Mittel gegen Blattläuse und Co.

ChesterChilliFreak

Habanerolecker
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Hallöchen,

da ich des öfteren lese das viele Leute Probleme mit Blattläuse und ähnliches haben wollte ich hir mal für meine Metode der Schädlingsbekämpfung etwas Werbung machen. Einige werden von mir schon wissen das ich gegen chemische Mittel einen gewissen Greul hege daher möchte ich hir ein par alternativen vorstellen.

Marinkäferlarven
Marinkäfer sind eine gute Waffe gegen Blattläuse, das weiss jeder, allerdings sind Larfen noch um einiges effektiver. Larven haben den vorteil das sie auch über einen längeren Zeitraum auf der Pflanze bleiben. So muss man nicht alle naselang neue Käfer sammeln. Was viele nicht wissen ist das die Larven des Marinkäfers nicht nur ein Mittel gegen Blattläuse sind. Ich konnte bei mir schon beobachten wie Larven sich über Milben hermachen, auserdem sollen sie sich sogar von Schimmel und Mehltau ernähren.
Ich setze regelmäsig einige Larven auf meinen Pflanzen als gesundheits Polizei aus. Die Larven beseitigen so Bestände an Milben und Blattläusen die so gering sind das sie dem Gärtner nicht aufallen. Die Larven halten so die Pflanze in regelmäsigen abständen sauber was das auftauchen von Schadbildern deutlich veringert. Marinkäferlarven sind auch im Handel erhältich wozu ich allerdings keinen Link liefere da ich keine unnötige Werbung machen möchte.
Ein Bild einer Larve:
http://www.martinvogel.de/forum/img/uploaded/image9.jpg

Der sogenannte Ohrenkneifer/Ohrwürmer
Der sogenannte Ohrenkneifer hat natürlich nichts im Ohr verloren :p er ist vielmehr eine prima Hilfe im Garten. Auch er ist ein evektives Mittel gegen Blattläuse und lässt sich sehr leicht in den Garten holen. Dazu nimmt man einen handelsüblichen Tontopf und befestigt an ihm ein Band um ihn kopfüber an der Pflanze oder deren nähe aufhängen zu können (Wie das Band befästigt wird ist eure sache, hir möchte ich die Kreativität des Lesers etwas fordern :D) Diesen Topf füllt man dann mit Stroh, man bekommt geeignetes Stroh eigentlich überall z.B das mit dem man Kanichenkäfige auslegt. Ob man nun wirklich Stroh verwendet sei jedem selbst überlassen es ist halt nur gut zu wissen das das Tier sich gerne in vermodernden Pflanzenresten aufhällt um dort seine eier abzulegen. Damit sind wir auch beim eigentlichen Sinn der Konstruktion. Der "Ohrenkneifer" siedelt sich in diesem Topf an und fühlt sich dort sehr wohl und pflanzt sich auch dort vort. Von dort aus erledigt er zuverlässig auf seiner suche nach Beute jede Blattlaus die ihm über den weg läuft. :thumbsup:
Ein Bild eines Ohrenkneifers:
http://www.hupoetsch.de/images/Ohrenkneifer.jpg

Nematoden, Raubmilben und Florfliegenlarfen
Nematoden, Raubmilben und Florfliegenlarfen sind eine gute möglichkeit sich gegen Tripse, Spinnenmilben, Trauermücken und den ganzen ungeliebten Verein der sich in der Erde und an den Pflanzen tummelt zu wehren. Auch diese Tierchen sind in entsprechenden Läden zu erwerben oder im Internet zu bestellen. Da es sich aber um lebende Tiere handelt wird man auch in einem Laden nicht um eine Bestellung herum kommen.


Wie man sieht gibt es eine Menge natürliche Möglichkeiten einem Schädlingsbefall vorzubeugen oder ihn zu bekämpfen. Wenn man noch tiefer in das Tema eintaucht wird man Möglichkeiten entdecken die fast jedem Schädling seinen Schrecken nehmen. Also bevor man die Giftkeule schwinkt sollte man sich immer nach alternativen umsehen die weniger gefärlich und schädlich sind. Wer sich hir im forum umsieht wird immer wieder von Vorfällen lesen bei denen chemische Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt worden sind die der Pflanze schadeten oder im falschen umgang sogar für Mensch und Tier gefärlich werden können. Jeder wünscht sich gesunde und kräftige Pflanzen, man darf dabei aber nicht vergessen das wir mit Nahrungsmitteln arbeiten. Daher wirklich nur Chemie einsetzen wenn euch die Situation dazu zwingt und im notfall sogar auf einen verzehr der behandelten Chilis verzichten.

Also Bio JUHU Chemie BUHHH :p

Ich hoffe der Text kommt nicht zu sehr wie eine Moralpedigt rüber, denn es kann natürlich jeder selbst entscheiden wie er vorgeht. Ich hoffe ich konnte einigen Leuten bei ihrem Schädlingsproblem helfen oder ihnen einen Stoss in die richtige Richtung geben.

Danke für´s lesen. Ich wünsche allen weiterhin eine schöne und ertragreiche Saison. :D

Gruß Chester
 
Der Bericht ist schon interessant, aber für Indoor teilweise nicht machbar. Ich hol mir bestimmt keine Ohrenkneifer in mein WZ, zumindest nicht freiwillig, daher muss man im Frühjahr wenn es draussen noch zu kalt ist leider Gottes schon mal auf Chmie zurückgreifen.

Dies soll nun um Himmeslwillen nicht als Mäkelei oder Kritik aufgefasst werden. Ich stelle nämlich fest, das nämlich genau diese Helferlein (MK und Ohrenpitscher) ganze Arbeit leisten, sowie auch Wind und Regen und Sonne. Meine Pflänzkes haben seit sie draussen sind wesentlich weniger unerwünschtes Getier an den Bladels als vorher indoor.
 
... Zur Abwehr existieren neben den diversen Pflanzenschutzmitteln und den natürlichen Feinden auch mehrere Hausmittel. Blattläuse werden verspeist von: Marienkäfern und deren Larven, Schwebfliegenlarven, Florfliegenlarven, Schlupfwespenlarven, Raupenfliegen, Raubwanzen, Laufkäfern, Weichkäfern, Spinnen und Vögeln. ...

Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Blattl%C3%A4use#Die_Blattlaus_als_Sch.C3.A4dling

Wie Andrea schon bemerkt, sind diese natürlichen Feinde nicht alle indoor einsetzbar (ich setze allerdings indoor bevorzugt Spinnen ein, héhé).
 
Da Thema ist genauso Brisant wie der Bereich Dünger. Ich bin ja auch kein Freund der Chemiekeulen, sondern versuche es auf Natürliche Art zu lösen wie Marienkäfer usw., besser noch den Schädlingen vorzubeugen und net erst zu reagieren wen sie überhand genommen haben.

Das ist auch sehr viel ne Einstellungssache, was und wieviel zeit man gewillt ist dafür zu opfern. Bei 10 - 40 Pflanzen seh ich für mich persöhnlich da kein Problem zu Versuchen ohne Chemie auszukommen. Die andere Frage was ist Chemie, momentan ist schon eine extreme Blattlausplage, ich zerdrücke jeden Tag einige und behandle mit einem Wasser/Spühlmittel/Spiritus gemisch, zwar sehr schwach dosiert aber doch wirksamm, also doch auch etwas Chemie, halt nur net die extreme Keule. Was ist hier die Balance zwischen natürlich und Chemie. Andere Mittel hab ich nicht vor zu verwenden und ich kann auch gut mit einer Anzahl von Schädlingen leben wen ich sie unter Kontrolle habe, gesunde Pflanzen halten da schon einiges aus und auf Teufel komm raus Schädlingsfreie Pflanzen zu haben möchte ich auch net.

Klar ist es einfacher ein Schädlingsmittel zu sprühen, leider sieht man aber lezte Zeit sehr oft das es auch zu lasten der Pflanzen geht. Im endefekt muss es jeder für sich entscheiden wie weit und wieviel Zeit er in die Schädlingsbekämpfung investiert

LG Heiko
 
Bio und indoor verträgt sich nicht, weil wer hat es sich zu Hause schon Bio eingerichtet ;)
 
@nanaglen und Patxi

Also bei Ohrenkneifern, Käfern, Wanzen und Vögeln sehe ich es ein ... vielleicht :)

Aber Nematoden, Schwebfliegen-, Marienkäfer und Florfliegenlarven sind doch völlig ohne Problem indoor einzusetzen. Und mit den 4 Arten kann man so ziemlich alles im Zaum halten, was Chilies und Co an den Kragen will. Nutze sie jedes Jahr um meine Überwinterer schädlingsfrei zu halten (allerdings immer erst dann, wenn der Befall da ist ... sonst verhungern die armen Kerlchen doch).

Hat außerdem noch den Vorteil, dass man danach die erwachsenen Tierchen gleich in den Garten/Balkon freilassen kann und so gut "vorbereitet" in das üblicherweise schädlingsreiche Frühjahr startet.

Und dem Vorurteil, dass sie nur bei leichtem Befall etwas nützen möchte ich bei der Gelegenheit auch gleich den Todesstoß verpassen. :devilish: Denn je höher der Befall um so schneller wachsen die Larven heran, verpuppen sich und die Tierchen legen sofort neue Eier an den befallenen Pflanzen ab. Dauert es eben 2 Generationen bis alles weggefuttert ist. :rolleyes: Die Pflanzen überstehen die paar Tage mit Schädlingsbefall locker (werden ja schließlich täglich weniger).

Und auf jeden Fall sehen sie dabei besser aus, als all die Chemoschäden, die hier dann mit Regelmäßigkeit als "was hat meine Pflanze nur ... ich hab doch nur XYZ gespritzt" gepostet werden. :p

@ ChesterChiliFreak
ChesterChilliFreak schrieb:
Was viele nicht wissen ist das die Larven des Marinkäfers nicht nur ein Mittel gegen Blattläuse sind. Ich konnte bei mir schon beobachten wie Larven sich über Milben hermachen, auserdem sollen sie sich sogar von Schimmel und Mehltau ernähren.

Nix durcheinander bringen bei den Marienkäfern. ;) Die als Nützlinge verkauften Marienkäferlarven sind die des 7-Punkt Marienkäfers. Diese (und die erwachsenen Tiere) ernähren sich von Blattläusen und gelegentlich Spinnmilben.

Der mittlerweile zugewanderte Harlequin-Marienkäfer (der viel häufiger zu finden ist im Garten als der 7-Punkt) hat ein etwas breiteres Nahrungsspektrum, aber hauptsächlich Blattläuse.

Es gibt in Deutschland unzählige Blattlausarten. Viele davon sind deutlich kleiner als die Harlekine und der 7-Punkt (und sie sehen oft so anders aus, dass viele sie gar nicht als Marienkäfer identifizieren werden und wahrscheinlich als Ungeziefer platt machen). Einige dieser kleineren Sorten ernähren sich von Pilzen oder Mehltau.

Nicht dass es dann wieder heißt: die Marienkäferlarven, die ich bestellt habe, haben nix genutzt gegen den Mehltau ... :p
 
Mayachili schrieb:
Der mittlerweile zugewanderte Harlequin-Marienkäfer (der viel häufiger zu finden ist im Garten als der 7-Punkt) hat ein etwas breiteres Nahrungsspektrum, aber hauptsächlich Blattläuse.
Leider haben die Harlequinmarienkäfer auch den einheimischen 7 Punkt auf der Speisekarte :(
 
@ Myachili
Natürlich ist das fressverhalten von der art abhängig. Ich habe hir vom Marinkäfer ansich gesprochen und nicht nur speziel vom 7punkt marinkäfer oder seinem asiatischen kolegen. wenn man drausen larvensammeln geht findet man diese in allen formen, farben und größen. eine interesante sache ist es einfach die kleinen die man findet auf seinen Pflanzen auszusetzen und zuzusehen wie sie die pflanzen sauber halten. wenn man sich Insekten bestellen will gibt es natürlich tonnen von möglichkeiten sich spezialisten zu bestellen je nach problem. in dem fall ist marinkäfer nicht gleich marinkäfer oder raubmilbe gleich raubmilbe aber man hat ja die möglichkeit sich genau die spezies zu bestellen die für das vorliegende Problem geeignet ist. Und das mit dem Mehltau hab ich halt nur gelesen ich kann nur bestätigen das die marinkäferlarfen bei mir gründlich Blattläuse und später auch milben verdrückt haben.


@ nanaglen

Natürlich sind nicht alle diese kleinen kerle für indoor geeignet, allerdings ist das schädlings aufkommen inndoor auch viel geringer daher ist das auch nicht nötig. Raubmilben kann man auch ohne probleme inndoor einsetzen und es gibt noch einige andere möglichkeiten indoor zu agieren. Grade drinnen ist es selten das der befall an schädlingen so extrem ist das man chemie einsetzen muss.


Als kleingärtner kann man meiner meinung nach gut auf chemie verzichten bei den geringen Pflanzenbeständen und unsere existens hängt ja auch nicht von unseren Pflanzen ab. Allerdings sehe ich auch ein das es einfach probleme gibt bei denen man mit natürlichen mitteln nicht weiterkommt aber das ist ja zum glück sehr selten. Das wichtigste ist einfach profilaktisch tätig zu werden und auf hygiene im gewächshaus zu achten. Wir beobachten unsere Pflanzen ja mehmals täglich, schon alleine um uns an den vortschritten zu erfreuen und uns etwas zu entspannen. Daher halte ich es für durchaus möglich vorbeugent oder früh genug zu handeln bevor das Problem so groß geworden ist das man um die chemie keule nicht mehr drumrum kommt.

Gruß chester
 
Hier mal ein paar Bilder von meiner Schädlingsbekämpfung :)

Schönes Käferchen gelandet:

angenehmer_besuch.jpg


Hier ein Zwergmarienkäfer auf der Durchreise:
zwergmarienkaefer.jpg


Noch ein kleiner Snack zwischendrin:

zwergmarienkaefer_opfer.jpg


Der Nachwuchs beim Buffet:

zwergmarienkaefer_larve.jpg


Ein gelber hat sich auch hier niedergelassen:

yellow_ladybug_break.jpg


Ein nettes Paket wurde von einem der Besucher dagelassen:

ladybug_eggs.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ SirPayne
Schnuckelige Käferfotos! :thumbsup: Macht richtig Lust auf noch mehr von den Krabblern.

Dein "Zwergmarienkäfer-Nachwuchs" sind die Larven des Australischen Marienkäfers. ;)
Die sehen aus wie kleine weiße Punks und ich finde sie besonders witzig, wenn sie durch die Gegend wuseln. :D
 
Mayachili schrieb:
Die sehen aus wie kleine weiße Punks und ich finde sie besonders witzig, wenn sie durch die Gegend wuseln. :D

Ich glaub, meiner hat keinen Bock zu wuseln. Bei dem Angebot ist der fett und faul geworden. Der ist jetzt fast doppelt so groß. Hat aber dafür schon fast alles feindliche auf dem Blatt verputzt :devilish:

Danke für deinen Hinweis.
 
ich hab da mal gehört wie es ohne Chemie und ohne Tierchen geht.
Da ich genug Pflanzen an verschiedenen Orten gepflanzt habe und die im Hochbeet, also die draußen, am meisten Läuse hatte, habe ich es gewagt...
Einfach eine Knoblauchzehe neben den Chilistamm in die Erde gedrückt und abgewartet.
Nach drei Wochen war ein deutliches Ergebnis zu sehen! Jetzt nach etwa 5 fünf Wochen bin ich schon sehr angenehm überascht, die Sache ist fast bereinigt...

Beste Grüße Peter
 
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