Schwarze Stellen an Cayenne

Bei derart kleinen und gebeutelten Pflanzen, würde ich die Spritzarien ob nun chemisch oder nicht, umgehend einstellen und auf Handbetrieb umstellen. Die paar Läuse solltest du ohne große Mühen einfach absammeln können. Nützlinge dazu zu verpflichten, ist in dem Zusammenhang immer eine gute Idee. So zarte Pflänzchen kann man ja auch noch nicht großartig abbrausen. Zum einen ist die Erde ja, wie du es beschrieben hast, eh schon dauerhaft sehr feucht, zum anderen spülst du die Tierchen vermutlich einfach nur in die Topferde, von wo aus sie in wenigen Minuten wieder zurück in die Pflanze gelangt sind. - Ein Pilz legt sich übrigens nicht zwangsläufig nur auf die Oberfläche der Pflanze, seine Erreger können über das Wurzelwerk, zurückgetrocknetes Gewebe oder Schadstellen, wie sie beispielsweise durch Ungezieferbefall oder anderweitige Verletzungen entstanden sind, in die Leitungsbahnen seines Wirtes eindringen um dann an beliebiger Stelle des Gewächses in unschöner Form sichtbar zu werden.

Also...wenn das Schadbild an allen Pflanzen absolut identisch ist und du sie auch alle regelmäßig mit den gleichen Mitteln behandelt hast, dann hast du dir die mögliche Antwort ja quasi schon selbst gegeben. Für mich ist allerdings nach wie vor rätselhaft, warum nur so kleine Bereiche der Pflanzen von den mysteriösen schwarzen Stellen betroffen sein sollen wenn du sie doch immer komplett bearbeitet hast. Ich tippe also weiterhin auf einen Befall durch Pilze, Bakterien oder Viren. Die klimatischen Bedingungen dafür waren in der letzten Zeit ja mehr als optimal. Derartige Befälle können sich in unseren Monokulturen rasant über den gesamten geschwächten Pflanzenbestand ausbreiten.

Ich wünsche dir, dass du Herr der Lage wirst und dennoch noch etwas ernten kannst.

Es grüßt dich
Matthias

Mehr und vor allem deutlichere Bilder könnten für die Identifikation des Problemes sehr hilfreich sein.
 
Ich bin auch ein sehr großer Freund von Knoblauchsud - habe auch vor Kurzem mein Rezept dazu gepostet.

Ich habe gerade vergeblich versucht dein Rezept über dein Profil zu finden. Wärst du so gut es mir zu verlinken und zu kopieren? :)

Werde jetzt definitiv dann mal für eine Zeit das Neemöl und Seifenlauge sein lassen und es mal mit dem Knoblauchsud versuchen. Danke an Alle!
 
Mehr und vor allem deutlichere Bilder könnten für die Identifikation des Problemes sehr hilfreich sein.

Habe mal einige der gestern entfernten Blätter aus dem Müll gefischt. Es waren zwar alle Pflanzen betroffen allerdings unterschied sich der Befall sehr stark in der jeweiligen Ausprägung. Es gab auch größere Pflanzen an denen ich höchstens 3-5 Blätter entfernen musste obwohl diese in unmittelbarer Nähe zu den stärker befallenen waren.

Das gekreuselte und eingeschnittene Blatt auf den Fotos ist übrigens die absolute Ausnahme. Der überwiegende Teil der befallenen Blätter/Blüten war lediglich mit den schwarzen Punkten/Flecken bedeckt und nicht weiter beschädigt.
 

Anhänge

  • IMG_20190616_111138.jpg
    IMG_20190616_111138.jpg
    127,7 KB · Aufrufe: 58
  • IMG_20190616_111150.jpg
    IMG_20190616_111150.jpg
    173,1 KB · Aufrufe: 55
Unzureichende klimatische Bedingungen, ungeeignetes Substrat, grobe Pflegefehler insbesondere im Bereich der Nährstoff- und Wasserversorgung, Pilze, Viren und Bakterien, letztendlich können die Gründe für die Schädigungen vielfältig sein und in vielen Fällen ist es auch eine Kombination mehrerer Faktoren. Da sich die Problematik auf deinen gesamten Pflanzenbestand bezieht, würde ich dir empfehlen dich an den zuständigen Pflanzenschutzdienst deines Landkreises bzw. Bundeslandes zu wenden. Das ist keine große Aktion und verschafft dir Klarheit. Unter Umständen musst du ein paar Pflanzenteile einsenden, die dann ggf. im Labor untersucht werden. Kosten entstehen üblicherweise nicht, da ein öffentliches Interesse besteht.

Abwarten und Chili Likör zu trinken, bewirkt manchmal aber auch wahre Wunder!
 
Ich habe gerade vergeblich versucht dein Rezept über dein Profil zu finden. Wärst du so gut es mir zu verlinken und zu kopieren? :)

Gerne doch - habe ich hier gepostet. Dazu aber noch Folgendes: Wie heidepfeffer auch schon sagte - besser wäre jetzt erst mal bei so kleinen Pflanzen absammeln. Weil alles schon zu nass ist und weitere Nässe sicherlich nicht gut ist. Auch speziell dann, wenn es wirklich Pilze sein sollten. Sehr typisch für Pilze sieht das aber nicht aus - insofern würde ich noch hoffen, dass es keine sind. Wenn Du jemand in der Nähe hast, der vernünftig mikroskopieren kann, ist das in 10 Minuten klar. Also, erst mal nicht mehr einsprühen mit gar nix, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Ansetzen kannst Du den Sud aber mal auf jeden Fall, dann abseihern/filtern und bereithalten. Dauert eh min. ein paar Tage, bis er fertig für die Anwendung ist. In einem gut verschlossenen Glas/Gläsern hält er sich auch eine ganze Zeit lang im Kühlschrank. Gut zuschrauben, sonst müffelt's nach Knofi. Bei Pilzen nutzt der Sud natürlich nicht - nur bei Schädlingen! Statt Chilis kannst Du natürlich auch ein paar Tropfen Super-Hotsauce nehmen.

Gleich noch mal im Reintext:

Man nehme:

3 scharfe Chilies, 1-2 Zwiebeln (wenn klein, dann auch mehr), einige Zehen Knoblauch. Alles durch den Mixer jagen, bis es kleingehäckselt ist. In 1,5-2 Liter Wasser ansetzen und mehrere Tage bis zu einer Woche (je nach Temperatur) stehen lassen. Darf schon etwas stinken! Danach filtrieren, je nach Sprühflasche auch gerne durch einen Tee- oder besser Kaffeefilter. Ein paar Tropfen Spüli dürfen dazu, möglichst eines mit wenig künstlichen Duftstoffen etc. Das Zeug hat bei mir immer besser als jede Chemie und auch als Schmierseifen- bzw. sonstige reine Seifenlösungen gewirkt. Selbst bei schwerstem Befall habe ich damit alles ratzfatz wieder schädlingsfrei bekommen. Erfolgreich angewendet bei Thripsen, Blattläusen und Spinnmilben.

Großer Nachteil: Nach der Behandlung stinkt es ca. 3-6 Tage nach dem gammligen Knofi und Zwiebel. Im Wohnzimmer vielleicht nicht so der Hit, auf dem Balkon oder der Terrasse je nach Mitbewohner(-in) durchaus machbar. Nur die Balkontür sollte man nicht lange auflassen :)
 
P.S.: Wenn Du in der Nähe von M wohnst, kannst Du mich per PM anschreiben. Ansonsten kannst Du auch einen anderen PSV (Pilzsachverständigen) mal freundlich bitten, ob er sich das anschaut. Ist zwar nicht ganz unser normales Fachgebiet, aber ein in der Mikroskopie versierter PSV hilft Dir vielleicht gerne weiter, wenn Du recht freundlich fragst.

Hier geht es zur Liste der PSV weiter. Nicht jeder wird das aber machen ...
 
Besten Dank für deine Anregungen!
Habe leider Niemanden im Bekanntenkreis der ein Mikroskop besitzt oder in der Hinsicht versiert sein sollte. Ich werde das Spritzen auch erst mal einige Zeit sein lassen und erst mal beobachten ob es sich dadurch verbessert oder weiterhin verschlimmert.
 
Wenn die Pflanzen viele Blattläuse haben/hatten, gibt es auch entsprechend viele Saugstellen. Dort ist Zellgewebe kaputt, Pilze und andere Pflanzenkrankheiten können über die Blattläuse und die Saugstellen leicht übertragen werden. Die Blätter mit den schwarzen Flecken sollten ab. Mit Mitteln, die Öle enthalten (Neem, Rapsöl) würde ich momentan nicht spritzen. Die Läuse sollten aber nachhaltig gestört werden. Mit einem Drucksprüher kann man die täglich herunterspülen. Draußen kann man übrigens gut Nützlinge einsetzen.
 
Hallo Zusammen,

wollte mal ein kurzes Feedback geben. Ich habe das Sprühen eingestellt und die Sache mit den schwarzen Flecken hat sich so gut wie erledigt. Es scheint sich nicht großartig weiter ausgebreitet zu haben. Meine Pflanzen haben sich dank des warmen Wetters auch sehr gut erholt und einen enormen Wachstumsschub gehabt.

Ich habe vereinzelt an manchen Pflanzen diese gelben Verfärbungen an den Blättern, jemand eine Ahnung woran das liegen könnte? Überwässerung kann definitiv nicht sein, da ich recht spärlich in den heißen Tagen gegossen habe und die Pflanzen kein einziges Mal die Blätter haben hängen lassen.
 

Anhänge

  • IMG_20190630_201104.jpg
    IMG_20190630_201104.jpg
    246,5 KB · Aufrufe: 50
  • IMG_20190630_201109.jpg
    IMG_20190630_201109.jpg
    261,9 KB · Aufrufe: 53
  • IMG_20190630_201116.jpg
    IMG_20190630_201116.jpg
    288,5 KB · Aufrufe: 55
Na siehste, das Hauptproblem ist geschafft. Wären es Pilze gewesen, hättest Du wohl inzwischen einen Pflanzenfriedhof. Zu den gelben Blättern: erst mal, was für Töpfe sind das denn, die sehen ziemlich klein aus - Durchmesser 15-20 cm? 5 Liter oder weniger? Wie gedüngt, wenn überhaupt?

Zumindest die größeren Pflanzen sollten in größere Töpfe kommen, wenn ich die Größe von den Fotos richtig einschätze. Ansonsten musst Du bedarfsgerecht düngen, was aber bei kleinen Töpfen schwieriger ist. Dafür hättest Du den Vorteil, dass Du wenigstens noch ein paar Chilis in den kleinen Töpfen erntest bevor es kalt wird. Oder Du räumst sie rein, dann. Aber Düngen ist halt auch wieder was, wo man viel falsch machen kann. Und das umso mehr, je kleiner die Töpfe sind.
 
Gelbe Verfärbungen an alten Blättern sind ziemlich normal. Wichtig ist, wie die neu gebildeten Blätter ausschauen.

Aber mach doch mal ein Foto einer einzelnen Pflanze, wo das besonders auftritt. Vielleicht bekommst du dann noch eine genauere Einschätzung.
 
Die neuen Blätter sehen m. E. nach recht gesund aus. Also kann ich prinzipiell bei den Chilis bzw. einzelnen Chilipflanzen davon ausgehen, dass die mal einige wenige Blätter abwerfen?
 

Anhänge

  • Jalapeno.jpg
    Jalapeno.jpg
    152,7 KB · Aufrufe: 50
  • Chiltepin.jpg
    Chiltepin.jpg
    272,9 KB · Aufrufe: 48
Ja, die sehen gut aus. Nur wenn junge Triebe und Blätter gelb werden hast Du ein Problem. Alte Blätter wirft jede Pflanze irgendwann mal ab - und die werden halt vorher gelb, dann braun.
 
Die Jalapeno könnte vielleicht mal leicht gedüngt werden (oder umgetopft), die Chiltepin sieht für mich gut und normal aus. Vergilbung der alten Blätter ist, wie gesagt, normal, aber das Ausmaß ist vom Nährstoffangebot abhängig. Wenn die Pflanze zu wenig Nahrung hat, verlagert sie vor allem Stickstoff und Magnesium nach oben, damit sie weiterwachsen kann, und wirft altes ausgelutschtes Laub ab. Wenn sie gut genährt ist, tut sie das viel weniger.
 
Zurück
Oben Unten