schlicht für sehr lange zeit in gefäßen unter gewicht komprimiert, um sauerstoff auszuschließen. ohne salz.

letzteres habe ich noch nicht probiert, da ich keine teepflanzen habe.

außerdem bin ich kein frettchen, sondern ein wiesel ;) man sagt zum alligator auch nicht, er sei ein krokofant :laugh:
 
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ja es klingt gut ^^

und ich muss hinterherschieben: ich habe keine teepflanzen, auch noch nie gehabt. mein lieblingstee ist grüner tee. gute qualität und sorgfältig gebrüht ohne irgendwas.
abends zum einschlafen aber gerne auch mit etwas honig und einem spritzer milch.
 
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Hey, danke für den Link, den lese ich mir die Tage mal durch. Heut ist schon so spät ... ;)
bei erdbeerblättern muss man nicht fermentieren, man kann sie frisch oder einfach getrocknet verwenden (auf jeden fall gut mit klarwasser abspülen), auch kann man getrocknete erdbeeren (eine ausgesprochene delikatesse) aufbrühen.
Warum denn abspülen - weil sie so nah an der Erde wachsen und dann der Dreck vom Regen dran klebt? Haha, das kenne ich! :D
Dass man nicht fermentieren muss, wusste ich schon, aber es soll dann wohl anders/besser schmecken.

Ich suche mal den Pahlow (gefunden! :laugh:) und zitiere daraus:
"Ich kann dem, der Freude daran hat, sich selbst einen guten Haustee zusammenzustellen und die Bestandteile auch selbst zu sammeln, folgendes Rezept empfehlen: Frische junge Himbeerblätter und die doppelte Menge ebenfalls frischer Brombeerblätter sammeln und mischen. Danach sollen sie etwas welken, damit man sie mit einem Rollholz (Nudelwalker) leicht zerdrücken kann. Die mit wenig Wasser bespritzten Blätter knotet man dann in ein Leinentuch, das an einem warmen Ort aufgehängt wird. Durch einen Fermentierungsprozeß entsteht nach 2 bis 3 Tagen ein herrlicher Duft, der an Rosen erinnert. Dann wird schnell getrocknet. Den so bereiteten Tee gibt man in ein gut schließendes Gefäß. Dieser gesunde Haustee wird wie schwarzer Tee zubereitet."

Wie's aussieht, hatte ich einiges falsch in Erinnerung - es waren zum Großteil Brombeerblätter. Die zu zerwalken muss ein Spaß sein. ;)
So, jetzt stell ich erstmal keine Fragen mehr, bevor ich den Link gelesen habe. :whistling:
 
@Sue das buch habe ich leider (noch) nicht. aber jetzt weiß ich wenigstens, was ich mit den verhassten brombeeren machen kann :D bei uns wuchern die wie nichts gutes :confused:

achso und p.s.: das mit dem abspülen muss immer gesagt werden, denn je nachdem, aus welcher quelle man seine rohstoffe bezieht, z.b. aus dem wald, können schlimmstenfalls eier des fuchsbandwurms oder sowas daran sein - bevor jemand lacht, ich kenne tatsächlich jemanden, der jahrelang einen parasitären befall damit hatte und als sie es nach 25 jahren festgestellt haben, brauchte er schon ne neue leber. muss man ja auch nicht unbedingt haben.
 
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Ja, aber kann mich nicht mehr an das Resultat erinnern... :/ Reicht denn gegen Fuchsbandwurm/-Eier nur abspülen??
 
[...]Reicht denn gegen Fuchsbandwurm/-Eier nur abspülen??

normalerweise ja. diese befinden sich nur auf oberflächen, niemals im inneren der pflanzen (außer vielleicht durch einen sehr unglücklichen zufall).
die eier sind ja im kot von tieren enthalten, der kot wird dann zu erde/kompost. wenn man also den dreck wegspült, ist man schon sehr auf der sicheren seite, denn es ist ja nicht so, wie bei insekten, die ihre eier regelrecht auf oder unter die blätter kleben!

man braucht die pflanzenteile also nur unter reichlich fließend wasser abspülen! es ist aber keine seife oder spüli oder sowas nötig...
 
So, ich hab übers Wochenende einen Fermentierversuch gestartet, und ich denke mal, es hat geklappt! :happy: Zumindest teilweise muss der Tee fermentiert sein, denn er schmeckt tatsächlich ähnlich wie Schwarztee.
Ein bebilderter Bericht kommt dann auch die Tage. :thumbsup:
 
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