Ok, es muss doch mal gesagt werden

Um das ganze mal mit Chilis in Verbindung zu bringen:
Ne Freundin meiner Mutter hat jetzt Flüchtlinge aus Eritrea in ihrer Nachbarschaft. Die wollten mit ihren paar Kröten einkaufen, auch Chilis. Aber bei den Preisen haben sie nix gekauft. Das hat meine Mam so nebenbei erfahren und mich gebeten, falls möglich, etwas von meiner Ernte abzugeben. Hab ich natürlich gleich gemacht. Und siehe da, schon hat man das Eis gebrochen, etwas Gutes getan und nette Menschen kennengelernt.

So einfach ist das.
 
Es gibt keinen Zuwachs an "brauner Hetze" wie du so schön formulierst. Es gibt auch keinen Anstieg von Ausländerhass
Nun ja, das sehe ich eben ganz anders. Sowohl im persönlichen Umfeld, auf der Strasse als auch im Netz bekomme ich die widerlichsten Vorurteile und regelrechten Hass zu hören bzw. lesen. Von Leuten, von denen ich das nie erwartet hätte und die sich bis vor Kurzem entweder gar nicht, oder ganz anders dazu geäussert haben.
Und bis vor einem Jahr hatte wir noch keine wöchentlichen Demos von Pegida und ihren ganzen Ablegern in allen Teilen des Landes, die ungestraft ihre Hassparolen verbreiten dürfen. Ich hatte mehr Gelegenheit, als mir lieb war, mir ein Bild dieser 'Wutbürger' zu machen. Ein guter Teil davon sind schlichtweg Rassisten und Faschisten, die das auch ganz offen nach aussen tragen (auch wenn sie sich mittlerweile die Hakenkreuze und SS-Runen abkleben - meistens). Was auf diesen Veranstaltungen herumgeplärrt wird, ist unterirdisch.
Keine Ahnung, wie man leugnen kann, daß Deutschland ein grosses Problem mit rechtsextremem Gedankengut hat. Mach' mal einen Spaziergang mit einem Afrikaner durch Leipzig...

Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, daß sich jeder, der 'der bereitwilligen Aufnahme von Flüchtlingen kritisch gegenüber ist', sich immer gleich in die braune Ecke gedrängt sieht, und glaubt, sich dagegen verteidigen zu müssen, obwohl er überhaupt nicht angesprochen wurde. Das ist doch nicht der "Menno, alle sagen Nazi zu mir, obwohl ich gar keiner bin"-Thread.

Die Aufnahme von Flüchtlingen ist zu Fug und Recht in unserer Verfassung verankert, und sie ist ganz einfach unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit. Wie schon mehrfach in diesem Thread erwähnt: WIR sind zu einem guten Teil an den Zuständen in jenen Ländern verantwortlich, aus denen die schutzbedürftigen Menschen zu uns strömen. Auch wenn das viele nicht hören wollen.

Daß die Verfahren in Deutschland abstrus lange dauern und die Rückführung derer, denen kein Asyl gewährt wird, nur sehr schleppend funktionieret, da bin ich mit Dir einer Meinung. Und das ist nicht nur ein Problem für Deutschland, sondern auch für die, die dann teils jahrelang in der Schwebe hängen (also 'geduldet' sind, was so gut wie garnichts bedeutet), und darauf hoffen, vielleicht doch irgendwann anerkannt zu werden.
Daß man in Zeiten, in denen so viele Menschen zu uns kommen, ganz genau hinschauen sollte, wer davon das Recht bekommen sollte, hierzubleiben, ist ganz einfach eine Frage der Vernunft.

Da wird ein Haus angezündet wo Flüchtlinge untergebracht wurden hier in Deutschland - schon schreien alle Weltweit wieder "Nazis" !!
Ähhh, wie bitte? Da wird ein Haus angezündet?! Seit Anfang des Jahres gab es knapp 500 Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte! Teilweise gehen pro Tag mehrere in Flammen auf. Diese Zahlen stammen übrigens nicht von der Lügenpresse, sondern von unserem Innenminister. Der sich nicht gerade verdächtig macht, Zuwanderern allzuviel Sympathie entgegenzubringen.
Vielleicht erinnerst Du Dich auch noch an den NSU, der jahrelang unter den Augen von Verfassungsschutz und Polizei fröhlich vor sich hin mordend durch die Lande zog? In der Presse war damals was von Dönermorden zu lesen, von kriminellen Ausländern, die sich gegenseitig umbringen...
Oder an Oury Jalloh? Oder... oder... oder...
Man kann einfach nicht leugnen, daß die rechtsextrem motivierten Straftaten seit Jahren in die Höhe schiessen, wir reden da von zehntausenden pro Jahr. Das Gedankengut mag schon immer dagewesen sein, aber in letzter Zeit äussert es sich eben verstärkt in Parolen und Straftaten. Wer das nicht sieht, ist blind. Oder er will es einfach nicht sehen.

Man sollte und muss das "alte" Gedankengut endlich mal ablegen
Ja, das wäre wirklich wünschenswert. Nur ganz offensichtlich sind wir davon noch weit entfernt.

@schlauch80: :thumbsup: Falls da weiterer Bedarf besteht: Du weisst, wo meine Chilis wohnen.
 
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Von Leuten, von denen ich das nie erwartet hätte und die sich bis vor Kurzem entweder gar nicht, oder ganz anders dazu geäussert haben.
Das habe ich auch festgestellt. Wenn ich aber so zurückblicke, wie ich diese Leute kennen gelernt habe und was ich über sie weiß, muss ich sagen daß es gar nicht mehr Leute geworden sind, die so denken. Sie waren vorher schon so und machen nun langsam ihren Mund auf. (Zumindest in meinem Bekanntenkreis - das kann bei dir natürlich anders sein)
Meist sind es Vorurteile, die auf Angst und/oder Unwissen basieren. Die hat jeder irgendwo. Nur manche versäumen es wohl, daß man ständig an sich selbst arbeiten muss, um diese zu bekämpfen. Und zwar egal, welchen Lager man sich zugehörig sieht.
 
Daß sich Bekannte früher ganz anders ausgedrückt haben, war wohl etwas überspitzt formuliert. Aber ich kenne Leute, die sich bis vor Kurzem nie abfällig zu Menschen mit ausländischen Wurzeln geäussert haben (zumindest mir gegenüber), und die auf einmal mit ziemlich abwertenden, teilweise menschenverachtenden Kommentaren aufwarten.

Vorurteile hat jeder, komplett ohne Schubladen würde das menschliche Gehirn wohl einfach kollabieren. Wie Du schon schreibst: wichtig ist, sich dieser Tatsache bewusst zu sein, und sich mit der Zeit immer mehr Schubladen zuzulegen. Mit dem (utopischen) Ziel, irgendwann für jeden einzelnen Menschen eine eigene Schublade zu haben. Und nicht nur über ein paar einzelne zu verfügen, die dann zwangsläufig extrem 'unscharf' sind.

Und zwar egal, welchen Lager man sich zugehörig sieht.
Oh ja. Egal aus welchem Lager, welcher Gruppierung, welchem Land, welcher Bevölkerungsschicht,... die mehr oder weniger vorhandenen Vorurteile sind überall gleich verteilt. Da gibt's noch viel zu tun für jeden einzelnen von uns, und die Arbeit daran wird (edit: sollte!) niemals enden.
 
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machen nun langsam ihren Mund auf.
Weil sie sich von keiner Partei vertreten oder verstanden fühlen. Weil viele Angst haben, das ihnen bald was weggenommen wird. wenn die Regierung weiter so das Geld verteilt. Hier werden Bevölkerungsgruppen gegeneinander ausgespielt.Die große Koalition hat sich ihre APO selbst geschaffen und prügelt nun auf sie ein, aus Angst vor den Geistern, die sie rief. Es ist aber auch noch viel fremdenfeindliches Gedankengut in der Bevölkerung vorhanden. Das muß man leider so sagen. Es fallen im Gspräch Sätze wie: Der sieht aber nicht arisch aus, wenn ein Schwarzer im deutschen Trikot aufläuft. Das hier der Deutscher ist., der einen deutschen Pass hat, interressiert nicht. Aber diese But-und Bodensprüche sind wohl schwer auszurotten, wenn man die Schulzeit im 3. Reich verbracht hat. Wenn Jugentliche solche Sprüche und schlimmeres bei ihren Eltern bzw. deren Generation hören, muß man sich nicht wundern, wenn hirnlose losmarschieren, Parolen brüllen, sprühen oder gar zündeln.
 
Nur kurz angemerkt:
(Mir/uns) Ist egal, on das ein politischer, religiös verfolgter oder ein Wirtschaftsflüchtling! ist.
Ich bin der persönlichen Meinung, daß jeder Mensch das Recht hat sich überall auf der Welt aufzuhalten. Und erst recht, nachdem die "zivilisierten" und wirtschaftlich sowie militärisch weiter entwickelten Länder diese Staaten schon seit Jahrhunderten ausgebeutet haben, nicht nur an Rohstoffen - und sie durch ihre Macht, ihr Militär und ihre Geheimdienste Regierungen gestürzt und Unfrieden in diesen Ländern gestiftet haben, was oftmals zigtausende von Menschenleben gekostet hat. Womit ist das aufzuwiegen?!
 
Peter Scholl Latour hat in seinen Bücher schön beschrieben, was der Westen in Aabien oder dem Iran so alles angerichtet hat.
 
Womit ist das aufzuwiegen?!

Mit Sicherheit nicht "Auge um Auge und Zahn um Zahn" wie es der IS so schön propagiert (auch wenn es Biblisch ist). Ich denke aus der Zeit sollten wir raus sein und dennoch wird an vielen Muslimischen Stellen vom "heiligen Krieg" gesprochen. Auch wenn es kein Krieg im eigentlichen Sinn ist, haben doch viele Angst davor. Moscheen bauen in Deutschland geht, aber wehe man baut eine Kirche im fernen Osten .. banales Beispiel aber mit viel Wirkung. Warum soll man bei uns das tolerieren, wofür man in anderen Ländern enthauptet wird? Irgendwo stimmt doch da etwas nicht!? Das da mancher durch den "Zuwachs" ins grübeln kommt ist doch verständlich.

Sowohl im persönlichen Umfeld, auf der Strasse als auch im Netz bekomme ich die widerlichsten Vorurteile und regelrechten Hass zu hören bzw. lesen. Von Leuten, von denen ich das nie erwartet hätte und die sich bis vor Kurzem entweder gar nicht, oder ganz anders dazu geäussert haben.

Vor noch ein paar Jahren hat man die Zeitung in die Hand genommen und gelesen. Während der Pausen wurde über den Inhalt diskutiert und danach ging es wieder an die Arbeit und vieles war einfach vergessen. Inzwischen hat sich die Zeit geändert. Man wird täglich zugebomt von der Presse per Smartphone und man ist immer und überall in Sorge und Angst. Ist es da nicht logisch das die Stimmen lauter werden und inzwischen auch gehört werden weil eben dieses neue Medium das ermöglicht? Es ist eine Kettenreaktion ... man bekommt die schnellsten Infos und weiß auch darauf am schnellsten eine Antwort - und die Presse dreht sich es so wie sie es braucht. Im Osten sehen die Nachrichten wieder anders aus wie im Westen ..... der alte Konflikt taucht wieder auf.
Die Presse ballert uns täglich per Smartphone völlig zu, und wir lassen zu, das dadurch Konflikte enstehen ... ganz tolle Sache. Mich wundert das das noch keinem aufgefallen ist.

Vielleicht verstehst du jetzt auch meine Aussage "Es gibt keinen Zuwachs an "brauner Hetze". Die gab es schon immer und wird inzwischen durch die Presse leider immer lauter. Du packst das Problem nicht bei der Wurzel sondern lässt dich selber durch die Presse leiten. Es ist nämlich keine "braune Hetze" sondern die Angst davor unterlaufen zu werden .. durch den Islam .. durch 1000 Flüchtlinge die versorgt werden müssen ... durch die Angst Radikale ins Land zu holen usw usw
Letzeres liegt bei uns in der Region hoch im Trend ... Kassel-Calden ist nur 8km von hier entfernt und hat Bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Schlägerei dort hat wirklich nicht dazu beigetragen hier "Willkommen" zu rufen. Der Grund: "Vordrängeln in der "Schlange" wurde zum Faktor Gewalt obwohl übermäßig an Rationen da waren .. das wurde vorher (wie üblich) erwähnt in mehreren Sprachen.

Das beste momentan bei uns in der Region Zitat:"Mädchen sollten sich künftig bedeckter kleiden" ... ich frage mich wo das noch hin führen soll.
http://www.hna.de/lokales/melsungen...slager-sporthallen-5643688.html#idAnchComment

Wer passt sich hier wem an?
 
Zuletzt bearbeitet:
wo das noch hin führen soll.
Es schadet nicht, wenn sich junge Frauen etwas züchtiger anziehen. Manche Straßennutte hat mehr an. Und junge Männer, die ihre Triebe nicht unter Kontrolle haben, gibt es überall, auch in unserem Volk. Da muß man nicht Zuwanderer verdächtigen. Mir fällt grade ein, das Syrien früher der Spielplatz der Franzosen war. Wieviel Flüchtlinge nehmen die eigentlich auf.
 
@Chili Olli:

Eine Mutter einer 13jährigen hat gesagt, dass jemand gesagt hat, die Mädchen sollen sich bedeckter kleiden?
Das nenne ich sachlich konkrete Berichterstattung...

Wie Pedro schon sagte, gibt es solche Triebgestörten Leute in jeder Bevölkerung.
Das ist nicht nur der Ausländer im Flüchtlingslager!

Du selbst hast doch gegen die Presse geschossen, wegen genau solcher Berichterstattungen. Und jetzt verlinkst du genau so nen Quatsch...
 
So habe ich es nicht verstanden.
"Wer passt sich hier wem an?" war eher auf die Aussage mit dem bedeckt Kleiden bezogen, aber nicht gegen den Artikel.

Ich lasse mich von ihm aber gerne eines Besseren belehren...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Chili Olli : Ich antworte jetzt nochmal, und dann lass' ich's lieber, glaube ich. Wir reden anscheinend vollkommen aneinander vorbei.

Ich habe nichts gegen die Sorgen und Ängste, die viele Mitmenschen aufgrund der aktuellen Situation umtreiben. Auch wenn ich sie oftmals nicht nachvollziehen kann; dafür hege ich Bedenken vor anderen Entwicklungen, die dann wiederum andere Menschen nicht nachvollziehen können. Ich finde es auch absolut in Ordnung, daß Menschen gegen die aktuelle Einwanderungspolitik auf die Strasse gehen, und ihre Meinung kundtun.
Aber ich habe etwas gegen Hasstiraden, rassistische Vorurteile, Anstiftung zum Mord und dergleichen. Das gab es so bis vor einem Jahr nur in sehr viel kleinerem Rahmen. Und diese Zunahme hat mitnichten etwas mit der Art der Berichterstattung zu tun, was Du jetzt schon mehrfach in den Raum geworfen hast. Das ist nicht nur Einbildung. Das sind nackte Zahlen. Ebenso bei den rechtsextrem motivierten Straftaten oder Demonstrationen, bei denen rechtsextremes Gedankengut verbreitet wird. Du willst doch nicht allen Ernstes behaupten, daß z.Bsp. letztes Jahr schon genausoviele Unterkünfte gebrannt haben, nur hat das eben niemand mitbekommen, weil das Internet noch nicht so verbreitet war.o_O Daß die Polizei ihre Statistiken fälscht, um ein schlechtes Licht auf die rechte Szene zu werfen, halte ich für doch eher unwahrscheinlich.
Smartphone besitze ich übrigens keines.;) Dafür beschäftige ich mich mich seit etwa 20 Jahren mit dieser Thematik. Und bediene mich dabei aller Quellen, derer ich habhaft werden kann.


Moscheen bauen in Deutschland geht, aber wehe man baut eine Kirche im fernen Osten .. banales Beispiel aber mit viel Wirkung. Warum soll man bei uns das tolerieren, wofür man in anderen Ländern enthauptet wird?
Sind das nicht genau die Werte, um deren Verlust jetzt gebangt wird? Toleranz, Religionsfreiheit etc. Genau darum sollte man das tolerieren. 'Auge für Auge' hälst Du doch selbst nicht für erstrebenswert, wie Du schreibst, oder hab' ich da was falsch verstanden?

Mit Sicherheit nicht "Auge um Auge und Zahn um Zahn" wie es der IS so schön propagiert (auch wenn es Biblisch ist)
So mit Sicherheit nicht. Aber wie denn dann? Das lässt Du leider unter den Tisch fallen. Das "Auge für Auge" Zitat stammt übrigens aus der Tora, also aus dem Judentum, aus dem sich sowohl der Islam als auch das Christentum entwickelt haben, und ist in allen drei heiligen Büchern zu finden.

sondern die Angst davor unterlaufen zu werden .. durch den Islam
Ich verstehe leider diese Sprache nicht. 'Unterlaufen werden durch den Islam', was bedeutet das? Was macht es für einen Unterschied, wie die Supermarktkassiererin den Gott nennt, zu dem sie betet? Ich höre immer wieder, daß der Islam doch so gewalttätig sei. Hmmm. Wieviele Opfer haben wir denn bisher durch islamischen Terrorismus in diesem Land zu beklagen? Und wieviele Momslems wurden im Gegenzug in den letzten Jahren Opfer rechtsextremer Gewalt? Wo ist denn da die Verhältnismässigkeit? Seltsame Verteilung der Ängste, finde ich.
Daß im Namen des Islams fürchterliche Gräueltaten verübt werden, kein Zweifel. So, wie im Namen des Kreuzes tausend Jahre lang alle Anders- und Ungläubigen verfolgt und dahingemetzelt wurden. Mit dem Kern beider Lehren (die sich übrigens bis auf minimale Details sehr ähneln) lässt sich weder das eine noch das andere rechtfertigen. Und jetzt bitte keine Koranstellen posten, die Gewalt propagieren - die Bibel ist gespickt mit Hasstiraden und Aufforderungen zur Gewalt an Andersgläubigen und sonstigen 'Übeltätern'.


Kassel-Calden ist nur 8km von hier entfernt und hat Bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Schlägerei dort hat wirklich nicht dazu beigetragen hier "Willkommen" zu rufen.
Nein, hat sie sicher nicht. Aber vielleicht sollte man auch mal ein bisschen genauer hinschauen, unter welchen Umständen dieser Vorfall entstanden ist (bin ja eigentlich ein paar Beiträge weiter oben schonmal darauf eingegangen, aber gut, nochmal). Da werden Unmengen von Menschen, die tausende Kilometer abenteuerlicher Flucht hinter sich haben, um ihr Leben zu retten, auf engstem Raum zusammengepfercht. Verschiedene Nationalitäten, verschiedene Religionen, verschiedene Weltansichten. Diese Menschen haben keine Ahnung, wie es mit ihnen weitergeht und bangen um ihre Zukunft. Daß da die Nerven blank liegen, sollte wohl jedem halbwegs vernunftbegabtem Menschen klar sein.
Manchen Menschen macht solch ein Vorfall dann offensichtlich Angst vor den 'gewalttätigen Ausländern'. Daß jedes Wochenende zehntausende Hooligans gewalttätig werden, und zwar nicht nur untereinander, ohne Rücksicht auf Verluste - Ja mei, so sind sie halt... Auch hier wieder: seltsame Verteilung der Ängste.

In dem von Dir geposteten Artikel ist leider wieder sehr deutlich herauszulesen, was für Vorurteile und diffuse Ängste da bei den Betroffenen unterwegs sind. Als hätte ein Flüchtling in dem Land, das ihn aufnimmt, nichts besseres zu tun, als gleich mal straffällig zu werden, sich zu prügeln oder kleine Mädchen zu rauben. Flüchtlinge, najaaa, okay. Aber um Himmels Willen nicht in meinem Umfeld!
Daß die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinden und die Beteiligung der Anwohner bei der Einrichtung neuer Unterkünfte sehr zu wünschen übrig lässt - keine Frage. Aber wenn man jedesmal darüber abstimmen lassen würde, wenn eine neue Unterkunft bezogen werden soll, dann würde es schlichtweg keine Flüchtlingsunterkünfte geben in diesem Land. Man hat ja eigentlich nichts gegen Ausländer oder Flüchtlinge. Uneigentlich dann aber allzu oft doch ganz schön viel.
Schade, daß in einem Land, das Einwanderung so dringend nötig hat, wie Deutschland, vielen nichts besseres einfällt, als in Angst vor allem Fremden zu erstarren und sich jeder Veränderung zu verweigern. Das lässt nichts Gutes hoffen...:unsure:
 
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