Low-Budget Lechuza-Topf (Selbstbau-Tutorial)

chili-marcel

Büro-Chilizüchter
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Hallo Leute,

ich habe mich ein wenig in die Pflanzenbewässerungssysteme von Lechuza verliebt und mich mal daran gemacht, eine Anleitung zu schreiben, für alle, die Lust auf so ein System, aber keine Lust haben über 50€ je Topf auszugeben (http://www.lechuza.de/CLASSICO-LS/CLASSICO_LS.html?cgid=PREMIUM&dwvar_CLASSICO__LS_color=charcoal metallic#cgid=PREMIUM&start=4&hitcount=8)

So erhaltet Ihr ein hochwertiges Pflanzenbewässerungssystem von 20 Liter Inhalt für gerade mal 11,99€. Die ganz sparsamen können natürlich Einfüllschacht und Schwimmer selbst bauen, aber ich sah da jetzt nicht so großen Mehrwert drin, da der Mehraufwand vermutlich nicht in Relation zum Ersparnis stünde.

Benötigte Bauteile:
  1. Mörteleimer (20L) aus dem Baumarkt: 1,69€
  2. Lechuza Trennboden Classico 35 (http://www.lechuza.de/Trennboden/Tr...#cgid=Ersatzteile-CLASSICO&start=4&hitcount=6) 4,00€
  3. Lechuza Wasserstandsanzeiger 28 (http://www.lechuza.de/Wasserstandsa...#cgid=Ersatzteile-CLASSICO&start=6&hitcount=6) 2,75€
  4. Lechuza Einfüllschacht 28 (http://www.lechuza.de/Einfuellschac...#cgid=Ersatzteile-CLASSICO&start=1&hitcount=6) 1,70€
  5. Lechuza Füllschachteldeckel 28 (http://www.lechuza.de/Fuellschachtd...#cgid=Ersatzteile-CLASSICO&start=3&hitcount=6) 0,85€
  6. Acrylglasröhrchen ca. 6,5cm lang mit Innendurchmesser von mind. 3,5mm (Ebay oder Baumarkt; ich habe dafür unter einen Euro bezahlt) < 1,00€

Gesamtkosten: 11,99€

Benötigtes Werkzeug:
Heißklebepistole oder alternativ etwas Gartenvlies
Akkubohrer (oder Hammer und Nagel)
Cutter (falls das Acrylglasröhrchen zugeschnitten werden muss)
evtl. normales Druckerpapier
Schere

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Anleitung:

  1. Loch in den Mörteleimer bohren (sorgt später für den Abfluss des überschüssigen Wassers).
  2. das Acrylglasröhrchen auf dem Loch im Eimer platzieren. Es ist einfacher, wenn man einen relativ langen dünnen Nagel von der Unterseite durch das Loch steckt, so kann man zum einen das Röhrchen fixieren und zum anderen beim Kleben mit der Pistole dafür sorgen, dass man nicht versehentlich das Loch zuklebt.

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3. die Lechuza-Teile einfügen (den Boden, Einfüllschacht, Wasserstandanzeiger, Füllschachteldeckel)

4.

a.) Eimer mit Vlies ausfüllen und einkippen, hierbei darauf achten, dass das Vlies mit dem Granulat bis in die Löcher des Trennbodens reicht, damit das Wasser aus dem Behälter auch Kontakt zum Granulat hat!
VORTEIL: Schneller und einfacher, spart den Umgang mit der Heißklebepistole
NACHTEIL: möglicherweise schlechtere Kapillarität, da das Vlies die kleineren Vertiefungen des Trennbodens verstopft

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ODER BESSER

b.) Alternativ kann man auch den Rand des Trennbodens durch Silikon oder Heißkleber etwas "ausweiten", da das Vlies vorrangig dafür war, dass wegen der nicht 100%igen Passgenauigkeit des Trennbodens kein Granulat daran vorbei in den Wasserbehälter rieselt. Ich habe mich für die Abdichtung mit Heißkleber entschieden, da das Vlies Platz in den Trennbodenlöchern wegnimmt und dadurch die Kapillarität des Substrates hemmt.

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Heißer Tipp: Wenn man den Eimer vorher mit einfachem Druckerpapier auslegt, verhindert man, dass die Teile im Eimer "kleben". Hinterher einfach das Papier abschneiden, an dem kein Kleber ist. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass der Heißkleber beim Einsetzen des Systems besser "rutscht". Ich habe das nur bei der kritischsten Stelle gemacht, aber vermutlich wäre es noch besser, den ganzen Eimer einmal rundum mit dem Papier auszulegen, dann kann man fleißig einfach drauflos kleben. Wie schon gesagt, vermute ich, dass das mit Silikon noch besser geht, aber damit bin ich nicht so geschickt.

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Und so sieht es dann fertig aus, wer will kann natürlich den Henkel absägen, dann sieht es edler aus, aber mit Griff ist natürlich praktischer für den Transport.

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Ich nenne es "schwäbisch Lechuza"! :angelic:
Kritiken, Kommentare, Nörgler über geistiges Eigentum sowie Verbesserungsvorschläge oder Nachahmer sind natürlich gern gesehen!

Liebe Grüße aus Berlin,

Euer Marcel


PS. da kommt übrigens demnächst meine überwinterte Red Caribbean in reinem Lechuza-PON Granulat ohne Erde rein!
 
Eine gute Sache, so braucht man niemand der die "Überwinter-Pflanzen" betreut wenn man mal weg ist. Leider aber doch etwas viel Aufwand, wenn man so viele Pflanzen hat wie ich ^^
 
Gut gebastelt! :)
Aber hast du da nicht noch den Docht vergessen? Habe mir auch mal einen solchen Lechuza Topf geholt und der hat unten einen Docht, dass das Wasser aus dem Tank zu dem Substrat gezogen werden kann.
 
@thaicurry Nein, hier braucht man keinen Docht, weil die Kapillarität aus den Vertiefungen des Trennbodens gewährleistet wird. Ein Teil des Granulats hängt somit direkt im Wasserspeicher!
 
Vielen Dank Marcel, dass Du hier so eine tolle Anleitung eingestellt hast. Gefällt mir sehr gut Dein Topf. Wollte mir ursprünglich den hier basteln: DIY Topf Deiner ist allerdings etwas eleganter :)
Habe ja noch Zeit mich zu entscheiden, soll für meine evtl. zwei Rocotos im Sommer sein.
 
Ja, den kenne ich auch, nur finde ich den Lechuza-Trennboden einfach unersetzlich, sicherlich ist der von DIY noch ein bisschen günstiger, jedoch finde ich das unsichtbare Ablaufrohr und die originalen Bauteile von Lechuza, wie du schon sagtest eleganter, schließlich wollte ich ja ein günstiges Replikat nah am Original erzeugen.

Aber danke für deinen Lob :)
 
@thaicurry Nein, hier braucht man keinen Docht, weil die Kapillarität aus den Vertiefungen des Trennbodens gewährleistet wird. Ein Teil des Granulats hängt somit direkt im Wasserspeicher!
stimmt! Da habe ich nicht dran gedacht - mein kleiner Topf hat diese Vertiefungen nämlich nicht.

Im Frühjahr werde ich deine Variante mal nachbauen. Hast du den Boden im Onlineshop bestellt, oder findet man das auch in Märkten die Lechuza Produkte führen?
 
Da ich ohnehin jede Menge PON bestellt habe, da ich dieses Jahr probiere alle chilis ausschließlich in PON ohne Erde zu ziehen, habe ich das direkt Mitbestellt. Die Versandkosten sind aber auch unter 40€ Bestellwert nur 3,50, aber dieses PON scheint echt der Hammer zu sein...
 
ja gibt es bereits, hatte ich letztens schon geuploaded. Die Pflanzen haben ein unglaublich gutes Wachstum und bilden alle selbst unter dem Kunstlicht schon Blüten und Beeren, das Bild ist ja schon wieder "veraltet", so wie die wachsen :)

 
bin wirklich erstaunt wie gut die Pflanzen bei dir in PON wachsen. Meiner Thaichili gefällt es scheinbar nicht sonderlich gut.. ich lade wenn ich zuhause bin mal Bilder hoch
 
Kann mir gar nicht vorstellen, dass die Thai da so nen gravierenden Unterschied macht, aber das lässt sich natürlich nur im Gesamtkonzept bewerten. Wie bist du denn insgesamt vorgegangen und wie drückt die Pflanze ihr Missgefallen aus?
 
Wie verhält sich das denn mit dem Topfvolumen ? 20 Liter sind ja schon ne Menge oder ? Enthält PON Nährstoffe ? oder muss ich immer gedüngtes Wasser zum gießen verwenden ?

Habe die Lechuza Produkte durch Zufall vorhin im Hornbach gesehen und muss mich wohl glaub ich gleich mal etwas einlesen.
 
Auf lechuza.de findest du sehr viel darüber. Im Granulat befindet sich bereits ein Langzeitdünger der in Harz verschlossen ist. PON ist so konzipiert dass es Wasser und Nährstoffe, vor allem auch überschüssigen Dünger speichert und beides nach Bedarf an die Pflanze wieder abgibt.

EDIT: 20 Liter ist für eine Chili-Pflanze eigentlich eine vernünftige Topfgröße. Nach Angabe des Herstellers hält der Langzeitdünger ca. 6 Monate. Da Chilis Vielzehrer sind, würde ich mit dem Düngen früher anfangen. Der Dünger wird entweder auch von Lechuza mittels Harzkügelchen mit in den Wasservorratsspeicher gekippt, diese lösen sich komplett auf oder aber du gibst Flüssigdünger mit ins Gießwasser. Das sollte genauso gut "hochgezogen" werden.
 
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