Bild 3 sieht mir nach zu trockener Heizungsluft oder ohne Akklimatisierung aus feuchter Anzuchtluft in trockene Luft geholt aus. Vielleicht auch schlechter Feuchtigkeitshaushalt der Erde und evtl. etwas Nährstoffmangel oder Ungleichgewicht.
Anzuchterde und Zaubererde brauchst du für Melonen nicht. Mit Anzuchterde hatte ich es anfangs auch versucht und schnell festgestellt, dass es ihnen besser geht, wenn sie gleich in richtiger Erde keimen und anwachsen. Normal vor gedüngt, gleichmäßig feucht und schön locker leicht sollte sie sein. Fluffig aber nicht zu fein, damit die Wurzeln sowohl Sauerstoff als als genug Halt bekommen.
Normalerweise wachsen Zuckermelonen anfangs viel Langsamer und zierlicher als Wassermelonen.
Ein Versuch dieser Art zu dieser Jahreszeit halte ich für nicht wirklich übertragbar auf die Bedingungen zur "richtigen Anzuchtzeit" die frühestens Mitte März anfängt und spätestens Mitte April anfangen sollte. Denn ein paar warme sonnige Tage am Fenster lassen die Melonen so richtig abgehen, wenn sie erst Mal etwas in Gang sind und eine gewisse Wurzelmasse besitzen. Solche Bedingungen kann man mit Kunstlicht und Heizung kaum simulieren. Da müsste man sich wohl schon ein mini Treibhaus im Zimmer Bauen in dem dann auch die richtige Luftfeuchtigkeit und Atmosphäre herrscht.
Grundsätzlich sehen deine Pflanzen aber gesund aus. Wenn die Wurzeln hell und frisch aussehen, die Triebspitzen gesund und intakt sind und die Blätter noch nicht vergilbt sind, sollten sie nach umtopfen, in dieser Größe am besten gleich in ~3L, in vernünftige Erde, nach 1-2 Wochen so richtig durchstarten und frisch aus der alten, kränklichen und etwas kümmerlichen Basis raus wachsen. Vorausgesetzt eine konstant warme Temperatur von mindestens 24°C und reichlich Licht mindestens 12h. Am besten eine Kombination aus vorhandenem Tageslicht und Kunstlicht.
Sind das 0,5L Bierbecher in denen du sie stehen hast, mit Plastiktüte als Übertopf? Und ein Schönes Loch unten rein gemacht? Solche Becher nehme ich auch teils. Aber als Übertopf nehme ich 500g Joghurtbecher. Haben den Vorteil, dass sie die Wurzeln auch gleich vor Licht schützten.
Du kannst ja mal in
meinen Thread vom letzten Jahr reinblättern. Lief ganz gut die Saison und ich hatte von Anfang an alles recht gut dokumentiert. Der endgültige Abschlussbericht steht noch aus. Wollte ich morgen vielleicht nachreichen. Ausgerechnet hatte ich den Ertrag die Tage schon mal. Und es waren wieder über 200Kg Melonen Ernte wie das Jahr zuvor. Zwar recht viel Ausschuss leider, aber immerhin noch 125Kg sehr gute bis mittlere Qualitäten.
Her ein Bild vom 15.04.2020:
Ausgesät wurde die Melone am 15.03.2020, der Kürbis Unterbau etwas später, und veredelt wurde sie 10 Tage zuvor. Ausgesät jeweils in 0,2L Becher, hier beim Topfen für den Zwischenschritt in die 13er Vierkanttöpfe und später teils noch mal in 3,5L. Immer die gleiche Erde.
So sieht sie dann 13 Tage später aus, bevor sie in 3,5L kam,....
Im Detail:
Die Pflanzen dann noch bis Ende Mai hin zu halten ist nicht so einfach. Dann haben sie vor dem Auspflanzen teils schon über ein Meter Länge, müssen gut gestützt werden und sind kälteempfindlicher und pflegebedürftiger als Chilis und Tomaten. Schon allein die Handhabung mit rein und raus tragen wegen Temperaturen und Schützen vor Wind machen viel Arbeit, wie der Schutz vor zu viel direkter Sonne anfangs.
Wer solche Schwierigkeiten vermeiden will, sollte wohl eher am 07.04. erst anfangen, vielleicht einen zweiten Satz Reserve-Pflanzen am 15.04.. Gute und richtige Pflege für gesundes und schnelles Wachstum vorausgesetzt.
Zu früh ausgesät und zu lange in zu kleinen Töpfen, zu magere Erde, zu schwere Erde, zu wenig Licht, zu kühl,... das sind alles Punkte die das Wachstum stark bremsen können und denen sie sich im Ernstfall nur sehr langsam oder gar nicht mehr erholen.