Seifenlösung Dosierung - Kernseife GAU

alexx

Tabascoschwitzer
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Nachdem ich gerade zum ersten Mal Kernseife gekauft habe und schnell im Netz nach der richtigen Dosierung für eine Lösung suchen wollte, fielen mir die sehr unterschiedlichen Dosierungen auf.

Schmierseife hatte ich bisher mit 2 EL auf 1 Liter Wasser verwendet, was ca 40 Gramm waren.
Im Netz finde ich für die Lösung aber Dosierungen zwischen 10 und 50 Gramm. (Neudosan z. B. 10 Gramm). Was sind eure Erfahrungen?
 
Ich habe jetzt gerade zum ersten Mal eine Kernseife Lösung mit 50g auf 1 Liter Wasser gemacht.
Im Sprüher ist das dann zu einer schleimigen, zähflüssigen weißen Masse geworden, die schwer an der Pflanze hängt. Muss das so sein?
Das tropft natürlich auch in den Topf. Schadet das?

Die Schmierseife Lösung, die ich bisher verwendet hatte war eher wässrig.
 
Ist die Kernseife wirklich Kernseife? Heutzutage wird da alles mögliche verkauft ...
 
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Ich fürchte schlimmes. Hab extra in der Drogerie nachgefragt und die bekommen.
Habe es so gut es ging jetzt abgewaschen. Der Schleim hält aber dagegen. Topf ist jetzt arg übergossen :(
 
Nunja, bei den Inhaltsstoffen ist einiges dabei, was sicher in keinem 'altbewährten Rezept' drinsteht: Parfüm, Glycerin, EDTA und vermutlich noch mehr. Echte Kernseife hat keine Rückfettung und ist auch länger haltbar als 12 Monate. :whistling:
 
Nimm lieber Kaliseife. Ist zwar deutlich teurer, dafür hast Du nicht unwägbaren Chemieabfall drin. Hält auch ewig. Aber vorsichtig dosieren sollte man trotzdem.

Ich habe früher immer Seifen, Spüli usw. recht großzügig bei anderen Pflanzen jenseits von Chilis gegen diverse unerwünschte Pflanzenbewohner hergenommen. Als mir eine Rocoto das dieses Jahr ziemlich übel genommen hat - Blätter verklebten, dann Sonnenbrand - hat sich aber wieder schön erholt, nehme ich wieder mein altes Rezept. Das geht zwar schlecht bei intoleranten Mitbewohnern :), dafür wirkt es hervorragend und macht die Pflanzen nicht platt:

Man nehme:

3 scharfe Chilies, 1-2 Zwiebeln (wenn klein, dann auch mehr), einige Zehen Knoblauch. Alles durch den Mixer jagen, bis es kleingehäckselt ist. In 1,5-2 Liter Wasser ansetzen und mehrere Tage bis zu einer Woche (je nach Temperatur) stehen lassen. Darf schon etwas stinken! Danach filtrieren, je nach Sprühflasche auch gerne durch einen Tee- oder besser Kaffeefilter. Ein paar Tropfen Spüli dürfen dazu, möglichst eines mit wenig künstlichen Duftstoffen etc. Das Zeug hat bei mir immer besser als jede Chemie und auch als Schmierseifen- bzw. sonstige reine Seifenlösungen gewirkt. Selbst bei schwerstem Befall habe ich damit alles ratzfatz wieder schädlingsfrei bekommen. Erfolgreich angewendet bei Thripsen, Blattläusen und Spinnmilben.

Großer Nachteil: Nach der Behandlung stinkt es ca. 3-6 Tage nach dem gammligen Knofi und Zwiebel. Im Wohnzimmer vielleicht nicht so der Hit, auf dem Balkon oder der Terrasse je nach Mitbewohner(-in) durchaus machbar. Nur die Balkontür sollte man nicht lange auflassen :)
 
Echte Kernseife hat keine Rückfettung und ist auch länger haltbar als 12 Monate. :whistling:
Überfettet ist etwas anderes als rückfettend und ich glaube, dass so ziemlich jegliche Kosmetik das 12 Monate Zeichen hat. Glycerin ist normaler Bestandteil der Herstellung. Das Parfum sollte nicht drin sein. So ganz falsch ist die Seife also nicht.

Nimm lieber Kaliseife. Ist zwar deutlich teurer, dafür hast Du nicht unwägbaren Chemieabfall drin. Hält auch ewig. Aber vorsichtig dosieren sollte man trotzdem
Früher hatte ich immer Schmierseife verwendet aber ich habe keine mehr im Laden gefunden, die nicht stark parfümiert war. Deswegen dachte ich, ich mach was gutes mit der Kernseife. Wurde mir auch so empfohlen. Aber alleine die Handhabung war mir bei der Schmierseife lieber.
Danke für den Link.
Stinkendes Zeug, was ich selbst über Tage absetze, kommt mir nicht ins Haus aber danke für das Rezept ;)

P.S.: gerade die Kali/Schmierseife bestellt: "Algin Kali-Schmierseife traditionell 1 Liter". Eine andere aber auch eine ohne jegliche Zusatzstoffe. (Beim Link von @HatchChileFestival ist leider ein Mindestbestellwert von 8€ gewesen.. deswegen "wo anders" bestellt.
Nicht gerade günstig aber wenn ich bedenke, dass ein winziges Fläschchen Neem auch nen Zehner kostet oder was ich schon für Raubmilben und Co ausgegeben habe ein Schnäppchen.. das hält ja auch eeeewig. Meine letzte Flasche war noch dreiviertel voll aber der Deckel kaputt; deswegen hab ich sie vor dem Umzug wegwerfen müssen).
 
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Die behandelte Pflanze hat definitiv schweren Schaden genommen.
An den meisten frischen Trieben fallen alle kleinen Blätter ab, womit das Wachstum nachhaltig zerstört ist.

Nie wieder Kernseife.

So hatte ich sie verwendet:
50g mit der Küchenreibe in kleine Späne geraspelt. In heißen Wasser unter Rühren aufgelöst. In die Spritzkanne mit kaltem Wasser auf 1 Liter aufgefüllt und nochmal gut geschüttelt.
Druck aufgebaut und gesprüht. Nach dem zweiten oder dritten Mal Druck aufbauen wurde es dann immer schleimiger. Ein abspülen von der Pflanze war fast nicht mehr möglich danach.
Warum es genau passiert ist keine Ahnung. Zumindest Finger weg von der Sorte Kernseife, die recht verbreitet im Supermarkt und der Drogerie ist.
 
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50g auf 1 Liter war auch m.E. viel zu viel. 10g oder weniger hätten dicke gereicht. Aber wie gesagt, man weiß auch nie genau, wie die zusätzlichen Inhaltsstoffe auf Pflanzen wirken. Insofern mein Tip mit der Kaliseife. Aber auch da nicht zu viel nehmen - verkleben kann man die Blätter damit auch und geschlossene/zugeschmierte Blattporen sind auch nicht gut. Wie gesagt, ich bin wieder zu meiner Stinklösung zurückgekehrt, habe aber noch Kaliseife für Testzwecke da - und für Fälle, wenn es Indoor nicht anders geht. Auf dem (verglasten) Balkon halte ich aber 3-5 Tage Knofigeruch gut aus. Stinkt ja nur nach Knofi und Zwiebel :) Und damit verklebt man rein gar nichts. Man könnte höchstens einen Sonnenbrand verursachen, wenn man regelwidrig am Morgen sprüht. Aber das tut man ja nicht. Hoffentlich bleibe ich von weiterem Ungeziefer dieses Jahr aber verschont.

Es ist immer das Problem, wenn man seine Pflanzen "zu gut" betütelt. Weil man es gut meint, giesst man zu viel, bringt zu viel Dünger aus, sprüht zu viel Gift oder sonstige Lösungen. Weniger ist immer mehr. Dafür lieber 2x oder 3x in vernünftigen Abständen mit einer dünneren Lösung.
 
Moin!
Sorry, wäre es nicht auch sinnvoll, die Erde abzudecken? Folie...Küchentücher... Ich kann mir nicht vorstellen, dass es gut ist, wenn man quasi mit Seifenlauge gießt.
Dann wäre sicher nicht so viel in die Pflanze übergegangen.
Gruß
 
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50g auf 1 Liter war auch m.E. viel zu viel. 10g oder weniger hätten dicke gereicht.
Deswegen hatte ich diesen Thread eigentlich mal gestartet :whistling:.
Egal wo ich im Netz geschaut hatte, war immer mit 50g angegeben.
Die Schmierseife aus der Drogerie war recht dünnflüssig. Da waren 40g auf ein Liter wie Wasser. Verdunstete auch dementsprechend schnell.
Die Kaliseife ist gerade angekommen. Die ist auch sehr dickflüssig. Auf der Flasche steht zur Pflanzen Pflege 2% Lösung - also ein Schnapsglas. Da werde ich aber die Konsistenz zuerst testen.

Sorry, wäre es nicht auch sinnvoll, die Erde abzudecken?
So wie es lief sehr sogar. Ich gehe von weiteren Schäden dadurch aus. Schreibe die Pflanze gerade schon ab. Leider hab ich nur 4.
Früher mit Schmierseife hatte ich das nie gemacht und keine Probleme. Weil die Lösung viel dünner war, ist auf der Pflanze aber auch viel weniger gelandet.
 
Nachtrag:
Gerade die Lösung mit 20g Kaliseife angesetzt (kleines Schnapsglas) und das Ergebnis ist genau was ich kenne. Milchige, wässrige Lösung, nicht schleimig oder sonst bäh.
Man man man. Never change a running system.

Es ist immer das Problem, wenn man seine Pflanzen "zu gut" betütelt.
Unterschreibe ich schon. Aber meine nicht tüttelnden Freunde ernten 200 Gramm an einer Pflanze, ich 2 Kilo :smuggrin: (außer von der gerade bearbeiteten Habanero natürlich)
 
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Naja, Du darfst auch nicht vergessen, dass Schmierseife (flüssig) wohl eh schon so ca. 50% Wasser enthält (genau weiß ich's jetzt nicht, müsste man nachschauen). Da sind dann auch 50g die Hälfte im Unterschied zu trockener Seife. Ich halte das alles aber immer noch für zu viel. Als ich Anfang des Jahres Thripse und keinen fertigen Knoblauchsud und auch keine Kaliseife mehr hatte, habe ich einfach Spüli genommen. Aber das waren auch nur ca. 3 kräftige Spritzer auf 1,5 Liter und es hat ziemlich gut geholfen. Aber eine Rocoto hat die beigefügten 2 EL Rapsöl relativ übel genommen. In den Haaren klebte sich das Zeug fest und anschliessend gab es deswegen Sonnenbrand. War gottseidank nach 10 Tagen wieder ziemlich spurlos vorbei (ein paar Blätter abgefallen). Danach als Zweitbehandlung habe ich es dann wieder mit Knoblauchsud gemacht. Da gibt es halt nie solche Probleme.

Die Habaneros, Paprika und Annuums sowie die Baccatum haben beide Behandlungen aber spurlos vertragen.

Aber: sprühe auch von der Kaliseife jetzt SO WENIG wie möglich und nötig. Wenn Du keine Läuse oder andere Schädlinge siehst, warte lieber noch. Vor allem bei den Pflanzen, die durch die "Erstbehandlung" eh schon Schaden genommen haben.

Nicht tütelnd ist natürlich auch manchmal das andere Extrem. Manche Leute giessen mal eine ganze Woche lang gar nicht bei Sonne und dann überschwemmen sie alles. Dass da auch nix Gescheites rauskommt ist auch klar. Ich persönlich nutze wenig Dünger und giesse eher sparsamer als zu viel. Aber eben genug. Das Optimum an Ertrag ist nicht mein Ziel - denn dann kommt auch sowas wie "holländische Wassertomaten" dabei rum. Ein vernünftiges Mittelmass ist sowohl geschmacklich als auch von der Sicherheit her m.E. immer am vernünftigsten. Mit Chilis habe ich zwar keine Erfahrung (ist mein 1. Jahr mit denen), dafür aber mit sehr vielen unterschiedlichen anderen Nutzpflanzen (Gemüse, Obst, Kräuter usw.). Meine Kräuter waren z.B. immer geschmacklich besser als die von den Nachbarn, weil ich nicht so viel bzw. gar keinen Kunstdünger verwendet habe. Dafür hatten die dunkelgrüne Großbüsche.
 
Das Optimum an Ertrag ist nicht mein Ziel - denn dann kommt auch sowas wie "holländische Wassertomaten" dabei rum.
Das kann ich bislang nicht bestätigen.
Ich habe nur Sorten, die recht gut tragen und die werden ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versehen. Über 10 Jahre Erfahrung haben mich von 5 Chili pro Pflanze auf hunderte bei den Sorten gebracht. Standort entscheidet dabei mit Abstand am Meisten über die Ernte so lange man den Rest nicht vernachlässigt.
Die holländische Wasser Tomate ist das Resultat einer verheerenden Züchtung. Das hat recht wenig mit einer gesund gewachsenen Chili zu tun.
Ich weiß, was du meinst aber nein - meine Chili schmecken exquisit ;)

Wenn Du keine Läuse oder andere Schädlinge siehst, warte lieber noch
Natürlich Spritze ich nur bei so massivem Befall, dass ich es nicht mehr von Hand ansammeln kann.

Aber danke für die vielen Tipps, da scheint einiges an Erfahrung drin zu stecken.
 
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