Marlene: Magnesiummangel?

Alpha

Jolokiajunkie
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Hallo,

habe heute etwas bei meiner Marlene entdeckt. Und zwar beginnt das erste echte Blattpaar von der Spitze her "weich" zu werden. Betroffen ist nur das eine Blatt, die anderen sind bisher gesund. Vor einer Woche hat die Pflanze die Keimblätter abgeschmissen, was ich recht früh fand.
Sie steht in einem 6L Topf mit Kokos und wird mit 0.5 g/L Hakaphos gegossen. Zu nass kann ich eigentlich ausschließen, das Substrat ist feucht aber sehr luftig. Habe mit dem Abstand meiner LED-Lampe experimentiert. Marlene war aufgrund des großen Topfes am nähesten dran (ca. 25cm). Kann das der Grund sein? Habe sie vorsichtshalber wieder etwas höher gehängt. Schädlinge sind auch keine zu erkennen.
Kann das sonst was Rocoto spezifisches sein? Allen anderen Pflanzen gehts prächtig. Was meint ihr?

Danke sehr!

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Kannst Du eine mechanische Schädigung ausschließen?
Wenn Blätter z.B. über den Topfrand hängen oder die Wand oder Fensterscheibe berühren, kommt es schnell zu Schäden an den Blättern.
 
Ja das kann ich. Der Topf ist sehr groß im Vergleich zur Pflanze. Keine Chance, dass sie irgendwo gegen kommt.
 
Du hast das Bild ja sicher in einer besseren Auflösung.
Schau dir Bild1 rechter Blattrand, die braune Kugel an. Könnte das eine Milbe sein? Sieht für mich fast so aus und würde zum Schaubild passen.
 
Auf dem Bild kann ich nicht mehr erkennen. Habe nochmal nachgeschaut und keine Milben gefunden . Wird wohl ein Stück Kokos gewesen sein.
 
OK, behalte das aber genauer im Auge... Bin der Meinung da schemenhaft Beine zu erkennen und Form und Größe könnten hinkommen.
 
Ich hatte das auch an einem Blatt gehabt.
Das Blatt wurde entfernt.
Und gut ist!!!
Bis jetzt kam nichts mehr nach(von den "welken" Blätter).
Ist schon eine gute Woche her.

Lg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die beiden unterstesten Blätter hat sie inzwischen abgeschmissen, ich glaube aber das dort neue Triebe kommen. Das Problem ist jedoch noch nciht gelöst.
Ein drittes Blatt wird an der Spitze weich, dazu zeigen mehrere Blätter braune Flecken.:grumpy:
Irgendwas fehlt ihr doch?


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Ich nehme an, Du hast sie schon gedüngt.
Wenn es mit diesem Substrat und nachdüngen nicht besser wird, würde ich sie in vorgedüngte Erde umtopfen.
 
Genau, ist ja eine passiv Hydro in nährstofffreiem Kokos. Wurde bisher immer mit 0.5 g/l 1:1 Haka Grün/Rot und neuerdings mit Soft Spezial gegossen. pH eingestellt auf 6. Nachdem ich diesen Thread gefunden habe, bin ich mir mittlweile recht sicher, dass es sich um einen Magnesium/Kalzium-Mangel handelt.
Umtopfen in normale vorgedüngte Erde wäre da sicher eine Option, ich würde aber nochmal versuchen mit dem Hydro-System entgegenzusteuern ;)

Mich wundert etwas, dass dieser Mangel auftritt, da im Hakaphos (je nach Sorte) etwa 2-4% Magnesiumoxid enthalten ist. Mein Wasser enthält 6 mg/l Mg und 54 mg/l Ca. Was meint ihr wäre eine geeignete Strategie (neben umtopfen in Erde)?

1. Mit der Düngerkonzentration hochgehen auf 1 g/l oder ist eine weitere Magensiumquelle notwendig?
2. Bittersalz per Blattdüngung verabreichen?
3. Bittersalz der Nährlössung hinzufügen?
4. Calcinit hätte ich auch noch da, zusammen mit Bittersalz verabreichen?

Da @Anfänger2013 den Thread damals startete, fühle dich hiermit markiert ;)
Wie hast du das Problem damals in den Griff bekommen?

Danke!
 
Seit der lokalen Wasserumstellung mangelt es meinen Chilis an Magnesium.
Rocotos sind besonders betroffen.

Ich sprühe alle 2 bis 3 Wochen meine Chilis mit einer 2‰ Bittersalzlösung.
Das ist sehr niedrig dosiert. In der Landwirtschaft wird bei Bittersalz-Blattdüngungen mit Konzentrationen zwischen 2 und 5 % gearbeitet.
Wenn die Blätter schön grün sind, aber nicht extrem grün, dann liegst Du mit der Konzentration richtig.

Eine Blattdüngung ist immer viel unkritischer, als wenn die Wirkstoffe in die Erde eingebracht werden.
Stoffe aus der Erde zu bekommen ist schwierig und führt nebenbei schnell zu Nässeschäden.
Bei niedrigen Konzentrationen bekommt man mit einer Blattdüngung maximal eine leichte Überdosierung hin. Man kann ja jederzeit die Zufuhr stoppen. Daher regelmäßig mit niedrigen Dosierungen und nicht einmal mit einer hohen Dosierung.





Durchführung einer Blattdüngung:

Es sollte immer die Blattober- als auch Blattunterseite benetzt werden. Die Blattdüngung wird nur in feuchter Form von der Pflanze aufgenommen. Im trockenen, kristallisierten Zustand erfolgt keine Aufnahme. Schnelles abtrocknen ist zu vermeiden. Spritzungen bei Hitze und/oder geringer Luftfeuchte sollten daher unterbleiben. Also: Bei Anzucht abends nach erlöschen der Lampen.

Blattunterseiten nehmen den Blattdünger besser auf als Oberseiten. Jüngere Blätter nehmen mehr auf als ältere Blätter und Schattenblätter nehmen mehr auf als Sonnenblätter.

Evtl. sammeln sich Salzreste auf den Blättern. Entweder abspülen oder nach dem Ausschalten der Lampen mehrfach mit Wasser einsprühen. Das Wasser löst die Salze und die Pflanze nimmt dann beim zweiten/dritten Mal die Salze auf.


Meine Empfehlung:
Wöchentlich einmal gründlich mit 2‰ Bittersalzlösung einsprühen bis die Blätter gesund grün aussehen. Dann Abstände vergrößern auf 2 bis 3 Wochen, je nach Blattfarbe.

Nach meiner Erfahrung trocknen die geschädigten Blätter zügig lokal an den starkt geschädigten Stellen. Keine Panik!

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Hatte am Anfang des Jahres vergessen mit Magnesium einzusprühen, Steinwollpflanze. Ein damals sehr geschädigtes Blatt. Starke Schäden entwickeln sich nicht zurück sonder sehen später so aus. Sind zum Glück meist nur wenige alte Blätter betroffen!

Blattfarbe deutet übrigens bereits auf eine leichte, aber noch unkritische, Magnesiumüberdosierung hin!



Calciumcitrat
Wenn Du Torferde zur Anzucht nimmst ist eine Kalziumunterdosierung unwahrscheinlich, da reichlich Kalk zur Anpassung des pH-Wertes der Torferde verwendet wird. Bei anderer Erde hilft ein Blick auf die Packung. Bei Dir mit Kokos, Steinwolle usw. ist ein Kalziummangel gut möglich.
Kalzium bewegt sich extrem langsam innerhalb der Pflanze, daher ist kurzfristig nur eine Blattdüngung sinnvoll.

Calciumcitrat über Nacht in Wasser auflösen lassen. Löslichkeit: in Wasser (850 mg/L bei 18 °C) Dadurch ist eine Überdosierung eigentlich nicht möglich.
Wasser in Sprüher umschütten ohne das der nicht gelöste Bodensatz in den Sprüher kommt. Zwischen den Magnesiumblattdüngungen, wenn notwendig, einsetzen. Löst nebenbei die nicht aufgenommenen Bittersalzreste

Langfristig solltest Du Dir ausrechnen wie viel Kalk Du deinem Wasser zusetzen musst um auf einen normalen, eher etwas höheren Kalkspiegel zu kommen. Falls Du Gerolsteriner Mineralwasser trinkst, dann kannst Du auch Reste dafür verwenden.

Viel Erfolg!


PS:
Mische seit kurzem Dünger:
1 g Hakaphos soft spezial = 24+6+12 (+2)
0,5 g Patentkali = 0+0+30 (+10)
auf einen Liter Wasser => Ergibt 1‰ 24+6+27 (+7)

Meine Rocoto vom Novemberanbau-Projekt, angebaut mit der Kratky Method, Deep Water, ist seit kurzem Testpflanze.
 
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Danke für deine ausführliche Hilfestellung!

Seit der lokalen Wasserumstellung mangelt es meinen Chilis an Magnesium.

Wie sind deine aktuellen Magnesium und Calcium Werte im Wasser wenn ich fragen darf?

Rocotos sind besonders betroffen.

Bei mir ist es auch nur die Rocoto, bisher. Durch die Hydrokultur bekomme ich die Probleme natürlich schnell zu spüren. Nur Hakaphos scheint hier nicht auszurechen.

Meine Empfehlung:
Wöchentlich einmal gründlich mit 2‰ Bittersalzlösung einsprühen bis die Blätter gesund grün aussehen. Dann Abstände vergrößern auf 2 bis 3 Wochen, je nach Blattfarbe.

Das werde ich so machen, Bittersalz habe ich eben bestellt.

Kalzium bewegt sich extrem langsam innerhalb der Pflanze, daher ist kurzfristig nur eine Blattdüngung sinnvoll.

Calciumcitrat habe ich nicht. Kann man für eine Blattdüngung ebenso Calcinit (15 % Calciumnitrat + 26 % Calciumoxid) verwenden?

Langfristig solltest Du Dir ausrechnen wie viel Kalk Du deinem Wasser zusetzen musst um auf einen normalen, eher etwas höheren Kalkspiegel zu kommen.

Hast du da nen anzustrebenden Wert? @Doomsday hat hier mal 6% Calcinit und 94% Haka Soft Spezial ausgerechnet. Wie kam er drauf? :D
Mittelfristiges Ziel wäre natürlich die Nährlösung mit Magnesium (Bittersalz) und Calcium (Calcinit) einzustellen, dass keine Mangelerscheinungen mehr auftreten und ich nicht Blattdüngen muss (ist hier immer etwas schwierig, da Fenster direkt danben -->Flecken).
 
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Wie sind deine aktuellen Magnesium und Calcium Werte im Wasser wenn ich fragen darf?
Trinkwasser.gif


Calciumcitrat habe ich nicht. Kann man für eine Blattdüngung ebenso Calcinit (15 % Calciumnitrat + 26 % Calciumoxid) verwenden?
Calciumcitrat ist die Kalkform, die Pflanzen am besten aufnehmen kann. Andere Kalkformen gehen aber auch.

Wieviel Kalk du zu deinem Wasser hinzufügen must kann ich dir nicht sagen.
Würden den Kalkwert von hartem Wasser = Härte 3 nehmen und dann ausrechnen wieviel Kalk Du hinzufügen must um diesen Wert zu ereichen.
 
Deine Calcium- und Magnesiumkonzentrationen liegen damit ja noch etwas höher als hier. Kein Wunder also, dass es bei mir Probleme macht. Härtebereich 3 würde bedeuten >2.5 mmol/l Gesamthärte. Nimmt man an, dass Calcium den Hauptanteil daran liefert wären das >100 mg/l Calcium. Deckt sich in etwa mit dem was ich im Netz für gesunde Calciumversogung gefunden habe. Für Magnesium werden 15-20 mg/l empfohlen. Jetzt muss ich nurnoch herausfinden ob und wie man die Salze in einer Nährlösung zuführen kann. Calcinit soll man z. B. nicht mit Phosphaten oder Sulfaten geben, da hier unter anderem dann unlösliches Calciumsulfat (~Gips) entsteht. Jemand Erfahrungen damit?
 
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