Schädlinge auf der Pflanze und die Blätter werden braun

Ich würde es mit Bittersalz versuchen, wäre das schädlich für die Früchte wenn ich die Pflanze erst einmal damit besprühen würde?

Wie viel g auf 1 Liter solle ich nehmen?
 
gern.
sollte ich alle verfallenden Blätter entfernen?
ja, kannst du machen, der pilz kann sonst dauernd neue sporen bilden. diese werden durch die läuse verteilt und auch teilweise beim anstechen der zellen direkt mit eingetragen.

und dann musst du mal beobachten: wie es immer so bei ferndiagnosen ist, eine garantie gibt es nicht ;)

p.s.: und beim entfernen der blätter vorsichtig vorgehen. nicht, dass die sporen in den stamm eindringen! abschneiden geht z.b., und man kann den blattstengel stehen lassen, der fällt dann von alleine ab.
 
hab noch ergänzend was dazugeschrieben. mit pilzen muss man etwas vorsichtig sein, es gibt hunderte davon ^^
 
Bin jetzt soweit durch, schauen wir mal ...

Welcher Dünger für Chilipflanzen wäre am optimalsten ohne jetzt selbst zu mischen?
 
Ich halte das eher nicht für einen Pilz. Pilze scheren sich nicht um den Ort, wo sie auskeimen, und sind deshalb immer ganz unsystematisch auf dem Blatt verteilt. Diese Flecken hier folgen ganz streng dem Bau des Blattes, immer in den Feldern zwischen den Blattadern. Das ist typisch für alternde Blätter und Mangelphänomene.
 
@Parrotia magnesiummangel verhält sich aber anders, da werden die blätter an den stellen erstmal langsam gelb und nicht direkt braun. ich halte das anhand der fotos für einen pilzbefall. vermutlich irgendein rostpilz.
 
Rostpilze sind leicht zu erkennen, sie bilden Pusteln, worin die Sporen produziert werden. Die Gelbfärbung durch Magnesiummangel ist hier teilweise auch deutlich sichtbar. Die Flecken können freilich auch (zusätzlich) noch Symptom von was anderem sein, da möchte ich mich auch nicht festlegen. Vielleicht sagt ja der Pilzkenner @HatchChileFestival noch was dazu ...
 
Welcher Dünger für Chilipflanzen wäre am optimalsten ohne jetzt selbst zu mischen?

tja die empfehlung für chilis liegt ja immer bei n-p-k im verhältnis 2-1-3. also irgendein tomatendünger mit magnesiumzusatz macht fast immer sinn. ich bevorzuge ja eigentlich hakaphos, das ist ein mineraldünger. da steige ich aber demnächst auf ökologischen, organischen dünger um. letzteren mischt man dann eher selber, ja.
 
Zu Rost- und Brandpilzen kann ich alleine per Bild leider auch nichts Sinnvolles beitragen. Ebenso zu parasitischen Ascos. Wenn ich Mikroskopiermaterial habe, kann ich zwar sicher sagen: es ist ein Pilz oder es ist keiner. Auch ob es ein Ascomycet ist (zumindest meistens, wenn ich Asci finde). Bei der Gattungsbestimmung wird es schwieriger, bei der Artbestimmung dann sehr schwer. Man kann zwar durch Wahrscheinlichkeit (Wirt, Häufigkeit usw.) viele Rückschlüsse ziehen, aber sichere Bestimmung in 90% der Fälle auf die Art runter können in Deutschland vielleicht 5 Leute bei den genannten Rost-, Brand- und Schlauchpilzen. Und das auch nicht immer. (Ein paar leichte Bestimmlinge gibt es natürlich immer).

Mein persönliches Steckenpferd ist Galerina - Häublinge. Das sind kleine braune Pilze mit Hüten, mit denen man sich auch jahrelang beschäftigen kann. Daneben mache ich noch ein paar andere Gattungen, wenn grad keine Galerinas meinen Weg kreuzen (Dunkelsporer, ebenfalls meist kleine braune wie Conocybe, Psilocybe, Telamonia usw.). Es gibt aber sogar bei den "Groß"-pilzen Gattungen, bei denen es wiederum nur Fachmänner für Untergattungen gibt, weil die so schwer sind. Beispiel sind die Schleierlinge - Cortinarien. Selbst bei diesen relativ großen Pilzen gibt es kaum jemand, der alle Arten der Untergattung Telamonia - selbst mit dem Mikroskop - sicher bestimmen kann.

Ah ja - und Speisepilze die mir schmecken, nehme ich natürlich auch mit :)

Das nur mal zur Bestimmung der Pilze allgemein. Brand- und Rostpilze macht eben leider fast niemand, Ascomyceten sehr wenige. Deshalb wird auch populärwissenschaftlich - also bei den Gärtnern z.B. - so unheimlich viel zusammengeschmissen, was eigentlich unterschiedliche Arten sind. Selbst Literatur zur genauen Artbestimmung muss man sich mühsam zusammensuchen, Standardwerke wie der "Brandenburger" mit über 1200 Seiten sind auch sehr lückenhaft. Wie ich vor Kurzem grade beim Nachschlagen von Diplocarpon (enthält den von Rosen her bekannten Sternrußtau) feststellen musste, ist genau eine Art von mindestens 6 bekannten in diesem Wälzer erwähnt.

Von der praktischen Auswirkung her sehe ich es aber so: die allermeisten Pilze als Schädlinge auf Capsicum sind nicht heftig genug, um in einer einzelnen Saison die Pflanze kaputtzumachen. Vorausgesetzt man beachtet ein paar Grundweisheiten und übergiesst nicht ständig, düngt nicht in Massen (falschen) Dünger und hält die Luftfeuchtigkeit nicht immer am oberen Rand (z.B. in Gewächshäusern). Unter ungünstigen Bedingungen (für die Pflanze, günstig für den Pilz) breitet sich jeder Pilz deutlich schneller aus.

Im Normalfall reicht es aber bei leichtem Befall, die befallenen Blätter zu entsorgen, auf eine möglichst niedrige Luftfeuchtigkeit zu achten und die Pflanze nicht anderweitig zu malträtieren.

Bei mehrjährigen Pflanzen, Überwinterern und Bonchis sieht das natürlich anders aus.

Einige Pilze leben permanent auf, unter und neben jeder Pflanze. Das ist ganz natürlich. Nur das Gleichgewicht sollte halt einigermassen stimmen - wie bei Nützlingen/Schädlingen auch. Besonders aggressive Pilzarten können natürlich auch in einer Saison erheblichen und sogar endgültigen Schaden anrichten. Aber die sind - soweit mir bekannt - auf Capsicum eher selten. Ihr müsst auch entschuldigen, dies ist mein erstes Paprika- und Chillijahr, bislang habe ich mich mit dieser Pflanzengattung nur kulinarisch vergnügt. Ich hole aber wissenstechnisch so gut es geht auf, aber ich habe immer noch einige Lücken, was ganz speziell Capsicum angeht.
 
Deshalb wird auch populärwissenschaftlich - also bei den Gärtnern z.B. - so unheimlich viel zusammengeschmissen, was eigentlich unterschiedliche Arten sind.

ja, uns hat man beigebracht, dass braune flecken, vor allem auf den blättern - in verbindung mit eben diesem gelblichen vorhof - fast immer ein zeichen von pilzbefall sind.
der ist meistens nur leicht und kann ignoriert werden. aber man liegt damit oft richtig.

es gibt allerdings auch hier in deutschland einige aggressive pilzarten, die chilipflanzen in kürzester zeit ruinieren können.
ich hatte mal eine art welkepilz (welche art, kann ich nicht sagen), der extrem aggressiv nach dem sprühen gegen blattläuse aufgetreten ist. ich konnte die pflanze nur durch massives zurückschneiden, saubere instrumente, desinfektion etc. retten. das war im ersten jahr - sie ist jetzt drei jahre alt, baut aber durch einen standortwechsel momentan rapide ab. da muss ich jetzt wieder tätig werden. das steht aber auf einem anderen blatt.
wir haben hier im forum auch schon diverse pilze gesehen, die sich anscheinend durch starkes myzelwachstum bemerkbar machen, wo von den blättern die fäule dann auch in den stamm und teilweise innerhalb von zwei wochen oder weniger bis in die wurzeln geht. solche pflanzen kann man nur noch entsorgen.

p.s.: ich bin kein fachmann für pilzarten. aber auf meinen chilis sind im laufe der jahre schon zig pilzschäden aufgetreten, ich mache das ganze ja auch schon ein bisschen länger... von phytophtora über mutmaßlich verticillium bis zu fusarium waren schon einige dabei :( um ein paar zu nennen. ich mag pilze nicht.
also, außer die, die man essen kann :woot: auch mehr als nur einmal ;)
 
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ja, uns hat man beigebracht, dass braune flecken, vor allem auf den blättern - in verbindung mit eben diesem gelblichen vorhof - fast immer ein zeichen von pilzbefall sind.
der ist meistens nur leicht und kann ignoriert werden.
es gibt allerdings auch hier in deutschland einige aggressive pilzarten, die chilipflanzen in kürzester zeit ruinieren können.
ich hatte mal eine art welkepilz (welche art, kann ich nicht sagen), der extrem aggressiv nach dem sprühen gegen blattläuse aufgetreten ist. ich konnte die pflanze nur durch massives zurückschneiden, saubere instrumente, desinfektion etc. retten. das war im ersten jahr - sie ist jetzt drei jahre alt, baut aber durch einen standortwechsel momentan rapide ab. da muss ich jetzt wieder tätig werden. das steht aber auf einem anderen blatt.
wir haben hier im forum auch schon diverse pilze gesehen, die sich anscheinend durch starkes myzelwachstum bemerkbar machen, wo von den blättern die fäule dann auch in den stamm und teilweise innerhalb von zwei wochen oder weniger bis in die wurzeln geht. solche pflanzen kann man nur noch entsorgen.

Klar gibt es aggressive Pilze. Nur - z.B. eine Vorschädigung durch Blattläuse in erheblichem Umfang - ist natürlich was anderes. Die Blattläuse machen ja sozusagen alle Zugangstore der Pflanze auf - nicht nur für Pilze, auch für Viren und Bakterien. Wenn eine Pflanze dermassen vorgeschädigt ist, ist sie natürlich auch ein Opfer, ähnlich wie überdüngt oder übergossen. Eigentlich müsste man dann die Blattläuse für den Niedergang verantwortlich machen. Wenn die Blattläuse aber nur einzelne Triebe oder Blätter befallen und diese Pilze entwickeln, kann man im Normalfall durch Zurückschneiden schon noch etwas retten. Wenn weder der Befall weitergeht noch sonstige negative Aspekte die Pflanze schwächen.

Und sicher gibt es ein paar wenige Pilze, die kaum in den Griff zu kriegen sind. Meist sieht man jedoch in den Foren kleinere Schadpilze, die ein paar (möglicherweise durch Insekten angestochene) Blätter infiziert haben. Solange das sich nicht ausbreitet, ist es in 90% der Fälle für keine Pflanze tödlich. Mein Wissen über Capsicum ist wie gesagt noch etwas rudimentär, aber z.B. gibt es einen sehr bekannten Pilz auf Ahorn, den Ahornrunzelschorf Rhytisma acerinum. Der befällt den Baum (genauer gesagt: die Blätter des Ahorn) oft sehr massiv, ohne ihn zu töten. Ähnlich ist es mit den meisten Pilzen, die Pflanzen besiedeln. Ein paar Ausnahmen bestätigen die Regel. Für den Erwerbsgartenbau sind die natürlich auch tödlich, wir als Hobbyanbauer müssen uns jetzt um absolute Pflanzenschönheit nicht so große Gedanken machen. Und ich schneide auch kleine Pilzstellen an Früchten großzügig aus und bin noch nie davon krank geworden.
 
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